Ambäck tauft neue CD «Chreiselheuer» im Kultur-Hof Musegg Luzern

«Chreiselheuer» heisst die zweite CD von Ambäck. Dabei zeigen Markus Flückiger (Schwyzerörgeli), Andreas Gabriel (Geige) und Pirmin Huber (Bass), wie Volkmusik heute auch klingen kann. Am Freitag, 22. November 2019, um 20.00 Uhr, spielen sie zur Plattentaufe auf der Heubühne im Kulturhof Hinter-Musegg in Luzern auf.

«Schwyzerörgeli und Streichinstrumente passen wunderbar zusammen», sagt Markus Flückiger. Und den Beweis brachte der Schwyzerörgeli-Pionier mit der Gründung des Trios Ambäck gleich selber. Seine Erfindung war dieses Klangbild aber nicht. Im Muotatal gab es beispielsweise einen Volksmusikgeiger namens Josef Imhof (1896–1988), der sich vorzugsweise von den lokalen Schwyzerörgeli-Grössen begleiten liess.

Eine Herzblut-Angelegenheit

Alte Aufnahmen von «s’Predigers Joseb», wie Imhof genannt wurde, gelangten zu Markus Flückiger und dieser begann mit Andreas Gabriel (Geige) und Pirmin Huber (Bass) an den überlieferten Tänzen zu feilen und eigene Kompositionen zu erschaffen. Seit bald vier Jahren ist die Formation nun in Beizen wie auch auf Kleinkunstbühnen zu erleben. «Wir gehören an beide Orte», sagt Markus Flückiger. Dies, weil sie weiterhin mit Leidenschaft die urchigen, teils kantigen und doch tanzbaren Stücke spielen und zum andern einfach gerne konzertant auftreten.

Also wird wacker gemischt und das Publikum – ob in der Beiz oder im Theater – zünftig überrascht. Daher stellt sich die Frage, wie weit können Stücke wie «Verändler», «Double» oder «Loop» der neuen CD «Chreiselheuer» noch der Volksmusik zugeordnet werden? «Diese Frage stellt sich uns gar nicht», sagt Markus Flückiger. «Wir kommen alle aus der Volksmusik und sehen uns der Tradition genauso verpflichtet wie auch an deren Weiterentwicklung.»

Es schlummern viele Ideen

Mitte November 2019 kommt die zweite Ambäck-CD auf den Markt. Ausschliesslich mit Kompositionen der drei begnadeten Musiker. Spannend dabei ist die Bandbreite der Stücke und auch deren eigenwilligen Interpretationen. Das ist in dieser Konsequenz wohl einzigartig in der Ländlerszene. «Es schlummern so viele Ideen in uns», sagt Markus Flückiger. «Vieles musste jetzt einfach raus und hat uns bei der Umsetzung auch gefordert.»

Verständlich, wenn man sich näher mit den Kompositionen auseinandersetzt. Was fröhlich oder lüpfig erscheint, ist komplex arrangiert und mit unglaublicher Präzision gespielt. In anderen Stücken ist fast nicht nachvollziehbar, wie dies live umgesetzt wird. Dass hier exzellente Musiker am Werk sind ist offensichtlich und dass sich diese immer noch als Volksmusikanten bezeichnen, ist ein Gewinn für ein Genre, das einst als verstaubt oder konservativ galt, in Wahrheit aber neben dem Mainstream immer mit Perlen aufwartet.

Ambäck ist eine solche Perle und «Chreiselheuer» womöglich ein Meilenstein.

Eintritt: 28 Franken (Studenten/Kulturlegi 18 Franken).

15.11.2019