Hacker legen Gebäudetechnik-Unternehmen Meier Tobler lahm

Das Schweizer Gebäudetechnik-Unternehmen Meier Tobler ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Unbekannte Angreifer haben am Mittwoch den Server lahmgelegt. Das bestätigt Meier Tobler gegenüber «SRF Börse». Für das börsenkotierte Unternehmen eine unangenehme Situation, denn es dürfte wohl auch eine Lösegeld-Forderung im Raum stehen.

Seit Mittwoch ist Meier Tobler blockiert. Ihr SAP-System, das Lagerleitsystem, die Festnetz-Telefonie, die Website und auch alle E-Mail-Adressen funktionieren nicht mehr. Hacker haben sich Zugriff auf diese Systeme verschafft und sie verschlüsselt.

Ob – wie in solchen Fällen üblich – eine Lösegeldforderung beim Unternehmen eingegangen ist, wollte Meier Tobler weder bestätigen noch dementieren. Pikant ist, dass Meier Tobler nach der Fusion Anfang 2018 ihre Informatik ausgelagert hatte.

Schaden unklar

Im Moment kann der Gebäudetechniker mit über 1300 Angestellten nur beschränkt Kundenanfragen entgegennehmen. Die Kundenbelieferung ist gar eingestellt. Ein externes Spezialistenteam arbeitet mit Hochdruck an der Lösung des Problems. Die Kunden können laut Meier Tobler voraussichtlich ab Montag wieder beliefert werden.

Derzeit klärt das Unternehmen ab, ob Daten verloren gegangen sind und wie gross der Schaden ist. Glück im Unglück hat Meier Tobler insofern, als dass der Angriff während der Sommerferien stattgefunden hat. Das Geschäftsvolumen ist derzeit tiefer als in den Herbst- und Wintermonaten.

Meier Tobler ist kein Einzelfall

Der Bund warnte bereits im Mai vor Hackerangriffen dieser Art. Diese hätten sich dieses Jahr gehäuft. Betroffen seien sowohl KMU als auch Grossunternehmen. Es gebe immer wieder Fälle, bei denen Unternehmen sämtliche Daten verlieren. Sei es, weil keine Backups der Daten erstellt wurden oder weil die Hacker auch die Backups geknackt hätten.

Die zuständige «Melde- und Analysestelle Informationssicherheit MELANI» rät ausdrücklich davon ab, Lösegeld zu zahlen. So würden die Kriminellen unterstützt. Diese könnten ihre Infrastruktur ausbauen und weitere Unternehmen angreifen.

Quelle: SRF

26.7.2019