Fast ein Drittel aller Lebensmittel geht in der Schweiz auf dem Weg vom Feld zum Teller verloren – für einen Grossteil davon sind die Privathaushalte verantwortlich. Die Stadt und der Kanton Luzern wollen diese Lebensmittelverschwendung reduzieren und lancieren darum zusammen mit dem Verein foodwaste.ch den Themenmonat «Luzern tischt auf» mit verschiedenen Anlässen. Highlight ist ein öffentliches Festessen aus nicht verkäuflichem Gemüse für rund 1000 Personen, welches am Samstag, 31. August 2019 bei der Matthäuskirche stattfindet.
Jährlich gehen in der Schweiz zwei Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren. Damit könnten 140'000 Lastwagen gefüllt werden, die aneinandergereiht eine 1660 Kilometer lange Kolonne von Zürich bis Madrid bilden. Zu den verschwendeten Lebensmitteln gehö-ren beispielweise aussortierte Früchte und Gemüse, abgelaufene Produkte oder Speisereste.
Dabei hat Food-Waste in den Haushalten die grösste Auswirkung auf die Umwelt. Der Themenmonat «Lu-zern tischt auf» richtet sich deshalb in erster Linie an Privatpersonen. Ziel ist es, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und an verschiedenen Anlässen Handlungsalternativen aufzuzeigen.
Am Freitag, 30. August 2019, ab 16 Uhr, gibt es vor dem Hotel Schweizerhof eine Schnippeldisco. Dabei werden rund 200 Kilogramm Gemüse verarbeitet, welche aufgrund verschiedener Anforderungen nicht verkauft werden können, jedoch einwandfrei zu geniessen sind. Lokale Food-Saverinnen und Food-Saver, Politikerinnen und Politiker, darunter Stadtpräsident Beat Züsli, aber auch engagierte Freiwillige rüsten und schnippeln das Gemüse zu guter Musik und diskutieren dabei über das Thema Food-Waste. Aus diesem Gemüse wird am nächsten Tag von Profis ein feines Menü für rund 1000 Personen gekocht.
Beim Festessen am Samstag, 31. August 2019, von 11 bis 14 Uhr, wird das aus dem Food-Waste-Gemüse zubereitete Menü bei der Matthäuskirche gegen eine freie Spende an Passantinnen und Passanten verteilt. Vor Ort können sich Interessierte mit einer Ausstellung zum Thema Food-Waste auseinandersetzen oder Infos zu lokalen Food-Savern erhalten.
Am Samstag, 24. August 2019, zwischen 16 und 17.30 Uhr, findet ein Food-Save-Stadtrundgang mit Start bei der Äss-Bar statt. Die Teilnehmenden besuchen Lokale, welche sich täglich mit viel Engagement dafür einsetzen, möglichst keine Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Der Rundgang endet beim Einquartiert-Festival, wo man Paniermehl aus Brot vom Vortag herstellen kann.
Am Dienstag, 10. September 2019, ab 16 Uhr zeigt ein Einmachkurs im Jugendkulturhaus Treibhaus auf, wie man Lebensmittel möglichst lange haltbar macht.
Food-Waste-Ausstellung im Natur-Museum Luzern
Die interaktive Ausstellung «Food Waste – Aus Liebe zum Essen» ist von 26. August bis 5. Sep-tember 2019 im Natur-Museum Luzern zu Gast. Sie informiert unterhaltend über die verschiedenen Ursachen der Lebensmittelverschwendung und vermittelt Tipps und Tricks, wie im Haushalt Food-Waste vermieden werden kann. Für interessierte Schulklassen und andere Jugendgruppierungen werden auf Anmeldung kostenlose Führungen angeboten.
Ein Beitrag zum Klimaschutz
Die Produktion von Lebensmitteln steht in der Schweiz bezüglich Umweltbelastung mit 28 Prozent an erster Stelle, noch vor den Faktoren Wohnen und Mobilität. Ursache dafür sind beispielsweise lange Transportwege von Lebensmitteln, beheizte Treibhäuser, energieintensive Lebensmittelverarbeitung, Ausstoss des Klimagases Methan durch Nutztiere und die Fleischproduktion. Deshalb bedeutet ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln auch ein sorgsamer Umgang mit der Umwelt und dem Klima.
Partner von «Luzern tischt auf»
«Luzern tischt auf» wird organisiert und unterstützt von: Stadt und Kanton Luzern, Verein foodwaste.ch, Kochkollektiv, Albert Koechlin Stiftung AKS, Natur-Museum Luzern, Reformierte Kirchgemeinde Stadt Luzern, Katholische Kirche Stadt Luzern, OGG Bern.
23.8.2019