VCS Luzern gegen zusätzliche Parkplätze für die Mall in Ebikon

Die Mall of Switzerland will mehr Parkplätze - mehr als in der Baubewilligung von 2007 als Maximum festgeschrieben. Der VCS Luzern wehrt sich gegen diesen Ausbau.

An Spitzentagen wie Black Friday oder Weihnachten kommt das Parkhaus der Mall of Switzerland (MoS) in Ebikon an den Anschlag. Deshalb möchte das Shopping Center über 80 zusätzliche Ausweichparkplätze schaffen. Aktuell liegt das Baugesuch dazu auf der Gemeindeverwaltung von Ebikon öffentlich auf.

«Eigentlich müsste die MoS den Kiesplatz vor dem Shopping Center wieder in eine Blumenwiese «zurückbauen» - die Parkiermöglichkeit war nur als Provisorium bei der Eröffnung bewilligt. Nun will die MoS daran festhalten und das Provisorium für 5 bis 10 Jahre verlängern: Ist das Parkhaus überlastet, soll künftig auf dem Kiesplatz offiziell parkiert werden dürfen», schreibt der VCS Luzern in einer Mitteilung und setzt fort: «Damit verstösst die Mall of Switzerland gegen die geltende Baubewilligung aus dem Jahre 2007. Darin wurde im Bebauungsplan eine Maximalzahl von 1828 Parkplätzen festgeschrieben. Schon heute sind 1801 Parkplätze in Betrieb, und das, obwohl die letzte Etappe mit dem Hotel gar noch nicht gebaut ist.» Würden der Mall of Switzerland die beantragten zusätzlichen über 80 Parkplätze bewilligt, stiege die Zahl über das in der Baubewilligung festgeschriebene Maximum.

Für den VCS Luzern ist das nicht tolerierbar; der Umweltverband hat deshalb eine Einsprache gegen das Baugesuch eingereicht. «Auch die Mall of Switzerland muss sich an gültige Bewilligungen halten», sagt VCS-Geschäftsleiter Dominik Hertach. Ob das Baugesuch der baurechtlichen Prüfung durch die Gemeinde Ebikon überhaupt stand hält, ist mehr als fraglich. Da diese Prüfung aber erst nach Ablauf der Auflagefrist durchgeführt wird, hat der VCS am Mittwoch eine Einsprache eingereicht.

Eine Ausschöpfung des Parkplatzmaximums kommt für den VCS erst in Frage, wenn die letzte Bauetappe abgeschlossen ist. Eine allfällige Erhöhung des 2007 bewilligten Maximums - wie von der Mall jetzt beantragt - werde der VCS in jedem Fall strikte bekämpfen, sagt Hertach. «Die Erhöhung der Parkplätze ist keine taugliche Lösung der Verkehrsprobleme rund um die Mall of Switzerland, sie schafft nur mehr Probleme: noch mehr Verkehr und eine noch grössere Belastung für Anwohner und Gemeinde. Erst recht an den Spitzentagen.»

Der VCS weiter: «Ziel muss sein, dass die Mall mit attraktiven Angeboten mehr Leute auf den öffentlichen Verkehr bringt. In der Vereinbarung zwischen der Mall und der Gemeinde Ebikon zum Fahrtenkontingent ist vorgesehen, dass bei einer Ausschöpfung des Fahrtenkontingents Massnahmen zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs ergriffen werden müssen, etwa «die Vergünstigung für Benützer des öffentlichen Verkehrs an Hochfrequenztagen».

Das gleiche könnte die Mall bereits jetzt an jenen Tagen vorsehen, an denen das Parkhaus voraussichtlich überfüllt sein wird.» Solche Aktionen wären zudem gut für das Image der Mall und sie liessen sich gut planen, sagt Hertach: «Black Friday oder Weihnachten kommen selten überraschend.»

13.9.2019