Ab Montag, 8. Juni wird das Spiegellabyrinth im Gletschergarten für das Publikum wieder geöffnet. Der Zugang ist komplett neugestaltet. Eine pyramidenförmige Betonskulptur ermöglicht neu den Eintritt ins zauberhafte Labyrinth, welches zu den bestbesuchten Attraktionen im Gletschergarten gehört.
Im Endspurt befinden sich auch die Arbeiten am Schweizerhaus, welches mit einem neuen Bistro Ende Juli in Betrieb geht. Auf Kurs sind die Arbeiten im Felsinnern und auf der Sommerau, deren Eröffnung für April 2021 geplant ist. Es scheint wie pure Magie, wenn sich dem Gast das schwere Eichenholztor entgegen schwenkt und sich dahinter ein mystischer Raum in schwarz öffnet. Sanftes Licht lockt alsdann nach links und rechts direkt in die verspiegelten Wege des Labyrinths.
Das Spiegellabyrinth ist die erste Attraktion, die im Rahmen des umfassenden Erneuerungs- und Erweiterungsprojekts im Gletschergarten nach Monaten der Schliessung wieder zugänglich wird. Rundum herrscht weiter viel Bautätigkeit, wobei die Grundzüge der neuen Museumsattraktionen und Freiräume bereits gut erkannt werden können.
Löwendenkmal Luzern
Foto Joseph Birrer
Eingebettet im Gesamtkonzept
«Das Spiegellabyrinth ist eine Erfolgsgeschichte für den Gletschergarten», sagt Direktor Andreas Burri. «Es ergänzt unsere naturhistorische Ausrichtung um den Faktor Fun. Es macht den Gletschergarten zu einem unvergleichlichen Erlebnis und garantiert uns viel Publikumserfolg» ergänzt Burri.
Jahrzehntelang war das Spiegellabyrinth im Untergeschoss des Schweizerhauses beheimatet, nur mit Einzeleintritt zugänglich und nicht wirklich Teil des Gletschergartens. Das änderte sich 1991, als das Pfyffer-Relief in das Untergeschoss kam und das Spiegellabyrinth in einen eigenen Bau an die Südostseite zwischen Fels und Schweizerhaus verlegt wurde. Damals argumentierte man für den Neubau mit der bewussten Entflechtung von Naturdenkmal und Unterhaltung. Der Standort ist auch heute noch derselbe. Allerdings rückt der Gletschergarten künftig ganz bewusst das Gästeerlebnis als verbindendes Element aller Ausstellungsbereiche in den Fokus. Ab Montag geht es demnach in die Zukunft des neuen Gletschergartens. Wie ein magisches Tor zieht die von den Balser Architekten Miller & Maranta entworfene und von den Bauunternehmungen Schmid Ebikon und Saredi Küssnacht realisierte prägnante Betonbaute in Pyramidenform das Publikum an.
Beim Anblick sollen die Gäste die Neugier walten lassen und der Verführung in eine neue Welt folgen. Mit dem Eintritt in den verspiegelten Irrgarten steht der Gast konstant sich selbst gegenüber. Er begegnet dem eigenen Ich aus allen Perspektiven, zeitlich stets im Hier und Jetzt. Damit schliesst sich im Spiegellabyrinth der Kreis zu den Millionen Jahre alten Zeitzeugen im Gletschergarten. «Im Spiegelbild des Gletschergartens setzt sich somit jeder in den Kontext der Erdgeschichte. Diese Wahrnehmung ist natürlich nicht selbstgegeben. Sie ist Konzept und fügt sich ins Gesamterlebnis Gletschergarten ein. Wir leben im Zeitalter des Egozäns. Doch dieser Selbstbezogenheit stehen geteilte Sorgen gegenüber, seien das Umweltthemen oder gesellschaftliche Entwicklungen. Der Gletschergarten bringt diese Relationen zusammen», erklärt Andreas Burri. Er zeigt sich überzeugt, dass diese Einladung auf eine Reise zum Mittelpunkt der Zeit im Gletschergarten für das Publikum gerade auch deshalb ein nachhaltiges Erlebnis für alle Generationen darstellt.
8.6.2020