Der Kanton Bern realisiert auf dem Inselareal ein Forschungs- und Ausbildungszentrum Medizin für die Universität Bern. Jetzt steht das Siegerprojekt fest: «JANUS» hat das Preisgericht des Architekturwettbewerbs unter der Leitung des Amts für Grundstücke und Gebäude (AGG) am meisten überzeugt. Verantwortlich für das Projekt ist ein Planerteam mit vier Architekturbüros – davon drei aus Bern. Das neue Zentrum ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Medizinalstandorts Bern.
Heute sind die Institute der Medizinischen Fakultät vor allem auf dem Muesmattareal (Institute für Anatomie, für Biochemie und molekulare Medizin, für Physiologie, Theodor Kocher Institut) und zu Teilen auf dem Inselareal (Institute für Infektionskrankheiten, für Pharmakologie) beheimatet. Der Zusammenzug unter einem Dach schafft zeitgemässe Forschungsbedingungen. Das sieht auch Christian Leumann, Rektor der Universität Bern, so: «Forschung, Lehre und klinische Praxis auf demselben Areal – durch die Konzentration von verschiedenen Instituten in einem neuen Gebäude auf dem Inselareal können vielfältige Synergien genutzt werden. Für den universitären Medizinalstandort Bern ein gewaltiger Schritt nach vorne.»
Regierungsrat Christoph Neuhaus, Direktor Bau- und Verkehrsdirektion: «Der Kanton Bern und die Insel Gruppe AG entwickeln das bedeutende Inselareal in enger Zusammenarbeit. Das neue Ausbildungs- und Forschungszentrum ist ein wichtiger Meilenstein in der Strategie des Regierungsrates zur Stärkung des Medizinalstandorts Bern.»
Zwölf Bewerbungen zur zweiten Phase zugelassen
Das Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) hat im März 2019 einen einstufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren lanciert. Auf die öffentliche Ausschreibung sind 34 Bewerbungsdossiers eingegangen. Das Preisgericht unter der Leitung des AGG hat zwölf Bewerber zum eigentlichen Projektwett- bewerb eingeladen und am Ende des Auswahlprozesses das Projekt «JANUS» einstimmig zum Sieger erkoren. Hinter dem Siegerprojekt stehen vier Architekturbüros: Archipel Generalplanung AG (Bern), ASTOC Architects and Planners GmbH (Köln/DE), GWJ Architektur AG (Bern) sowie IAAG Architekten AG (Bern). Im Preisgericht waren neben Fachpreisrichtern, also Architektinnen und Architekten sowie Ingenieuren, auch Sachpreisrichterinnen und -richter der Universität Bern und der Insel Gruppe AG vertreten. Als Experten mit beratender Stimme wurden unter anderen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bern einbezogen.
Maximale Flexibilität für die Büro- und Laborzonen
Das Siegerprojekt «JANUS» liefert gemäss Preisgericht eine insgesamt überzeugende Antwort auf die gestellte, komplexe Aufgabenstellung. Es zeichnet sich durch einen klaren inneren Aufbau aus, der ein hohes Mass an Flexibilität zulässt. Die Bürozone liegt entlang der Friedbühlstrasse und lässt sich nach Bedarf in Büros unterschiedlicher Grösse, Open-Space-Flächen, Seminarräume und Sitzungszimmer unterteilen. Eine öffentlich zugängliche Wendeltreppe verbindet die Geschosse und gibt den sechs Instituten eine eigene Adresse. Die Laborzone ist dem Inselareal zugewandt und folgt einem klaren Ausbauraster, das höchsten Anforderungen an moderner Labortechnik gerecht wird. Städtebaulich bietet das kompakte Gebäude ein stimmiges Bild mit dem benachbarten Theodor Kocher Haus.
Die nächsten Schritte
Das Architektenteam wird das Projekt nun auf der Grundlage der Empfehlungen des Preisgerichts weiterentwickeln und bis ca. Dezember 2021 ein Vorprojekt mit Kostenschätzung einreichen.
Quelle: Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern
12.5.2020