Neues Rechenzentrum des Bundes geht in Betrieb

Das erste der neuen Rechenzentren des Bundes hat letzten Freitag in Frauenfeld den Betrieb aufgenommen. Die Nutzenden können in den nächsten Wochen damit beginnen, ihre Server und weitere IKT-Infrastruktur für den Betrieb vorzubereiten. Mit dem Rechenzentrum wird die Sicherheit von Daten und Anwendungen des Bundes erhöht. Die budgetierten Kosten von 150 Millionen Franken werden voraussichtlich nicht ausgeschöpft.

In den vergangenen Tagen wurden im Rechenzentrum (RZ) in Frauenfeld im Auftrag des Bauherren armasuisse Immobilien die letzten Tests der Gebäudetechnik erfolgreich abgeschlossen. Das neue Rechenzentrum steht nun für die Armee und die zivilen Bundesämter zur Verfügung. Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT und das Informatik Service Center des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (ISC-EJPD) werden als Hauptnutzer von ziviler Seite Platz darin erhalten, um ihre IKT-Infrastruktur zu installieren. Die zivilen Stellen werden einen Teil der Kapazitäten beanspruchen und den entsprechenden Kostenanteil übernehmen. Rund die Hälfte der Kapazität wird für die Speicherung von Daten und den Betrieb von Anwendungen der Schweizer Armee verwendet. Gespräche mit weiteren Mietinteressenten wie Kantonen oder auch anderen Bundesstellen werden durch das BIT geführt. Sowohl bezüglich Termin wie auch bezüglich Kosten ist das Projekt auf Kurs: Die Bauzeit für das RZ auf dem Waffenplatz im Auenfeld betrug gut zwei Jahre, ebenso kann bereits heute davon ausgegangen werden, dass der Kreditrahmen von 150 Millionen Franken unterschritten wird. Der Betrieb des RZ wird durch die Führungsunterstützungsbasis in Zusammenarbeit mit der Logistikbasis der Armee sichergestellt.

Modulare, nachhaltige und effiziente Bauweise

Das Rechenzentrum besteht aus zwei verschiedenen Gebäudeelementen, einem Betriebsgebäude für administrative Einheiten und einem Produktionsmodul für die eigentlichen Leistungen des Rechenzentrums. Aktuell in Betrieb steht eines von vier möglichen Produktionsmodulen. Sollte die Nachfrage nach Platz für sichere Rechenleistung und Speicherung von Daten steigen, ist die Erweiterung um zusätzliche Produktionsmodule möglich. Die Abwärme, die bei der Kühlung der Server anfällt, wird in ein Fernwärmenetz eingespeist. So wird die Kaserne auf dem Gelände des Waffenplatz Frauenfeld durch das RZ geheizt.

Campus Rechencenter

Campus Rechencenter

Bild ZVG Schweizer Armee

Teil eines Rechenzentrum-Verbundes

Das Rechenzentrum ist Teil des Rechenzentren-Verbundes zwischen dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport und der zivilen Bundesverwaltung (RZ VBS / Bund). Das VBS plant noch weitere Rechenzentren, die ausschliesslich von der Armee genutzt werden und in einer höheren Schutzkategorie als das RZ in Frauenfeld eingeteilt sind. Das nächste Rechenzentrum wird voraussichtlich im Jahr 2021 betriebsbereit sein.

Der Bau des Rechenzentrums in Frauenfeld und damit der RZ-Verbund der Bundesverwaltung sind Teil der Datacenter-Strategie Bund. Aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen werden gemäss dieser Strategie die Rechenzentren des Bundes zwischen 2014 und 2028 in einen Rechenzentren-Verbund überführt.

Quelle: Schweizer Armee

2.3.2020