Pizzaiolo Antonio Di Costanzo schiebt Sonderschichten am WEF

Antonio Di Costanzo

Antonio Di Costanzo

Bild ZVG Schweizer Armee

Die Pizza von Antonio di Costanzo ist in ganz Davos bekannt und auch während des WEF heiss beliebt. Kein Wunder, hat sich der Italiener doch schon mit den besten Pizzabäckern der Welt gemessen.

Er fährt mit feinen Handbewegungen über den ausgerollten Teig, wie andere ein frisch bezogenes Kissen ausstreichen. Und wenn Antonio Di Costanzo den Rohschinken auf die noch heisse Pizza aus dem Holzofen legt, formt er die Scheibe Fleisch geduldig zu einer kleinen Rose. Die italienische Spezialität ist die grosse Leidenschaft für den 35-jährigen Pizzaiolo im Davoser Restaurant «Padrino». Während des WEF kommen Gäste aus aller Welt in den Genuss der Werke von Di Costanzo. Beweisen muss er sein können aber schon lange niemandem mehr.

Di Costanzo stammt ursprünglich von der kleinen italienischen Insel Ischia im Golf von Neapel. «Davos ist ganz ähnlich wie Ischia, jeder kennt jeden dort», sagt er. Bloss das Meer fehle ihm im Bergort manchmal. In Italien hat er auch sein Handwerk gelernt. Noch als Teenager fing er selber an, Teig zu kneten und Pizzen in den Ofen zu schieben. Mittlerweile misst sich Di Costanzo mit den besten Pizzaiolos aus allen Ländern. Schon mehrfach hat er an Pizza-Weltmeisterschaften teilgenommen. Ein 7. Rang unter über 300 Mitstreitern ist bisher sein grösster Erfolg. «Mir geht es dabei aber nicht um den Sieg. Ich will sehen, wie die anderen arbeiten und was für neue Ideen sie mitbringen.»

Antonio Di Costanzo sagt, die Pizza im «Padrino» sei weniger deftig als bei der Konkurrenz. Sein Geheimnis will er nicht ganz preisgeben, erklärt dann aber: «Ich habe von all meinen Lehrmeistern das Beste mitgenommen.» Bei der Pizzabackkunst wird der Italiener verschwiegen – fast wie ein Schweizer.

Während das WEF in Davos gastiert, schiebt Di Costanzo Sonderschichten und Pizzen am Laufmeter in den Ofen. Der Laden brummt dann wie sonst nie im Jahr. «Besonders bei der indischen Delegation ist unsere Pizzeria beliebt, aber auch Mitarbeiter der US-Botschaft waren schon da», sagt der Pizzaiolo. Ihm gefällt der internationale Trubel, der für eine kurze Zeit in Davos Einzug hält. Er kennt das bereits: Sechs Jahre lang arbeitete Di Costanzo auch in New York City in einer Pizzeria.

Für seine Gäste ist Di Costanzo auch zu aussergewöhnlichen Kreationen bereit. So musste er zum Beispiel einmal für eine Frau eine Pizza mit Banane belegen. Er kann darüber lachen. Aber dort, wo er herkomme, würden sie deswegen das Gesicht verziehen. «Im Süden Italiens darf nicht viel mehr als Tomatensugo und Mozzarella auf den Teig», sagt Di Costanzo. Dann dreht er sich ab, streicht wieder gefühlvoll über den Teig und macht sich an die nächste Pizza. Eine Margherita soll es sein. Auf Ischia würden sie sie lieben.

Quelle: Schweizer Armee

24.1.2020