Windgeschwindigkeiten von bis 230 km pro Stunde – doch das Signal fürs WEF hält

Signalanlage auf dem Säntis

Signalanlage auf dem Säntis

Die Anlage auf dem Säntis ist besonders häufig von Vereisung betroffen. Mit der Unterstützung des Gebirgsdienstes kommen die Signale wieder wie gewohnt am Ziel an. Für die Arbeit braucht es Profis und gute Handschuhe. Bild ZVG Schweizer Armee

Die Übermittlung von Funksignalen während der Wintermonate ist eine besondere Herausforderung. Insbesondere während des Weltwirtschaftsforums (WEF) muss aber alles reibungslos funktionieren. Damit der Betrieb nicht gefährdet ist, arbeiten die Führungsunterstützungsbasis und der Gebirgsdienst der Armee eng zusammen.

Eine Meldung erscheint auf dem Bildschirm im Network Control Center (NCC) der Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB) in Dübendorf. Das System hat sie automatisch generiert, und sie beinhaltet zunächst nur die Information, dass ein Übertragungsfehler vorliege. Ein Blick ins System zeigt dann beispielsweise an, dass das Signal von einem bestimmten Empfangsgerät gedämpft ist, es ist schwächer geworden. Für die Angestellten im NCC beginnt die Suche nach der Ursache. Ein Blick auf die Wetterkarte der vergangenen Tage kann bei der Ursachenforschung helfen. Gerade im Winter, bei eisigen Temperaturen und viel Wind, kann es vorkommen, dass die Schutzhüllen vor den Antennenkuppeln vereisen. Dies führt zwar zu schönen Eisskulpturen, schwächt aber auch die Signale.

Arbeit in eisiger Höhe

Die NCC-Angestellten melden sich dann beim Systemsupport. Hanspeter Vetterli aus dem Team der Führungsunterstützungsbasis (FUB) steigt in die Seilbahn und nimmt die Signalanlage aus der Nähe unter die Lupe. «Ich habe immer verschiedene Ersatzteile dabei, damit ich je nach Ursache für die Dämpfung optimal ausgerüstet bin», sagt er. Wenn es aber frostig ist und Kletterei nötig wird, um die Vereisung zu entfernen, fordert die Einsatzleitung der FUB die Unterstützung des Gebirgsdienstes der Armee an. «Die steigen dann mit Pickel und Klettergurt hoch oder runter zum Sender und pickeln das Eis weg», beschreibt Vetterli das Vorgehen. Bestimmte Anlagen im Einzugsbereich des World Economic Forum (WEF) sind besonders anfällig für solche Vereisungen, zum Beispiel die Anlage auf dem Säntis. Die Windgeschwindigkeit kann da bis zu 230 Kilometer pro Stunde betragen. «In diesem Jahr wurden bereits vor dem WEF Massnahmen ergriffen, um einer starken Vereisung vorzubeugen», sagt Marc Diggelmann, der das NCC der FUB leitet. So werde bereits im Vorfeld Eis entfernt, obwohl das Signal noch stark genug ist. Die weitere Eisbildung kann so verhindert werden, womit an den entscheidenden Tagen alles einwandfrei funktioniert.

Quelle: Schweizer Armee

20.1.2020

Eisskulpturen in der eisigen Kälte

Eisskulpturen in der eisigen Kälte

Eisskulpturen in der eisigen Kälte

Wind und Eis schaffen wunderschöne Eisskulpturen, schwächen aber zugleich auch das Signal der Antenne. Bild ZVG Schweizer Armee