Die Credit Suisse führt Negativzinsen auf hohen Franken-Guthaben vermögender Privatkunden ein. Auch Firmenkunden mit Millionen-Guthaben sollen künftig zur Kasse gebeten werden. «Wie dies andere Banken bereits seit längerem handhaben, führt auch die Credit Suisse Negativzinsen für Kunden mit sehr hohen Franken-Barbeständen ein», schreibt die Schweizer Grossbank. Grund sei das anhaltende Negativzinsumfeld. Die Bank gab keine weiteren Details bekannt.
Wie die Nachrichtenagentur AWP jedoch aus banknahen Kreisen erfuhr, betreffen die Gebühren sowohl Privat- als auch Firmenkunden mit Franken-Barbeständen ab 2 Millionen Franken. Für darüber liegende Beträge soll ein Negativzins von -0,75 Prozent gelten.
Ab 10 Millionen wird es teuer
Bei Firmenkunden würde zudem ab einem Barbestand von über 10 Millionen Franken ein Zinssatz von -0,85 Prozent berechnet. Die neue Regelung soll den Informationen zufolge für Kunden mit einem Privat- oder Sparkonto ab dem neuen Jahr 2020 gelten.
Für die Firmenkunden wird es bereits ab dem 15. November 2019 teuer. Die Credit Suisse bestätigte die Informationen auf Anfrage.
Credit Suisse tut es der UBS gleich
Bei den auf Euro lautenden Konti erhebt die Grossbank bereits heute auf die Guthaben über einem Betrag von 1 Millionen einen Strafzins von -0,4 Prozent. Kunden mit hohen Barvermögen müssen inzwischen bei den meisten Schweizer Banken Strafzinsen berappen. Eine Reihe von Banken gibt allerdings keine feste Limite bekannt, sondern versucht die Kunden individuell zu «überzeugen», hohe Bargeldbestände zu reduzieren.
Die Grossbank UBS hatte im Sommer angekündigt, ab November auf Franken-Barbeständen von über 2 Millionen einen Negativzins von -0,75 Prozent einzuführen. Auf Euro-Guthaben wird dann bereits ab Beträgen von 500'000 Euro ein Negativzins von -0,6 Prozent fällig.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte im September den Leitzins unverändert bei -0,75 Prozent belassen. Allerdings hatte sie die Freibeträge erhöht, ab denen Geschäftsbanken für ihr bei der SNB geparktes Geld Negativzinsen bezahlen müssen.
Quelle: SRF
17.10.2019