An seiner Sitzung vom 27. Mai 2020 hat der Bundesrat von der jährlichen Berichterstattung des Verwaltungsrates der RUAG Holding AG Kenntnis genommen. RUAG hat im Geschäftsjahr 2019 die strategischen Ziele des Bundesrates zwar mehrheitlich erreicht. Nicht erreicht wurden wichtige finanzielle Ziele betreffend Rentabilität und Dividendenausschüttung.
Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre strategische Ziele für die Bundesunternehmen fest. Einmal jährlich beurteilt der Bundesrat aufgrund eines Berichtes des Verwaltungsrats, ob diese Ziele erreicht wurden. Demnach hat RUAG die strategischen Ziele 2019 mehrheitlich erreicht. Nicht erreicht wurden zentrale finanzielle Ziele betreffend Rentabilität und Dividendenausschüttung. Zwar lag der Nettoumsatz mit 2003 Millionen Franken nochmals über den Vorjahreszahlen (Vorjahr CHF 1998 Mio.), jedoch resultierte ein Reinverlust von 25 Millionen Franken. Die Profitabilität lag mit einer EBIT-Marge von -0.3 Prozent deutlich unter dem vom Bundesrat definierten Zielband von 6 bis 8 Prozent. Ausschlaggebend für das schlechte finanzielle Ergebnis waren Sondereffekte, insbesondere Wertberichtigungen bei der Produktion des Flugzeugs Dornier 228, eine Neubewertung von Pensionskassenrückstellungen sowie die Kosten für die Entflechtung des Konzerns.
Angesichts des schlechten Rechnungsergebnisses und der potentiell erheblich negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie entspricht der Bundesrat dem Antrag, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten.
Die übrigen Ziele hat RUAG erreicht, insbesondere konnte RUAG alle Unterhaltsleistungen zu Gunsten der Schweizer Armee wie vertraglich vereinbart erbringen.
Entflechtung in zwei unabhängige Unternehmen
Höchste Priorität kam 2019 der Entflechtung und Weiterentwicklung der RUAG zu. Der Bundesrat hat entschieden, dass unter einer neuen Beteiligungsgesellschaft (BGRB Holding AG) zwei eigenständige Unternehmen entwickelt werden. RUAG International soll zu einem Aerospace-Konzern weiterentwickelt und mittelfristig privatisiert werden. Die Bereiche, die im Unterhalt für die Schweizer Armee tätig sind, wurden in die RUAG MRO Schweiz (für Maintenance, Repair and Overhaul) zusammengeführt.
Der Bundesrat begrüsst, dass der Verwaltungsrat der RUAG Holding AG 2019 die notwendigen Schritte zur Entflechtung unternommen hat und so die organisatorische Trennung der beiden Teilkonzerne am 1. Januar 2020 vollziehen konnte.
Weiterführende Informationen
Kurzbericht des Bundesrates über die Erreichung der strategischen Ziele im Jahr 2019
Quelle: Schweizer Armee
28.5.2020