Schweiz und Russland vereinbaren wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit

Am 20. November 2019 fand in Moskau das vierte Treffen des Gemischten Ausschusses für wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit statt, dies im Rahmen des 2012 zwischen der Schweiz und Russland abgeschlossenen bilateralen Abkommens. Nach Abschluss der Diskussionen unterzeichneten der Schweizerische Nationalfonds (SNF) und sein russischer Partner, die Russian Foundation for Basic Research (RFBR), eine Absichtserklärung.

Gestützt darauf soll im nächsten Jahr eine neue gemeinsame Projektausschreibung lanciert werden. Die genauen Modalitäten und der Zeitplan werden in den kommenden Monaten zwischen den beiden Förderagenturen ausgehandelt.

Die Schweizer Delegation unter der Leitung von Botschafter Mauro Moruzzi bestand aus Vertretungen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), des SNF und der Universität Genf als Leading House für die Zusammenarbeit mit Russland. Sie wurde von hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulbildung der Russischen Föderation, der wichtigsten Forschungs- und Innovationsförderagenturen sowie russischer Hochschulen empfangen.

Das Treffen bot Gelegenheit, eine Standortbestimmung zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern vorzunehmen und die nationalen, bilateralen und internationalen Instrumente und Programme zu identifizieren, mit denen diese gestärkt werden kann. Dazu zählt auch die angekündigte Zusammenarbeit zwischen dem SNF und der RFBR.

Russland

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Basilus-Kathedrale in Moskau by Tatyana Kazakova from Pixabay

Darüber hinaus hat sich das russische Ministerium auf Antrag der schweizerischen Delegation verpflichtet, bis Ende Jahr schriftlich zu klären, welche Tragweite eine kürzlich verabschiedete Richtlinie zu den Bedingungen für die Beziehungen zwischen russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ausländischen Partnern haben wird. Diese Richtlinie gab in den Wissenschaftsgemeinschaften Russlands sowie anderer Länder, einschliesslich der Schweiz, Anlass zu Besorgnis.

Schliesslich konnte die Schweizer Delegation auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit mehreren Institutionen Moskaus im Bereich der Spitzenforschung prüfen, insbesondere mit der Russischen Akademie der Wissenschaften. Zudem unterhielt sie sich mit in Russland tätigen Forschenden, darunter auch eine junge Doktorandin aus der Schweiz.

Seit 2011 unterstützte der SNF 203 Forschungsprojekte, an denen russische Forschende beteiligt waren. Damit liegt Russland auf dem 17. Rang der wichtigsten internationalen Partner der Schweiz. Die Universität Genf als Leading House lancierte ihrerseits zwischen 2017 und 2019 zwei «Seed Money»-Ausschreibungen: Ausgewählt wurden 15 Projekte, die mit einem Gesamtbetrag von 213 000 CHF unterstützt wurden.

Seit 1994 erhielten überdies 251 russische Forschende ein Bundes-Exzellenz-Stipendium, im Studienjahr 2019−2020 waren es neun.

Quelle: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation

27.11.2019