Komitee «Vernünftiges Wachstum Kriens» ergreift Referendum gegen die Einzonung Weinhalde Kriens

Kriens

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Symbolbild Foto Joseph Birrer

In Kriens wird viel gebaut, – zu rasch und zu viel, findet das Komitee «Vernünftiges Wachstum Kriens» und ergreift deshalb das Referendum gegen die Einzonung Weinhalde. Über die Umzonung von noch mehr Landwirtschaftsland in Bauland sollen die Stimmbürger befinden können.

100 neue Wohnungen im Obernau, 415 Wohnungen in der Pilatus-Arena; in Kriens vergeht kaum eine Woche, ohne Ankündigung von neuen Bauprojekten. Und das nicht erst seit gestern: In nur einer Generation, seit den 1980er-Jahren, hat die Siedlungsfläche in Kriens um 40 Prozent zugenommen. Die massive Bautätigkeit der letzten Jahre und die aktuell bewilligten und geplanten Projekte führen Kriens nahe an einen Verkehrskollaps, und die Stadt mag mit dem Wachstum kaum Schritt halten.

Trotzdem wollen Stadtrat und die grosse Mehrheit des Einwohnerrates am Sonnenberg weitere 13'000 Quadratmeter Landwirtschaftsland in Bauland einzonen. Für das Komitee «Vernünftiges Wachstum Kriens» ist das unverständlich und fahrlässig; vor einer weiteren Einzonung von Bauland muss Kriens den aktuellen Wachstumsschritt verdauen.

Im Komitee «Vernünftiges Wachstum Kriens» haben sich Weinhalde-Anwohner, die Grünen Kriens, die IG attraktives Kriens sowie ein ehemaliger SVP-Einwohnerrat zusammengeschlossen. Ziel des Referendums ist, dass die Krienserinnen und Krienser an der Urne selber bestimmen können, ob die Bautätigkeit und das Wachstum von Kriens weiter angeheizt werden soll oder nicht.

Das Komitee nennt sechs Hauptgründe, die gegen eine weitere Einzonung sprechen:

  • Kriens wächst zu schnell, der aktuelle Wachstumsschritt muss verarbeitet werden

  • Kriens verfügt mit rund 40 Hektaren noch über genügend freies Bauland

  • Für das Projekt Weinhalde muss wichtiger Schutzwald gerodet werden, was Gefahren und negative Auswirkungen auf das Stadtklima mit sich bringt

  • Das Projekt Weinhalde bringt als autointensive Überbauung übermässig mehr Verkehr und damit noch mehr Lärm und Stau in Kriens

  • Die Einzonung und Überbauung aller leeren Flecken raubt der kommenden Generation Gestaltungsmöglichkeiten für die Entwicklung der Stadt nach deren Ideen

  • Kurz vor der Abstimmung über ein 15-jähriges Einzonungsmoratorium ist die Weinhalde-Einzonung eine politische Zwängerei

Die Unterschriftensammlung für das Referendum startete am 1. Juni 2020 und findet aufgrund der erschwerten Corona-Bedingungen in erster Linie online statt; die Unterschriftenbogen können auf der Webseite www.vernuenftiges-wachstum-kriens.ch herunterzuladen und unterschrieben zurückgeschickt werden.

19.6.2020