Stellungnahme der Luzerner Polizei zur Rekrutierungskampagne der Luzerner Polizei und zum beanstandeten Bild

Luzerner Polizei

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Bild ZVG Luzerner Polizei

Die Rekrutierungskampagne «SCHNELL – KOMPETENT - HILFSBEREIT» der Luzerner Polizei wurde im Dezember 2019 lanciert und Mitte Mai 2020 in einer zweiten Werbewelle wieder aufgenommen. Die Kampagne lief unter anderem auch in den Sozialen Medien.

Übers letzte Wochenende wurde die Rekrutierungskampagne der Luzerner Polizei auf verschiedenen Ebenen, unter anderen auch in den Social-Media-Kanälen kritisiert, insbesondere ein Bild bzw. eine Filmsequenz mit einer Festnahme. Im Zusammenhang mit dem tragischen Todesfall eines schwarzen US-Amerikaners bei einer Polizeikontrolle hat unsere Kampagne offenbar bei vielen Personen Gefühle verletzt.

Die Luzerner Polizei distanziert sich von jeglicher Form von Gewalt und Rassismus und drückt ihre Anteilnahme am gewaltsamen Tod von George Floyd aus. In unserem Polizeikorps haben Gewalt und Rassismus keinen Platz. In der Auswahl der künftigen Polizistinnen und Polizisten sowie in der Aus- und Weiterbildung legen wir darauf ein besonderes Augenmerk. Falls wir mit unserer Rekrutierungskampagne Gefühle von Menschen verletzt haben sollten, bedauern wir dies.

Die Luzerner Polizei hat gemäss dem kantonalen Polizeigesetz den Auftrag, für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Sie ergreift dabei auch Massnahen, um unmittelbar drohende Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu beseitigen. Eine dieser Massnahmen sind Festnahmen, die zum Beruf der Polizistinnen und Polizisten gehören. Wir legen grossen Wert darauf, dass unsere Polizistinnen und Polizisten im Rahmen ihrer zweijährigen Ausbildung und in zahlreichen Weiterbildungen mit den richtigen Festnahmetechniken ihre Arbeit kompetent und korrekt ausüben.

Luzerner Polizei reagiert: Foto ist nicht mehr online

Einige Twitter-Nutzer haben das Bild der Luzerner Polizei nun mit dem Tod von George Floyd assoziiert. «So rekrutiert man Rambos», «ziemlich deplaziert» oder «keine gute Werbung» waren die gängigen Wortlaute. Christian Bertschi, Kommunikationschef der Luzerner Polizei, nahm zu den Anschuldigungen Stellung. Er teilt mit: «Wir können nachvollziehen, dass wir mit diesem Bild Gefühle verletzt haben. Dies bedauern wir.» Bertschi betont jedoch: «In unserem Polizeikorps haben Gewalt und Rassismus keinen Platz.»

In der täglichen Arbeit von Polizistinnen und Polizisten sei es allerdings elementar, dass man die Techniken von Festnahmen genau beherrsche. «Es ist wichtig, dass wir diese kompetent ausführen», sagt Bertschi. So erklärt er, dass sich das Knie der Polizistin in einer «Sicherheitsstellung» befinde: «Es ist oberhalb des Schulterblatts. Würde sich die festgenommene Person wehren, könnte die Polizistin dieses fixieren.» Der Hals würde dabei nicht traktiert werden.

Bertschi sagt zudem, dass die Kampagne im vergangenen Jahr konzipiert wurde. Im Dezember und Januar sei die erste Welle gestartet, im Mai die zweite. «Der Inhalt der Kampagne war bereits seit längerer Zeit definiert», erklärt der Kommunikationschef. Dass diese nun genau die Bildwelt um den Tod von George Floyd betrifft, bedauert Bertschi. Er sagt zudem: «Vielleicht hätten wir die Kampagne vorzeitig stoppen müssen.» Das Bild haben die Verantwortlichen inzwischen von der Internetseite entfernt. In einer Mitteilung drücken sie zudem ihre Anteilnahme «am gewaltsamen Tod von George Floyd» aus.

Quelle: Luzerner Polizei

8.6.2020