Zeckenbisse in der Schweiz haben sich beinahe halbiert

Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der Fälle von Zeckenenzephalitis (FSME) im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode fast halbiert. Im publizierten neusten BAG-Bulletin sind für den Zeitraum von Januar bis Ende der vergangenen Woche 127 Fälle aufgelistet, gegenüber noch 218 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auch bei der Borreliose ist in diesem Jahr ein markanter Rückgang festzustellen. Die Zahl der Arztbesuche belief sich Ende Juni auf 3600, gegenüber fast 10'000 in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.

Generell stelle man weniger Zeckenbisse fest, bestätigte Daniel Koch, Verantwortlicher der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG (Bundesamt für Gesundheit). Die aktuellen Zahlen liegen zwar deutlich unter dem Vorjahreswert, sind aber vergleichbar mit dem mehrjährigen Durchschnittswert seit dem Jahr 2000.

So schützen Sie sich

Zecken sind vor allem im Frühling und im Herbst aktiv. Wer Gestrüpp und Unterholz meidet, geschlossene Kleidung trägt, Zeckenschutzmittel verwendet und sich nach einem Wald- oder Gartenaufenthalt auf Zeckenstiche kontrolliert, kann sich vor den Stichen und ihren Folgen schützen.

Zecken

Zecken

Symbolbild Pixabay

Laut Koch ist es auch noch zu früh, um Aussagen darüber zu machen, ob die niedrigeren Zahlen die Folge von vermehrten Impfungen sind. Der Rückgang erkläre sich zweifellos auch damit, dass sich das Verhalten der Bevölkerung verändert habe und inzwischen bei Waldgängen Vorsichtsmassnahmen ergriffen würden.

Zur grossen Zahl von Fällen im vergangenen Jahr stellte Koch fest, dass die Übertragung von Krankheiten abhängig von der Zahl der infizierten Zecken in der Natur sei.

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Quelle: SRF

22.7.2019

FSME: Von symptomlos bis tödlich

Durch einen Stich einer infizierten Zecke wird das FSME-Virus übertragen. Es löst die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Zeckenenzephalitis aus. Erste Krankheitszeichen tauchen nach sieben bis 14 Tagen aus, es kommt zu grippeartigen Symptomen. Ein Grossteil der Patienten hat allerdings keine Krankheitszeichen, wie das BAG schreibt. Nach diesem Zeitraum haben bis zu 15 Prozent der Infizierten Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen, die Wochen bis Monate dauern können, dies weil das zentrale Nervensystem angegriffen wird. Auch Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven kommen vor und können zu bleibenden Behinderungen führen. Bei einem Prozent dieser Fälle führt die Krankheit zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich.

In der Schweiz gibt es ungefähr 100 bis 250 Fälle pro Jahr.