Kanton Aargau will Ökosystem vom Hallwilersee vor Quaggamuscheln schützen

Quaggamuscheln

Quaggamuscheln

Bild einer Ansammlung von Quaggamuscheln. Bildnachweis / Copyright © Hydra Institute. Bild ZVG Kanton Aargau

Die aus dem Schwarzmeerraum stammende Quaggamuschel wurde 2015 erstmals in der Schweiz nachgewiesen und hat sich seither ausgebreitet – unter anderem im Bieler-, Boden- und Genfersee. Auch zwischen untereinander nicht verbundenen Gewässern wird sie oft unbemerkt vor allem über den Transport von Booten verschleppt. Im Hallwilersee kommt die Quaggamuschel bisher noch nicht vor. Um das wertvolle Ökosystem vor dem invasiven Schädling zu schützen, ergreift das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) verschiedene Massnahmen.

Die Quaggamuschel ist eine aus dem Schwarzmeerraum stammende Süsswassermuschel, die 2015 das erste Mal in der Schweiz nachgewiesen wurde. Sie besiedelt sowohl Seen als auch Fliessgewässer und wurde unter anderem bereits im Bieler-, Boden- und Genfersee nachgewiesen. Die invasive Quaggamuschel ist zwar nur wenige Zentimeter gross, kann aber sehr grosse Schäden anrichten. Sie beschädigt Infrastruktur – zum Beispiel an Hafenanlagen oder durch Verstopfen von Rohren und Filtern in Trink- und Kühlwasseranlagen – und verursacht dadurch Kosten in Millionenhöhe. Ökologische Schäden entstehen, da die Quaggamuscheln einem Gewässer bei massenhaftem Auftreten grosse Mengen an Algen entziehen und dadurch weniger Nahrung für Planktontiere zur Verfügung steht. Diese sind wiederum wichtige Nährtiere für Fische. Damit sinken auch die Fangquoten in der Berufs- und Angelfischerei. Zudem konkurrenzieren die Muscheln einheimische Arten, unter anderem Grossmuscheln und andere Wirbellose und verändern damit die Artenzusammensetzung.

Hat die Quaggamuschel erst einmal ein Gewässer besiedelt, ist sie nicht mehr zu tilgen und es entstehen laufend Kosten zur Schadensbegrenzung. Invasive Arten in Gewässern werden oft unbemerkt mit Booten, Wassersport- oder Fischereimaterial von einem Gewässer zum nächsten verschleppt. Organismen können an der Aussenhaut und im Motor beziehungsweise im Kühlwasser von Booten sowie beim Transport von nassem Wassersport- und Fischereimaterial verschleppt werden. Für die Quaggamuschel geht das weitaus grösste Verbreitungsrisiko von Booten aus, die längere Zeit im Wasser liegen und in verschiedene Gewässer transportiert werden.

Boote und Material vor dem Einwassern immer kontrollieren

Im Hallwilersee kommt die invasive Quaggamuschel bisher noch nicht vor. Damit das wertvolle Ökosystem vom Schädling verschont bleibt, ergreift das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) verschiedene Massnahmen. So hat das BVU die Anrainergemeinden sowie Verbände, Vereine und Organisationen rund um den Hallwilersee angeschrieben und mit Informationsmaterial beliefert, um auf das Risiko aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Zudem werden Informationstafeln an den Einwasserungsstellen rund um den Hallwilersee aufgestellt. Diese sollen darauf aufmerksam machen, dass Boote und weiteres Material vor dem Einwassern auf Bewuchs kontrolliert, gereinigt und nach Möglichkeit vollständig getrocknet werden soll. Zu diesem Zweck prüft der Kanton zusammen mit den Seeanrainergemeinden die Einrichtung spezieller Waschplätze für Boote.

Quelle: Kanton Aargau

10.6.2020