Der Themenabend des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Luzern zum Thema Klimaschutz lockte rund 250 Interessierte nach Rathausen. Klimaschutz ist zurzeit in aller Munde. Doch welche Massnahmen sind die richtigen? Gibt es Ansätze, die die wirtschaftliche Entwicklung nicht unnötig behindern? Oder ist der Klimaschutz sogar eine Chance für unsere Unternehmen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, organisierte der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern (KGL) kürzlich zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) und dem Info-Forum Freies Unternehmertum (IFU) einen entsprechenden Themenabend am Sitz der CKW in Rathausen.
In seinem Input-Referat konstatierte Uni-Professor Reiner Eichenberger, dass der durch CO2 verursachte Schaden zwar wirtschaftlich relevant, aber – gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) – keineswegs so dramatisch sei, wie er in der Öffentlichkeit dargestellt werde. Für Eichenberger ist klar, dass der Klimaschutz nicht staatlich – zum Beispiel in Form von Subventionen für Alternativenergien – zu fördern ist. Er reguliere sich letztlich selber über den Markt, wenn man die richtigen Anreize setzt. Umso mehr, als das Problem ein weltweites ist und die Schweiz lediglich zwei Promille dieses Problems darstellt.
Klimapolitik Luzern
V.l.n.r.: Der etwas arg sonnengebräunte Damian Müller, Andrea Gmür und Franz Grüter. Bild ZVG
LKW mit Wasserstoff
Was an diesem Abend gleich mehrfach konstatiert wurde: Die Luzerner Wirtschaft hat die Notwendigkeit des Handelns erkannt und zeigt sich in Sachen Klimaschutz überaus engagiert. Rochus Burtscher von der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zeigte auf, wie seine Institution mit Unternehmen aus der Region zusammenarbeitet und welche Energiesparpotenziale dabei möglich sind. Als vorbildliche Referenzfirmen nannte er KMU wie Lehner Versand in Schenkon oder Grossunternehmen wie Perlen Papier. Letzteres konnte seine jährlichen Energieausgaben um mehrere Millionen Franken senken.
Ein ganz konkretes Beispiel für Innovation im Energiebereich lieferte Peter Galliker, Inhaber des gleichnamigen Transportunternehmens in Altishofen. Zusammen mit 15 anderen Unternehmern ist er zurzeit daran, einen Wasserstoff-LKW zu produzieren. Bis 2023 sollen nicht weniger als 100 solcher H2-Fahrzeuge gebaut werden. Parallel dazu ist ein flächendeckendes H2-Tankstellennetz geplant.
Abschliessend diskutierten Ständerat Damian Müller (FDP) sowie die beiden Nationalräte Franz Grüter (SVP) und Andrea Gmür (CVP) unter der Leitung von LZ-Chefredaktor Jérôme Martinu die Frage, welche Rahmenbedingungen es für eine wirtschaftsfreundliche Klimapolitik braucht.
Siehe auch: Franz Grüter, der Luzerner SVP-Ständeratskandidat der klaren Worte
27.8.2019