Nie waren sie so wertvoll wie jetzt: Die helfenden Hände von Armeeangehörigen

Gfr Johanna Blickenstorfer

Gfr Johanna Blickenstorfer

Gfr Johanna Blickenstorfer kümmert sich zusammen mit einem zivilen Pfleger um einen Patienten. Fotos Alex Kühni ZEM. Bild ZVG Schweizer Armee

Der Kanton Basel-Landschaft hat das Bruderholzspital in Bottmingen als Coronareferenzspital gewählt. Als solches ist es ausschliesslich für Coronainfizierte bestimmt und bietet Platz für bis zu 350 Patienten. Vierzig Angehörige der Armee leisten wertvolle Unterstützungsarbeit, die für die Patienten einen entscheidenden Unterschied ausmachen kann.

Der Abriss des Bettenturms ist schon beschlossene Sache, und dennoch ist das Bruderholzspital zu einem entscheidenden Ort in der Bekämpfung des Coronavirus geworden. Innert kürzester Zeit wurden bereits leer stehende Räume wieder in Betrieb genommen, andere wurden umfunktioniert. Somit können die umliegenden Spitäler entlastet werden, und die Infizierten konzentrieren sich auf einen Ort.

Gezielte Ausbildung für anspruchsvolle Aufgaben

Dreissig Angehörige des Spitalbataillons 66 sowie zehn Sanitätssoldaten aus Airolo unterstützen das Bruderholzspital in den Bereichen Pflege, Logistik und Patiententransport. Bei über siebzig schweren Fällen braucht es viele helfende Hände, denn die Patientenpflege ist vor allem auf der Intensivstation personalaufwendig.

Kritische Fälle müssen alle drei bis vier Stunden umgelagert werden. Dazu muss die Nahrungs- und Sauerstoffversorgung sichergestellt, Vitalwerte überprüft und Hygienemassnahmen durchgeführt werden. Die Arbeiten, die die Armeeangehörigen ausführen, sind nicht nur vielseitig, sondern auch von elementarer Bedeutung: Denn durch die Gewährleistung von genügend Arbeitskräften steigt die Überlebenschance der Patienten.

In verschiedenen Theorieblöcken wurden die Armeeangehörigen denn auch vor Ort geschult und gezielt auf den Einsatz vorbereitet. Anschliessend wurden sie von den Pflegern, die sie später begleiten, nochmals eingehend instruiert. Die Arbeit erfolgt immer im Zweierteam – ein Soldat und ein ziviler Profi, wobei der Soldat assistiert.

Vom Spital ins Militär und zurück

Eine der im Einsatz stehenden Soldaten ist Johanna Blickenstorfer vom Spitalbataillon 66. Sie arbeitet im Zivilen als Diplomierte Pflegefachfrau HF, allerdings auf einer Kindernotfallstation. Durch das Virus sei die Arbeitsbelastung in ihrem zivilen Beruf gesunken. «Hier werde ich gebraucht und kann einzigartige Erfahrungen sammeln», sagt sie stolz. Gearbeitet wird in 13-Stunden-Schichten, etwa von sieben Uhr morgens bis halb acht am Abend.

Das Personal ist froh um die Unterstützung, die Armeeangehörigen werden für ihre hohe Motivation, Lernbereitschaft und vielseitige Einsetzbarkeit geschätzt. Neben dem Bruderholzspital stehen auch Soldaten in Liestal, Aarau, Baden und anderen Städten der Nordwestschweiz im Einsatz und tragen mit ihrer Arbeit zur Bewältigung der Pandemie bei. Ihre Arbeit kann den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Quelle: Schweizer Armee

8.4.2020