Patrouillenboote P16 der Armee auf Schweizer Gewässern

Die Schweizer Armee modernisiert ihre Flotte, 14 neue Patrouillenboote werden insgesamt in Dienst gesetzt, 6 davon hat die Motorbootkompanie 10 bereits ausgewassert und die Ausbildung auf ihnen aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrverband Genie/Rettung/ABC hat Ringier nun einen 360°-Clip angefertigt, der einen Eindruck von der Arbeit auf dem neuen Patrouillenboot P16 vermittelt.

Die Schweizer Armee wird mit 14 neuen Patrouillenbooten aufgerüstet. Der Beschaffungsprozess hat vor rund fünf Jahren begonnen, als die Armee fünf internationale Firmen zur Einreichung von Offerten einlud. Bald kristallisierte sich das Angebot einer finnischen Firma als Kandidat heraus. Ein erstes Team unter der Leitung von Hauptadjutant Markus Frei vom Lehrverband Genie/Rettung/ABC reiste im Sommer 2015 nach Finnland, um ein baugleiches Boot zu testen. Aus diesen Erfahrungen entstand das Konzept Patrouillenboot 16.

Das neue Boot besteht aus einer Schale und Bestandteilen, welche die Herstellerin auch in anderen Typen einsetzt. 2016 wurde ein Versuchsboot ausgiebig auf den Schweizer Seen getestet. Im Februar 2018 kam ein Testboot in die Schweiz. «Wir sind froh um die neuen Boote. Die alten sind an ihrem Lebensende angekommen und reparaturanfällig», weiss Frei. Von den sechs Booten, die bisher für die Rekrutenschulen zur Verfügung gestanden sind, waren in der Regel nur drei bis vier effektiv einsetzbar.

Eine angemessene Lösung

«Wir haben das Boot für truppentauglich befunden», so Freis Fazit. «Es liegt gut im Wasser und lässt sich problemlos navigieren.» Die Motorsteuerung und die ganze Schiffstechnik samt Radar entsprechen dem neuesten Stand. Neu konzipiert ist auch die Waffenstation. Während die alten Boote am Bug und am Heck je ein Maschinengewehr 64 Kaliber 12,7 mm älterer Bauart hatten, erhielten die neuen dasselbe schwere MG wie die Geschützten Mannschaftsfahrzeuge. Die neuen Boote sind mit 13,5 Metern deutlich länger und etwas breiter als die alten P80. Und sie bieten viel mehr Platz. Es gibt statt wie bisher drei neu fünf Arbeitsplätze: für den Steuermann, Navigator/Radaristen, Kommandanten, Funker und Schützen. Auch ermöglichen Schlafplätze und eine kleine Kombüse einen 24-Stunden-Betrieb.

Die Schiffe werden für Überwachungstätigkeiten, Aufklärung, Patrouillenfahrten und Personenrettungen eingesetzt. Sie schaffen eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Kilometern pro Stunde. Die neuen Boote sind laut Frei für ihre Haupteinsatzgebiete, die Grenzseen und den Rhein, bestens geeignet.

Im Dienst seit Sommer 2019

Die Motorbootkompanie 10 erhält zehn der insgesamt 14 Boote. 2020 soll die Erneuerung der kleinen Flotte auf den Schweizer Seen abgeschlossen sein. Das Rüstungsprogramm sieht für die Beschaffung ein Volumen von 49 Millionen Franken vor. Das Departement VBS hatte die Bestellung im Juli 2018 bewilligt. Im Sommer 2019 sind die ersten sechs Schiffe getauft und der Truppe übergeben worden. Die ersten Boote wurden sogleich für die Rekrutenschule der Bootsschützen eingesetzt.

Drei davon stehen für Ausbildungszwecke und als Umlaufreserve zur Verfügung. Die Luftwaffe benützt das 14. Boot für das Überlebenstraining der Piloten im Wasser im Fall eines Absturzes. Im November 2019 kann ein Zug der Motorbootkompanie erstmals mit ihnen seinen Wiederholungskurs absolvieren.

Quelle: Schweizer Armee

5.11.2019