Daily Headline 2019 - Archiv

  • 31.12.2019 - Tag der Enten und Ormalinger Weideschafe

    Linus Arpagaus wartete in Ilanz GR vergeblich auf Ware: Post vermiest Gourmetkoch das Festtagsmenü

    Drei Expresspäckli mit Lebensmitteln hat Gault-Millau-Koch Linus Arpagaus bestellt – die Post hat alle drei zu spät geliefert. Jetzt ist er wütend: «Ich musste deswegen meine Festtagskarte im Casa Casutt ändern!» An den Festtagen haben die Gourmetrestaurants Hochsaison, so auch das Casa Casutt in Ilanz GR. Entsprechend gross ist der Bedarf nach frischen Produkten, die Gastgeber Linus Arpagaus (48) bei seinen üblichen Lieferanten am 25. Dezember bestellt. Darunter Köstlichkeiten wie Entenleber, Ormalinger Weideschwein und schwarzen Edeltrüffeln. Schreibt BLIGG.

    Oh je, hat dieser «wütende» Gault Millau-Schangli wirklich keine anderen Sorgen? Hätte er die Entenleber, das Ormalinger Weideschwein und die schwarzen Edeltrüffeln nicht einen Tag früher bestellen können? Es gibt ja inzwischen Kühlboxen für Versandpakete und einen Kühlschrank für seine Köstlichkeiten wird wohl selbst der Linus Arpagaus haben. Ist natürlich viel einfacher, der Post den Schwarzen Peter zuzuschieben. Und die macht das dämliche Spiel auch noch mit und entschuldigt sich untertänigst bei der Dekadenzliga, was der Gelbe Riese bei den Normalbürgern im Normalfall eher vermissen lässt. So nebenbei als kleiner Denkanstoss für alle Sterneköche und ihre hochkarätigen Gäste, die ja nicht immer die hellsten Kerzen auf den mit Diamanten geschmückten Torten sind: Es gibt Millionen von Menschen auf dieser Erde, die haben an Weihnachten und Neujahr kaum etwas zu essen, während die von der widerwärtigsten Dekadenz in der Geschichte der Menschheit gemästeten Schwabbelbäuche aus der «westlichen Wertegemeinschaft» ihre furchtbaren Fettpolster in den Tagen danach mit aufwendigen Fastenkuren zu beseitigen versuchen. Meistens erfolglos, worüber irgendwie doch eine klammheimliche Freude herrscht, sterben doch mehr Leute an Übergewicht als an Hunger. Ausgleichende Gerechtigkeit nennt man sowas. Etwas zynisch, aber trotzdem wahr. Ein frohes neues Jahr allen Enten und Ormalinger Weideschafen, die das alte Jahr überlebt haben.

    Schaf
  • 30.12.2019 - Tag der dämlichen Vergleiche

    Unternehmer Stephan Schmidheiny über Greta, das Klima und das Asbest-Problem: «Weniger Fleisch essen bringt viel mehr als Flugscham»

    Er sei immer etwas schneller als die anderen gewesen, sagt Unternehmer Stephan Schmidheiny im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Das gelte nicht nur beim Thema Umwelt. Er sieht sich als einer, der suchte. Immer sei er neugierig gewesen. «Ich gehe wahrscheinlich in die Geschichte ein – falls dies überhaupt notwendig ist – als einer, der vorausgedacht hat», sagt Stephan Schmidheiny (72) in der «NZZ am Sonntag». Sei es in der Asbest-Problematik, in Umwelt- oder Klimafragen. «Ich war immer etwas schneller als die andern.» Vor fast zwei Jahrzehnten wurden in Italien Asbest-Klagen gegen den ehemaligen Eternit-Chef lanciert. «Am Anfang dachten wir, es gehe um Recht, um Fakten, um Gerechtigkeit. Dieser Glaube ist im Lauf der Zeit verflogen. Das hat mich lange sehr belastet», so Schmidheiny, der noch heute juristisch verfolgt wird. «Ich habe nicht vor, ein italienisches Gefängnis von innen anzuschauen.» Er gehe davon aus, dass seine Leistungen am Schluss «korrekt beurteilt» werden, er dereinst frei gesprochen werde. Schreibt BLIGG.

    Ein dummes Spiel, das Schmidheiny mit seiner dämlichen Aussage betreibt. Der Asbest scheint ihm sein Hirn tüchtig vernebelt zu haben. Wie könnte er sonst den Teufel mit dem Beelzebub vergleichen? Das funktioniert nicht. Ist in etwa der gleiche Unfug wie der Vergleich eines Drogensüchtigen mit einem Alkoholiker. Was sagt uns das? Milliarden machen auch nicht unbedingt klüger. Aas-Best schon gar nicht.

  • 29.12.2019 - Tag der Dummköpfe

    Wir alle sind verantwortlich für den Anstand in der politischen Debatte

    Schweizer Politikerinnen und Politiker sind zunehmend von Hasskommentaren und Drohungen betroffen. Es ist Zeit, dass die schweigende Mehrheit Gegensteuer gibt. Schreibt die NZZ.

    Ein äusserst oberflächlicher Kommentar von Nils Pfändler. Jeden Dünnpfiff der Proleten aus dem digitalen Strammtisch (Social Media) als «Hasskommentar» zu werten, entspricht dem neuen Vokabular des Mainstream-Journalismus und ist viel zu viel der «Ehre» und vor allem viel zu viel Aufmerksamkeit für die Dummköpfe aus den digitalen Echokammern, genannt Facebook, Twitter und wie sie alle heissen. Denn die suchen in erster Linie Aufmerksamkeit und klopfen sich vor Begeisterung auf die Schenkel, wenn wieder einer von der «Lügenpresse» (Copyright bei Dr. Joseph Goebbels) darauf reinfällt und als kostenloser Durchlauferhitzer zur Weiterverbreitung der Bullshit-Message nicht unwesentlich beiträgt. Das sind keine «Hater», sondern schlicht und einfach Leckerbissen für die Psychiatrie. Idioten gab's schon immer. Nur hörte man sie früher in der Dorfbeiz, wenn sie besoffen von ihren kruden Gedanken, Fantasien und Ideen faselten. Heute sind sie am digitalen Stammtisch anzutreffen. Kommt hinzu, dass etliche Politiker beim Buhlen um Aufmerksamkeit mit selten dämlichen Posts aus ihrer eigenen geistig-intellektuellen Ödnis in den Social Medias die Polarisierung direkt befeuern und Gegenposts am Laufmeter provozieren. Dann heisst es halt wieder mal: Wer austeilt, muss auch einstecken können. Oder: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück.

  • 28.12.2019 - Tag der Elektrosäulen

    Erdogan präsentiert türkisches Elektro-Auto

    Die Türkei will 2022 ein eigenes Elektroauto auf den Markt bringen. Jährlich sollen dann in einer Fabrik in der nordwestlichen Provinz Bursa bis zu 175.000 Fahrzeuge produziert werden. „Wir alle werden Zeuge, dass der 60 Jahre alte Traum der Türkei Wirklichkeit wird“, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag bei einer Großveranstaltung zur Vorstellung zweier Prototypen des Fahrzeugs. Das E-Auto solle zunächst in Europa und dann auf der ganzen Welt verkauft werden. Angekündigt wurde das Projekt bereits im November 2017 und soll als Beweis für die wachsende Wirtschaftskraft des Landes dienen. Nach Erdogans Rede wurden zwei Fahrzeuge auf die Bühne gebracht: ein rotes SUV-Modell und eine graue Limousine. Beide trugen das Label „TOGG“ des Konsortiums „Turkey’s Automobile Initiative Group“, hinter dem die Industrieunternehmen Anadolu Group, BMC, Kok Group, der Mobilfunkbetreiber Turkcell und die Zorlu Holding, der Mutterkonzern des TV-Herstellers Vestel, stehen. Vorstandschef ist der frühere Bosch-Geschäftsführer Gurcan Karakas. Der für das operative Geschäft zuständige Manager Sergio Rocha war einst Geschäftsführer von General Motors Korea. In der neuen Fabrik sollen rund 4000 Menschen arbeiten. Das Konsortium will in den nächsten dreizehn Jahren mehr als drei Milliarden Euro in die Entwicklung und den Bau des Fahrzeugs investieren. Quelle: FAZ

    Es soll ein spezielles Modell für den deutschen Markt geben mit der Bezeichnung «şöyle böyle». Was nichts mit «Elektrosäule» und «Blechbeule» zu tun hat, sondern auf Deutsch übersetzt für «nichts besonderes» oder «mittelmässig» steht. Hoffentlich merken das die Germanen noch rechtzeitig.

  • 27.12.2019 - Tag der Kpftücher

    Post und SBB erlauben Personal, am Schalter Kopftuch zu tragen – das stört einen SVP-Politiker

    Was den islamischen Dachorganisationen gefällt, stört den Thurgauer SVP-Kantonsrat Hermann Lei. Mitarbeiterinnen des gelben Riesen und der SBB dürfen am Schalter ein Kopftuch tragen. Die Detailhändler sind zurückhaltender. Wenig Freude an der Regelung der Post hat der Thurgauer Anwalt und SVP-Politiker Hermann Lei. Er hat die Regelung der Post in einer Kolumne öffentlich gemacht, nachdem sich bei ihm mehrere Personen gemeldet haben, die sich an einer Frau mit Kopftuch in einer Poststelle störten. Lei kritisiert den Entscheid der Post. «Das Kopftuch ist kein religiöses Symbol. Es steht für die Unterdrückung der Frau», sagt er. Ein privates Unternehmen dürfe tun und lassen, was es wolle. «Die Post hat eine staatliche Aufgabe», sagt Lei. Deshalb sei sie in der Pflicht, Gegensteu­er zu geben. Ganz anders sieht dies die Post: Für sie ist die Haltung ein Bekenntnis zu «Chancengleichheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen», sagt Sprecher Furer. «Aus Sicht der Post gibt es in unserem Konzern keine Kontroverse zum Thema Kopftuch.» Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Mit Hermann Lei schaltet sich der übliche Verdächtige in die Kopftuch-Diskussion ein. Zuerst fragt man sich, was hat der gute Hermann denn heute wieder geraucht? Oder, etwas härter, von welchem Affen ist er gebissen worden? Weder noch! Zumal es die klugen Affen nicht verdienen, mit Hermann Lei in Zusammenhang gebracht zu werden. Der SVP-Politiker bedient mit seinem üblichen infantilen Gesülze nichts anderes als seine Klientel. Wären seine obskuren Weisheiten tatsächlich ernst gemeint, müsste er auch die jüdische Kopfbedeckung Kippa aufs Korn nehmen. Die könnte ja möglicherweise mit der Unterdrückung des Mannes zusammenhängen. Was selbstverständlich Unsinn ist, aber in den etwas komplizierten Hirnwindungen eines SVP-Hardcorlers durchaus Platz haben könnte. Oder das Kopftuch der katholischen Nonnen, das Baseball-Cape der Rapper oder gar die Louis-Quinze-Perücke von Chris von Rohr? Seien wir doch kurz vor Silvester wenigstens einmal ehrlich: Im Grunde genommen geht es dem Thurgauer Politiker bei dieser Diskussion nicht um unterdrückte Frauen, sondern einzig und allein um stumpfsinniges Islam-Bashing. Nicht Hermann Lei hat der muslimischen Frau vorzuschreiben, was sie auf ihrem Kopf trägt. Das entscheidet einzig und allein die Muslima. Und so ganz nebenbei: Unterdrückte Frauen gibt es auch bei der SVP. Wo immer auf dieser Welt Frauen unterdrückt werden, sind es nicht die Männer, die sie von diesem Übel erlösen. Sondern die aus der Unterdrückung entstehenden Frauenbewegungen. Das war selbst in der Schweiz nicht anders als es irgendwann einmal in muslimisch geprägten Ländern ebenso der Fall sein wird. Dazu braucht es aber keinen Hermann Lei.

  • 26.12.2019 - Tag des gemeinen Nutzens

    «Wenn es so weitergeht, werde ich Milliardär» – wie Barry mit dem Verkauf von gespendeten Secondhand-Kleidern in Côte d’Ivoire Karriere macht

    Von wegen Wohltätigkeit: In Afrika ist der Handel mit gespendeten Altkleidern ein lukratives Geschäft. Ein Verkäufer erzählt, wie er mit ausgedienten T-Shirts und Hosen aus Europa und Asien Geld verdient. Barry sitzt vor seinem kleinen Marktstand und zeigt auf den in Plastik verpackten Kleiderballen. «Dreihundert T-Shirts sind da drin», sagt er. «Fünfundfünfzig Kilo, frisch eingetroffen aus Grossbritannien.» Hinter ihm türmen sich Jeans und Traineranzüge, vom Sonnenschirm hängen Hemden herunter, auf einem Stuhl steht eine Nähmaschine mit Handantrieb. «Das Geschäft läuft nicht schlecht», sagt der hagere Mann und lacht. Der Mittdreissiger mit jugendlichem Gesicht ist Kleiderhändler, einer von Hunderten in Adjamé, einem Quartier in Abidjan. Wer in der Hauptstadt des westafrikanischen Küstenstaats Côte d’Ivoire neue Kleider braucht, kommt oftmals hierher. Auf dem riesigen Markt bieten laut Schätzungen täglich bis zu 50'000 Händlerinnen und Verkäufer ihre Ware an. Neu sind die Kleider, die hier auf kleinen Marktständen entlang der Strasse ausgelegt werden, aber selten. Meist handelt es sich um Secondhand-Ware, die in Industriestaaten gespendet wurde – nicht selten im Glauben, sie würde einem wohltätigen Zweck zugutekommen. Tatsächlich aber wird nur ein geringer Teil der gespendeten Kleider gratis an Bedürftige verteilt. Die meisten Kleidungsstücke werden sortiert, in Ballen verpackt und in Entwicklungsländer verkauft – an Händler wie Barry. Schreibt die NZZ.

    Das ist doch mal eine tröstliche Weihnachtsgeschichte mit dem Potenzial, die Weihnachtsansprache von Papst Franziskus zu toppen. Was allerdings auch nicht unbedingt schwierig ist, stammte die Botschaft vom Vatikan einmal mehr aus dem Stehsatzbauksten der üblichen Krisenelemente und dem Lösungsansatz «Gehet hin in Frieden und sündigt weiter». Was wir als Wertegemeinschaft des übermässigen Konsums nur allzu gerne tun. Den Konsummüll spenden wir grosszügigerweise gemeinnützigen Organisationen, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen, was einem modernen Ablasshandel gleichkommt. Da ist es mehr als nur gerecht, dass der sympathische Barry von der Elfenbeinküste dank unserem Wohlstandsmüll und den gemeinnützigen Organisationen, die so gemeinnützig gar nicht sind, ein gutes Einkommen erzielt. Hier liegt eben der Unterschied zu «Urbi et Orbi» (Anmerkung: lateinisch für «Stadt und Erdkreis») begraben: Mit den gut gemeinten Ratschlägen und Empfehlungen an die Mühseligen und Beladenen von Papst Franziskus wäre Barry nämlich längst auf dem Weg Richtung Europa.

  • 25.12.2019 - Tag des bürgerlichen Weihnachtsmannes

    Paradoxe Situation am Schweizer Immoblien-Markt: Zehntausende leere Wohnungen – aber Mieten sinken kaum

    Trotz wachsenden Leerstand geraten die Mieten im breiten Markt nicht merklich unter Druck. Langfristig könnte sich das aber ändern. In dieser dunklen Jahreszeit brennt in vielen Wohnungen kein Licht: Im ganzen Land stehen Zehntausende Objekte leer. Besonders auf dem Land, abseits der grossen Zentren, grassiert der Leerstand. Da verwundert es, dass die Mieten im breiten Markt dennoch nicht unter Druck geraten. Zwar sinken die Angebotsmieten – die Mieten für neue und wieder zu vermietende Objekte – schweizweit seit 2015. Die Marktmieten haben sich hingegen kaum verändert. Wieso ist diese Unterscheidung wichtig? «Die Angebotsmieten bilden die Preise für im Internet ausgeschriebene Objekte ab. Das sind oft die Ladenhüter, welche Vermieter nicht anders loswerden», sagt Stefan Fahrländer vom Beratungsunternehmen Fahrländer Partner. «Viele Wohnungen gehen unter der Hand weg oder werden auf andere Wege vergeben.» Martkmieten sind nach Fahrländers Definition «die effektiv bezahlten Preise für Mietobjekte». Schreibt unser aller Weihnachts-BLIGG.

    Die investigativen Boulevard-Journalisten von der Dufourstrasse 23 in Zürich scheinen tatsächlich an den Weihnachtsmann zu glauben. Anders ist der – immerhin im Konjunktiv gehaltene – Satz «Langfristig könnte sich dies aber ändern» nicht zu verstehen. Oder unsere Bliggies verkennen die geballte Macht der Immobilienspekulanten-Lobby, angefangen beim Hauseigentümer-Verband bis hin zu den willfährigen, «bürgerlichen» Lobbyparteien FDP*, CVP* und – leicht eingeschränkt – SVP. Frohe Weihnachten an alle Mieterinnen und Mieter dieses unseres Landes (frei nach Helmut Kohl).

    * Es muss ja einen Grund geben, weshalb mehr als 90 Prozent aller Immobilienfritzen laut einer Studie der FDP und CVP angehören. Den kümmerlichen Rest von zehn Prozent dürften sich SVP und SP aufteilen. Wobei zu vermuten ist, dass die SP vermutlich noch vor der SVP liegt. Wie sagte Christoph Blocher so schön: «Bi der SP het es mehr Millionäre als i der SVP.» Womit er nicht ganz unrecht hatte. Das Milliardärs-Ranking dürfte allerdings die SVP für sich entscheiden.

  • 24.12.2019 - Tag des weihnächtlichen Shitstorms

    «Die sind bald nicht mehr dabei»: Klima-Jugend schockt mit Grosseltern-Tweet

    Mit dieser Ansage ernten die Klima-Aktivisten einen Shitstorm: «Warum reden uns die Grosseltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.» Um 10 Uhr morgens war es am Montag mit dem Weihnachtsfrieden auf Twitter vorbei. Der deutsche Ableger von Greta Thunbergs «Fridays For Future»-Bewegung sorgt mit einer angriffigen Meldung für Aufsehen. «Warum reden uns die Grosseltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei», war in dem Beitrag zu lesen. Dazu der Hashtag #weihnachtenundklimakrise. Schreibt 20Minuten.

    Auch das noch. Ein Shitstorm an Weihnachten. Warum eigentlich? Die Kids sprechen ja nur aus, was ohnehin der biologischen Realität geschuldet ist. Alles halb so wild in unserer Social Media World, die ziemlich schlichten Mustern folgt. It takes two to Tango. Einen, der/die/das den Tweet setzt und einen Politiker, der/die/das sich empört. Die willigen «Altmedien» springen nur zu gerne als Durchlauferhitzer auf den fahrenden Zug. Und schon ist ein neuer Scheiss-Sturm geboren. Diese Stürme gehen so schnell vorbei wie sie gekommen sind. FROHE WEIHNACHTEN.

  • 23.12.2019 - Tag der Polterer

    «Mission impossible»: Die SVP braucht einen Präsidenten für die Ära nach Blocher

    Der Nachfolger von Albert Rösti hat eine mittelfristige Aufgabe, die lösbar scheint – und eine langfristige Herausforderung, die fast unmöglich ist. Ein Kommentar zum SVP-Präsidium. Albert Rösti war ein glückloser und wahrscheinlich auch ein unglücklicher SVP-Präsident. Wenn er am Fernsehen die harte Linie vertreten musste, wirkte er immer etwas angestrengt. Nun ist ein weniger netter Nachfolger gesucht. Einer, der poltern und durchgreifen kann, auch parteiintern: Etwa wenn es bei einer Kantonalpartei drunter und drüber geht, wie jüngst im Aargau und in Basel. Schreibt Patrik Müller von der AZ.

    «Nun ist ein weniger netter Nachfolger gesucht. Einer, der poltern und durchgreifen kann», meint Patrik Müller. Und das soll eine Mission Impossible sein? Lieber Patrik Müller, da kommt ja so ziemlich jeder / jede von der SVP in Frage. Wobei unser aller Social Media-Akrobat Andy «the Dumpfplauderer» Glarner sicherlich die besten Voraussetzungen als künftiger SVP-Präsident mitbringt, wenn's denn tatsächlich nur ums Poltern geht. Diese Kompetenz beherrscht der Andy nun mal wie kein Zweiter. Es sollte ihm nur noch irgendwer beibringen, wie man die allerdümmsten Dumpfbacken-Posts löscht, ohne Spuren zu hinterlassen. Das hat er noch nicht wirklich im Griff. Ist ja auch etwas schwierig geworden durch das Social Media-Monitoring.

  • 22.12.2019 - Tag des Röstigrabens

    Nach vier Jahren im Amt: SVP-Parteipräsident Albert Rösti tritt im Frühling ab

    SVP-Parteichef Albert Rösti will nach vier Jahren im Amt im Frühling zurücktreten. Dies sagte der 52-jährige Nationalrat aus dem Berner Oberland dem «SonntagsBlick». Er zieht damit Konsequenzen nach den Wahlverlusten der grössten Schweizer Partei im Herbst. Ihm sei klar geworden, dass die SVP grosse Arbeit in den Kantonen leisten müsse, sagte Rösti im Interview. Ein zukünftiger Parteipräsident müsse da noch mehr Zeit investieren können. Die SVP ging bei den Nationalratswahlen im Oktober als grösste Verliererin hervor. Sie bliebt zwar zum sechsten Mal in Folge mit 53 Mandaten mit Abstand stärkste Kraft, büsste aber zwölf Sitze ein. Schreibt die AZ.

    Wo kann man sich da als zukünftiger Präsident der SVP bewerben? Über die WELTWOCHE? Oder doch besser gleich in der Parteizentrale auf dem Herrli-Berg?

  • 21.12.2019 - Taag der christlichen Frauen am Herd

    Bundesrätin Viola Amherd stellt das «C» in «CVP» infrage: «Ich gehe auch an Weihnachten nicht in die Kirche»

    Kein Bundesratsmitglied erhält so viel Lob wie Viola Amherd: Im Interview erzählt die neue Verteidigungsministerin, wie sie Weihnachten feiert, warum sie sich ironische Sprüche verkneift – und wie sie die Kampfjet-Abstimmung im Herbst 2020 gewinnen will. In Viola Amherds Sitzungszimmer im Bundeshaus Ost hängen neue, auffällig farbige Bilder, als sie die Journalisten der «Schweiz am Wochenende» zum Interview empfängt. Die Verteidigungsministerin hat die minimalistischen Werke persönlich ausgewählt. Sie hat einen erfolgreichen Morgen im Parlament hinter sich: Gegen alle Widerstände hat sich Amherd im Kampfjet-Dossier auf der ganzen Linie durchgesetzt. Der Fliegerkauf kommt nächsten Herbst genauso an die Urne, wie es die CVP-Bundesrätin vorgeschlagen hat. Allerdings muss sie dann auch die Stimmbevölkerung überzeugen. Das wird nicht einfach. «Im Tessin hat die CVP diesen Buchstaben schon lange nicht mehr drin, sie heisst dort PPD, Partito Popolare Democratico*», sagt Amherd. (*auf Deutsch: Demokratische Volkspartei, die Red.) Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Liebe Frau Bundesrätin, das «C» aus Ihrem Parteinamen zu entfernen, ist überfällig. Denn mit den hehren «christlichen Werten» hatte Ihre Partei noch nie etwas zu tun. Es ging seit der Gründung ausschliesslich nur um Macht und Geld. Das wird Ihnen jeder Historiker bestätigen. Ersetzen Sie doch das C durch ein N für «Neoliberale Volks-Partei». Das käme der Wahrheit viel näher. Und wenn Sie schon beim Aufräumen sind: Auch das V könnten Sie bei den mickrigen Wahlresultaten Ihrer Partei, die lediglich noch als Zünglein an der Waage ihr kümmerliches Dasein fristet, getrost streichen. NP. Neoliberale Partei. Das tönt doch viel besser. Ehrlicher. Transparenter. Frei nach Nike: Just do it! Stay darling of everyone forever. Sweet Viola.

  • 20.12.2019 - Tag der Barbiturate

    Suizidhilfe: Exit besucht Verwahrten: Peter Vogt erklärt, weshalb er die «freiwillige Todesstrafe» fordert

    Der Verwahrte Peter Vogt hat aus dem Gefängnis heraus eine Debatte über Suizidhilfe lanciert. Hat er in Unfreiheit das Recht, frei über seinen Tod zu bestimmen? Jetzt hat Exit den als gemeingefährlich eingestuften Mann besucht. Es ist das erste Mal in der Schweiz, dass eine Suizidhilfeorganisation in einem Gefängnis ein Beratungsgespräch durchführt. Zwei Sterbebegleiter haben Vogt im Besucherraum getroffen. Er hat ihnen eröffnet, wann er sterben möchte: am 13. August 2020 um 17.15 Uhr. Dann wird er auf die Minute genau 70 Jahre alt. Schreibt die AZ.

    Die Gesellschaft wird nicht umhin kommen, das Tabuthema «legale Sterbehilfe, geregelt back to the Roots») irgendwann auf die Agenda zu setzen. Bevor eine Bevölkerung heranwächst, die genug vom Internet versteht und weiss, wo Natrium-Pentobarbital mit ein paar Mausklicks bestellt werden kann. Dazu braucht's nicht mal mehr ein Darknet. Die chinesischen Barbiturate-Onlinehändler sind gerüstet und die hübschen Päckchen aus China finden mühelos und ohne Behelligung durch die Schweizer Zollbehörde den Weg zu den Kunden. Ein kleines Restrisiko besteht natürlich immer bei Onlinekäufen: Ob es sich beim Präparat tatsächlich um das handelt, was auf der Etikette geschrieben steht, ist ein reines Vabanque-Spiel: Manchmal stimmt's, manchmal nicht. Die Folgen eines Fake-Barbiturats können harmlos sein. Aber auch sehr schmerzvoll. Und einen schmerzvollen Tod oder körperliche Schädigungen bis ans irgendwann doch noch eintretende Lebensende sollte man sich tunlichst ersparen.

  • 19.12.2019 - Tag der Aphorismen und des Feuilletons

    Der Aphorismus wäre die ideale Lektüre für unsere Tage. Aber wo bleibt die spitze Feder?

    In knappster Form bietet der Aphorismus ein grosses Ganzes, er ist rasch lesbar und leicht memorierbar. Doch die minimalistische Textsorte hat heute einen schweren Stand. Von Merkversen, Wetterregeln, Kinderreimen oder Werbesprüchen unterscheiden sich Aphorismen dadurch, dass sie auf eine überraschende Pointe hinauslaufen, statt bloss allgemeine Erfahrungen und Erwartungen festzuhalten; sie zielen nicht auf Vertrautes, begnügen sich nicht mit dessen Affirmation oder Verteidigung, sie sind unentwegt auf dem Sprung beziehungsweise auf dem kürzesten Umweg zu ungeahnten, vielleicht auch vergessenen Wahrheiten. Wenn einst Theodor W. Adorno pauschalisierend festhielt, jeder gelungene Aphorismus könne und müsse eine philosophische Monografie ersetzen, sollte man das eigentlich noch heute – oder heute wieder – zu schätzen wissen angesichts der Massenhaftigkeit und Unübersichtlichkeit des Informationsangebots und der Schwierigkeit, dieses Angebot kurzfristig und effizient zu nutzen. Zudem bietet der Aphorismus als minimalistische Textsorte den Vorteil raschester Lesbarkeit – mit einem einzigen aphoristischen Satz (oder jedenfalls in wenigen Zeilen) hat man tatsächlich einen vollständigen Text gelesen, ein vollständiges Werk mithin, und nicht nur ein Fragment. Schreibt Felix Philipp Ingold in der NZZ.

    Eine wunderbare Ode an den Aphorismus hat der Autor Felix Philipp Ingold geschrieben. Bezeichnenderweise unter der Rubrik «Feuilleton». Der gepflegte Aphorismus erlebt in etwa den gleichen Niedergang wie das Feuilleton, das sich in den Blütezeiten der gedruckten Medien als Tummelplatz der besten Autoren auszeichnete, die auch wirklich etwas zu sagen hatten. Inzwischen sind sowohl der Aphorismus wie das Feuilleton von den elektronischen Medien im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt worden. Krethi und Plethi sondern nun ihren Proletenmüll über die Social Media-Kanäle ab und Adorno kennen die U40-Jährigen vermutlich nicht mal mehr vom Hörensagen. Vorbei die Zeiten als man sich noch mit den Worten «Ich gehe jetzt Adorno lesen bis es mir kommt» standesgemäss von einer Buchlesung oder einer Theaterveranstaltung verabschiedete. Muss man das bedauern? Nein, nicht wirklich. Es ist wie's ist und jede Zeit schafft sich ihre eigenen Helden. Die – und das ist irgendwie tröstlich für die noch lebenden Dinosaurier der Aphorismen und des Feuilletons, – in der digitalen Welt ebenso schnell verglühen wie sie gekommen sind. Denn Internet ist reine Temposache und kennt kein Erbarmen. Was im Umkehrschluss allerdings eine grosse Gnade ist.

  • 18.12.2019 - Tag der kleinen Leute

    Privater organisiert jetzt Neujahrsapéro in Obersiggenthal - Gemeinderat reagierte erst ablehnend

    Posse um Obersiggenthaler Neujahrsempfang: Weinhändler Daniel Cortellini springt nun ein und erhält vom Gemeinderat erst einen Korb. Letzte Woche bestätigte Obersiggenthals Gemeinderätin Bettina Lutz Güttler (CVP), dass es Anfang nächstes Jahr keinen Neujahrsempfang gibt, und das obwohl sie ab dem 1. Januar neu das Amt des Gemeindeammanns bekleiden wird und mit Christian Keller zudem noch ein neuer Gemeinderat sein Amt antritt. Als Grund führte Güttler den Sparzwang ins Feld, hatte doch der Einwohnerrat den Posten vor ein paar Jahren aus dem Budget gestrichen. «Als ich den Artikel gelesen habe, dachte ich mir: Das darf doch nicht wahr sein!», sagt der Badener Weinhändler Daniel Cortellini, der seit zwölf Jahren in Obersiggenthal wohnt. Er lasse auch das Argument des Sparens und der angespannten finanziellen Lage nicht gelten. «Im Gegenteil: Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, dass man auch gute Momente hat und wieder einmal Positives erlebt», so Cortellini. Ein Neujahrs-Apéro sei ein Symbol für jeden Neuanfang, und gleichzeitig stelle er eine Wertschätzung für alle Bewohner, Behörden und Parteien dar. «Zämestah, nach dem Motto, jetzt erst recht, heisst jetzt die Parole», so Cortellini. «Mit einem Neujahrsempfang bietet sich dem neuen Gemeinderat die Gelegenheit, sich den Bewohnern unkompliziert vorzustellen.» Doch gestern Morgen habe ihn Bettina Lutz Güttler angerufen und ihm mitgeteilt, dass der Gemeinderat nicht an die Feier kommen werde. Begründung, so Cortellini: Der Gemeinderat lasse sich nicht von einem Unternehmer vor den Karren spannen. «Diese Antwort hat mich natürlich sehr traurig und betroffen gemacht. Und ich wehre mich gegen die Unterstellung, ich würde die Feier nur auf die Beine stellen, um mich als Unternehmer zu profilieren. Ich mache das, weil mir Obersiggenthal am Herzen liegt!» Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Das ist ja mal eine Ansage: (Gemeinde-) Politiker lassen sich nicht vor den Karren eines Unternehmers stellen. Dafür aber vor die goldene Kutsche der Banken, Versicherungen und Krankenkassen. So stand es jedenfalls geschrieben in unser aller BLIGG vom 10.9.2019: «Sie erhalten Millionen: So kassieren Schweizer Parlamentarier ab, allen voran FDP und SVP.» Also sowas! Dass die Neolippen der furchtbaren FDP an den Futtertrögen der Nation abräumen, ist nicht nur logisch sondern auch rein von der DNA der FDP her betrachtet absolut legitim und verständlich. Aber doch nicht die SVP, die Partei der «kleinen Leute». Die Partei des Volkes, wie Christoph B. seinerzeit predigte.

    PS. Frei nach Inspektor Columbo: Eine Frage hätt' ich noch Sir: Wie klein sind eigentlich diese vielzitierten «kleinen Leute»? LUZART, die zärtlichste Versuchung seit es Schokolade gibt, ist dankbar für jeden Hinweis. Es muss ja nicht immer A.W. sein, der uns auf den richtigen Weg führt. Hier geht's zum Kontaktformular.

  • 17.12.2019 - Tag des Altruismus

    Idee aus Deutschland kommt bei Grünen und SP gut an: Schweizer Pass für Klima-Flüchtlinge?

    Die deutschen Grünen wollen jenen Menschen, die wegen der Klimaerwärmung vertrieben werden, die deutsche Staatsbürgerschaft schenken. Auch in der Schweiz stösst die Idee auf Anklang. In Deutschland sorgt nun ein Vorschlag der Grünen für Schlagzeilen. Sie fordern, dass Personen, die wegen des Klimawandels aus ihrer Heimat fliehen müssen, in einen anderen Staat auswandern dürfen. Dort sollen sie die Staatsbürgerschaft erhalten. In einem Antrag, den die Fraktion im Bundestag eingereicht hat, ist vorgesehen, dass dieser «Klimapass» in einer ersten Phase den Einwohnern kleiner Inselstaaten wie Kiribati zur Verfügung steht, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel nicht mehr bewohnbar ist – und die damit faktisch nicht mehr existieren. Schreibt BLICK.

    Bei aller Liebe zum Altruismus: Hier wird ein Fass geöffnet, dessen Tragweite sich die realitätsfremden Politiker und Politikerinnen schlicht und einfach nicht bewusst sind. Kiribati? Schön und gut. Knapp 110'000 Einwohner. Das wäre ja noch zu verkraften. Rechnet man aber alle vom Klimawandel bedrohten Zonen dieser Erde zusammen, kommt man schnell auf eine Milliarde Menschen. Da würde allein die Passherstellung den Klimawandel nochmals gewaltig beschleunigen. Der halbe Regenwald Amazoniens müsste für die Papierbeschaffung gefällt werden. Und da wundern sich die Germanen, dass die AfD (Alternative für Dumpfbacken) stärkste Oppositionspartei geworden ist und die Schweizer SP hat keine Ahnung, weshalb sie hurtigen Schenkels der endgültigen Erosion entgegen strebt. Ein Hauch von Lohengrin: «Dem Ende zu sie streben». Oder Obelix und Asterix: «Die Spinnen. Die Linken und die Grünen».

    Roger Köppels seltsame Nähe zu den chinesischen Kommunisten

    «Die Weltwoche» fällt mit einer unkritischen Haltung gegenüber Peking auf und lässt den chinesischen Botschafter ungefiltert Regimepropaganda verbreiten. Gleichzeitig ist die Zahl der Inserate chinesischer Firmen in Roger Köppels Magazin stark gestiegen – offenbar mithilfe der Botschaft. So darf der chinesische Botschafter Geng Wenbing jeden Monat in einer persönlichen Kolumne ungefiltert die chinesische Staatsdoktrin verkünden. Für den Basler Professor und Chinakenner Ralph Weber ist offenkundig: «Die chinafreundliche Berichterstattung der ‹Weltwoche› und die regelmässigen, chinesische Propaganda verbreitenden Kolumnen des Botschafters in der Schweiz scheinen mit einem weltweit erkennbaren Muster chinesischer Einflussnahme im Ausland übereinzustimmen.» Köppel sieht es anders: Er sei auf die Kolumnen besonders stolz, schreibt er auf eine Anfrage der NZZ. «Meines Wissens ist es im Westen einzigartig, dass ein Repräsentant Chinas eine derart offene Bühne erhält.» Den Vorwurf der einseitigen Berichterstattung weist er zurück. Doch die Kooperation zwischen der «Weltwoche» und der chinesischen Botschaft ist bemerkenswert: Der NZZ liegen Kopien von Mails vor, die darauf hindeuten, dass «Die Weltwoche» für ihre chinafreundliche Berichterstattung mit Gegenleistungen belohnt wird. Laut den Schreiben, die vom März 2019 datieren, soll die chinesische Botschaft chinesischen Firmen, die in der Schweiz tätig sind, die Übernahme der Kosten für Werbung in der «Weltwoche» offeriert haben. Es geht um ganzseitige Anzeigen im Wert von jeweils über 10 000 Franken. Schreibt die NZZ.

    O heilige Maria Mutter Gottes! Da finden die «Kommunistenfresser» von der NZZ wieder mal eine dunkle Seite bei Roger Köppel, der dafür bekannt ist, etwas fragwürdigen Menschen und Institutionen hinterher zu hecheln. Angefangen beim halbseidenen Proleten HC Strache bis hin zu Donald Trumps Ex-Berater Steve Bannon. Dass Köppel das Verfassungsorgan der SVP, genannt «Weltwoche», mit Inseraten finanzieren muss, liegt auf der Hand und ist legitim. Blocher kann ja schliesslich nicht alles bezahlen. Und eine Kolumne vom chinesischen Botschafter in der Schweiz darf man durchaus als spannend betrachten. Man muss ihm ja nicht alles glauben, wie schon Konfuzius sagte. Das liegt immer noch im Auge des Betrachters. Zumal ja auch die gute alte Tante NZZ ihren ganz persönlichen Altruismus mit gut bezahlten Inseraten der Pharmabranche und wohlfeilen Artikeln über die Schweizer Atomindustrie redaktionell pflegt. Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe. Diese Lebensweisheit stammt allerdings nicht von Konfuzius und auch nicht von Xi Jinping, sondern von den guten alten Römern: Quod licet Iovi, non licet bovi.

  • 16.12.2019 - Tag der Connections

    Langjährige Beraterin der Atomausstieg-Bundesrätin Doris Leuthard weibelt jetzt für die AKW-Betreiber

    Nicht nur bei Altbundesräten, auch bei deren ehemaligen persönlichen Mitarbeitenden kommt es immer mal wieder zu interessanten Seitenwechseln. Die langjährigste Beraterin von Doris Leuthard hat einen neuen Posten. Es ist immer das gleiche Muster: Wechseln Altbundesräte oder hohe Staatsdiener in die Wirtschaft oder zu Verbänden, sehen sie sich mit der Frage konfrontiert, ob daraus nicht ein Interessenkonflikt resultieren könnte. Für die jüngste Kontroverse sorgt Doris Leuthard. Die ehemalige Infrastrukturministerin, die Ende 2018 aus dem Bundesrat zurücktrat, will sich im kommenden Frühjahr in den Verwaltungsrat des Zugherstellers Stadler Rail wählen lassen. Schreibt die AZ.

    Ein Schweizer Altbundesrat / Altbundesrätin erhält bis ans Lebensende eine Rente von 225'000 Franken. Pro Jahr. Wir sollten da etwas gnädig mit Doris Leuthard von der CVP (C steht bei der CVP noch immer für «Christlich» und nicht für «Capital») umgehen und die Neidkeule wegstecken. Wie soll ein Mann oder eine Frau davon leben können? Dass sich unser aller Mutter Theresa, pardon, Mutter Doris aus dem Aargau ein paar Verwaltungsratsmandate suchen muss, ist völlig legitim und bei ihrer brenzligen finanziellen Situation mehr als nur angebracht. Das gilt logischerweise auch für ihre Beraterin Sandra Rickenbacher, die ja nicht am Hungertuch nagen soll und eigentlich nur das nachholt, was ihre Ex-Chefin ihr vorexerziert hat. Italiener sprechen in solchen Fällen von Polit-Mafia, was in Italien tatsächlich zutrifft. Nicht aber in der Schweiz. In unserem sauberen Lande gibt's keine Polit-Mafia. Nur Connections. Und die sind absolut ehrenhaft.

    Schreibt Euch das hinter Eure Ohren, Ihr Kleingeistigen, die Ihr mühselig und beladen seid. Amen.

    Ich bin bei Euch
  • 15.12.2019 - Tag der militärischen Klimakiller

    Von Klimaschützern kaum beachtet: Das Militär als Totengräber der Umwelt

    Das Militär tötet nicht nur Menschen, sondern betätigt sich auch als Totengräber für Natur und Umwelt – allen voran das US-Militär mit seinem gigantischen Haushalt. Die US-Autorin Medea Benjamin beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und Militär. Die weltweit wachsende Bewegung für Umweltgerechtigkeit ist bewusst intersektional und zeigt auf, dass die globale Erwärmung mit Themen wie Rassismus, Armut, Migration und öffentlicher Gesundheit zusammenhängt. Ein Bereich, der eng mit der Klimakrise verknüpft ist, jedoch wenig Beachtung findet, ist der Militarismus. Der bläst nicht nur viel Dampf in die Luft und verwüstet weite Landstriche, er entzieht den Staatshaushalten auch die Gelder, die für den Klimaschutz dringend gebraucht würden. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wie diese Probleme — und ihre Lösungen — miteinander verflochten sind. Wäre das Pentagon ein Land, würde ihn allein sein Kraftstoffverbrauch zum 47. größten Treibhausgasemittenten der Welt machen, größer als ganze Staaten wie Schweden, Norwegen oder Finnland. Die US-Militäremissionen stammen hauptsächlich aus dem Betanken von Kampfmitteln und Kriegsgeräten sowie der Beleuchtung, Heizung und Kühlung von weltweit mehr als 560.000 Gebäuden. Schreibt Medea Benjamin von RT (deutsch).

    Um es vorwegzunehmen: Russia Today (RT) ist nichts anderes als Putins Durchlauferhitzer für Botschaften aus Russland, die das ehemalige Zarenreich im besten Licht erscheinen lassen. Die Kommentarspalte sagt alles über die Leserinnen und Leser von RT aus: unterste Schublade und ein Pöbel mit den Rechtschreibkenntnissen eines Drittklässlers. Verschwörungstheorien gehören bei Russia Today zum Überlebenselixier, falls Vladimir mal den finanziellen Stecker zieht. Trotzdem sind auf RT immer wieder im Ansatz kluge Artikel zu finden. Dass weder NZZ noch sonst ein mediales Flaggschiff der Schweiz (bzw. Europas) das Thema «Militär und Klimaschutz» auch nur ansatzweise je gestreift haben, erstaunt einen. Dieses Thema ausgerechnet auf Russia Today zu finden ist fast schon Satire. Denn Russlands gewaltige Militärmaschinerie gehört wahrscheinlich als Klimakiller in die gleiche Kategorie wie die USA, China und Europa. Bezeichnend für RT, dass Russland unter den übelsten Klimakillern nicht aufgeführt ist. Genau das spricht gegen die Glaubwürdigkeit von Russia Today. Eigentlich schade. Das macht den Artikel beinahe wieder wertlos. Nicht aber das Thema.

    Korrektur: LUZART Leser A.W. macht darauf aufmerksam, dass vor ca. zwei Monaten ein Artikel über den CO2-Ausstoss der US-Armee im Vergleich zur Schweizer Armee im Verfassungsorgan der SVP, sprich WELTWOCHE, zu lesen gewesen sei. Besten Dank für die Mitteilung. Und auch der Tagesanzeiger schrieb über genau dieses Thema am 26.6.2019 einen Artikel. LUZART entschuldigt sich für die unvollständige Recherche. Wobei zu erwähnen wäre, dass der WELTWOCHE-Artikel bei Google nicht auffindbar ist.

    Korrektur der Korrektur: Es war die Nachtigall und nicht die Lerche! LUZART Leser A.W. macht darauf aufmerksam, dass besagter Artikel, den er für das Zentralorgan der SVP reklamiert hat, nicht in der WELTWOCHE erschienen war, sondern in der BAZ. Und das stimmt tatsächlich. Nachgeprüft. Der A.W. konsumiert aber auch komische Medien: LUZART, Weltwoche, Rubikon und BAZ.

  • 14.12.2019 - Tag der Zipfelmütze

    Aargauer bekommen im Bundeshaus wichtige Posten: Ausgerechnet Scharfmacher Glarner wird Präsident der Staatspolitischen Kommission

    Zwei der 16 gewählten Aargauer Nationalräte übernehmen gewichtige Funktionen. Ruth Humbel steht der Gesundheitskommission vor, Andreas Glarner übernimmt die Staatspolitische Kommission. Die Parlamentswahlen sind Geschichte, sämtliche neu gewählten National- und Ständeräte vereidigt. In den vergangenen Tagen ging das Weibeln um die Wunschplätze in den Kommissionen in die heisse Phase. Jetzt hat das Ratsbüro die Sitze für die neue Legislatur zugeteilt. Zwei der 16 Aargauer Nationalräte übernehmen leitende Funktionen: Andreas Glarner (SVP) ist neuer Präsident der Staatspolitischen Kommission, Ruth Humbel (CVP) wird Vorsitzende der Gesundheitskommission. Schreibt die AZ.

    Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Der «Scharfmacher», der eher ein Dumpfplauderer ist und seine meist grenzwertigen und unüberlegten Schnellschuss-Proleten-Posts in den Social Medias schneller löscht als er sie geschrieben hat und die fleischgewordene Gesundheitslobbyistin Ruth Humbel (Originalzitat Humbel: «Man verdient sich keine goldene Nase mit Mandaten im Gesundheitsbereich»; aber sicher eine silberne, gällid Frou Humbel) gehören halt zum System wie die Zipfelmütze zum Weihnachtsmann. Davon wird die Welt nicht schlechter. Aber auch nicht besser.

  • 13.12.2019 - Freitag der 13. – Tag der Sündenfälle

    Verschuldetes Geisterhotel Cube in Savognin GR: Österreicher drücken sich vor 650'000 Franken

    Es ist seit über einem Jahr geschlossen: das Hotel Cube in Savognin GR. Die Betreiberin hat einen Schuldenberg angehäuft. Noch immer warten frühere Angestellte auf ihre Löhne. Wie es mit dem Hotel weitergeht, ist unklar. Wahrscheinlich bleiben die Betten auch diesen Winter kalt. Die S1 Hotelerrichtungs AG reagiert nicht auf Medienanfragen. Zu den Verantwortlichen gehören der österreichische Touristiker Rudolf Tucek als einziger Verwaltungsrat der Hotelerrichtungs AG und Mathias Gottschy als Geschäftsführer der Wiener Cube Hotels GmbH. In Savognin ist mittlerweile schon das nächste Grossprojekt von Österreichern geplant. Die Grazer Jufa-Kette will ein 200-Betten-Hotel unweit der Talstation errichten. Die Baubewilligung ist bereits gesprochen. Baubeginn ist im Frühjahr 2020. Zum Sommer 2021 soll das 19 Millionen Franken teure Gebäude stehen. Schreibt BLICK.

    Mit österreichischen Investoren in der Schweiz gibt's öfters mal Probleme. Die Handwerker, die beim Umbau des Parkhotels in Vitznau lange auf unbezahlten Rechnungen sitzen blieben, können ein Lied davon singen. Investor: Peter Pühringer aus Wien, der von der Wirtschaftsförderung des Kantons Luzern mit einem zweistelligen Millionenbetrag subventioniert wurde, damit er nebenbei noch den Vitznauer Hang mit Villen verschandeln konnte. Dass nun Savagnin einen zweiten Hotelbunker von einer österreichischen Hotelkette bauen lässt, der vermutlich grösste Chancen hat, ebenfalls als Geisterimmobilie zu enden, ist mutig. Sehr mutig sogar.

    Die Sündenfälle des Freihandels

    Die USA setzen die WTO unter Druck, indem sie die Nachbesetzung von Berufungsrichtern verhindern und so eines ihrer wichtigsten Gremien blockieren. Im Gastkommentar erläutert der Globalisierungskritiker Walden Bello, was beim Welthandel schiefläuft. Der Streitbeilegungsmechanismus der Welthandelsorganisation WTO ist seit Dienstag de facto ausser Kraft. Das Dogma des Freihandels ist heute tief in der Defensive – und das völlig zu Recht. Es heisst, seine Ideologen hätten ihn einfach nicht vehement genug verteidigt. Tatsächlich haben sie sich viel Schlimmeres zuschulden kommen lassen. Schreibt Walden Bello in DER STANDARD.

    Dieser Artikel müsste zur Pflichtlektüre erkoren werden. Obschon er etwas zu kurz geraten ist und etliche weiterführende Erklärungen (und damit auch Fragen) offen lässt. Trotzdem einfach unvoreingenommen und wertfrei lesen und anschliessend den Inhalt mit den Kernaussagen unserer Neolippen (Konzernlobbyisten, öfters getarnt als FDP- und CVP-PolikerInnen) vergleichen. Wem man mehr glauben will, darf völlig frei entschieden werden. LUZART gibt keine Empfehlung ab. Weil es sie nicht braucht, sofern man mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet ist.

  • 12.12.2019 - Tag der Weihnachtsbeleuchtung

    Der aktuelle Leserbrief vom Zofinger Tagblatt: Wie wärs mit einer schönen Weihnachtsbeleuchtung?

    Zofingen will glänzen mit hohen, langen Häusern und mit übergrossem Kreisel. Bei der altertümlichen Weihnachtsbeleuchtung nimmt der Glanz aber massiv ab. Wie schön wären zum Beispiel zwei Sterne neben den Strassenlampen, die ja in der ganzen Stadt vorhanden sind. Die ganze Stadt würde dann gleich aussehen. Nicht wie jetzt mit den Lücken überall. Der Stadtrat müsste vielleicht einmal einen Vorschlag machen, um auch hier glänzen zu können. Der Einwohnerrat würde sicher auch diesen Kredit bewilligen. Schreibt Gözi H. Mahler aus Zofingen im Zofinger Tagblatt.

    Wo Gözi recht hat, hat Gözi recht. Die Zofinger Weihnachtsbeleuchtung sieht ja wirklich beschissen aus. Schlimmer als weisse Socken. Und das will was heissen! Zofingen sollte sich schämen und ein Beispiel an der Leuchtenstadt Luzern nehmen. Dort weiss man, wie Weihnachtsbeleuchtung geht. Selbst die Seebrücke, die Nord-Shanghai mit Süd-Shanghai verbindet, ist ebenso festlich wie kunstvoll illuminiert. (siehe Bild). Die LED-Leuchten stammen übrigens auch aus China. Wie Konfuzius schon sagte: «Von China lernen heisst siegen lernen.» Ni hao!

    節日快樂

    Weihnachtsbeleuchtung in Shanghai
  • 11.12.2019 - Tag der Kleinsparer

    Finma-Chef Mark Branson über Gefahren für Schweizer Bankkunden: «Negativzinsen für Kleinsparer wären ein Risiko»

    Noch nie hat sich die Finma so tief in die Karten blicken lassen. Zum ersten Mal spricht die Finanzmarktaufsicht über die grössten Risiken für Banken und Versicherungen und erklärt, weshalb Negativzinsen, Immobilienblase oder Cyberattacken uns alle etwas angehen. Im Gespräch mit BLICK macht Branson klar, dass Probleme der Banken uns alle treffen und was diese Risiken für den Einzelnen bedeuten. Schreibt BLICK.

    Mark Branson ist ein kluger Mann. Wir sollten ihm gut und aufmerksam zuhören, zwischen den Zeilen lesen und daraus unsere Schlüsse ziehen. Denn irgendwann, und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, werden wir für die Sünden der Vergangenheit bezahlen müssen. Die «systemrelevanten» Verursacher sind davor ja geschützt.

  • 10.12.2019 - Tag des Hauseigentümerverbandes

    Energetische Sanierungen helfen gegen Wertverluste von Immobilien

    Das revidierte CO2-Gesetz wird auch für Immobilien strengere Emissionsvorgaben bringen. Um einen Wertverlust zu vermeiden, sollten Wohneigentümer bei Bedarf energetische Sanierungen in Angriff nehmen. Fast ein Drittel des klimaschädlichen CO2-Ausstosses der Schweiz stammt vom Gebäudesektor. Eine aktuelle Studie der Immobilienberatungsfirma Iazi zeigt, dass in der Schweiz rund 65% aller Liegenschaften noch mit Öl oder Gas beheizt werden. Pro Jahr verursacht eine durchschnittliche Ölheizung über 5000 kg klimaschädliches CO2. Etwas tiefer ist der CO2-Ausstoss einer Gasheizung. Im Vergleich dazu ist die Klimabelastung bei den Wärmepumpen marginal. Schreibt die Hauszeitung des Hauseigentümerverbandes NZZ.

    Dass energetische Sanierungen eine Wertvermehung darstellen bestreitet niemand. Was aber die NZZ als offizielles Cluborgan sämtlicher Immobilienhaie verschweigt, ist die Tatsache, dass die Sanierungen von den Mieterinnen und Mietern durch höhere Mieten bezahlt werden. Frei nach dem System: Wertvermehrung für die Besitzer und die Kosten abwälzen auf die Mieter.

  • 9.12.2019 - Tag des Ständerats

    Ein «F» zu viel für Othmar Reichmuth (CVP): Parlamentsverwaltung macht aus Ständerat eine Frau

    Im neuen Ständerat gibt es so viele Frauen wie niemals zu vor. So viele, wie die Parlamentsverwaltung meint, sind es dann aber doch wieder nicht. Doch geht es nach den Parlamentsdiensten, sind es sogar 13! So steht es zumindest in der Adressdatei, die die Kontaktdaten aller National- und Ständeräte umfasst. Auf den zweiten Blick wird klar, dass der Parlamentsverwaltung ein Fehler unterlaufen ist: Die Angestellten haben aus dem neuen Schwyzer Ständerat Othmar Reichmuth (55) eine Frau gemacht. Hinter seinem Namen steht jedenfalls ein F – dabei werden Männer in der Datei mit einem M gekennzeichnet. Schreibt BLICK.

    Den Göttern sei Dank, dass dieser Lapsus nicht beim Luzerner Ständerat Damian Müller passiert ist. Sowas kann sich schnell zum Running Gag für die vor der Tür stehende Fasnacht entwickeln.

  • 8.12.2019 - Tag der White Socks

    Die Kantone Aargau und Basel-Landschaft werden im Bundesrat diskriminiert – und das ist der Grund

    Am Mittwoch wird die neue Landesregierung gewählt. Schon jetzt ist klar: Die Kantone Aargau und Baselland werden keinen Bundesrat stellen. Überhaupt wurden sie in der jüngeren Geschichte der Schweiz oft übergangen. Die sieben amtierenden Bundesräte werden wohl auch nach dem kommenden Mittwoch in Amt und Würden stehen. Ihre Wiederwahl gilt als sicher, trotz Angriff der Grünen mit Regula Rytz. Eine Analyse aller 119 Bundesräte seit 1848 zeigt, welche Landesregionen zu den regelmässigen Gewinnern gehören und welche zu den Verlieren. Beim Vergleich der Grossregionen wird deutlich: Bundesräte aus der Nordwestschweiz kamen in der Vergangenheit deutlich weniger zum Zug, als man aufgrund der Bevölkerungsgrösse erwarten könnte. Die Region hat erst acht Bundesräte gestellt. Sechzehn hätte man erwarten können. Vor allem die Kantone Basel-Landschaft und Aargau werden bei der Bundesratswahl übergangen. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Liebe Aargauerinnen und Aargauer, die Expertise der AZ könnt Ihr getrost vergessen. Lassen wir Bill Clinton sprechen: «It's the white socks. Stupid!»

  • 7.12.2019 - Tag der Callcenter

    Fernmeldegesetz: Bundesrat regelt Details zu Roaming und Telefonwerbung

    Fernmeldedienstanbieterinnen sollen Kundinnen und Kunden künftig besser vor unerwünschten Werbeanrufen und hohen Roaming-Gebühren schützen. Das Parlament hatte im Frühjahr Gesetzesänderungen dazu beschlossen. Nun werden die Details der Umsetzung festgelegt. Der Bundesrat hat am Freitag die Vernehmlassung zu einem Paket von Verordnungen zum Fernmeldegesetz eröffnet. Neu sind die Anbieterinnen von Fernmeldediensten verpflichtet, ihre Kundinnen und Kunden nicht nur vor unlauterer Massenwerbung, sondern auch vor unlauterer Werbung zu schützen. Dazu gehören Werbeanrufe von einer nicht im Telefonverzeichnis registrierten Nummer. Auch wer nicht beachtet, dass ein Kunde gemäss Vermerk im Telefonbuch keine Werbemitteilung erhalten möchte, betreibt unlautere Werbung. Schliesslich fallen jene unter die Bestimmung, die Daten aus solchen Anrufen verwenden. Künftig sollen die Kundinnen und Kunden die Angaben über die Anrufenden bei der Anbieterin in Erfahrung bringen können. Die Anbieterinnen sind zudem verpflichtet, den Kundinnen und Kunden mindestens zwei Lösungen anzubieten: eine, die von der Anbieterin bewirtschaftet wird und von den Kunden nur noch aktiviert oder deaktiviert werden muss sowie eine, welche die Kunden selber bewirtschaften müssen. Dies können zum Beispiel zwei Filterangebote sein, wie der Bundesrat im erläuternden Bericht zur Vernehmlassung schreibt. Die individuell zu bewirtschaftende Lösung ermöglicht es den Kundinnen und Kunden, auch Anrufe zu blockieren, welche unter Umständen von den Anbieterinnen nicht blockiert werden dürfen, weil diese entweder lauter sind oder gar nicht unter das entsprechende Gesetz fallen. Schreibt BLICK.

    O heilige Maria Mutter Gottes! Was ist denn das für ein lauwarmes Wassersüppchen, das unsere hochgeschätzten ParlamentarierInnen mit diesen Gesetzesänderungen kochen?

    Punkt 1: Wer trotz Vermerk im Telefonbucheintrag unerwünschte Telefonanrufe erhält, kann dies beim Anbieter melden oder über ein Filterangebot bewirtschaften. Was soll denn das? Unerwünschte Werbeanrufe konnte man auch in der Vergangenheit schon melden. Beim SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft), beim Konsumentenschutz und bei tel.search.ch. Nur nützte es nichts. Weil die meisten unerwünschten Werbeanrufe (KRANKENKASSEN !) gesetzlich erlaubt sind.

    Punkt 2: Werbeanrufe mit nicht registrierten Telefonnummern machen schon jetzt den Grossteil aller Belästigungen aus. Und das wird auch so bleiben, wenn selbst unsere geliebten und vom Parlament gehätschelten Krankenkassen ihre Werbe- und Abwerbebotschaften an zwielichtige Callcenter wie zum Beispiel im Kosovo outsourcen.

    Punkt 3: Das gesamte Gesetzespaket ist reine Augenwischerei. Würden die unseligen Werbeanrufe der Schweizer Krankenkassen gesetzlich verboten, wären geschätzte zwei Drittel aller telefonischen Werbeanrufe auf einen Schlag weg. Die, nota bene, letztendlich auch noch von den Versicherten über die Prämie bezahlt werden. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen: Das Opfer zahlt auch noch dank unseren Parlamentskoryphäen, die alle, aber auch wirklich alle auf irgend eine bezahlte Art und Weise mit einer Krankenkasse verbandelt sind, für die Tortur der Telefonbelästigung. Das grenzt an staatlich verordneten Masochismus. Maoismus ist auch nicht weit entfernt davon.

    Doch wie Napoleon so treffend sagte: «Gott ist auf der Seite der besseren Artillerie». Holen wir also die fetteste Kanone hervor. Panasonic (um nur ein Beispiel zu nennen) bietet eine Festnetzstation an, bei der unerwünschte Telefonnummern über die Software der Festnetzstation (ähnlich wie beim Smartphone) für immer und ewig blockiert werden können. Braucht am Anfang etwas Geduld, weil die Callcenter über riesige Nummernblöcke verfügen. Doch irgendwann, hier spricht jemand aus Erfahrung, hat man (beinahe) Ruhe. Und das Ganze macht erst noch Spass: Es ist das ewige Spiel zwischen Jäger und Gejagten. Doch in diesem Fall bleiben für einmal die Gejagten mit einem einzigen Knopfdruck auf der Tastatur des Festnetztelefons Sieger. Sie sehen: Napoleon Bonaparte hatte recht. Merci boggu, mon Ami! Et joyeux Noël avec Joséphine.

    PS: www.brack.ch bietet Festnetzstationen mit der oberwähnten Funktion zu einem erschwinglichen Preis unter Hundert Franken an.

  • 6.12.2019 - Tag der Spaghetti bolgnese

    Wie klimafreundlich kochen Sie?

    Wir treffen täglich Entscheide beim Einkaufen: Nur saisonales Gemüse? Importiert oder aus der Region? Und wie viel Fleisch gönnen wir uns? Was wir essen, hat Folgen für die Umwelt: Spielen Sie die Möglichkeiten anhand eines Tellers Spaghetti bolognese durch. Schreibt die NZZ.

    Ist das Satire oder ein ernst gemeinter Artikel von der NZZ? Natürlich sind wir in unserer Entscheidung für oder gegen Fleisch absolut frei. Doch wer immer Spaghetti bolognese ohne Hackfleisch kocht, sollte sie auch als das benennen was sie sind: Spaghetti napoli. Oder meinetwegen Tomatenspaghetti. Und gar nicht erst versuchen, etwas zu konstruieren, was es so von der reinen Logik her betrachtet gar nicht geben kann. Shakespeare würde wohl diesen NZZ-Beitrag mit folgenden Worten abschmettern: «A lot of noise about nothing.»

    William Shakespeare
  • 5.12.2019 - Tag der Schweizer Milch

    Nach Milchshake-Attacke: Mauch kritisiert Angriff auf Mörgeli und Köppel

    Linksextreme haben in einem Zürcher Restaurant SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel sowie «Weltwoche»-Autor und Ex-Nationalrat Christoph Mörgeli attackiert. Die Tat wurde am Mittwoch auch im Zürcher Stadtparlament kritisiert. Angriffe auf Personen seien aufs Schärfste zu verurteilen, sagte der Fraktionschef der Stadtzürcher SVP. Versammlungsfreiheit, Meinungsvielfalt und die demokratischen Rechte müssten wieder gewährleistet werden, sagte er weiter. Die Stadtzürcher SVP forderte, dass alle Angriffe gegen eine oder mehrere Personen verurteilt werden. Die Stadtpolizei solle sämtliche ihr zur Verfügung stehende Mittel nutzen, um diese Taten aufzuklären. Sollte die Polizei dafür mehr Mittel benötigen, dann werde die SVP im Stadtparlament mehr Ressourcen fordern. Auch bei der Linken stiess die Tat auf Unverständnis. So zeigte auch Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) kein Verständnis für die Tat. Diese passe nicht zum weltoffenen Zürich. Politische Auseinandersetzungen müssten in einer Demokratie immer mit Argumenten mit dem politischen Gegner ausgefochten werden. Schreibt BLICK.

    Jetzt aber mal Hand aufs Herz: Wer so austeilt wie die Herren Köppel und Mörgeli, muss auch einstecken können. Mimosenhafte Opferrolle ist hier fehl am Platz. Und was ist schon gegen einen Milchshake einzuwenden, solange es sich um Milch von Schweizer Bauern handelt? Ausserdem wird wohl ein «Luder» namens Jolanda vom Zugerland klammheimliche Freude über die gelungene Aktion empfinden. Der einen Freud ist der andern Shake.

    Bild Instagram - Christoph Mörgeli wird geduscht. Hoffentlich ist ihm nicht das Salatblatt im Hals stecken geblieben.

    Christoph Mörgeli wird geduscht
  • 4.12.2019 - Tag der Sexroboter

    Sexroboter sollen ihre Nutzer warnen: «Ich bin eine Maschine und kann immer, überanstrenge dich nicht»

    Oliver Bendel bringt Roboter Moral bei. Ein Gespräch mit dem Ethiker über Sexroboter, verbale Übergriffe auf Siri – und einen Staubsaugroboter, der seine Arbeit für Marienkäfer unterbricht. «Zumindest Liebespuppen verbreiten sich derzeit in Bordellen – auch in der Schweiz. Die sehen lebensecht aus, verfügen aber über keine künstliche Intelligenz. Davor zieren sich die Bordellbesitzer wohl aus Angst, dass sich die Freier überwacht fühlen könnten. Ich habe mit einer Bordellbesitzerin in Deutschland Kontakt gehabt, die gesagt hat, dass die Puppen vor allem bei jüngeren, schüchternen Männern beliebt sind – insbesondere Mangamädchen und Elfen. Irgendwann wird es trotz aller Vorbehalte auch echte Roboter in den Bordellen geben.» Sagt Oliver Bendel im Interview mit der Luzerner Zeitung.

    Mangamädchen und Elfen im Nizza in Luzern? Aber bitte ohne künstliche Intelligenz, damit sich auch die Besucher aus dem Kanton Nidwalden weiterhin im Nizza wohlfühlen. By the way: Wär' das nicht was für Prinz Andrew, nachdem Eppstein das Zeitliche gesegnet hat?

  • 3.12.2019 - Tag der Netzwerkpflege

    «Es ist wie am ersten Schultag»: Wie die Neuen aus dem Aargau ihren ersten Tag im Bundeshaus erlebten

    Am Montag fuhren acht Aargauer Nationalrätinnen und Nationalräte zum ersten Mal für eine Session nach Bern. Die AZ begleitete fünf von ihnen im Zug dorthin. Es herrscht Aufbruchsstimmung im Erstklasswagen des Interregio nach Bern. So, als würde eine Schulklasse ins Schullager fahren. Die neu gewählten Aargauer Nationalrätinnen Lilian Studer (EVP), Stefanie Heimgartner (SVP), Gabriela Suter (SP), Maja Riniker (FDP) und Martina Bircher (SVP), treten die Reise an ihren ersten Tag ins Bundeshaus gemeinsam an. Ihre Rollkoffer haben sie auf der Gepäckablage verstaut. Schreibt die AZ.

    Nun, da die Aufbruchsstimmung mit den klimaneutralen und sozialverträglichen Rollkoffern im Erstklasswagen vorbei ist, geht's zur Sache. Die sieht in den ersten drei Jahren eines neuen Parlamentariers / einer neuen Parlamentarierin gemäss dem Luzerner Ständerat Damian Müller ziemlich anstrengend aus. So erklärte Müller die Situation von Frischlingen im Hohen Haus von und zu Bern in einem Interview mit der Luzerner Zeitung vor den Wahlen 2019 auf den etwas kecken Hinweis der LZ, dass man die letzten drei Jahre lang so gut wie nichts von ihm als neu gewählter Ständerat des Kantons Luzern gehört habe und er nun, vor den Wahlen, wieder mit seinen Aktivitäten wie Ballonflüge und Tuk-Tuk*-Fahrten mit dem «Müller-Mobil» in aller Munde sei. Was er denn in den drei Jahren im Ständerat so getrieben habe? Salopp meinte Müller, er hätte zuerst das Netzwerk aufbauen müssen. (Anm.: Nachzulesen in der Luzerner Zeitung). Wer jetzt denkt, drei Jahre seien eine etwas lange Zeit, um ein Netzwerk aufzubauen, tut Damian Müller bitter Unrecht. Bis ein FDP-Politiker sämtliche Kontakte zu den Hintertüren der Verantwortlichen aller Schweizer Krankenkassen, Versicherungen und Grosskonzerne aufgebaut hat, sind drei Jahre sogar eine Meisterleistung. Getreu seinem Walkampfslogan «packt (Damian) an» und «setzt um». Wir sollten das auch entsprechend zu würdigen wissen und jetzt nicht billige Klischees bedienen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie von Ihren neu gewählten Parlamentariern, egal welcher Parteizugehörigkeit, die ersten drei Jahre nichts hören. Denn schweisstreibende Netzwerkpflege ist logischerweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und vor den nächsten Wahlen werden sich Ihre gewählten Politikerinnen und Politiker definitiv zurückmelden. Und sei's auch nur mit einer etwas dämlichen Ballonfahrt. Dass der Ausdruck «dämlich» nicht von «Damian» abgeleitet ist, sei hier ebenfalls mit aller Deutlichkeit festgehalten und kann im Duden nachgeprüft werden.

    * LUZART ist der thailändischen Sprache nicht mächtig und hat eine Frage an allf. Thai-Experten und Expertinnen: Wie wird eigentlich das Thai-Wort «Tuk Tuk» richtig auf die deutsche Sprache übertragen? Wie spricht man es klimaneutral und politisch korrekt aus? Tuk Tuk oder Tucke Tucke? Für Hinweise benutzen Sie bitte das Kontaktformular. Vielen Dank. Selbstverständlich werden wir die Antworten der Experten und Expertinnen veröffentlichen.

  • 2.12.2019 - Tag der heiligen Kuh

    Für eine ökologische Zivilisation – warum wir die ökonomischen Gewissheiten der Industrialisierung und ihrer Massenkultur aufgeben müssen

    In den Debatten um Klimawandel, Umweltschutz und Ressourcen bleibt meist unbeachtet, dass das Ökosystem der Erde endlich ist. Oberste Priorität muss ein Stopp des Bevölkerungswachstums haben. Aber was leicht gesagt ist, ist schwer getan. Bis zum Beginn der Neuzeit lebten nie mehr als 500 Millionen Menschen auf der Erde. Das Römische Reich zählte zur Zeit seiner grössten Ausdehnung ungefähr 70 Millionen Einwohner. Ähnlich viele Menschen lebten im chinesischen Reich. Auch wenn die Zahl der Menschen stets starken Schwankungen unterlag, bedingt durch Seuchen und Kriege, ist die Weltbevölkerung über viele Jahrhunderte stabil geblieben. Seit dem 18. Jahrhundert steigt sie dagegen stetig an. Im 20. Jahrhundert hat sie sich mehr als verdreifacht. Heute stellt die Volksrepublik China mit knapp 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde dar. Im Jahr 2018 summierte sich die Zahl der Menschen auf knapp 8 Milliarden. Obwohl sich das Wachstum in den letzten Jahrzehnten verlangsamt hat, werden es im Jahr 2050 voraussichtlich 10 Milliarden sein. Schreibt die NZZ.

    Das Bevölkerungswachstum war bisher ein Tabuthema. Gut, dass es von Leander Scholz mit einem sehr guten Beitrag aufgegriffen wird. Alles hängt mit allem zusammen, wie Alexander von Humboldt zu sagen pflegte. Und so stellt die mutige und in sich stimmende, für einmal nicht im Konjunktiv geschriebene Meinung von Leander Scholz auch das ökonomische Wachstum in Frage. Das werden die Hüter des heiligen Grals, oder besser gesagt die Hüter der «heiligen Kuh», wohl nicht gerne lesen. Und dies ausgerechnet auch noch in der NZZ. Was letztendlich im heutigen Presseumfeld allerdings für die NZZ spricht.

  • 1.12.2019 - Tag der Donatbuden

    Immobilien-Krise im Dorfzentrum von Huttwil BE: Rezepte gegen den «Leerstands-Donut»

    Huttwil BE will raus aus den Negativ-Schlagzeilen wegen des schweizweit höchsten Immobilienleerstands. Deshalb erarbeitet die Gemeinden zusammen mit Forschern ein Rezept, wie aus einem Leerstands-Donut ein gut gefüllter Berliner wird. Was hat ein Donut mit den Immobilien-Leerständen in den Agglomerationsgemeinden der Schweizer Mittellands zu tun? Mehr als man denkt – zumal die Lösung des Problems ein gut gefüllter Berliner ist. Exemplarisch für die Leerstandsproblematik ist die Gemeinde Huttwil BE. Das Dorf im Oberaargau hat gemessen an der Einwohneranzahl eine der höchsten Leerstandsquoten der Schweiz – und eine sehr gut erforschte, wie das Wirtschaftsmagazin «Trend» von Radio SRF berichtet. Denn die Raumplaner der Berner Fachhochschule haben sich die Gemeinde mal näher angeschaut. Auf gut 5000 Einwohner kommen in Huttwil rund 400 leerstehende Wohnungen, das ergibt eine Leerstandsquote von fast 15 Prozent. Zum Vergleich: Im Schweizer Durchschnitt liegt dieser Wert bei 1,7 Prozent. Schreibt SonntagsBlick.

    Ist ja fast schon wie an der Hochzeit zu Kana am See Genezareth, als Jesus Wasser in Wein verwandelte. In Huttwil werden Spekulantenklitschen in Donatbuden umbenannt. Was allerdings keinen grossen Unterschied ausmacht. Viele der Huttwiler 08/15-Architekturperlen sehen sowieso wie Donatbuden aus.

  • 30.11.2019 - Tag der schonungslosen Analysen

    Schlechtestes Wahlergebnis seit 1919: Die schonungslose Analyse der SP-Parteispitze in acht Punkten

    Die SP erzielte bei den Wahlen das schlechteste Ergebnis seit 1919. Die Parteispitze liefert eine schonungslose Analyse der Niederlage. Heute diskutieren die Delegierten in Bern darüber. Die Schweiz erlebte am 20. Oktober einen historischen Linksrutsch – doch die SP gehörte zu den Verlierern. Minus vier Sitze im Nationalrat, minus drei im Ständerat. Und was besonders schmerzt: Der Wähleranteil liegt mit 16,8 Prozent so tief wie noch nie seit der Einführung des Proporzsystems 1919. «Wer geglaubt hat, die SP kommt ohne Begleitschmerzen aus dieser Situation raus, ist blauäugig. Das Resultat wird nicht spurlos an uns vorbeigehen», sagte der Aargauer SP-Nationalrat Cédric Wermuth nach den Wahlen. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Die «schonungslose» Analyse ist zwar gut gemeint, bringt die Partei aber auch nicht vorwärts, weil sie am Kern des Problems vorbeizielt. Die acht Punkte sind zwar absolut richtig, beleuchten aber nur den Status quo, nicht aber die langjährige Entwicklung, die dahinter steht. Wenn inzwischen die SVP, wie unter Punkt 7 erwähnt, im klassischen Arbeitermilieu – bei den oft als Begriff strapazierten «Kleinen Leuten» also – besser verankert ist als die SP, kann das nicht nur mit dem Momentum erklärt werden. Dahinter steht eine Jahrzehntelange Entfremdung der SP von ihrem Zielpublikum, die teilweise sicher auch dem Zeitgeist geschuldet ist. Die SP Schweiz erlebt mit etwas Verspätung das, was ihre europäischen Pendants bereits hinter sich haben: die Marginalisierung bis zur Bedeutungslosigkeit. Nehmen wir als Beispiel die «Parti socialiste» aus Frankreich, die von 2012 bis 2017 mit François Hollande noch den Staatspräsidenten stellte, um bei der folgenden Präsidentschaftswahl (im ersten Wahlgang, einen zweiten gab's gar nicht mehr) auf kümmerliche 7,44 Prozent der Stimmen abzustürzen. Ähnlich erging es den Sozialisten in Holland. Und der ehemals staatstragenden SPD Deutschland. Die altehrwürdigen sozialistischen Parteien sind aus der Zeit gefallen. Der ehemalige Markenkern ist durch die Zeitenwenden über Jahrzehnte hinweg dahingeschmolzen wie Schnee an der Sonne. Da hilft nur noch ein Mittel: sie müssen sich komplett neu erfinden. Oder mit Anstand und Würde ihr eigenes Begräbnis einläuten. Bevor es die Wählerinnen und Wähler an der Urne erledigen.

  • 29.11.2019 - Tag der Unschuldsvermutungen

    Job-Abbau im Aargau: Ist die EU, der Bundesrat oder die Firma Wernli schuld?

    Die Medizinaltechnikfirma Wernli AG verlagert Stellen nach Ungarn, weil die Schweiz kein Rahmenabkommen mit der EU hat, das den Export ihrer Produkte ab Mai 2020 sicherstellt. Der Fall zeigt: Der Bundesrat kann die Europafrage nicht aussitzen. Das Verhältnis zwischen der Schweiz zum Rest der Welt ist durch zwei Konstanten geprägt: Erstens sind die Unternehmen der Politik immer einen Schritt voraus. Zweitens handelt die Politik nur unter Druck. Beim Bankgeheimnis war es offensichtlich: Die Grossbanken hatten dieses längst gelockert, als der Bundesrat es noch mit Zähnen und Klauen verteidigte. Er schliff es erst, als der Druck aus Washington und Berlin zu gross wurde. Schreibt Patrik Müller von der AZ.

    Ein sehr guter Kommentar von Patrik Müller. Auch wenn es für ein Unternehmen rein Lohnmässig durchaus Sinn machen könnte und sogar legitim wäre, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, gilt für Wernli AG in diesem Fall die Unschuldsvermutung. Ob diese auch für die Politik gilt, sei dahingestellt. Meinte doch ein namhafter SVP-Politiker wortwörtlich, vor den Wahlen auf die «unheilige und unnatürliche» Allianz mit der SP in Sachen EU-Rahmenabkommen angesprochen: «Nach den Wahlen 2019 wird sich mit der EU eine tragfähige Lösung finden lassen, der sowohl die SVP wie auch die SP zustimmen können. Darauf kannst Du Dich verlassen.» Ja, was denn nun? War das ganze Hin und Her um das Rahmenabkommen Schweiz / EU nur Wahlgeplänkel? Frei nach Ueli Maurers öffentlich gemachter Ansage, dass die SVP Wahlen nur mit den Themen «Flüchtlinge» und «EU» gewinnen könne. Nun, auch für SVP (und SP) gilt vorerst einmal die Unschuldsvermutung. Auch wenn es einem wirklich schwer fällt. Sehr schwer sogar.

  • 28.11.2019 - Tag der Urgesteine

    Tessiner CVP-Anwalt reicht Rekurs ein: Weil Stimmen von Auslandschweizern fehlten – Lombardi darf auf Auferstehung hoffen

    Hauchdünn verpasste CVP-Urgestein Filippo Lombardi die Wiederwahl. Nun darf der abgewählte Ständerat wieder hoffen. Ein CVP-Anwalt reicht Rekurs ein. Der Grund: Viele Auslandtessiner sollen ihre Wahlunterlagen zu spät erhalten haben. Die Sache schien gegessen. Noch am Wahlabend betonte der abgewählte Ständerat Filippo Lombardi (63), er akzeptiere die Niederlage und verlange keine Nachzählung. Dies, obwohl dem CVP-Urgestein bloss 45 Stimmen fehlten! Doch nun darf Lombardi auf seine Auferstehung hoffen. Der Tessiner Anwalt und CVP-Politiker Gianluca Padlina (39) will den hauchdünnen Wahlausgang nicht einfach so hinnehmen. Gegenüber BLICK bestätigt Padlina: «Ich habe beim Tessiner Verwaltungsgericht Rekurs eingereicht.» Schreibt BLICK.

    Müssen wir uns langsam Sorgen um die Schweizer Wahlkultur machen? Die Aargauer Gemeinde Olsberg entdeckt nach der Wahl 41 verschlossene Stimmkuverts und Auslandtessiner erhalten Wahlunterlagen zu spät. Diese Wahldebakel kannten wir bisher nur von Österreich, wo 2016 sogar die Wahl des Präsidenten wegen unzulässigen Wahlcouverts wiederholt werden musste. Gut, Österreich kann sich sowas leisten im Gegensatz zur Schweiz. Die Ötzis gewinnen immerhin noch Skirennen.

  • 27.11.2019 - Tag der Handwerker

    Jobverlust wegen Digitalisierung: Akademiker sind fünfmal so stark gefährdet wie Handwerker

    Einer neuen Studie zufolge sind von der Automatisierung nicht die einfachen Berufe am stärksten bedroht, sondern die hoch qualifizierten. Ist für die Zukunft am besten gerüstet, wer eine Handwerkerlehre macht? Eine gute Bildung ist wichtig, um auf dem Arbeitsmarkt gefragt zu sein. Wer lange studiert und sich weiterbildet, der wird auch im Zeitalter der Digitalisierung nicht so rasch obsolet. Das zumindest ist die vorherrschende Meinung. Nun aber kommt eine Studie der US-Denkfabrik Brookings Institution zum Schluss, dass die Jobs von studierten Arbeitnehmern gefährdeter sind als jene von Arbeitskräften ohne höhere Ausbildung. Schreibt die AZ.

    Eine uralte, längst vergessene Weisheit scheint sich wieder zu bestätigen: Handwerk hat goldenen Boden. Reload 4.0 ?

  • 26.11.2019 - Tag des bezahlbaren Wohnraums

    Bundesrat Guy Parmelin lehnt die Wohnbau-Initiative ab: «Es gibt genügend bezahlbare Wohnungen»

    Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» will für ein gutes und bezahlbares Wohnungsangebot sorgen. Der Bundesrat teile dieses Anliegen, versichert Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Die Initiative hält er aber für den falschen Weg, um das Ziel zu erreichen. Mindestens jede zehnte Wohnung, die neu gebaut wird, muss gemeinnützig sein. Das fordert die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen», hinter der der Mieterinnen- und Mieterverband steht. Am 9. Februar kommt sie an die Urne. Schreibt BLICK.

    Dass es genügend bezahlbare Wohnungen gibt, mag aus der Sicht eines Bundesrates und seinem üppigen Salär durchaus richtig sein. Ob das allerdings auch für Schweizerinnen und Schweizer gilt, die für Mindestlöhne ihr tägliches Brot verdienen, darf bezweifelt werden.

  • 25.11.2019 - Tag der berühmten Haken

    Roche-Präsident Christoph Franz über neue Preismodelle: «Nur wenn Medikament wirkt, sollten wir dafür bezahlen»

    Leider stehe die Schweiz im Hinblick auf ein digitales Gesundheitswesen erst ganz am Anfang, bedauert Roche-Verwaltungsratspräsident Christoph Franz im Gespräch mit BLICK. Neue Preismodelle für Medikamente würden geprüft.Was tun Sie dagegen, dass die Preise nicht durch die Decke schiessen?, fragt BLICK. Christoph Franz antwortet: «Wir setzen uns für innovative Preismodelle ein, wie zum Beispiel «Pay for Performance». Das heisst: Nur wenn ein Medikament wirkt, sollten wir dafür auch bezahlen. Um so ein Preismodell zu etablieren, müssen wir aber in der Lage sein zu erfassen, wie ein Medikament beim Patienten wirkt. Es braucht klare und messbare Erfolgskriterien, die digital erfasst und verarbeitet werden können.» Schreibt BLICK.

    Irgendwie zu schön um wahr zu sein. Neue Töne vom Pharmariesen oder nur PR-Gag? Man darf sich fragen, wo der berühmte Haken ist. Denn eines ist ganz klar: Niemals, aber auch wirklich niemals, wird ein Pharmamulti auch nur das Geringste an seine Klienten verschenken.

  • 24.11.2019 - Tag der leeren Gotteshäuser

    Editorial von SonntagsBlick-Chefredaktor Gieri Cavelty: Ein Nachruf auf die CVP

    Wird am 11. Dezember die grüne Regula Rytz anstelle von Ignazio Cassis in die Landesregierung gewählt? Alle Blicke richten sich auf die CVP. Was man zu sehen bekommt, ist eine verängstigte Rest-CVP. Nun hat das Bundesratsfieber die Politschweiz doch noch erfasst: Wird am 11. Dezember Grünen-Chefin Regula Rytz anstelle von Ignazio Cassis in die Landesregierung gewählt? Die Blicke richten sich dabei in erster Linie auf die CVP und deren Präsidenten Gerhard Pfister. Die Christdemokraten haben es in der Hand, zusammen mit Grün-Rot eine neue Landesregierung zu formieren: einen Bundesrat mit drei Vertretern der Linken, drei Vertretern der Rechten – und CVP-Frau Viola Amherd als Zünglein an der Waage. Die «NZZ» zitierte diese Woche den Politwissenschaftler Michael Hermann mit dem Satz: «Gerhard Pfister könnte mit der Unterstützung eines grünen Bundesratssitzes Viola Amherd zur mächtigsten Frau in der Schweiz machen.» Hinzu kommt: Die FDP, der Cassis angehört, hat der CVP nie etwas geschenkt. Die Rivalität des freisinnigen und des christdemokratischen Lagers reicht tief ins 19. Jahrhundert zurück. Sie prägt unseren Bundesrat bis heute. 2003 spannte der Freisinn mit der SVP zusammen und brachte die CVP um ihren zweiten Bundesratssitz. Vor einem Jahr versenkten FDP und SVP Viola Amherd im undankbaren Verteidigungs­departement. Schreibt unser aller SonntagsBlick.

    Man muss schon ein ziemlich naiver Träumer fern jeglicher Realität sein, um auch nur im Ansatz an den Gedanken glauben zu können, Gerhard Pfister, die Mutter, pardon der Vater des ungebremsten Neoliberalismus, würde eine dem linken Lager zugeordnete Parteikandidatur für den Bundesrat unterstützen. Ja, eine Möglichkeit gäbe es, aber dafür müsste die SP einen Bundesratssitz opfern. Was die SP aber nicht tun wird. Pfister selber wird keinen seiner Freunde aus dem Neolippen-Lager der Lieblingspartei aller Konzerne und Krankenkassen-Versicherungen, genannt FDP, aus dem Bundesrat kicken. Das ist so sicher wie das Amen im heutigen Sonntags-Gottesdienst, der ausgerechnet von den Anhängern der Partei mit dem «C» im Namen kaum mehr besucht wird. Ein «N» für «Neoliberal par exzellence» würde übrigens viel besser zum Gedankengut der Pfister-CVP passen als das «C», das – bei leeren Kirchen – irgendwie doch etwas aus der Zeit gefallen ist.

  • 23.11.2019 - Tag des Defätismus

    In der SRF-«Arena» lügen sie wohl alle – nur einer bleibt dem Geschehen ganz fern

    «Ich bin bereit» – mit diesen Worten kündete die Grünen-Präsidentin Regula Rytz am Donnerstag ihre Bundesratskandiatur an. In der SRF-«Arena» versuchte Moderator Sandro Brotz herauszufinden, wie gut ihre Chancen tatsächlich stehen. Viel schlauer ist er dabei nicht geworden – aber gelernt hat er Eines: Lügen tun sie wohl alle. Die Grünen erheben Anspruch auf einen Bundesratssitz und unterstützen die Kandidatur ihrer Präsidentin Regula Rytz für die Bundesratswahlen vom 11. Dezember. Dies gab die Partei am Donnerstag an einer Medienkonferenz bekannt. Schreibt die AZ.

    Politiker, die lügen? Das kann nicht sein. Sowas gibt es nicht in der Schweiz. Höchstens in Amerika, China und Russland. Wir lassen uns das Wochenende doch nicht mit Defätismus verderben und glauben weiterhin an das Gute in unseren Politikerinnen und Politikern!

  • 22.11.2019 - Tag der Mineralölrückstände

    Mineralöl-Rückstände, zugesetztes Aroma, unklare Lieferkette: Schweizer Schoggi fällt in deutschem Test durch

    Das Magazin «Öko-Test» hat Schokolade von Milka, Lindt und anderen bekannten Herstellern auf Schadstoffe geprüft. Doch nur wenige Schokoladen sind wirklich empfehlenswert: Mineralöl-Rückstände und intransparente Lieferketten sind die grössten Probleme. Schreibt BLICK.

    Gehören denn Mineralöl-Rückstände nicht zur DNA einer guten Schweizer Schokolade? Von irgendwoher muss das wunderschöne Braun ja kommen. Oder?

  • 21.11.2019 - Tag der Personenfreizügigkeit

    Vom Grossauftrag zur Pleite des Subunternehmers. So läuft es auf den Schweizer Baustellen: Der Letzte ist der Dumme

    In der Baubranche wird mit harten Bandagen gekämpft. Aufträge werden unter den Firmen weitergereicht. Ein Teil des Auftragsvolumens eingesackt. Leidtragende des Preisdrucks sind die untersten Subunternehmer. Der Zeit- und Preisdruck auf Schweizer Baustellen ist enorm. Das zeigt das Beispiel der Chaosbaustelle in Wallisellen ZH, über die BLICK gestern berichtet hat. Entwickelt hat das Projekt die Halter AG. Gebaut werden das Hotel und die 100 Wohnungen vom Generalunternehmer Steiner AG. «Steiner hat das beste Preis-Leistungs-Angebot unterbreitet», begründet Halter-Sprecher Nik Grubenmann die Vergabe des Auftrags.

    «Personenfreizügigkeit hat das Problem verschärft»

    Auch dem obersten Gipser der Schweiz, Peter Baeriswyl (60), ist das System mit Subunternehmen ein Dorn im Auge. Schon vor vier Jahren hat er im BLICK über den Wildwuchs in seiner Branche ausgepackt. Der Direktor des Maler- und Gipserverbands sagt: «Dumpinglöhne werden meist an Arbeitnehmer aus dem Ausland, etwa dem Osten, bezahlt.» Die Personenfreizügigkeit habe – trotz der vielen Vorteile – das Problem verschärft. Und weiter: «Firmen, die bei diesem Lohndumping nicht mitmachen, haben im Markt einen grossen Wettbewerbsnachteil.» Sie seien teurer und würden weniger Aufträge bekommen. Schreibt BLICK.

    Dass die Personenfreizügigkeit das Problem verschärft, steht ausser Zweifel. Doch die Personenfreizügigkeit als alleinige Schuldige zu bezichtigen, ist etwas zu kurz gesprungen. It needs two to Tango sagt ein altes Sprichwort aus dem angelsächsischen Raum. Einen, der Dumpinglöhne bezahlt und einen, der grosszügig darüber hinwegsieht. Kurz: Die Kontrollmechanismen funktionieren nicht.

  • 20.11.2019 - Tag der Menschenrechte

    Zu Putin nach Russland: Maurers nächste umstrittene Reise

    Der Bundespräsident reist nach Russland, nachdem er in seinem Präsidialjahr zuvor schon die Machthaber Chinas und Saudi-Arabiens sowie Donald Trump getroffen hat. Seine Reisetätigkeit stösst auf Kritik - aber auch auf viel Lob. Der Bundespräsident bricht auf in Richtung Russland. Dort wird er am Donnerstag Wladimir Putin treffen. Laut dem Finanzdepartement wird Maurer mit dem russischen Präsidenten über die Konflikte in der Ostukraine, Syrien und im Südkaukaskus sprechen. Und natürlich wird es auch um die wirtschaftlichen Beziehungen gehen. Das Land belegt auf der Liste der wichtigsten Schweizer Handelspartner den 25. Platz. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Es war immer schon eine Stärke der Schweiz, bei gewissen Konflikten zu vermitteln. Quasi den Mediator zu spielen. Dafür erntete sie als neutrales Land weltweit viel Lob und Anerkennung. Diese Tradition setzt Bundespräsident Maurer fort. Dass er seine Besuche bei den Mächtigen dieser Welt auch mit Schweizer Wirtschaftsinteressen verknüpft, ist nicht nur legitim, sondern reine Pflicht. Dass er keine Kampagnen für die Menschenrechte in China oder Russland führt, kann man ihm vorwerfen. Sollte man aber unterlassen. Ganz abgesehen vom Nutzen solcher Kampagnen bei Xi Jinping oder Putin lebt er als Vertreter der Schweiz die Menschenrechte vor. Das wissen auch die beiden Autokraten. Ausserdem gibt er sich nicht der Lächerlichkeit preis wie andere Staats- und Regierungschefs, die, Merkel ist ein gutes Beispiel dafür, zwar die Situation der Menschenrechte in China mit leisen Tönen bei ihren Staatsbesuchen anprangern, selber aber öfters beide Augen zudrücken, wenn's um Völkerrecht und Menschenrechte geht.

  • 19.11.2019 - Tag des Nationalrates

    Wer will bei der SVP Nationalratspräsident werden?

    Die SVP-Fraktion entscheidet am Freitag, wen sie ins Rennen für das Amt des Nationalratspräsidenten schickt. Bis am Montag konnten Interessierte ihre Kandidatur anmelden. Ins Rennen steigen wird der 37-jährige Solothurner Christian Imark. Sein Alter könnte ein Vorteil sein, denn die SVP-Führungsriege sähe nicht ungern einen Vertreter der jungen Generation im Amt. Laut «Blick» wollen auch der 56-jährige Thomas Hurter (SH) und der bald 61-jähriger Andreas Aebi (BE) «höchster Schweizer» werden. Abgesagt haben Diana Gutjahr (TG) und David Zuberbühler (AR). Die grösste Fraktion wird ab der Wintersession 2020 das Präsidium besetzen. Da der designierte Präsident Heinz Brand (GR) abgewählt worden ist, benötigt die SVP einen neuen Kandidaten. Schreibt die AZ.

    Müsste doch für Albert Rösti leicht möglich sein, einen Kandidat oder eine Kandidatin aus dem Hut zu zaubern. Warum nicht die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann? Dann wäre der Innerschweizer Kanton auch wieder mal im Hohen Haus würdig vertreten.

  • 18.11.2019 - Tag der Quote

    Rekord: Die Zahl der Ständerätinnen hat sich verdoppelt

    So viele Frauen wie noch nie werden in der kleinen Kammer politisieren. Dabei hatte es vor den Wahlen ziemlich prekär für die Frauenvertretung ausgesehen. Gerade mal sechs Frauen politisierten während der letzten Legislatur im Ständerat – sechs von insgesamt 46 Ständeräten. Doch Ende der Legislatur wollte nur noch eine weitermachen: Brigitte Häberli-Koller, Thurgauer CVP-Politikerin und Ständerätin seit 2011. Noch sind zwar vier Ständeratssitze offen. Doch wegen der reinen Frauen-Kandidatur im Kanton Baselland ist heute schon klar, dass nach den Wahlen so viele Ständerätinnen wie noch nie in der kleinen Kammer politisieren werden. Schreibt SRF.

    Wurde auch langsam Zeit, dass dieser Männerverein im Ständerat von den Frauen aufgemischt wird. Doch irgendwann wird dann wohl eine Männerquote fällig, wenn das in diesem Tempo weitergeht.

  • 17.11.2019 - Tag der Systemrelevanz

    Pensionskassen investieren Milliarden: Mit Vollgas in den Immo-Crash

    Die Schweiz steuert auf eine Immobilienkrise zu. Doch die Pensionskassen investieren so viel wie nie zuvor. Sie setzen auf eine stabile Rendite: die Mieten. Die Zinsen sind im Keller – die Immobilienpreise gehen durchs Dach. Während die Angebotsblase wächst, steigt das Crash-Risiko. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die Pensionskassen: Sie tätigen Investitionen in Rekordumfang – auf der Flucht vor Negativzinsen und Renditedruck. Bereits ein Viertel ihres Geldes steckt in Immobilien. Schreibt BLICK.

    Dass die Schweizer Mieterinnen und Mieter die Renditen der Pensionskassen erwirtschaften, ist fast schon ein Treppenwitz. Oder sowas wie gelebter DDR-Sozialismus der Neoliberalen. Die Immobilienfritzen, deren Image im Ranking um den schlechtesten Ruf gemäss dem Schweizer Immobilienverband SVIT nur noch von Autohändlern, Anwälten und Kinderschändern getoppt wird, freut's. Doch weil heute Sonntag ist, zitieren wir zwei – leicht abgewandelte – Zitate: So sagte Hölderlin in seiner Hymne «Patmos»: «Wo aber Gefahr ist, wächst die Schweizer Nationalbank über sich hinaus». Und Apostel Matthäus soll sich wie folgt geäussert haben: «Fürchtet Euch nicht, denn die Systemrelevanz ist mit Euch.» Ist das nicht Balsam auf unsere gequälten Seelen?

  • 16.11.2019 - Tag der unendlichen Geschichte

    Knatsch zwischen schwulen Vätern und Spielgruppenleiterin: E-Mail-Verkehr zeigt neue Details

    Warum wurden die Kinder nicht in der Spielgruppe aufgenommen? Der E-Mail-Verkehr zwischen der Spielgruppenleiterin von Lenzburg und dem Väter-Paar bringt neue Details zutage: Es ging um die Familienkonstellation. Die dreieinhalbjährigen Zwillinge Rafael und Rahul dürfen nicht in eine Spielgruppe in Lenzburg, weil ihr Vater in einer Beziehung mit einem Mann lebt. Diese Geschichte wühlte die Schweiz in den letzten Tagen auf. Die Spielgruppenleiterin geriet in die Kritik. Internet-Nutzer schrieben wüste Kommentare und schlechte Rezensionen. Eine Mutter soll sogar ihre Kinder aus der Spielgruppe genommen haben. Schreibt die AZ.

    Es ist ja wirklich so, dass niemand mit vorgehaltener Pistole gezwungen wird, die tägliche Berichterstattung über den Knatsch zwischen einer Spielgruppenleiterin und zwei schwulen Vätern zu lesen. Doch langsam wird's ein bisschen zu viel des Guten mit der medial inszenierten «Skandalisierung» der gegenseitigen Positionen der verfehdeten Kontrahenten. Die AZ (und mit ihr 20Minuten, BLICK und sogar die gute alte Tante NZZ) wären gut beraten, die Auseinandersetzung nun endgültig ruhen zu lassen. Denn «Die unendliche Geschichte» – ein märchenhafter, phantastischer und romantischer Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur von Michael Ende – ist längst geschrieben.

  • 15.11.2019 - Tabutag

    Exit-Präsidentin: «Suizidhilfe sollte zu einer selbstverständlichen Aufgabe eines Arztes werden»

    In ihrem ersten Interview als Exit-Präsidentin sagt Marion Schafroth, weshalb der Altersfreitod ein Tabu sei, wie sie es brechen will und was ihre Vision ist. Der Hauptsitz der Suizidhilfeorganisation Exit Deutsche Schweiz ist schwierig zu finden. Er befindet sich auf dem Zürichberg in einer Seitenstrasse zwischen noblen Wohnhäusern. Ein Firmenschild sucht man vergebens. Es ist eine Vorsichtsmassnahme. Exit hat zwar mehr Mitglieder als jede Partei der Schweiz, aber eine fundamentale Gegnerschaft ist geblieben. Ob der versteckte Geschäftssitz noch zeitgemäss ist, wird eine der kleineren Fragen sein, die Exit-Präsidentin Marion Schafroth in ihrer Amtszeit angehen wird. Die erste Debatte, die sie anstossen will, betrifft den Altersfreitod. Am Samstag lädt sie zu einer Tagung zum Thema, die auf grosses Interesse stösst. Sie ist ausgebucht. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Man sollte der AZ für dieses Interview um ein Tabu-Thema in der Schweiz dankbar sein. Wertfrei, was immer man davon hält. Eines ist sicher: Die Veränderungen in der Gesellschaft werden uns dazu zwingen, über dieses Thema offen und ohne Vorbehalte zu diskutieren.

  • 14.11.2019 - Quotentag

    SRF zeigt die bewegenden Szenen am Donnerstag: Mann stirbt in Mona Vetschs Sendung

    Am Donnerstag um 21.05 Uhr zeigt SRF 1 schwer erträgliche Szenen: Ein Mann stirbt in der Sendung «Mona mittendrin» mit der Thurgauerin Mona Vetsch (44) vor laufender Kamera. Schock für Mona Vetsch (44): In der ersten Ausgabe ihrer neuen Staffel der Doku-Reihe «Mona mittendrin», die am Donnerstag um 21.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt wird, stirbt ein Mann vor laufender Kamera. «Es ist mir schon recht eingefahren», sagt die sichtlich bewegte Moderatorin während der Reportage. Gerade hatte sie einen ihrer schlimmsten TV-Momente erlebt – und ist noch tief erschüttert. Was ist passiert? Mona Vetsch war für ihre Sendung 24 Stunden lang bei der Basler Berufsfeuerwehr im Einsatz. Von Anfang an wird sie stark gefordert – emotional und körperlich. Sie quetscht sich in die Feuerwehr-Montur, gewöhnt sich an den Umgang mit dem Sauerstoffgerät und lernt, wie man die Stange runter rutscht. Und schon wenige Stunden später kommt es zum Drama. Bekanntlich wird die Feuerwehr nicht nur gerufen, wenn es brennt. In diesem Fall müssen die Feuerwehrleute in einen Supermarkt ausrücken. Dort liegt ein Mann bewusstlos in einer Toilette, er kann die Türe nicht mehr öffnen. Während sich gleichzeitig auch Sanitäter mit Blaulicht dem Einkaufszentrum nähern, brechen die Feuerwehrleute die Türe auf und tragen den regungslosen Mann aus dem WC. Schreibt BLICK.

    Tote bringen Quote. Eine der ältesten Marketingweisheiten.

  • 13.11.2019 - Tag des hässlichen Amerikaners

    Dieses nukleare Grab im Pazifik droht gerade auszulaufen – Klimawandel und USA sei Dank

    Auf den Marshallinseln wurden im Kalten Krieg mehr als 60 Atombomben getestet. Die radioaktiv verseuchte Erde wurde in ein Loch geschüttet und mit einer Betonkuppel versiegelt. Nun droht «The Tomb» jedoch auszulaufen. Wo befindet sich eigentlich das am stärksten verstrahlte Gebiet der Welt? Fukushima? Tschernobyl? Falsch. Es ist eine kleine Insel namens Runit auf den Marshallinseln. Forschende der US-amerikanischen Columbia University untersuchten das Gebiet für eine Studie und kamen zum Schluss, dass gewisse Strahlenwerte auf Runit bis zu 1000 Mal höher waren als in Tschernobyl. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich: Während dem Kalten Krieg haben die USA auf den Eilanden der Marshallinseln, die ungefähr halbwegs zwischen Australien und Hawaii liegen, 67 Atomwaffentests durchgeführt. Dabei wurden teilweise ganze Inseln vaporisiert. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Da ist er mal wieder, der «hässliche Amerikaner». Man könnte der Tragödie um die Insel Runit auch Vietnam hinzufügen. Die Aktion «Agent Orange» der Amerikaner im Vietnamkrieg verursacht bis zum heutigen Tag unsägliches Leid. Abertausende von missgebildeten Kindern wurden als Folge der Giftaktion geboren. Amerika hat sich in all den Jahrzehnten seit dem Vietnamkrieg nicht mit einem einzigen Dollar an den Kosten für die Opfer von «Agent Orange» beteiligt.

    «Die Ära der Globalisierung geht möglicherweise zu Ende»

    Es gebe einen erheblichen Vertrauensverlust bei internationalen Prozessen, sagt Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch. Eine mögliche Entglobalisierung würde sicherlich Wohlfahrtsverluste auslösen. Sorgen bereiten ihr zudem die Unterschätzung von Kreditrisiken im Bankensektor sowie der Überoptimismus am Immobilienmarkt. Nach dem Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren begann eine neue Phase der Globalisierung. Sie verstärkte sich noch mit dem Beitritt von China zur Welthandelsorganisation im Dezember 2001. Doch diese Ära gehe möglicherweise zu Ende, sagt Claudia Buch. Es sei weltweit ein erheblicher Vertrauensverlust in die Bindung von internationalen Verträgen und in eine andauernde internationale Kooperation zu spüren, analysiert die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank im Gespräch mit der NZZ. Internationale Wertschöpfungsketten, ein wichtiger Motor der Integration von Märkten, seien fragil geworden. Unternehmen könnten sich weniger auf solche Lieferketten stützen als in früheren Jahren und würden sich entsprechend darauf einstellen. Laut Buch könnte dies beispielsweise dazu führen, dass Konzerne einige der im Ausland geschaffenen Produktionskapazitäten wieder nach Deutschland oder Europa zurückholen. Es sei bereits viel Vertrauen in internationale Prozesse verloren gegangen. Es werde lange dauern, dieses Vertrauen wiederaufzubauen. Wie stark sich diese Effekte auswirkten, sei zwar kaum zu beziffern. Doch eine etwaige Entglobalisierung würde sicherlich mit Wohlfahrtsverlusten einhergehen. Bereits jetzt hätten die verhängten Zölle Auswirkungen auf den Welthandel. Deutschland sei aufgrund seiner offenen und exportorientierten Volkswirtschaft im weltweiten Vergleich besonders exponiert. Schreibt die NZZ.

    Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch ist eine intelligente Frau. Sie denkt weit über den berühmten «Tellerrand» hinaus. Einige ihrer Prognosen könnten früher oder später tatsächlich eintreffen. Alles halb so schlimm. Ein Ende der Globalisierung würde die Klimakrise auf einen Schlag lösen und ein paar Immobilienspekulanten müssten ins Gras beissen. Die Repatriierung von Produktionskapazitäten dürfte allerdings noch in weiter Ferne liegen, solange es billige Kinderhändchen aus Südostasien gibt. So hat Adidas kürzlich die neu aufgebaute, mit vielen Staatsmillionen subventionierte (!) Hightech-Schuhfabrik im fränkischen Ansbach nach nur fünf Jahren Produktionszeit geschlossen. Denn das Massengeschäft von Adidas beruht unverändert auf in Handarbeit zusammengeklebten Schuhen aus Asien. Und diese asiatischen Hände sind immer noch billiger als computergesteuerte Hightech-Maschinen. Vom umweltschädlichen Transport um den halben Erdball ganz zu schweigen. Das muss man sich auf der Zunge vergehen lassen! Wo bleiben da Friday for Future und Extinction Rebellion?

  • 12.11.2019 - Tag der Bedeutungslosigkeit

    Levrat hinterlässt eine formschwache SP

    Die Ära des SP-Präsidenten Christian Levrat neigt sich dem Ende zu. Der Freiburger wird im nächsten Jahr nicht zur Wiederwahl antreten. Levrat prägte die Partei stark, hat ihr einen gewerkschaftlich-ideologischen Kurs verordnet. Das Resultat war eine schallende Ohrfeige in den nationalen Wahlen. SP-Präsident Christian Levrat tritt zurück. Wie die Partei am Dienstag in einer Mitteilung schreibt, tritt der Freiburger im nächsten April nicht mehr zur Wiederwahl an. Zwölf Jahre lang hat er die Geschicke der SP geleitet. Der Rücktritt kommt wenig überraschend. Gerüchte über das Ende seiner Präsidentschaft schossen in den letzten Wochen ins Kraut, befeuert von Medien und von «Parteifreunden», die als Heckenschützen Levrat genüsslich attackierten. Zugewartet hat der Freiburger, bis er am vergangenen Sonntag seinen Ständeratssitz verteidigen konnte. Nun schafft der Angeschossene Klarheit. Es wurde Zeit. Schreibt die NZZ.

    Die SP Schweiz erlebt, was mehr oder weniger alle «sozialistischen» Parteien in ganz Europa seit einiger Zeit erleben. Der Markenkern löst sich wie Schnee an der heissen Sonne auf. In Frankreich und Holland sind Parteien aus dem sozialistischen Umfeld innerhalb einer einzigen Wahl zur Bedeutungslosigkeit marginalisiert worden. Die deutsche SPD geht momentan den gleichen Weg Richtung Abgrund. Das hängt mit Vielem zusammen. Wenn's mit der SP Schweiz nun ebenfalls steil bergab geht, liegt das aber sicher nicht an Christian Levrat. Eher schon an Bundesrätin Sommaruga, die – etwas ungerecht – durch die Flüchtlingskrise zum personalisierten Stein des Anstosses mutierte. Die berechtigte Frage, was sie denn als Schweizer Bundesrätin im Umfeld der EU gegen die Flüchtlingsströme hätte unternehmen können, wird eben in der Wahlkabine nicht mit Vernunft beantwortet, sondern mit Emotionen. Und das bedeutet: Daumen runter.

    Auch in der Schweiz haben die Sozis ihr angestammtes Publikum aus der Arbeiterschaft, das früher den Markenkern der Partei ausmachte und auch beherrschte, zu einem grossen Teil verloren. Nicht zuletzt an die SVP, deren Kampagnenfähigkeit der SP inzwischen haushoch überlegen ist. Das war früher mal eine der Kernkompetenzen der SP. Sie gewann beinahe jede Volksabstimmung, weshalb sie letztendlich in den Bundesrat geholt wurde. Ein Christoph Blocher war sich immer bewusst, von wem seine Partei gewählt wird. Er wusste auch stets, wie weit er mit seiner Partei und deren (und seinem eigenen) neoliberalen Gedankengut gehen konnte, ohne die SVP-StammwählerInnen der «kleinen Leute» zu düpieren. Diese politische Kunst des Fingerspitzengefühls beherrscht der wirtschaftsliberale Flügel der SP, den man bei einigen exotischen SP-Figuren durchaus auch «neolieberalen» Flügel nennen könnte, nicht.

    Hinzu kommt die Mauschelpolitik der SP in den Hinterzimmern (siehe Ständerat), die halt doch öfters faule Kompromisse erzeugt. Das hat eine konsensorientierte Regierung so an sich. Einer FDP oder CVP kaufen die Wähler dies bedingungslos ab, nicht aber der SP. Die wird dafür abgestraft. Auch finanzielle Lohn-Exzesse einiger SP-Koryphäen aus dem Beamtentum werden von den ehemaligen Stammwählern nicht goutiert. Die Frage stellt sich deshalb nicht, weshalb die SP vom Stammpublikum abgestraft wurde, sondern warum sie trotzdem als eine aus der Zeit gefallene Partei noch immer eine derart respektable Anzahl Stimmen bei den letzten Wahlen geholt hat!

  • 11.11.2019 - Tag der faulen Kompromisse

    Deutsche Abgeordnete warnen vor einem «neuen Budapest»

    Abgeordnete von CDU und FDP fordern die Bundesregierung auf, Bosnien und Herzegowina stärker zu unterstützen – um eine erneute Migrationskrise zu verhindern. Aktuell halten sich in der Balkanregion rund 12.000 Migranten auf. Abgeordnete aus Union und FDP drängen die Bundesregierung, die Balkanstaaten stärker zu unterstützen, um eine erneute Migrationskrise in Mitteleuropa abzuwenden. Hintergrund ist eine Recherche von WELT AM SONNTAG, nach der die illegale Zuwanderung über die Türkei, Griechenland und Bosnien und Herzegowina aktuell stark zunimmt. Schreibt WELT online.

    Das totale Politikversagen der EU, allen voran Deutschland! Boris Johnson wird sich über die Bilder mit Flüchtlingskolonnen aus dem Balkan auf dem Weg in die EU in seinem derzeit tobenden Wahlkampf freuen. Und die deutschen PolitikerInnen und Leitartikel-Schreiberlinge werden weiterhin unsäglichen Müll über die Gründe für die Erstarkung des Populismus in Deutschland absondern. Dabei ist es so einfach: Ohne Flüchtlingskrise 2015 wäre die AfD längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet. Oder um es mit den Worten des AfD-Chefs Gauland zu sagen: «Ein Vogelschiss in der Geschichte Deutschlands.» Ein Reload der Flüchtlingskrise 2015 würde die AfD vermutlich zur stärksten Partei Deutschlands machen. Und die beiden Regierungsparteien Deutschlands klammern sich mit faulen Kompromissen an der Macht fest. Oder wie Lohengrin in Richard Wagners gleichnamiger Oper singt: «Dem Ende zu sie streben.»

  • 10.11.2019 - Tag des Krankenkassen-Hammers

    Kosten für Gesundheit steigen um Milliarden an

    Teure Medikamente, ein neuer Abrechnungstarif für die Ärzte und Mehrbedarf an Pflegenden sind Gründe für den prognostizierten Anstieg. Dieses Jahr steigen die Prämien kaum, doch ab 2020 kommt es in der Pflege, bei Ärzten und Medikamenten zu einem neuen Kostenschub. Das schreibt die «SonntagsZeitung». Rund die Hälfte davon wird auf die Krankenkassenprämien überwälzt, der Rest kommt auf die Steuerzahler oder die selbst zahlenden Patienten zu. Dies ergeben Berechnungen des Krankenkassenverbandes Santésuisse. Schreibt 20Minuten.

    Nun denn, die Wahlen für den Stände- und Nationalrat 2019 sind vorbei. Die Wählerinnen und Wähler wurden, wie sogar SRF argwöhnte, schlicht und einfach mit dem moderaten Prämienanstieg – veröffentlicht kurz vor den Wahlen – verarscht und betrogen. Für den kommenden Prämienanstieg im nächsten Jahr wird, wie schon vor vier Jahren im damaligen Wahljahr praktiziert, der ganz grosse Hammer hervorgeholt. Eines der dümmsten Argumente des Wahlherbstes von der Aaargauer CVP-Politikerin Ruth Humbel, geäussert in der «Wahlarena zum Schweizer Gesundheitswesen», tönt nachträglich wie Hohn in den Ohren: «Man verdient sich keine goldene Nase mit Mandaten im Gesundheitsbereich.» Aber zumindest eine silberne!

  • 9.11.2019 - Tag der Listenverbindungen

    Die Wahltaktik driftet ins Absurde – Birchermüesli-Koalitionen sollten verboten werden

    Listenverbindungen werden zunehmend aus rein taktischen Motiven eingegangen. Das schadet der Transparenz. Wer GLP wählt, unterstützt mitunter unwissentlich FDP oder SP. Ein Verbot ist angezeigt, aber ebenso eine Debatte über das Wahlsystem. Die Macht der Mathematik bei Parlamentswahlen wird notorisch unterschätzt. Das interessierte Publikum geht wählen und nimmt später gespannt zur Kenntnis, welche Partei wie viele Sitze erhält. Kaum ein Thema ist der Schritt dazwischen: die Umrechnung der Wählerstimmen in Sitze. Wer meint, es handle sich dabei um eine reine Formalität, irrt. Die Wahl der Spielregeln ist fast so politisch wie die Wahlen selber. Doch diese Finessen werden kaum je breit diskutiert. Schreibt die NZZ.

    Herrlich! Die gute alte Tante NZZ an der Seite von LUZART. Die Forderung nach der Abschaffung dieser vorsintflutlichen und widerwärtigen Listenverbindungen wurde schon vor Wochen* von LUZART thematisiert. Von LUZART lernen heisst siegen lernen.

    * Scrollen hilft weiter

  • 8.11.2019 - Das Schweigen der Lämmer

    600 Medikamente fehlen derzeit: BAG sagt Arznei-Engpässen den Kampf an

    Hunderte Medikamente sind derzeit in der Schweiz nicht lieferbar. Das Bundesamt für Gesundheit prüft verschiedene Massnahmen um die Situation zu entspannen. Bis zum nächsten Frühling will man einen Katalog mit Lösungsansätzen erarbeiten. Die Situation sei angespannt, sagt Daniel Albrecht. Er leitet beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Abteilung Heilmittelrecht. So waren Ende Oktober fast 600 Medikamente nicht lieferbar, wie Radio SRF bereits gemeldet hat. Albrecht: «Das BAG hat festgestellt, dass sich diese Situation in letzter Zeit zugespitzt hat.» Schreibt SRF.

    Ein Armutszeugnis für die Schweiz. Sind wir langsam auf dem Weg zu einem Drittweltland? Und was sagt die Armada der Pharma-Lobbyisten im Schweizer Parlament dazu? (Anmerkung: Sie schweigt. Vermutlich wird sie ab und zu auch fürs Schweigen bezahlt.)

  • 7.11.2019 - Tag der Ankündigung

    Keller-Sutter will Pendenzen im Asylwesen rasch abbauen

    Die Justizministerin möchte die zahlreichen Asylgesuche von 2016 und früher schneller als geplant erledigen. Die Kantone fürchten sich vor den Folgen der zu langen Verfahren. Auch die Schweizer Behörden kamen an ihre Grenzen. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise von 2015 beantragten hierzulande über 40 000 Personen Asyl. Die hohe Zahl der Gesuche führte zu sehr langen Verfahren, die teilweise bis heute andauern. Gegenwärtig sind beim Staatssekretariat für Migration (SEM) noch rund 1600 Anträge hängig, die von 2016 und früher stammen. Schreibt die NZZ.

    Ein rasches Asylverfahren ist längst überfällig, wäre auch für die betroffenen Asylanten hilfreich und hat noch nicht mal was mit Populismus zu tun. Dafür viel mit gesundenem Menschenverstand. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht bei der Ankündigung bleibt.

  • 6.11.2019 - Tag der Nullsummenspiele

    Jungfreisinnige wollen Rentenalter per Volksinitiative anheben

    Die Jungfreisinnigen haben die Renteninitiative lanciert. Diese verlangt, das Rentenalter in der Schweiz schrittweise von 65 auf 66 Jahre zu erhöhen und danach an die Lebenserwartung zu koppeln. Schreibt Blick.

    Mit dieser altbekannten «Pflästerlipolitik» wird das Problem nicht gelöst. Haben die Ü50-jährigen bei der Stellensuche schon jetzt kaum mehr eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Der Bund hat hat ja nicht ohne Grund soeben eine finanzielle «Brücke» für ältere Arbeitslose eingerichtet. Die hochgebildeten Neolippen der Jungfreisinnigen verschieben das Problem nur von einer Kasse zur anderen: Statt AHV kassieren dann viele Menschen ein Jahr länger Arbeitslosengeld. Oder «Brückengeld». Sowas nannte man früher «Nullsummenspiel».

    Eigentlich wäre es längst an der Zeit, sich ganz andere Gedanken an den Universitäten und in den Denkfabriken zu machen. Zum Beispiel, ob die Finanzierung über Beiträge aus dem Einkommen der Arbeit noch zeitgemäss ist. Ein System, das in der Mittelbeschaffung auf einem Gesetz von Otto von Bismarck aus dem Mai 1889 basiert, hat sein Haltbarkeitsdatum längst überschritten. Ein Blick über den Tellerrand würde sich auch für die unverbesserlichen Jungfreisinnigen der FDP lohnen. Gibt es doch inzwischen genügend junge Ökonomen, die ganz andere, zeitgerechtere Modelle ausarbeiten.

  • 5.11.2019 - Nach der Wahl ist vor der Wahl

    Verfälschter Wählerwille? Aargauer FDP will für nächste Wahlen neue Regeln einführen

    Mit einem Vorstoss im Aargauer Grossen Rat wollen die Freisinnigen eine Standesinitiative auslösen, denn für die Nationalrats-Wahlregeln ist der Bund zuständig. Wie in früheren Jahren gab es bei den Nationalratswahlen vom 20. Oktober zahlreiche Listenverbindungen, etwa zwischen SVP, FDP und EDU mit den jeweiligen Unterlisten (Junge SVP etc.), oder zwischen CVP und GLP. Zudem reichte die CVP acht Unterlisten ein. Die BDP spannte mit der EVP zusammen, die SP mit den Grünen. Die CVP profitierte davon, den Grünen nützte die Verbindung trotz einem grossen Stimmenzuwachs nichts. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Gut Ding will Weile haben: Was viele Wahlberechtigte schon seit Jahren fordern, könnte nun doch noch Tatsache werden. Erstaunlich, dass sich ausgerechnet die FDP für eine Standesinitiative einsetzt. Hat doch genau diese Partei in der Innerschweiz die Listenverbindungen bei den Herbstwahlen 2019 am konsequentesten eingesetzt. Was ihr im Kanton Luzern letztendlich auch entsprechend geholfen hat.

  • 4.11.2019 - Tag der Banalitäten

    20-Minuten-Sexumfrage: Ist es okay, sich im Büro selbst zu befriedigen?

    12 Prozent der Männer befriedigen sich auf der Arbeit selbst. Laut einer Expertin hilft das, Dampf abzulassen – solange es nicht zum Zwang werde. Fast jeder tut es und doch spricht man in der Öffentlichkeit kaum darüber: Selbstbefriedigung. Während die Mehrheit sich dazu ins eigene Bett oder die eigene Dusche zurückzieht, tun es andere auch im Büro. Das zeigt die grosse Sexumfrage von 20 Minuten. So masturbieren 12 Prozent der Männer regelmässig bei der Arbeit. 4 Prozent der Frauen geben an, das ebenfalls zu tun. Schreibt das Pendler- und Sexumfrage-Magazin 20Minuten.

    Ohne prüde zu sein, darf man sich schon fragen, was dieser ebenso banale wie lächerliche Artikel auf der Frontpage zu suchen hat. Die Antwort ist klar: 20Minuten kennt seine Kundschaft und deren Geschmack anhand der Klicks. Ob sich das allerdings langfristig für den Verlag auszahlt ist eine andere Frage.

  • 3.11.2019 - Some like it blond

    Trump schon wieder ausgebuht

    US-Präsident Donald Trump ist zum zweiten Mal binnen einer Woche in der Öffentlichkeit ausgebuht worden. Er war mit zwei Söhnen in New York an einem Kampfwettbewerb. Als Donald Trump (73) am Samstagabend mit seinen Söhnen Donald junior (41) und Eric (35) einen Kampf-Wettbewerb im New Yorker Madison Square Garden besuchte, reckte er die Faust und winkte der Menge zu. Er erntete in seiner Heimatstadt allerdings nicht nur Applaus und Jubel, sondern noch lautere Buh-Rufe. Ausserdem demonstrierten vor dem Gebäude einige Dutzend Gegner des umstrittenen Präsidenten. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie «Raus jetzt mit Trump/Pence» in die Höhe. Schreibt SonntagsBlick.

    Nie war der Name «Yellow Press» für die Boulevardpresse angebrachter als jetzt. Kein Tag ohne einen Frontseitenaufmacher mit Donald Trump. Heute geht's um Buh-Rufe gegen das grösste Genie und den besten Dealmaker aller Zeiten. Buh-Rufe gehören zu The Donalds Begleiterscheinungen, seit es ihn in der Öffentlichkeit gibt. Der zitierte Aufmarsch der Gegner von The Donald hält sich aber sehr in Grenzen, wenn man bedenkt, dass ihm im Innern des Madison Square Gardens einige Tausend zugejubelt haben. Auch gemessen an der Einwohnerzahl der Megacity New York sind «einige Dutzend» Protestierende mehr oder weniger vernachlässigbar. Das ist keineswegs eine Huldigung an Trump, sondern lediglich ein Faktencheck.

  • 2.11.2019 - Tag der Masslosigkeit

    Pro Handynutzung von Kindern: Nicht der Gebrauch, sondern die Masslosigkeit ist das Problem

    Ein Handyverbot für Kinder würde zwar diejenigen stärken, die sich schwertun, dem Kind das eigene Smartphone zu verwehren. Aber wer genauer hinsieht, merkt: Die Forderung führt am Kern des Problems vorbei. Mit der einen Hand am Kinderwagen, der anderen am Smartphone. An der Sandkiste, vom Gerät hin und wieder für ein Wort der Ermunterung aufschauend. Selbst im Gespräch auf dem Weg zum Kindergarten nebenbei einen Blick auf die jüngsten Nachrichten werfend: Wer das Verhältnis von Kindern zu Smartphones mit Sorge betrachtet, sollte den Kopf heben, um auch die Eltern in den Blick zu nehmen. So sieht man unweigerlich, welchen Eindruck diese Dinger auf den Nachwuchs machen müssen, noch bevor er laufen und sprechen lernt. Mit seinen Spielen und Filmen und Kommunikationsmöglichkeiten ist das Gerät nicht nur eine Attraktion an sich: Mit ihrem eigenen Verhalten messen die Eltern ihm einen familiären Aufmerksamkeitsrang bei, der oft genug immer wieder über dem der eigenen Kinder liegt. Wie oft werden Kinder mit teilnahmslosen Antworten abgefertigt, während der Fokus Erwachsener auf dem Smartphone in ihren Händen liegt? Fragt die FAZ.

    Ein guter Artikel. Allerdings betrifft die Masslosigkeit bezüglich Smartphone-Nutzung nicht nur die Kinder, sondern auch einen Grossteil der Erwachsenen, von denen viele Kinder genau diese angeprangerte Masslosigkeit lernen.

  • 1.11.2019 - Allerheiligen

    Kinder von Schwulen-Paar dürfen nicht in Lenzburger Spielgruppe

    Eine Lenzburger Spielgruppe verweigert einem schwulen Paar die Aufnahme von dessen zwei Kindern. Der Grund: Die Betriebsleiterin findet, eine solche Familienkonstellation sei weder normal noch natürlich. Der zuständige Stadtrat hat kein Verständnis für eine solche Argumentation. Schreibt die AZ.

    Sachen gibt's. Wenn das FDP-Ständerat Damian Müller wüsste...

  • 31.10.2019 - Tag der Gesundheits- und Pflegeindustrie

    Das graue Geschäft mit den Alten

    Immer mehr gebrechliche Betagte lassen sich zu Hause von Ausländerinnen betreuen. Es ist ein Milliardenmarkt, der satte Gewinne verspricht, aber kaum reguliert und kontrolliert ist. In vielen Kantonen lassen Massnahmen auf sich warten. All dies findet in einem rasant wachsenden Markt statt. Insgesamt, so schätzt die Universität St. Gallen in einer Studie, werden sich die Kosten für die Langzeitpflege Betagter von heute 15,6 Milliarden auf 31,3 Milliarden Franken im Jahr 2050 verdoppeln. Das ergibt sich allein schon aus der demografischen Entwicklung: Die Zahl der pflegebedürftigen Betagten steigt und steigt. Die Belastung ist hoch. Auf privater Basis gilt das insbesondere dann, wenn die Betreuung Gebrechlicher zu Hause erfolgt und an Pendelmigrantinnen und weitere Dienste wie die Spitex delegiert wird. Während Einsätze der Spitex zu grossen Teilen von den Krankenkassen übernommen werden, müssen die Kosten für die 24-Stunden-Betreuerinnen weitgehend aus dem privaten Portemonnaie berappt werden. Hochgerechnet auf die ganze Schweiz ergibt das eine Summe in Milliardenhöhe. Schreibt die NZZ.

    Irgendwann wird die Gesellschaft inklusive sämtlichen Neolippen der FDP begreifen, dass es gewisse Kernaufgaben für den Staat gibt, die sich nicht per Dekret privatisieren lassen. Kernaufgaben, die der vielgepriesene «Markt» ohne gesellschaftliche Verwerfungen langfristig nicht regeln kann. Das Schweizer Pflege- und Gesundheitssystem, auf das wir stolz sein dürfen, ist inzwischen zu einem Industriemoloch verkommen, der die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert. Eine Zahl, die zum Nachdenken Anlass geben sollte und ebenfalls in einem anderen Artikel der NZZ erwähnt wurde: Jede/r zehnte Schweizer Arbeitnehmer arbeitet im Gesundheitswesen.

  • 30.10.2019 - Tag der malenden Dumpfbacken

    Greta Thunberg ist der neue Ausländer

    Die Klima-Aktivistin Greta Thunberg gilt als neues Feindbild der Wutbürger. Die Analyse. Am Sonntagmorgen um 5.06 Uhr löste Rolf Knie einen alten Mechanismus aus. Allerdings mit einem neuen Hebel. In einem FacebookBeitrag verkündete der 70-jährige Kunstmaler, er schenke der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg einen Pinsel. Und er schob den Kalauer nach, es handle sich dabei nicht um einen Einfaltspinsel. Zum Schluss seines Beitrages beleidigte er die Schülerin noch als «Greta Dummberg». Schreibt Pascal Ritter von der Aargauer Zeitung.

    Da steht sehr viel Wahres im Artikel von Pascal Ritter. Dass Rolf Knie ausgerechnet einen Videokommentar des deutschen AFD-Politikers Jürg Meuthen verbreitet, zeigt deutlich, wessen Geistes Kind der Schweizer Maler ist.

  • 29.10.2019 - Tag der toxischen ALDI-Mandeln

    Liegenschaft an bester Lage: Das Gammelhaus der Millionen-Erbin verärgert die Stadt Baden

    Die Liegenschaft am Brenntweg in Baden ist seit Jahren unbewohnt. Sie gehört einer Immobilienfirma, hinter der eine Frau mit klingendem Namen steckt. Böse Zungen nennen es den Schandfleck von Altbaden: das gelbe Haus am Brenntweg 2, eingeklemmt zwischen Badstrasse und Coop City. Die Badener Architekten Dorer & Füchslin haben das Haus im Heimatstil 1907 als Magazingebäude und Wohnhaus für den Schuhhändler Dosenbach erbaut. Die Liegenschaft sowie das Nachbargebäude am Eisenbahnweg 3 und das Eckhaus an der Badstrasse, wo Ochsner Sport eingemietet ist, gehören der Schwert AG. Hinter dieser Immobilienfirma steckt unter anderem die millionenschwere Dosenbach-Erbin Elisabeth Dosenbach, die auch in Zürich Immobilien an bester Lage wie etwa dem Rennweg besitzt. Zur Einordnung: Dort kostete 2018 der Quadratmeter bis zu 98 500 Franken. Diese Zahl basiert auf Handänderungen beim Grundbuchamt Zürich. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    «Wir von der Abteilung Planung und Bau wie auch Stadträtin Sandra Kohler haben in den letzten Jahren mehrmals versucht, Frau Dosenbach zu kontaktieren, letztmals Anfang 2019», erklärt Jarl Olesen, Leiter Planung und Bau, «leider haben wir nur mit Mitarbeitern der Schwert AG sprechen können, nicht aber mit Frau Dosenbach persönlich.» Vielleicht ist sie ja gestorben. Toxische Mandeln von ALDI und schon ist's passiert.

  • 28.10.2019 - Tag der Füdlibürger

    «Dummberg» und «Einfaltspinsel»: Maler Rolf Knie lästert über Greta Thunberg – und steht nun selbst am Pranger

    Rolf Knie ist kein Freund der jungen Schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Seine ironische Einlage auf Facebook löst aber einen Shitstorm aus. Viktor Giacobbo und Jolanda Spiess sind nicht die einzigen, denen der Schweizer Maler zu weit geht. Rolf Knie bezeichnet die junge Schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg als «Greta Dummberg». Und das ist nicht alles: Der Schweizer Maler macht eine ironische Einlage, die so richtig in die Hose geht: «Deshalb mache ich den ersten Schritt», schreibt er auf seinem Facebook-Account, «und stifte meinen wertvollsten Pinsel (es ist kein Einfaltspinsel) an Greta. So kann sie die Blüten rund um den Globus bestäuben und die Menschheit vor dem Untergang retten.» Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Rolf Knie, neben dem zu sitzen ich vor vielen Jahren auf der Promi-Tribüne am Montreux-Festival das zweifelhafte Vergnügen hatte, war noch nie eine besonders hell leuchtende Kerze auf der Torte. Mehr noch: Am besagten Montreux-Festival zeichnete er sich vor allem als irrlichternder «Füdlibürger» und «vulgäre Dumpfbacke» aus. So das vernichtende Originalstatement des damaligen CEO's der Philip Morris Switzerland, Dieter Schulthess, über Rolf Knie*. Mit der jetzigen Entgleisung beweist der Kunstmaler, um den es recht still geworden ist, stiller jedenfalls als um Greta Thunberg, auch noch seine intellektuelle Ödnis.

    * Allfällige Klagen wären also an Dieter Schulthess zu richten und nicht an den Zitierenden. Die «intellektuelle Ödnis» geht auf meine Kappe. Besten Dank.

  • 27.10.2019 - Tag des schlauen Fuchses

    Bundesrat: Ausgerechnet SVP-Blocher eilt den Grünen zu Hilfe

    In der Sonntagspresse ist die Zusammensetzung des Bundesrates nach den eidgenössischen Wahlen mit dem Zugewinn der Öko-Parteien ein grosses Thema. SVP-Übervater Christoph Blocher schlägt eine neue Zauberformel vor. Alt-Bundesrat und SVP-Stratege Christoph Blocher eilt den Grünen laut der "SonntagsZeitung" zu Hilfe und skizziert, wie die SVP bei der Wahl eines Grünen in den Bundesrat mitmachen könnte. Blocher schlage den Rückzug von je einem SP- und FDP-Bundesrat vor. An ihrer Stelle soll je eine Person von den Grünen und den Grünliberalen in die Regierung einziehen. Dies ergäbe einen Bundesrat mit zwei Sitzen für die SVP und je einem für SP, FDP, Grüne, CVP und Grünliberale. Mit der Blocher-Zauberformel "würde die zahlenmässige Konkordanz einigermassen eingehalten", sagte der SVP-Übervater. Einflussreiche SVP-Politiker signalisieren gemäss "Sonntagszeitung" bereits, dass in einer solchen Konstellation die Wahl von grünen und grünliberalen Bundesräten denkbar sei. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Der schlaue Fuchs Christoph Blocher legt dem Berner Hühnerstall ein vergiftetes Ei ins Nest. Wohl wissend, welche Positionen die Grünliberalen jenseits ihrer grünen Lunge vertreten. Ein Schelm, wer Böses denkt.

  • 26.10.2019 - Tag des Korans

    34'000 Wohnungen zu viel – und es werden noch mehr: Hier wird trotz Leerstand an den Bedürfnissen vorbeigebaut

    Warum wird beispielsweise im Oberaargau weitergebaut? Hier liegt die Leerstandsquote bei den Mietwohnungen mit 8,9 Prozent deutlich über dem Schweizer Schnitt von 2,7 Prozent. Dafür gibt es laut Robert Weinert (40) von Wüest Partner mehrere Gründe. «Immobilien sind derzeit für viele Investoren eine sehr attraktive Anlage», so der Immo-Experte. Denn es fehlt Investoren an Möglichkeiten, ihr Geld in einer anderen Form einigermassen gewinnbringend anzulegen. Das dürfte auch noch ein paar Jahre so bleiben, zumal das Zinsniveau auf Rekordtief verharrt. Schreibt BLICK.

    Der Krug, gefüllt mit Negativzinsen, geht zum Brunnen bis er bricht. Und der erstaunte Beobachter reibt sich die Augen, wird doch mit den Negativzinsen die über Jahrhunderte geltende DNA des Geldes und der Schuldenbewirtschaftung abgeschafft. Nur eine Kaste reibt sich die Hände statt der Augen: Die Politiker. Nun können sie nach Lust und Laune Staatsschulden machen und die Korangläubigen unter uns verweisen auf den Koran, der Zinsen seit jeher verboten hat. Allahu akbar.

  • 25.10.2019 - Tag der Ölfelder und Wertegemeinschaften

    Anzeichen für Kurswechsel: USA wollen offenbar Panzer zu syrischen Ölfeldern schicken

    Totalabzug der US-Truppen - mit dieser Ansage hat Donald Trump Nordsyrien ins Chaos gestürzt. Nun deutet sich die nächste Wendung an: Medienberichten zufolge sollen bald amerikanische Panzer in den ölreichen Osten des Landes rollen. Er hole die Truppen nach Hause - mit dieser Begründung hatte Donald Trump zuletzt den überraschenden Abzug aller US-Einheiten aus Nordsyrien untermauert. Nun scheint sich eine weitere massive Kursänderung in der amerikanischen Syrien-Taktik abzuzeichnen. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend melden, plant das Pentagon, zusätzliche militärische Kräfte zum Schutz der Ölfelder in den Osten Syriens zu schicken. Und dabei scheint es um keine unerhebliche Truppenzahl zu gehen. Das Magazin "Newsweek" berichtet unter Berufung auf einen Pentagon-Vertreter, das Verteidigungsministerium wolle bis zu 30 "Abrams"-Panzer und zusätzliche Soldaten zum Schutz der Ölfelder nach Ostsyrien schicken. Das Weisse Haus müsse den Plänen noch zustimmen. CNN meldet aber, dass der Plan "relativ zügig" umgesetzt werden soll. Der Republikaner Lindsay Graham, einer der schärfsten innerparteilichen Kritiker von Trumps jüngsten Abzugsversprechungen, erklärte nach einem Briefing mit Topmilitärs: "Da ist ein Plan in Arbeit, der unsere Kerninteressen in Syrien stützt." Schreibt SPIEGEL online.

    «Der hässliche Amerikaner ist wieder da», schreibt ein Leser in der Kommentarspalte von SPON. Falsch! Er war gar nie weg. Ebenso wenig wie die «westliche Wertegemeinschaft» samt ihren hehren «Werten». Diese «Werte» unterstreicht Lindsay Graham mit seinen Worten: «Da ist ein Plan in Arbeit, der unsere Kerninteressen in Syrien stützt.» Unverblümter hat das kaum jemand bisher ausgesprochen. Es ging bei dem von der «westlichen Wertegemeinschaft» mit initiierten «arabischen Frühling» nie um Menschenrechte und Demokratie. Einzig und allein wirtschaftliche Interessen dominierten die Strategien der Öldiebe und Heuchler.

    Edlen Rittern und «5G ade!» sei Dank: Mit skurrilen Listenverbindungen holt sich die EDU einen Sitz

    Im Kampf um Parlamentssitze gehen Kleinparteien mit ihren Listenverbindungen schon mal bis ans Äusserste. Sie heissen «Die Muskeltiere», «Landliste», «Partei der unbegrenzten Möglichkeiten», «5G ade!» und «JutziPhilipp.com». Im Kanton Bern traten sie mit ihren Listen zu den Nationalratswahlen an. Ihre Kandidaten forderten mehr ritterliche Tugenden wie Demut oder Treue («Die Muskeltiere»), ein bedingungsloses Grundeinkommen und dass die Entsorgung von Grünabfällen belohnt wird («Partei der unbegrenzten Möglichkeiten»). Andere wollten schlicht den Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes stoppen («5G ade!») oder – wie Philipp Jutzi, ein in Bangkok lebender Pilot – «keine öffentlichen Gelder an Flüchtlinge und Asylindustrie» bezahlen. Das skurrilste politische Bündnis der Schweiz entfacht die Diskussion über Sinn und Unsinn von überparteilichen Listenverbindungen neu. Zwar sorgten solche Vehikel schon immer dafür, dass gerade auch kleinere Parteien bei der Mandatsverteilung mit mehr Stimmen mitbieten können. Schliesslich bevorzugt das System grössere Parteien. Listenverbindungen können dafür sorgen, dass all jene Stimmen, die bei der Verteilung nicht verwendet werden können, immerhin noch einer nahestehenden Partei zukommen. Genau hier liegt aber der springende Punkt: Was, wenn sich die Bündnispartner politisch nicht wirklich nahestehen? Will ein Wähler der Liste «5G ade!» wirklich der EDU helfen? Um nachzuvollziehen, wo seine Stimmen landen, muss der Bürger das Kleingedruckte des Wahlmaterials lesen. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Die Befürchtung, dass wir dank den unseligen Listenverbindungen irgendwann tatsächlich einen Besenstiel aus Pattaya oder einem sonstigen Kinderparadies ins Parlament wählen, wird immer konkreter. Dass mit diesem Unsinn der Listenverbindungen die Demokratie ad absurdum geführt wird, ist allerdings längst Realität.

    It's the Oil. Stupid!
  • 24.10.2019 - Tag der Listenverquickungen

    Ohne Listenverbindungs-System hätten die Aargauer Grünen jetzt zwei Nationalratssitze

    Listenverbindungen können zu Verzerrungen des Wählerwillens führen. Zwei Parteipräsidenten fordern deren Abschaffung. Wenn eine Partei bei den Nationalratswahlen auf 5,9 Prozent kommt, hat sie im Aargau einen Sitz zugut, mit knapp 12 Prozent kommt sie auf zwei Sitze. Wenn sie aber wie die Grünen am Sonntag 9,8 Prozent holt, reicht es nur für einen Sitz, die restlichen knapp 4 Prozent gehen verloren. Zu Listenverbindungen sagt Thomas Burgherr: «Sie sind eine rein arithmetische Angelegenheit. Die könnte man abschaffen.» Gewiss habe die SVP (mit FDP, EDU und Team 65+) am Wahlsonntag davon profitiert, es könne aber auch umgekehrt laufe. Zudem löse die Frage der möglichen Listenverbindungen jedes Mal grosse Debatten aus. Burgherr: «Ich finde, jede Partei sollte ihre Sitze aus eigener Kraft holen müssen.» Listenverbindungen sind bei der FDP schon länger ein Thema. Man müsse die Diskussion unbedingt führen, meinte FDP-Präsident Lukas Pfisterer schon vor den Wahlen. Solche Verbindungen könnten «zu Spielchen und im Ergebnis zu Verschiebungen führen, mit denen der Wählerwille nicht wirklich abgebildet wird», kritisiert er. Er ist froh, dass dies bei den Grossratswahlen nicht mehr erlaubt ist. Schreibt die Aargauer Zeitung.

    Die Listenverbindungen gehören wirklich abgeschafft. Schweizweit und nicht nur im Aargau. Sie sind ein Unding. Ein Anachronismus. Ein Relikt aus alten Zeiten, das Tür und Tor für Mauscheleien öffnet. Vermutlich hätte auch der Luzerner WahlkRampf ohne die unseligen Listenverbindungen CVP/FDP eine andere Wendung genommen.

    Und da wundert sich noch jemand, dass die Wahlbeteiligung 2019 trotz anderslautenden Prognosen derart frappant auf knapp 45 Prozent zurückgefallen ist? Solche Klungelei-Instrumente wie die Listenverbindungen bestätigen eines der am meisten gehörten Argumente von Wahl- und Politikverdrossenen: «Die da in Bern machen ja sowieso was sie wollen.» Das Resultat: 55 Prozent der wahlberechtigten Schweizer Bevölkerung fehlten an der Urne. Liebe Parteien: Nachdenken und nachsitzen! Sonst lässt ihr langfristig einen Geist aus der Flasche, der selbst mit eurem entsetzlichen Wortgeschwurbel aus den Rhetorik-Seminaren nicht mehr zu bändigen ist. Ein amerikanischer Herr mit blondierter Frisur, die aussieht wie eine Landepiste für Zugvögel, lässt grüssen.

    Landing on the yellow Hairs
  • 23.10.2019 - Frauentag im Ständerat

    Grüne verhindern mit Rückzug mögliche Wahl von SVP-Mann Franz Grüter

    Laut Monique Frey wäre ein zweiter Wahlgang für die Grünen schwierig zu gewinnen gewesen und hätte gleichzeitig das Risiko beinhaltet, dass SVP-Mann Franz Grüter gewählt wird. «Das wäre nicht in unserem Sinn. Ausserdem braucht Luzern auf jeden Fall eine Frau im Ständerat.» Mit ihrem Rückzug ebnet die Chefin der Grünen Kantonsratsfraktion ihrer ehemaligen Ratskollegin Andrea Gmür also den Weg ins Stöckli. Ganz definitiv ist der Verzicht der Grünen allerdings noch nicht: Die Parteibasis entscheidet heute Abend über den Antrag des Vorstands, am zweiten Wahlgang nicht teilzunehmen. Schreibt die Luzerner Zeitung aus dem Aaargau.

    «Ausserdem braucht Luzern auf jeden Fall eine Frau im Ständerat», meint Monique Frey. Aber Luzern hat doch bereits eine Frau im Ständerat.

  • 22.10.2019 - Es war die Nachtigall und nicht die Lerche

    Luzerner Ständeratswahlen: Tritt die Linke an, kommt auch SVP-Grüter

    Die Ausgangslage vor dem zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen vom 17. November ist vertrackt. Entscheidend ist, wie sich die Luzerner Linke verhält. Kommt es im Kanton Luzern am 17. November zu einem zweiten Wahlgang um den zweiten Sitz im Ständerat? Beantwortet wird diese Frage am Donnerstag um 12 Uhr – dann ist Listeneingabeschluss. Schreibt die Luzerner Zeitung aus dem Aargau.

    Tolle Statements: Luzerner FDP-Präsident Markus Zenklusen: «Das Luzerner Volk hat klar zum Ausdruck gebracht, dass es Damian Müller und Andrea Gmür im Ständerat will.» Es war nicht das Volk, sondern die Listenverbindung FDP/CVP, lieber Herr Zenklusen. Luzerner SP-Präsident David Roth: «Demokratie darf etwas kosten.» Sicher. Sofern man es nicht selber bezahlen muss. Stimmt doch, lieber David Roth?

  • 21.10.2019 - Der Tag danach

    Heimliche Gewinnerin der Wahlen ist die CVP – was das für die nächsten vier Jahre bedeutet

    Die grüne Welle ist heftig. Sie eröffnet vor allem der CVP neue Möglichkeiten. Nun sind nicht nur beim Klima, sondern auch bei der AHV und der Schuldenbremse Mitte-links-Lösungen zu erwarten. Grosses, schnelles Wachstum ist den Grünen verdächtig. Doch nun passiert es ihnen selber: Geradezu explosionsartig hat sich am Sonntag die Zahl ihrer Nationalratsmandate vermehrt. Ob dieses Wachstum so nachhaltig ist, wie es sich die ökologisch bewussten Grünen wünschen, wird sich weisen. Jedenfalls ist der Erfolg historisch. Allerdings haben auch die Grünliberalen ähnlich stark zugelegt, wenn auch auf tieferem Niveau. Grosse Profiteurin der neuen Stärkeverhältnisse im Nationalrat dürfte hingegen die CVP sein. Ihr öffnen sich neue Spielräume. Wie bis anhin kann sie mit SVP und FDP Allianzen bilden, neu sind aber auch Mitte-links-Mehrheiten möglich, ganz so, wie es der CVP gefällt. Die Grünliberalen können eine ähnliche Rolle spielen, allerdings ist die CVP gleich doppelt im Vorteil. Sie stellt nicht nur mehr Nationalräte, sondern kann voraussichtlich auch ihre Vormacht als stärkste Kraft im Ständerat halten. Schreibt die NZZ.

    Da hat sich unser aller Petra Gössi mit ihren Listenverbindungen übelst verzockt.

    Verkehrte Welt im Aargau, vor allem bei der SVP

    Auf den ersten Blick ist das Fazit der eidgenössischen Wahlen eindeutig: Grün gewinnt, die SVP verliert. Doch mit geschärftem Blick auf den Aargau ist der Ausgang des Urnengangs zu präzisieren. Zweitens: Verliererin SVP kann noch zur Gewinnerin werden. Die SVP hat Federn gelassen wie noch nie. Nach ihrem Rekordsieg vor vier Jahren (38 Prozent) wurde sie jetzt mit 31,5 Prozent sogar unter das Niveau von 1999 zurückgestutzt. Das ist zum einen der Themenlage (Klima statt EU/Migration), aber auch hausgemachten Fehlern zuzuschreiben. Von der SVP Aargau war inhaltlich im Wahlkampf wenig zu spüren und die Personalquerelen (Stamm, Reimann und vor allem Franziska Roth) haben die SVP-Basis offenbar demobilisiert. Das Resultat ist eine schmerzhafte Niederlage. Doch die immer noch klar grösste Partei ist mit einem blauen Auge davon gekommen, hat sie doch nur einen Sitz eingebüsst. Schon in ein paar Wochen könnte die SVP-Welt wieder rosiger aussehen: Hansjörg Knecht hat die besten Chancen, im zweiten Wahlgang einen Ständeratssitz zu erobern. Folge: Ein Nationalratssitz weniger, dafür neu vertreten im Ständerat: Das wäre für die SVP kein schlechter Tausch: Schliesslich ist die Stimme eines Ständerats viermal so gewichtig wie jene eines Nationalrats. Nimmt man noch das gute Abschneiden von Jean-Pierre Gallati im ersten Wahlgang der Regierungsratswahl dazu, offenbart sich bei der SVP eine verkehrte Welt: Bisher schnitt die SVP mit ihrer konfrontativen Politik vor allem bei Parlamentswahlen gut ab, hatte es dafür bei Majorzwahlen umso schwerer. Nun taucht sie plötzlich bei den Nationalratswahlen, dafür überzeugt sie offenbar bei Personenwahlen. Ob sich dieses Phänomen über diesen Wahlsonntag hinaus bestätigt, wird man ein erstes Mal schon am 24. November sehen, wenn es vermutlich zum Showdown zwischen Hansjörg Knecht und Cédric Wermuth kommt. Drittens: Die FDP wird für ihren Übermut abgestraft. Was waren das für Träumereien in der FDP, als sie vor Jahresfrist Thierry Burkart zum Ständerat nominiert hatte: Ein Sieg schon im ersten Wahlgang und ein vierter Nationalratssitz. Doch gestern ist der Freisinn auf dem harten Boden der Realität gelandet. Favorit Burkart muss in den zweiten Wahlgang, und im Nationalrat verliert die FDP einen Sitz. Schreibt das Zofinger Tagblatt (bzw. das Mutterblatt AZ).

    Gute Analyse, auch wenn die Hoffnung auf ein glückliches Ende für die SVP auf dem Konjunktiv beruht.

  • 20.10.2019 - Tag der Stuhlbeine, an denen gesägt wird

    Man kann nicht die Klimakrise bejammern und dann gegen jedes Windrad kämpfen

    Ein neuer Fall aus Lausanne zeigt exemplarisch: Die Windkraft hat in der Schweiz einen schweren Stand. Der Widerstand mutet zum Teil irrational an. Von Lausanne nach Lausanne: Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Gegner eines Windparks, der hoch über der Waadtländer Metropole geplant ist, vor Bundesgericht ziehen. Sie sind der Ansicht, dass das kantonale Verwaltungsgericht wesentliche Einwände – Lärmemissionen, Anlageleistung oder Eisschlag – nicht oder nicht genügend gewürdigt hatte. Schreibt die NZZ.

    Hier irrt Antonio Fumagalli: Man kann sehr wohl für etwas plädieren und anschliessend doch dagegen sein: Die FDP hat's in ihrem «Klimawahlkrampf 2019» exemplarisch vorgemacht.

    Die Kontroverse um die Windräder ist nur ein Bespiel von vielen in dieser unseligen und unredlichen Debatte um das Klima. Klimaschutz Ja, aber nicht vor meiner Haustüre bitte sehr! Der Schweizer Wahlkampf 2019 wurde mehr oder weniger von diesem Thema dominiert. Wir dürfen nun gespannt sein, wie sich die Parteien, allen voran die Wendehälse der FDP, in der kommenden Legislaturperiode bei den Abstimmungen im Hohen Haus (wie hoch ist das eigentlich?) verhalten werden. Einige Wählerinnen und Wähler dürften bittere Erfahrungen machen. Und diesmal, das darf man jetzt schon prognostizieren, wird die FDP damit nicht mehr durchkommen. Deshalb ein guter Rat an Greta Gössi: Vor der Wahl ist nach der Wahl. Die nächsten Wahlen werden kommen. Kommunal und 2013 wieder national. Die Sägen, mit denen an Greta Gössis Stuhl gesägt wird, liegen längst bereit.

    Und ab Morgen, liebe Freundinnen und Freunde, wird Greta Gössi nach der Demaskierung auch für LUZART wieder Petra Gössi sein.

  • 19.10.2019 - Tag der Unzufriedenen

    Faulheit, Misstrauen, Unzufriedenheit: «Darum wählen wir nicht»

    Die Schweiz ist stolz auf ihre Demokratie. Nirgends in Europa aber bleiben mehr Leute den Urnen fern. Ist das schlimm? So ehrlich wie Nikita Schaffner oder Franziska Schwentner sind wenige. «Ich wähle aus zwei Gründen nicht: Faulheit und Gemütlichkeit», sagt der 24-jährige Techniker. «Ich verzichte aufs Wählen, weil es grauenvoll ist, wie gelogen, gedroht und geschummelt wird», meint die 57-jährige Büroangestellte. Schreibt unser aller BLICK.

    Nikita Schaffner und Franziska Schwentner: zwei völlig gegensätzliche Argumente. Während die Aussage von Nikita Schaffner immerhin ehrlich ist, trifft Franziska Schwentner den Nagel auf den Kopf. Doch leider führen beide Argumente je länge je mehr zu amerikanischen Wahlverhältnissen in der Schweiz, die in den USA wie folgt kolportiert werden: «40 Prozent der amerikanischen Bevölkerung wählen den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. 60 Prozent der Bevölkerung wundern sich nach den Wahlen, welches Arschloch die 40 Prozent zum Präsidenten gewählt haben.» Veränderung kann in einer Demokratie NUR an der Wahlurne stattfinden. Oder mit einer Revolution, die allerdings immer die Gefahr in sich birgt, bei den Räumungsarbeiten mit dem ganz grossen Besen auch gleich noch die Demokratie hinwegzufegen.

  • 18.10.2019 - Tag der menschlichen Tragödie

    Luzi Stamm irritiert: Er macht Wahlwerbung mit Verstorbenen – und nicht nur das

    Der Mann will unbedingt wieder nach Bern. Gleich vier Seiten der neuen Ausgabe der «Badener Woche» hat Noch-SVP-Nationalrat Luzi Stamm gekauft und mit persönlicher Wahlwerbung gefüllt. Das Gratisblatt, das alle zwei Wochen in verschiedenen regionalen Ausgaben mit einer Auflage von rund 75 000 Exemplaren im östlichen Kantonsteil erscheint, wird so praktisch zur Luzi-Stamm-Sonderausgabe. Stamm braucht die vier Seiten, um den Menschen im Ostaargau zu erklären, warum es Luzi Stamm wieder in Bern braucht und man deshalb unbedingt seine Liste 13 mit dem durchaus passenden Namen «LS – Luzi Stamm» einwerfen sollte. Leicht bizarr ist, was Luzi Stamm der Leserschaft in der Region Baden auf der Titelseite präsentiert. Zitiert wird da etwa der Crêpes-Verkäufer R. C., der vor dem Bundeshaus seinen Stand hat und gesagt haben soll: «Nationalrat Stamm wurde nach seinem Lockvogel-Kauf von einem Gramm Kokain massiv kritisiert. Aber ich halte fest: (…) Seit diesem Vorfall finden sich zwischen Bundeshaus und Bahnhof keine Drogen-Dealer mehr. Danke, Luzi Stamm!» Schreibt die AZ.

    Eigentlich wär's ja zum Lachen. Eine Schmonzette. Doch es handelt sich hier um eine menschliche Tragödie. Bizarre und groteske Irritationen rund um Luzi Stamm gehören inzwischen zu seiner DNA. Böse Gerüchte machen die Runde. Man darf sich fragen, warum niemand diesen hochintelligenten Mann zu einem würdigen Abschied aus der Politik bewegen konnte. Denn seine Zeit ist definitiv abgelaufen. Luzi Stamm bewegt sich auf einem schmalen Grat, auf dem ein Absturz in die totale Lächerlichkeit nur noch eine Frage der Zeit ist. Damit beschädigt er nicht nur sich selbst, sondern auch sein politisches Vermächtnis. Man wird sich nicht mehr an den brillanten Redner und Strippenzieher Luzi Stamm erinnern, sondern nur noch an seine clownesken Auftritte. Und das hat Luzi nicht verdient.

  • 17.10.2019 - Tag der Pelzwäsche

    Eine bisher kaum beachtete Reform bittet Erben zur Kasse – Aargauer Nationalrätin Humbel in der Kritik

    Erben können neuerdings gezwungen werden, Ergänzungsleistungen zurückzuzahlen. Als Vizepräsidentin der nationalrätlichen Gesundheitskommission steht auch Ruth Humbel in der Kritik. Wenn jemand ein Haus erbt, beispielsweise jenes seiner Eltern und diese noch zu Lebzeiten Ergänzungsleistungen (EL) bezogen haben, müssen die Erben diese künftig zurückzahlen. Entweder vom Erlös aus dem Verkauf des Wohneigentums, oder sie berappen es aus der eigenen Tasche. Die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel ist, als Vizepräsidentin der Gesundheitskommission, die Urheberin dieses Vorschlags. Die Reform der Ergänzungsleistungen wurde bereits im März vom Parlament beschlossen. Eine öffentliche Debatte darüber ist bislang aber ausgeblieben. Bis am Montagabend. «Erben ist kein Menschenrecht», sagte Humbel im Nachrichtenmagazin «10 vor 10» von SRF. Dann brachen die Dämme. Ruth Humbel wird mit E-Mails eingedeckt und in den Sozialen Medien zeigen sich die Nutzer entrüstet über die Aargauer Gesundheitspolitikerin. Sie wolle Menschen um ihr Geld bringen, die ihr Leben lang hart gearbeitet hätten, heisst es etwa. Unter den Kritikern befindet sich laut Humbel auch ein Politiker aus dem «Team 65+» um Nationalrat Maximilian Reimann, das mit einer Liste zu den Nationalratswahlen antritt und im Parlament die Senioren vertreten will. Man vermutet ein Schröpfen der Älteren. Nur: Das Abstimmungsprotokoll des Nationalrats zeigt, dass auch Reimann dem Geschäft zugestimmt hat. Keine Partei war gegen diese Bestimmung: SVP, CVP und FDP haben die Reform einstimmig angenommen, die Vertreter der Grünen und der SP enthielten sich in der Schlussabstimmung. Schreibt die AZ.

    Der Skandal ist nicht Reimann mit der Seniorenliste. Sondern die Tatsache, dass dieses Thema im «Wahlkampf der Weltuntergangsszenarien» völlig unbeachtet blieb. Maximilian Reimann predigt ab und zu gerne Wasser; trinkt aber selber mehr als nur ab und zu feinen Aargauer Wein. Das sei ihm gegönnt, auch wenn es im Zusammenhang mit der Reform der Ergänzungsleistungen und seinem Stimmverhalten etwas unappetitlich wirkt. Über die CVP und Lady Humbel auch nur ein einziges Wort zu verlieren, hiesse Eulen in den Aargau zu tragen. Der Thread von gestern (siehe unten; scrollen) sagt eigentlich alles. Unerklärlich ist allerdings die Enthaltung der Grüninnen und Grünen sowie der SP in der Schlussabstimmung. Scheint ja fast so, als ob die «Linken» keine Antworten mehr hätten auf die Herausforderungen ihres Partei-Markenkerns. Frei nach dem Sprichwort «wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass». Stimmenthaltung ist nichts anderes als Feigheit vor dem Feind. Dass sich ausgerechnet SVP-Frau Yvette Estermann für die Renten und die AHV stark machen muss, sollte ihr eigentlich den Einzug in den Nationalrat ebnen. Meine Stimme hat sie jedenfalls. Im Hinblick auf die jungen Generationen, die auch einmal alt werden. Schneller als man denkt. Ich spreche aus Erfahrung.

  • 16.10.2019 - Tag der christlichen Nächstenliebe

    Empörung bei der CVP: Die Aargauer Seelsorgenden wählen vorwiegend links und grün

    Im katholischen Pfarrblatt «Horizonte» wurde eine Umfrage publiziert, wonach Aargauer Seelsorgende hauptsächlich linke Parteien wählen und nur wenige die CVP. Dort stösst die Umfrage auf Kritik. 139 katholische Seelsorgende, darunter Priester, Diakone und nicht Ordinierte (davon 37 Frauen) arbeiten im Kanton Aargau in Diensten des Bistums Basel. 76 haben das Schweizer Stimm- und Wahlrecht. Von diesen 76 Personen gaben 39 dem katholischen Pfarrblatt «Horizonte» Auskunft über ihre politische Haltung. Schreibt die AZ.

    Tja, was soll man dazu sagen? So kommt es halt, wenn das C, also der Markenkern der CVP, von der Partei sträflichst vernachlässigt wird und man Allianzen mit der FDP eingeht, die ja nicht unbedingt für wahrlich christliche Werte wie Nächstenliebe und soziale Verantwortung steht. Es kann ja nicht sein, dass Wählerinnen und Wähler, die die CVP wählen, am Schluss FDP bekommen. Man nennt so was normalerweise «Wählerverarschung». Wer einen Rotwein kauft und zu Hause feststellt, dass Weisswein in der Flasche ist, dürfte ja auch nicht unbedingt «amused» sein. Diese unseligen und altmodischen «Listenverbindungen» sollten eigentlich in einer wahrhaften und modernen Demokratie längst der Vergangenheit angehören. (Amen.)

  • 15.10.2019 - Berner Tag

    In Bern kostet eine Wohnung deutlich mehr als in Berlin und Wien

    In der Schweizer Hauptstadt wohnt es sich deutlich teurer als in den Kapitalen der Nachbarländer Deutschland und Österreich. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6'570 Franken kostet eine Wohnung in Bern 43 Prozent mehr als in Wien (4'590 Fr.). Im Vergleich zu Berlin (4'530 Fr.) sind es 45 Prozent mehr. Allerdings sind die Immobilienpreise in den Hauptstädten keineswegs am höchsten, wie eine am Dienstag veröffentlichte Analyse von «immowelt.ch» über die Kaufpreise in sechs Städten der drei Länder zeigt. In Zürich müssen Immobilienkäufer demnach aktuell im Median 12'800 Franken pro Quadratmeter bezahlen. Das ist fast doppelt so viel wie in Bern. Schreibt BLICK.

    Bern ist ja auch schöner als Berlin und Wien. Punkt.

  • 14.10.2015 - Tag des surteigbrotes

    Oberster Bäcker im Kanton kämpft gegen Import-Brot

    Der nationale Bäckerverband ist gegen eine strengere Deklaration von Backwaren, der Aargauer Verband sieht Regeln als Chance zur Vermarktung. Wer ein Gipfeli kaufen will, kann das fast überall tun. Beim Beck um die Ecke, aber auch beim Detailhändler, Discounter und im Tankstellenshop. Die grosse Konkurrenz schadet den traditionellen Bäckereien: Ihr Marktanteil ist in zehn Jahren von 50 auf 30 Prozent gesunken. Gleichzeitig nahmen die Importe von Backwaren in die Schweiz massiv zu. Viele der Detaillisten füllen ihre Regale mit günstigen Produkten aus dem Ausland, die tiefgekühlt und wieder aufgebacken werden. Gegen dieses Import-Brot kämpfen die Schweizer Bäcker an – und erhalten nun Unterstützung aus dem Parlament. In einem Vorstoss fordert der Zuger CVP-Ständerat Peter Hegglin eine Deklarationspflicht für alle Backwaren im Offenverkauf. Bislang müssen Anbieter die Herkunft ihrer Produkte nur dann preisgeben, wenn Kunden danach fragen. Schreibt die AZ.

    Die Perversion der Globalisierung. Darüber redet kein Mensch in der hysterischen Debatte um unser Klima. Doch die Frage sei erlaubt: Wie hoch ist der C02-Anteil für das «Zöpfli» aus Rumänien? Im Kleinen muss beginnen, was im Grossen retten soll!

  • 13.10.2019 - Tag der Hysterie

    Rettet Hans Michael Kellner mit seiner Maschine das Klima? Dieser Ingenieur löst das CO2-Problem

    Ingenieure bringen neue Technologien zur Rettung des Planeten. Klimaaktivisten sagen Nein dazu. Mittendrin im Kampf ums Überleben: die Grünen. Die Grünen rufen zur Klimawahl. Umfragen sagen: Es dürfte sich lohnen. Tun müssen sie dafür kaum etwas. Ihre Arbeit übernimmt die Klimajugend. Die jungen Aktivisten fordern eine Abkehr von der umweltschädlichen kapitalistischen Wirtschaft und ihren Technologien. Gerade solche Technologien versprechen aber, das Klimaproblem zu lösen. Schweizer Unternehmer und Wissenschaftler sind weltweit führend in diesem Bereich. Einer von ihnen ist der Ingenieur Hans Michael Kellner (54). Er hat eine CO2-Recycling-Maschine entwickelt und fordert von der Politik mehr Offenheit für technologische Innovationen. Für die Grünen ergibt sich da­raus ein Dilemma: Sollen sie weiter auf der Klimawelle der kapitalismuskritischen Jugend reiten oder eher Lösungsvorschläge aus der Wirtschaft akzeptieren? Schreibt SonntagsBlick.

    Natürlich liegt die Lösung des Klimaproblems auch und vor allem in technischen Innovationen, die sich – anders als Steuern (bei der FDP called «Lenkungsabgaben») und Vorschriften – global verbreiten werden. Zusätzlich sogar der Schweizer Wirtschaft viele Türen zu neuen Märkten öffnen. Aber Angstmacherei und Hysterie bringen eben kurzfristig mehr Wählerstimmen als Vernunftslösungen. Gilt aber nicht nur für die Grüninnen und Grünen. Bei denen gehört das Thema Klima immerhin zum Markenkern. Bei den opportunistischen Wendehälsen von der FDP sieht das etwas anders aus.

    Was nützt die CO2-Abgabe bei Flügen wirklich?

    Der Ständerat will durch CO2-Abagben das Klima schützen. Fachleute stehen dem Vorschlag sehr skeptisch gegenüber – der Ansatz könnte dem Klima sogar noch mehr schaden als bisher. Derzeit geniessen viele Schweizer ihre Herbstferien. Es heisst nochmals Sonne tanken, damit der Winter gut überstanden werden kann. Dafür wird geflogen – nach Kreta oder Mallorca beispielsweise. Die neusten Zahlen vom Flughafen Zürich sind beeindruckend: Rund 2.9 Millionen sollen es alleine im September gewesen sein, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Dem Ständerat ist dieser Trend ein Dorn im Auge, weshalb das Fliegen künftig teurer werden soll. Die Flugticketabgabe soll Abhilfe schaffen. Bei Kurzstrecken soll eine Lenkungsabgabe von 30.- CHF und bei Langstreckenflügen sogar von 120.- CHF erhoben werden. Im Vergleich mit den Ökosteuern unseren Nachbarländern ist die Abgabe deutlich höher. Schreibt die AZ.

    Gehet hin in Frieden; Greta Gössi ist mit Euch! Macht Euch keine Sorgen um die Flugsteuer, pardon um die Lenkungsabgabe, die zwar rein gar nichts nützt, aber Wählerstimmen bringen soll. Die Flugsteuer wird nach den Wahlen sowieso kassiert. Dafür wird die FDP mit ihrem bekannten Abstimmungsmuster sorgen. Das wäre dann mehr als Verlogenheit. Nämlich Betrug am Wähler. An die Verlogenheit der Wendehälse haben wir uns längst gewöhnt. Betrug ist allerdings eine etwas andere Dimension. Kehrtwendungen dieser Art werden der Demokratie langfristig mehr schaden als die Klimakapriolen.

  • 12.10.2019 - Tag der Frühdemenz

    Köppel versprach Transparenz über seine Finanzen – doch er verschwieg Millionen-Dividende

    SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel brandmarkte seine Konkurrenten als «Pöstli-Jäger». Nun steht er selbst unter Beschuss. Im Kanton Zürich kämpft SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel mit grossem Einsatz um einen Sitz im Ständerat. So tourt er unter anderem durch alle 162 Gemeinden des Kantons. Am 24. September lockte Köppel die Medien mit der Ankündigung, eine «persönliche Erklärung zum Ständeratswahlkampf» abzugeben, zu einer Pressekonferenz in ein Zürcher Hotel. Dort griff Köppel seine Konkurrenten frontal an. Die beiden würden ihr Amt als Ständerat dazu nutzen, lukrative Mandate zu ergattern – ein Vorwurf, den sowohl Jositsch als auch Noser zurückweisen. Schreibt die AZ.

    Oh je, auch das noch! Passiert dies uns Sterblichen, die wir nicht vom Hohen Haus in Bern verköstigt werden, nicht auch alle Tage mal, dass wir da ein Milliönchen und dort ein Milliönchen vergessen? Think big! Köppel ist schliesslich ein Hardcore-Fan und gelehriger Schüler von The Donald und «Breitbart» Stephen Bannon. Und die beiden machten ihre Gedächtnislücken zum Geschäftsmodell. Allerdings in Billions. Amazing. So great!

  • 11.10.2019 - Tag der Lenkungsabgaben

    Deshalb FDP wählen: Ticketsteuer steigt auf bis zu 54 Euro pro Flug

    Die Grosse Koalition hat sich in Deutschland auf einen gestuften Anstieg der Flugticketsteuer geeinigt. Zusätzlich will die Regierung beim Thema Pendlerpauschale eine Prämie für Geringverdiener einführen. Die Bundesregierung hat sich auf eine Erhöhung der Luftverkehrabgabe geeinigt. Demnach sollen Flüge in Europa statt bisher mit 7,50 Euro mit 11,25 Euro besteuert werden. Weitere Mittelstreckenflüge schlagen mit einer Steuer von 30 Euro und Fernflüge mit 54 Euro zu Buche. Schreibt SPIEGEL online.

    Was Deutschland kann, können wir in der Schweiz auch. Und erst noch besser. Dafür gibt es schliesslich die grünblaugelbe FDP mit ihrer Flugticketsteuer, pardon, mit ihrer Lenkungsabgabe, die gar keine Steuer ist, wie unser aller Ständerat Damian «ich bin nicht schwul» Müller immer wieder in seinen Interviews betont. Also liebes und geschätztes Wahlvolk: Ein Grund mehr, die klimafreundlichste Partei der Schweiz zu wählen!

    PS: Muss man Satire als Satire kennzeichnen?

  • 10.10.2019 - Tag der Spagat-Partei

    Ein unmöglicher Spagat: Die FDP in der Klima-Falle

    Egal, wie sich die FDP in der Klimafrage positioniert: ein Teil ihrer Basis protestiert. Ein unauflösbares Dilemma. «Sag mir, wie hast du’s mit dem Klima?»: Die zur Greta-Frage abgewandelte Gretchenfrage aus Goethes Faust schwebt über den eidgenössischen Wahlen 2019. Alle Parteien sind penibel darauf bedacht, der Wählerschaft eine möglichst klare Antwort zu geben. Wer schweigt, hat schon verloren. So hat auch die FDP zum Start des Wahljahres eine klimapolitische Retraite einberufen – und eine Kehrtwende hingelegt: Sie unterstützt seither eine Flugticketabgabe und ein Senkungsziel für CO2-Emissionen im Inland. In der Wintersession 2018 hatte die FDP noch wesentlichen Anteil daran gehabt, dass das CO2-Gesetz versenkt wurde. Schreibt SRF.

    Es bleibt für die Demokratie zu hoffen, dass die opportunistischen Wendehälse der Neoliberalen (formerly known as FDP) mit ihrer Merkel-Taktik (vor den Wahlen Themen der Konkurrenz besetzen und nach gewonnener Wahl das Gegenteil dessen tun, was versprochen wurde) an der Wahlurne abgestraft werden.

    PS: Die Wendehälse der FDP haben nicht nur das CO2-Gesetz 2018 versenkt, sondern bei sämtlichen Abstimmung rund um den Klimaschutz und themenverwandte Angelegenheiten mit Nein gestimmt. Diese Doppelzüngigkeit muss man sich erst mal auf der Zunge vergehen lassen. Wo denn sonst? Schamröte ist ein Wort, das man bei den FDP-Grandinnen und Granden schon lange nicht mehr kennt.

  • 9.10.2019 - Tag der CO2-Sündigen

    Atmosfair streicht CO2-Kompensation für Kreuzfahrten: «Eigenbeitrag der Branche stimmt nicht»

    Wenn Kreuzfahrer klimabewusster urlauben wollen, können sie den CO2-Ausstoss ihrer Reise kompensieren und für Klimaschutzprojekte spenden. Doch einer dieser Anbieter macht das nicht mehr mit. Dass Kreuzfahrten die Umwelt in einem besonders hohen Mass belasten, wissen inzwischen auch viele Passagiere. Manche von ihnen wollen das bei den Seereisen ausgestossene CO2 ausgleichen - und zahlen deshalb Beiträge an Organisationen, die diese wiederum in Klimaschutzprojekte investieren. Auch Atmosfair hat bisher diese Art der CO2-Kompensation für Kreuzfahrten der Reederei Aida Cruises angeboten - tut dies allerdings nicht mehr, wie die Bonner Non-Profit-Organisation bestätigte. Atmosfair begründet den Schritt damit, dass die Kreuzfahrtbranche nicht genug dafür tue, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Zunächst hatten touristische Fachmedien darüber berichtet. Schreibt SPIEGEL online.

    Dieser ganze CO2-Ablass-Schwindel zur Beruhigung des Gewissens erinnert einen stark an die katholische Kirche des Mittelalters, die mit dem «Ablass» der Sündenstrafen (nicht der Sünde, wohlverstanden!) ein lukratives Geschäft betrieb. Bösen Gerüchten zufolge soll trotzdem niemand dank einem Sündenstrafen-Ablass in den Himmel gekommen zu sein. Was natürlich auch damit zusammenhängen kann, dass es gar keinen Himmel gibt. Rausgeworfenes Geld war der katholische Ablasshandel für die Sündigen aber auf jeden Fall. So oder so. Das dürfte beim C02-Ablasshandel nach Abzug der Verwaltungskosten von «Myclimate» & Co. wohl in etwa zum gleichen Resultat führen.

  • 8.10.2019 - Tag der Irrenanstalt

    US-Truppenabzug: Republikaner proben Aufstand gegen Trumps Syrienpolitik

    Führende Parteifreunde attackieren den amerikanischen Präsidenten scharf für seine Entscheidung, die Truppen aus Nord-Syrien abzuziehen. Selbst treue Gefolgsleute lehnen Trumps Schritt ab. Die Regierung relativiert den Plan. Offenbar überrascht von der breiten und heftigen innerparteilichen Kritik reagierte Trump am Montag, indem er drohte, die Wirtschaft der Türkei zu „zerstören“, sollte Ankara im Syrien-Konflikt nach seiner Ansicht zu weit gehen. „Wenn die Türkei irgendetwas unternimmt, was ich in meiner grossartigen und unvergleichlichen Weisheit für tabu halte, werde ich die türkische Wirtschaft vollständig zerstören und auslöschen“, twitterte Trump. Schreibt die WELT.

    Der erste Teil aus Trumps Twitter-Tirade («was ich in meiner grossartigen und unvergleichlichen Weisheit für tabu halte») dürfte normalerweise die in Weiss gekleideten Männer mit der Zwangsjacke auf den Plan rufen, der zweite Teil («werde ich die türkische Wirtschaft vollständig zerstören und auslöschen») erinnert beinahe 1:1 an die Vulgär-Rhetorik von 1933 bis 1945 auf dem Berghof. (Anmerkung: Vergleichen heisst nicht Gleichsetzen!)

  • 7.10.2019 - Tag der ultralinken FDP-Sozialisten

    André Müller (46) ist der extremste Nationalratskandidat: FDP-Banker will Sozialstaat zerschlagen

    Kein Herz für Schwache: Von allen Nationalratskandidaten hat FDP-Mann und UBS-Banker André Müller für den Sozialstaat am wenigsten übrig. Müller hat kein Herz für Schwache – und auch keines für Kranke: Gemäss dem Vimentis-Katalog, der 73 Fragen umfasst, befürwortet der FDPler auch, dass der Leistungskatalog in der Krankenkasse auf die «lebensnotwendigsten Leistungen» eingeschränkt wird, damit die Prämien tiefer ausfallen. Und für die staatliche Förderung von bezahlbarem Wohnraum hat er ebenso wenig übrig wie für einen verstärkten Kündigungsschutz für über 55-jährige Arbeitnehmer. «Ich bin überzeugt, dass ein Kündigungsschutz für über 55-Jährige das Problem dieser Bevölkerungsgruppe nicht lösen wird, ganz im Gegenteil, es sogar verschärfen könnte», sagt Müller. Sein Rezept: Die Pensionskassenbeiträge für ältere Mitarbeiter verringern, in ihre Weiterbildung investieren und die Möglichkeit der Pensionierung flexibilisieren. «Dies würde uns auch erlauben, das Rentenalter sukzessive zu erhöhen, auf ein Niveau, das für unsere Gesellschaft langfristig tragbar wäre.» Schreibt BLICK.

    Wozu die Aufregung? Immerhin betont Müller (in besagtem BLICK-Artikel), dass er die Auffangnetze für die Armen und Schwachen in der Schweiz nicht gänzlich abschaffen will. Mit dieser Position gilt Müller in der FDP ja schon fast als ultralinker Sozialist.

  • 6.10.2019 - Tag der Wildschweine

    Luzerner Wahlen: SVP-Ständeratskandidat Franz Grüter vergleicht David Roth von der SP mit einer Wildsau

    In der Schweiz wird man im Wahlkampf selten persönlich. Am Schluss sollte aber jeder Podiumsteilnehmer einen Kandidaten mit einem Tier vergleichen; die gewählten Vergleiche liessen tief blicken. David Roth findet, zu Andrea Gmür passe die schlaue Füchsin. "Oder der Leu, wegen der blonden Mähne", sagte Roth. Gmür verglich Monique Frey mit einem grünen Laubfrosch und lobte sie als «glaubwürdig und konsequent». Für Frey passt «ein Güggel» wegen der Kurzhaarfrisur zu Anne-Sophie Morand. Diese fand, Michèle Graber habe etwas von einem Löwen. Sie strahle Ruhe aus, aber dann gehe sie auf Angriff über. Graber bezeichnete Franz Grüter als «Wolf im Schafspelz». «Ein netter Kumpel im Wahlkampf, aber eigentlich der richtige SVP-Hardliner.» Und Grüter sagte, «David Roth ist für mich ein wenig die Wildsau.» (Lachen im Saal). «Er ist oft nachts unterwegs, wie ich hörte, und nie allein.» Stets habe er eine Gruppe Verbündete um sich. Schreibt das Zofinger Tagblatt.

    Das haben die fleissigen Wildschweine nun aber wirklich nicht verdient, mit David Roth verglichen zu werden. Sagte doch Christoph Blocher vor Jahren in einer TV-Sendung zu David Roth: «Wüssed Sie Herr Roth, Sie müend mir doch nüt verzelle über d'Schwizer Arbeiter. Sie händ jo bis zum hüttige Tag no nid einmol in ihräm Läbe g'schaffet!» Und damit hatte Blocher damals tatsächlich recht.

  • 5.10.2019 - Tag der Schweizer Vorbilder

    Oberösterreichs FPÖ-Chef Haimbuchner will die FPÖ nach dem «Schweizer Vorbild SVP» umkrempeln

    Zu seiner neuen Rolle als Leiter der von FPÖ-Chef Norbert Hofer eingesetzten Gruppe zur Ausarbeitung von Compliance-Regeln für die Partei, sagte Manfred Haimbuchner zum "profil", er wolle die FPÖ zu einer "seriösen Rechtspartei weiterentwickeln", mit der Schweizer Volkspartei als Vorbild. Ein Ende will er für das Abkommen mit der Putin-Partei "Einiges Russland", das Hofer, Strache und Johann Gudenus 2016 einst in Moskau abgeschlossen hatten. "Das sollten wir jetzt beenden. Das ziemt sich nicht", so der Vizeparteichef. So steht's geschrieben in DER STANDARD.

    Was sagt uns der gute Manfred Haimbuchner, wenn er die rechtsradikale FPÖ aus Österreich zu einer «seriösen» Rechtspartei à la Schweizer Vorbild SVP umkrempeln will? Dass die FPÖ bisher «unseriös» war. Eine andere Definition lässt seine Aussage nicht zu.

  • 4.10.2019 - Tag der Birkenstocksandalen

    FDP-Präsidentin Greta Gössi: «Ich kaufte nur Kleider aus dem Secondhand-Laden» und Damian Müller hatte noch nie Analsex

    Ist die FDP jetzt eine grüne Partei? Soll die Schweiz das Rahmenabkommen unterschreiben? Und: Wie war Präsidentin Petra Gössi in ihrer Jugend? Nachdem eine Umfrage unter FDP-Mitgliedern im Frühling gezeigt hatte, dass sich eine grosse Mehrheit für ein stärkeres Engagement beim Klima- und Umweltschutz wünschte, war der Weg frei für die Präsidentin Petra Gössi. Seither trimmt sie die FDP auf grün. Aber wie grün ist die FDP wirklich? «Die Antworten unserer Mitglieder waren klar. Das war eine Botschaft direkt aus dem Herzen des Freisinns», sagt Gössi im Gespräch. «Und es ist völlig klar, dass wir auch in Zukunft so weiter politisieren werden.» So steht es geschrieben in der Pendlerzeitung 20Minuten.

    Die FDP mutiert in ihrem um « Aufmerksamkeit um jeden Preis» heischenden Wahlkampf zur absoluten Comedian-Partei: Greta Gössi kauft ein im Secondhand-Laden (so sehen ihre Birkenstocksandalen auch tatsächlich aus) und der Luzerner Ständerat Damian Müller, der in jedem, aber wirklich beinahe jedem Interview auch ungefragt betont, er sei nicht schwul, hatte demzufolge im Umkehrschluss noch nie Analsex. Plumper geht nicht!

  • 3.10.2019 - Tag der hurtigen Schenkel

    FDP-Gössi klagt gegen Islamisten-Plakat

    Die FDP-Spitze will sich die Plakate, die überall in der Schweiz aufgetaucht sind, nicht gefallen lassen. Darauf wird behauptet, die FDP schütze radikale Islamisten. Seit kurzem hängen in mehreren Schweizer Städten Plakate, die die Führung der FDP als «Islamisten-Schützer» bezeichnen. Darauf zu lesen ist der Spruch: «Die FDP schützt radikale Islamisten in der Schweiz!» Darunter zu sehen sind die FDP-Präsidentin Petra Gössi, der FDP-Fraktionschef Beat Walti und die Berner Nationalräte Christa Markwalder und Christian Wasserfallen. Hinter den Plakaten steckt laut dem «Blick» das Egerkinger Komitee. Dieses war bereits für die Minarett- und die Burka-Initiative verantwortlich. Nun stellt es auf seinen Plakaten die Frage: «Wollen Sie solche FDP-Mitläufer wirklich wählen?» Schreibt 20Minuten.

    Es gäbe wirklich genug gute Gründe, die FDP-Wendehälse anzugreifen. «Die FDP als Islamisten-Schützer» ist definitiv keiner. Die Reaktion von Greta Gössi, hurtigen Schenkels zum Richter zu rennen, ist allerdings genau so lächerlich wie das unsinnige Anti-FDP-Plakat.

  • 2.10.2019 - Tag der Algorithmen

    Die österreichische FPÖ gab kurz vor der Wahl über 100.000 Euro auf Facebook aus

    Für Facebook hat sich die Nationalratswahl am Sonntag ausgezahlt. Über eine Million Euro haben die Parteien in den vergangenen 90 Tagen für Werbung auf der Plattform ausgegeben, geht aus der Transparenzdatenbank des Unternehmens hervor. Dazu kommen Werbeeinschaltungen parteinaher Medien. Verglichen mit anderen Staaten sind die Werbeausgaben – relativ zur Einwohnerzahl – hoch. Vor der Europawahl hatten die deutschen Parteien nur etwas mehr als 800.000 Euro für Facebook-Werbung ausgegeben. Schreibt DER STANDARD.

    100'000 Euro für Facebook-Werbung und trotzdem ist die FPÖ mit zehn Prozent Minus gegenüber dem letzten Wahlergebnis sehr tief gefallen. Facebook kann nun argumentieren, dass die FPÖ ohne Facebook-Werbung noch tiefer gefallen wäre. Das ist aber eine reine Hypothese, die niemals verifiziert werden kann. Das hat der Konjunktiv so an sich.

    Ähnliches könnte durchaus auch Greta Gössi von der FDP erleben, die eine Sommer-Wahlprognose mit Verlust für die FDP mit ebendieser Facebook-Logik kommentierte, dass der Verlust ohne das Thema «Klimarettung» noch höher ausfallen würde. Könnte. Hätte. Fahrradkette.

    «50 Prozent der Werbung sind hinausgeworfenes Geld. Ich weiss nur nicht, welche 50 Prozent es sind.» Soll Henry Ford gesagt haben. Das Zitat wird aber auch John Wanamaker zugerechnet, der als Erfinder moderner Werbung gilt.

    Sei's drum. Facebbok- und Google-Werbung werden massiv überschätzt (siehe SPIEGEL-Artikel «Online-Werbung – Das Märchen von der magischen Manipulation»). Die Marketing-Planer und Marketing-Agenturen sind da zwar anderer Ansicht, was an und für sich nur logisch ist, weil sie ja durch die Vermittlung von Werbung an Facebook und Co. leicht verdientes Provisions-Geld kassieren. Dabei weiss jeder Marketingprofi ganz genau, dass es sich bei dieser «zielgerichteten» Wahlwerbung bei Facebook um reine Echokammern handelt. Da werden dank Algorithmen nur «Stammkunden» bedient, die man ohnehin längst im Sack hat. Vielleicht hilft's für die Mobilisierung. Aber mehr liegt da nicht drin. Natürlich gibt es die Unentschlossenen. Doch die werden auch von all den anderen Mitbewerbern mit gezielter (Algorithmen-) Werbung zugemüllt. Wohin diese Gruppe letztendlich kippt, kann auch Facebook nicht sagen. Who cares? Die Parteien schwimmen ja in Wahlkampfzeiten im Geld. Letztlich ist Facebook immer der Gewinner. And the winner takes it all.

  • 1.10.2019 - Tag der Auslaufmodelle

    Österreich-Wahl: So geht Volkspartei

    In Österreich zeigte ein Liberal-Konservativer, wie man eine Volkspartei neu erfindet. Auch in anderen Ländern gibt es Konzepte, von denen sich SPD und CDU inspirieren lassen könnten. Doch die laufen dem Zeitgeist hinterher – und verlieren sich selbst. Schreibt die WELT.

    Mehr als im Lead vermerkt steht nicht im Artikel über die Wahl in Österreich. Sebastian Kurz ein Liberal-Konservativer? Wohl eher ein perfekter Marketingexperte, der nach dem erprobten Erfolgsmodell «Merkel» die aktuellen Kernpositionen anderer Parteien übernimmt, besetzt und sie mit seinem Engelsgesicht ans Wahlvolk verkauft. Zur Not würden die Österreicher vermutlich auch einen Besenstiel wählen. Hauptsache er hat Charme und sieht gut aus.

    PS: Dem Verfasser des Artikels sollte jemand erklären, dass die sogenannten «Volksparteien» ein Auslaufmodell sind.

  • 30.9.2019 - Tag der Rentnerabschaffung

    FDP-Ständerat Philipp Müller (67) fordert zum Abschied: «Schafft das Rentenalter ab!»

    Er hat einige letzte Kommissionssitzungen, dann ist Philipp Müllers Zeit als Parlamentarier vorbei. Der Aargauer Ständerat verlässt Bundesbern aber nicht, ohne den Politikern noch einen Tipp zu geben. Seine letzte Session ist vorbei. BLICK trifft den abtretenden FDP-Ständerat Philipp Müller (67) im Restaurant Galerie des Alpes im Bundeshaus. Wie immer trägt der gelernte Gipser Anzug und Krawatte. Der frühere Parteipräsident scherzt mit Serviceangestellten und grüsst andere Politiker. Nach 16 Jahren im Parlament kennen ihn hier alle, nennen ihn beim Vornamen. Philipp Müller mag zwar nicht mehr Politiker sein. Dennoch spricht der Aargauer leidenschaftlich gerne über seine Arbeit in Bundesbern – viel lieber als über sich selbst. Schreibt BLICK.

    Eigenartig. Warum setzen Politkerinnen und Politiker ihre Ausrufzeichen erst dann, wenn sie nicht mehr in «Amt und Würde» sind? Müllers realistische Gedanken regen durchaus zum Nachdenken an. Seine Parteichefin Greta Gössi dürfte not amused sein, möchte sie doch die Rentnerinnen und Rentner am liebsten abschaffen. Eigentlich gar keine schlechte Idee. Das würde die Rentenkassen auf einen Schlag sanieren! Merke: Es ist nicht alles schlecht, was GG (Greta Gössi) plant.

  • 29.9.2019 - Sonntag der Rettung

    Deutsche Autoindustrie: Elektromobilität kostet bis 2030 fast 125.000 Jobs

    Der Umstieg auf die Elektromobilität wird schon bis 2030 nach Einschätzung von Experten deutlich mehr als 100.000 Arbeitsplätze kosten. Die Ankündigung von Continental, dass in den kommenden zehn Jahren bis zu 7000 Jobs in Deutschland bei dem Zulieferer wegfallen oder verlagert werden, ist demnach nur der Anfang eines massiven Einbruchs der Beschäftigung in der deutschen Automobilindustrie. Schreibt die Welt.

    Die Klimarettung gibt's nun mal nicht zum Nulltarif. Frei nach Alexander von Humboldt: «Alles hängt mit allem zusammen.» Nur Mut: Windräder und Solarpanels reinigen oder ausgediente Batterien entsorgen sind ja auch Jobs. Dreckarbeit muss nicht zwangsweise nach Afrika oder Indien outsourct werden. Frei nach Hölderlin: «Wo Gefahr ist wächst das Rettende auch.» Das ist doch mal ein tolles Wort zum Sonntag. Auf höchster intellektueller Ebene.

  • 28.9.2019 - Tag der furchtbaren Wissenschaftler

    Treffen mit Justin Trudeau: Thunberg kritisiert Kanadas Premier – «Er tut nicht genug»

    Bei einem Gespräch in Montreal hat Klima-Aktivistin den kanadischen Premierminister Justin Trudeau für mangelndes Engagement gerügt. Der sagte: „Ich höre zu“. Anschliessend gingen beide zu einer grossen Demonstration. Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau bei einem Treffen in Montreal vorgeworfen, nicht ausreichend gegen den Klimawandel vorzugehen. „Ich versuche mich nicht auf einzelne Menschen zu fokussieren, sondern auf das Gesamtbild“, sagte die 16 Jahre alte Schwedin nach dem Treffen kanadischen Medienberichten zufolge. „Natürlich ist es einfacher, jemandem Vorwürfe zu machen, und natürlich hat er viel Verantwortung und sicherlich tut er nicht genug.“ Das sage sie allen Politikern weltweit. „Meine Botschaft an alle Politiker ist dieselbe – hört einfach auf die Wissenschaft und handelt dementsprechend.“ Schreibt die WELT.

    Wen kritisiert Greta eigentlich nicht? Sie instrumentalisiert (...anschliessend gingen beide zu einer grossen Demonstration...) und wird instrumentalisiert. Mit ihrem immer wiederkehrenden Kredo «Hört auf die Wissenschaft» vergisst sie schlicht und einfach, dass die Wissenschaft keine politische Gestaltungsmacht hat. Zudem sei an Rolf Hochhuths legendären Satz «Der furchtbare Jurist» erinnert. (Gemeint war damit der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Hans Filbinger, der in der Nazi-Zeit als Marinerichter kurz vor Kriegsende noch Todesurteile ausgesprochen hatte). Aus diesem Satz entstand später Ingo Müllers Buch «Die furchtbaren Juristen». «Furchtbare Wissenschaftler», von Ideologien zerfressen, soll es anscheindend auch bei den Klimaforschern geben, wie eine ARD-Reportage kürzlich berichtete. Sollte man sich ansehen.

  • 27.9.2019 - Tag der sexuellen Wissenslücken

    «Wissenslücken sind erschreckend»: Jungpolitiker haben keine Ahnung von Sex

    Die Klitoris als Sextoy oder wenig Ahnung von Geschlechtskrankheiten: Die Chefs der Jungparteien sind bei Sex-Fragen nicht sattelfest, so das «Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz». Ist Pornokonsum in der Schweiz legal? Gibt es ein Organ, das ausschliesslich für das Lustempfinden da ist? Oder erkennen Sie eine Klitoris? Diese und andere Fragen stellte das «Jugendnetzwerk Sexuelle Gesundheit Schweiz», der Dachverband für Fachstellen und Organisationen für sexuelle Gesundheit und Rechte, den Präsidenten der sieben Schweizer Jungparteien. Schreibt 20Minuten.

    Sexuelle Wissenslücken scheinen bei Schweizer Jungpolitikern tatsächlich zu demjenigen Programm zu gehören, das im Parteiprogramm fälschlicherweise nicht abgehandelt wird. Bestes Beispiel hierfür ist der Luzerner Jungpolitiker und Ständerat Damian «ich bin nicht schwul» Müller, der in keinem Interview – gefragt oder auch ungefragt – darauf hinweist, dass er nicht schwul sei. Der Mann scheint irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein.

  • 26.9.2019 - Tag der Vereinten Nationen

    16 Jugendliche verklagen Deutschland vor den Vereinten Nationen – so stehen ihre Chancen

    Im Kampf für effizienteren Klimaschutz haben 16 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt die Vereinten Nationen eingeschaltet. An ihrer Spitze: Greta Thunberg (childrenvsclimatecrisis.org). Sie haben beim Kinderrechtsausschuss der Uno eine Beschwerde eingereicht, die 439 Seiten umfasst. Die Jugendlichen werfen Deutschland, Frankreich, Argentinien, Brasilien und der Türkei vor, nicht genug für den Klimaschutz zu tun. Damit verstiessen die fünf Staaten gegen die Kinderrechtskonvention. Kinderrechtsexperte Stephan Gerbig glaubt, die Beschwerde hat gute Chancen, eine erste Hürde zu nehmen. Der Jurist ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Menschenrechte und arbeitet dort an der Monitoringstelle für die Kinderrechtskonvention der Uno. Formal ähnelt das einem Gerichtsurteil, sagt Stepan. Der Ausschuss sei aber kein internationales Gericht. "Er kann keine Zwangsvollstreckungsmassnahmen aussprechen oder bereits gefällte Urteile rückgängig machen.“ Stattdessen gebe der Ausschuss Handlungsempfehlungen an die betroffenen Staaten. Die Staaten können so zwar nicht gezwungen werden, sich an diese zu halten. "Die Empfehlungen haben aber eine hohe Autorität", sagt Stephan. Erfahrungsgemäss gebe es Bemühungen, die Empfehlungen von Uno-Ausschüssen zu erfüllen. "Staaten haben ein hohes Interesse daran, zur Glaubwürdigkeit des Uno-Systems beizutragen. Das funktioniert nicht, wenn man seine Gremien ignoriert", orakelt Stephan Gerbig. Auf dem SPON-Online-Portal bento.

    Ein optimistisches Orakel von Stephan Gerbig. Vermutlich würde eine exakte Analyse und Auswertung bisheriger Urteile der UN-Kinderrechtskonvention ergeben, dass das Gremium stets ignoriert worden ist. Warum sollten sich Regierungen einem Urteil beugen, das rechtlich nicht bindend ist? Wenn sie sogar absolut verbindlicheUN-Abkommen ohne mit den Wimpern zu zucken ignorieren und nach Lust und Laune brechen. Siehe Atomabkommen mit dem Iran, das vom UN-Sicherheitsrat gemäss Resolution 2231 gebilligt und am 20. Juli 2015 für alle Parteien als verbindlich erklärt wurde. Und – glaubt man der IAEA – vom Iran eingehalten worden war.

  • 25.9.2019 - Tag der Amtsenthebung

    Ein Amtsenthebungsverfahren kann Trump sogar noch stärker machen

    Die Demokraten haben sich endlich aufgerafft, US-Präsident Donald Trump aus dem Amt zu drängen. Und vielleicht begünstigen die Republikaner sogar das Verfahren, das jetzt anläuft. Denn es könnte Trump aus einem Grund mehr nützen als schaden. Ältere Amerikaner bewahren häufig eine deutliche Erinnerung daran, wo sie gerade waren, als John F. Kennedy ermordet wurde, als der erste Mensch auf dem Mond spazieren ging, als Richard Nixon seinen Rücktritt verkündete. Werden sie sich eines Tages auch daran erinnern, wo sie waren, als Nancy Pelosi – als Sprecherin des Repräsentantenhauses drittmächtigste Politikerin in Amerika – verkündete, sie werde ein Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten Donald Trump einleiten? Fragt die WELT.

    Viel Lärm um nichts unter den schmutzigen US-Eliten aller Parteien. Seien wir doch mal ehrlich: Seit The Donald im Amt ist, geistern täglich Meldungen über eine Amtsenthebung durch die Gazetten. Und? Ist je ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden? Selbst Demokrat Bill Clinton durfte sich sogar einen Meineid leisten, ohne je dafür belangt worden zu sein. Die vielgelobten «check and balances» der USA haben sich in Luft aufgelöst. Und dies nicht erst seit Trump.

  • 24.9.2019 - Tag der Hysterie

    Maurer fordert am Klimagipfel mehr Innovation: «Einen solchen Hype braucht die Politik nicht»

    Im Rahmen des durch die Jugendbewegung zum Klimaschutz und den Auftritt der 16-jährigen Aktivistin Greta Thunberg befeuerten Diskussion an der Uno bekennen sich laut Guterres 77 Länder - darunter auch die Schweiz und viele andere Industriestaaten - zum Ziel der Klima-Neutralität im Jahr 2050. Auch hätten 70 Länder angekündigt, ihren nationalen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise ab 2020 zu erhöhen. Maurer sah in seiner Rede den Finanzplatz Schweiz als geeigneten Ort, um die Finanzierung von Massnahmen zum Klimaschutz voranzutreiben. Um Antworten auf die Klimafragen zu finden, müsse mehr in Forschung und Entwicklung investiert werden, betonte er. Hierbei sei das Knowhow der Schweiz nicht nur für Investoren dienlich, erklärte er. Es sei allerdings das Recht der Jugend zu demonstrieren und zu fordern. Die Politik brauche einen solchen Hype aber nicht. "Sie muss fähig sein, die Situation zu analysieren und pragmatische und realistische Lösungen zu finden," sagte Maurer weiter. Schreibt die AZ.

    Es ist nicht in erster Linie der Hype, sondern die panische und am Kern der Lösungsoptionen vorbeiventilierende Hysterie der furchtbaren Wendehälse der Parteien, die derzeit sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland in Wahlkämpfe verstrickt sind. Da wird für ein paar Wählerstimmen gelogen und zurechtgebogen, was das Thema hergibt. Sah man bei der gestrigen Rede von Angela Merkel vor der UN-Versammlung. So ganz im Sinne von «was kümmert mich 2050 das Geschwätz von 2019». Oder der erschreckend obsessiven Rede (ab Manuskript) von Greta Thunberg. In solchen Momenten tut einem eine Stimme der Vernunft richtig gut. Man sollte Ueli Maurer dafür danken. Zumal er bei seiner Rede nicht mal ein «falsches» Zitat verwendet hat. «Die Politk muss fähig sein, die Situation zu analysieren und pragmatische und realistische Lösungen zu finden» stammt nämlich von Maurer. Und nicht von Einstein. Geprüft von LUZART. With a little Help from google.

    Einen Satz, den Greta Thunberg in ihrer Rede an die Politikerinnen und Politiker abfeuerte, kann man bedingungslos unterschreiben: «Ich glaube euch nicht!» Oder glauben Sie die Wendehalsparolen der FDP um Greta Gössi und Damian Müller?

    Empfohlen sei an dieser Stelle der Artikel «Tom Kober vom PSI erklärt die Szenarien zur Reduzierung der Klimaerwärmung»

  • 23.9.2019 - Tag der FDP-Birkenstöcke

    FDP-Chefin Petra Gössi attackiert SVP-Bundesrat Guy Parmelin: «Ich erwarte mehr von ihm»

    FDP-Präsidentin Petra Gössi wirft SVP-Bundesrat Parmelin Passivität vor bei den Freihandelsabkommen. Sie fordert ein Revitalisierungsprogramm, damit die Schweiz nicht in eine Rezession rutscht. Und spricht sich für eine Erhöhung des AHV-Alters aus. Schreibt die AZ.

    Wie wär's, wenn Greta Gössi von sich selbst etwas mehr verlangen würde als nur die Heraufsetzung des AHV-Alters?

  • 22.9.2019 - Tag der Quotenburner

    Neueste Trump-Affäre deutet sensationelle Dimension an

    Hat Donald Trump seine aussenpolitische Macht missbraucht, um einen politischen Konkurrenten zu diskreditieren? In Washington erhitzen sich die Gemüter. Aus der Ukraine gibt es Unterstützung für den US-Präsidenten. In einem Jahr, einem Monat und zwölf Tagen wählt Amerika seinen Präsidenten. Das ist der Hintergrund einer neuerlichen Affäre, die selbst für das skandalerprobte Washington eine sensationelle Dimension andeutet. Die Akteure: der US-Präsident und dessen Anwalt. Schreibt die WELT.

    Hiess es früher «Sex sells» ist heute Donald Trump der Quotenburner schlechthin. Auch wenn der Artikel trotz reisserischer Aufmotzung der Titelzeile den dadurch geschürten Erwartungen bezüglich «sensationellen Dimensionen» nicht gerecht wird.

  • 21.9.2019 - Tag der Jagd auf die günstigsten Pflegekräfte

    Der deutsche Gesundheitsminister Spahn wirbt in Mexiko um Pflegekräfte

    In Deutschland gibt es mindestens 50.000 unbesetzte Pflegestellen. Diese Lücke will die Bundesregierung mit Fachkräften aus dem Ausland schliessen. Dafür reiste Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bis nach Mexiko. Schreibt die WELT.

    Nun, lassen wir mal den ganzen Pathos weg und sprechen wir Klartext: Das deutsche Gesundheitssystem braucht schlicht und einfach billige Arbeitskräfte, die zum gesetzlichen Mindestlohn von 9.19 Euro brutto pro Stunde arbeiten. Zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Unter diesen Voraussetzungen muss Jens Spahn den Radius für die Personalrekrutierung schon etwas ausdehnen. Macht die Schweiz schon lange, auch wenn hierzulande der Mindestlohn höher ist. Kein Wunder, schliesslich sind ja auch die Schweizer Lebenshaltungskosten viel höher als in Germanien.

  • 20.9.2019 - Tag der Klimaschutzmassnahmen

    ARD-Deutschlandtrend: Mehrheit der Deutschen findet Klimaschutz wichtiger als Wachstum

    Knapp zwei Drittel der Wahlberechtigten (63 Prozent) sind der Meinung, dass der Klimaschutz Vorrang haben sollte, selbst wenn dies dem Wirtschaftswachstum schadet. Ein Viertel (24 Prozent) findet, dass dem Wirtschaftswachstum Priorität eingeräumt werden sollte, auch wenn somit der Klimaschutz erschwert wird. Schreibt die WELT.

    Interessant wäre ein Blick in die Zukunft auf den ARD-Wahltrend, sollten die von der Merkel-Regierung verkündeten Klimaschutz-Massnahmen tatsächlich dem Wirtschaftswachstum schaden. Ob dann immer noch 63 Prozent zustimmen würden, selbst wenn ihr Job gefährdet sein sollte?

  • 19.9.2019 - Tag der Eier

    Fed sinkt Leitzins: «Keine Eier, keinen Verstand, keine Vision», wütet Trump

    Die US-Notenbank senkt erneut den Leitzins. Aber Donald Trump reicht das nicht. Er beschimpft den Fed-Chef Powell – und hätte wohl lieber einen wie EZB-Präsidenten Draghi an der Spitze. Die Notenbank hat es vermasselt. Wieder einmal. So zumindest schrieb es Donald Trump auf Twitter. Er verschickte die Nachricht bereits, als der Fed-Chef Jerome Powell noch seine Entscheidung vor der Presse erklärte – das war selbst für den impulsiven US-Präsidenten ein neuer Rekord. Die Notenbank, wütete Trump, besitze «keine Eier, keinen Verstand, keine Vision». Schreibt die WELT.

    Da hat die WELT für einen reisserischen Titel The Donalds hohe Kunst der Twittermeldungen etwas sehr frei übersetzt: «No guts» (Originaltweet von Trump), also «kein Mumm, keinen Mut» kann zwar sinngemäss auch «keine Eier» bedeuten, würde aber von einem US-Amerikaner mit grösster Wahrscheinlichkeit als «no Balls» umschrieben, sofern er tatsächlich the Höden (Die Hoden) ins Spiel bringen wollte. Und man darf The Donald zutrauen, dass er diesen Vulgärausdruck auch hemmungslos verwendet hätte, wenn er Powells Glocken hätte zum Klingen bringen wollen. Man muss The Donald nicht mögen. Aber auf Twitter ist er tatsächlich the stable Genius. Ever and ever. For all Time. Da macht ihm keiner was vor. Auch nicht die WELT.

  • 18.9.2019 - Negativ-Zinsen, Krankenkassen-Prämien, Digitaliserung und Damian Müllers Sexualität

    Regional-Bankerin Marianne Wildi warnt vor SNB-Entscheid zum Negativzins: «Weitere Senkung trifft die Kleinsparer mit voller Wucht»

    Jetzt gehen die Regionalbanken auf die Barrikaden. Marianne Wildi, Chefin der Hypothekarbank Lenzburg und Vizepräsidentin des Regionalverbandes, hat im BLICK eine klare Botschaft an die Nationalbank: Finger weg von der Zinsschraube, nicht noch schärfere Negativzinsen! Schreibt BLICK.

    Der Minuszins sprengt die Grundregeln unserer Gesellschaft: In der Welt der Minuszinsen hat Geld keinen Preis mehr, das kapitalistische System steht kopf. Ohne Zins ist seine Funktionsweise fundamental gestört. Das birgt enormen gesellschaftlichen Sprengstoff – erste absurde Folgen zeigen sich bereits im Wohnungsmarkt. Schrieb die WELT in einem Kommentar zu den Negativzinsen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Jüngste Parlamentarier spannen zusammen: SP- und SVP-Youngsters nehmen Krankenkassen in die Zange

    SVP-Nationalrat Mike Egger und SP-Nationalrätin Samira Marti machen gemeinsame Sache. Um die Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen, fordern sie ein Werbeverbot für Krankenkassen und einen Lohndeckel für deren Chefs. Schreibt BLICK.

    Das Thema Krankenkassenprämien brennt dem Wahlvolk nicht nur unter den Nägeln, sondern vor allem im eigenen Portemonnaie. Wohlweislich hüten sich die Parteien, dieses Thema auch nur ansatzweise im Wahlkampf mit grosser Überzeugung und realistischen Lösungen anzugehen. Ein bisschen Klamauk in der SRF-Arena unter handverlesenen Teilenmerinnen / Teilnehmern und das war's dann auch schon. Da muss man den jungen Ausreissern von der SVP und SP ja geradezu dankbar sein. Die scheinen von den Krankenkassen noch nicht finanziell gedopt zu sein. Kommt aber noch. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

    Migros Aare streicht 300 Jobs: «Die Digitalisierung wird sich nicht einfach in Luft auflösen»

    In den nächsten zwei Jahren will die Migros Aare rund 300 Stellen abbauen. Die Geschäftsleitung orientierte die Angestellten der Betriebszentrale in Schönbühl am Dienstag persönlich über das Sparprogramm. Für Geschäftsleiter Anton Gäumann ist unter anderem die Digitalisierung ein wichtiger Faktor, der manche Stellen überflüssig macht. Schreibt SRF.

    300 Stellen in zwei Jahren einfach weg. Und das ist erst der Anfang bei der Aargauer MIGROS-Genossenschaft. Wieviele Personen werden es sein, wenn die MIGROS (und alle anderen Detaillisten) schweizweit ihr Personalvolumen von überflüssigem Personal entrümpeln? Zuerst trifft es vor allem die Halbtagsstellen. Wo sollen diese Menschen Arbeit finden, die sie dringend brauchen? Nicht weil es ihnen so gut geht, sondern weil sie den Verdienst schlicht und einfach benötigen, um steigende Krankenkassenprämien und exorbitante Wohnungsmieten überhaupt noch bezahlen zu können. Erinnern wir uns: Es ist noch gar nicht so lange her, da war das Thema Digitalisierung (Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Robottechnik) in aller Munde. Die üblichen Verdächtigen (Experten) gaben sich in den Talk-Shows die Türklinken in die Hände. Die Opinionleader der Presse liessen von ihren «Meinungsmachern» einen Leitartikel nach dem andern schreiben. Der Philosoph David Precht wurde zu Recht der absolute Star der Digitalisierungsdiskussion. Und nun? Hat sich die Digitalisierung in Luft aufgelöst? Nein, hat sie nicht. Das bestätigt Geschäftsleiter Anton Gäumann gegenüber SRF in Wort und Tat. Sind die Roboter verschrottet worden? Nein. Still und leise werden sie von Minute zu Minute mit künstlicher Intelligenz aufgemotzt und machen sich in immer mehr Fabrikations- und Gewerbehallen breit. Doch über dieses Phänomen, das die Gesellschaften weltweit genau so stark durcheinanderwirbeln wird wie die Klimaveränderung, redet kein Mensch mehr. Dafür unterhalten wir uns in lächerlichen Interviews über Damian «ich bin nicht schwul» Müllers Sexualität. Auch eine Art, Wahlkampf zu betreiben. Wenn auch etwas aus der Zeit gefallen.

  • 17.9.2019 - Tag des Flugverkehrs

    Neuer Airbus-Chef Faury über den CO2-Ausstoss durch Flugzeuge

    In der Diskussion über die Umweltschäden durch Flugzeuge plädiert der Airbus-Chef für eine ganzheitliche «Dekarbonisierung der Luftfahrt», also möglichst wenig CO2-Ausstoss. Hier habe sich die Branche bereits ehrgeizige Ziele gesetzt, und die Entwicklung zeige trotz steigender Flugzeugzahlen in die richtige Richtung. Nur dadurch sei es gelungen, den globalen CO2-Anteil des Flugverkehrs auf 2,5 Prozent zu begrenzen, sonst läge er bereits bei etwa acht Prozent. Faury verweist aber darauf, dass ein E-Flugzeug genauso wie ein E-Auto nicht zwangsläufig eine CO2-Verringerung bedeute. Es müsse auch berücksichtigt werden, wie der Strom produziert wird. «Ich will nicht in einer Situation sein, wo die Luftfahrt Milliarden investiert hat, um Flugzeuge zu dekarbonisieren, aber für die Menschheit ändert sich nichts, weil die primäre Energiequelle weiter kohlenstoffintensiv bleibt.» Europa und der Rest der Welt müssten unbedingt den CO2-Ausstoss bei der Stromerzeugung verringern. Die CO2-Verringerung im Flugverkehr könne über Wasserstoff oder künstliche Flüssigtreibstoffe erfolgen – aber die Erzeugung müsse auch CO2-frei sein. Schreibt die WELT (Auszug).

    Guillaume Faury ist ein kluger Mann, der sich seiner Verantwortung gegenüber den globalen Herausforderungen in Sachen Klimaschutz durchaus bewusst ist. Mit seinen ebenfalls klugen Äusserungen beweist er, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu sein. Würde man sich auch von den in Wahlkämpfe verstrickten Alarmismus- und Wendehals-Parteien der Schweiz wünschen.

  • 16.9.2019 - Tag der Ausreisser

    Steuertricks unter Genossen – wie ein Nationalratskandidat die SP in einen hässlichen Streit gestürzt hat

    Der Berner SP-Politiker Cédric Némitz ärgert seine Parteigenossen seit Jahren mit selbstherrlichem Gebaren. Doch statt einzugreifen, hat ihn die SP-Prominenz lange gewähren lassen – und damit einen grotesken Streit begünstigt, in dem Genossen gegen Genossen kämpfen. Schreibt die NZZ.

    Na ja, eine mehr oder weniger interne SP-Schmonzette. Amüsant zu lesen. Aber das war's denn auch. Natürlich liesse sich jetzt voller Schadenfreue mit dem Finger auf die Genossinen und Genossen der SP Zeigen. Doch Vorsicht: Glücklicherweise sind wir immer noch Menschen. Ausreisser wie den etwas gierigen Cédric hat jede Partei. Die einen mehr. Die anderen weniger.

  • 15.9.2019 - Tag der Häretiker

    Die Häretiker der Neuzeit: Daniele Ganser und die Liebe zur Verschwörungstheorie

    Am Mittwoch jährten sich zum 18. Mal die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York. Knapp 3000 Menschen verloren ihr Leben, als entführte Passagierflugzeuge in die Twin Towers flogen und sie zum Einsturz brachten. Die menschlichen Tragödien wirken bis heute nach, die juristische Aufarbeitung steckt nach der Folterung der beschuldigten Drahtzieher in Guantanamo fest. Die Gemengelage lässt viel Raum für eine Spezies von Menschen, die es nicht nur anders sehen wollen, sondern es auch besser zu wissen glauben. Sie nutzen bestehende Ungereimtheiten, um sich ihre eigene Wahrheit zurecht zu legen. Sie bauen Verschwörungskonstrukte, um die damit verbundenen, eigenen Ungereimtheiten zu kaschieren. Schreibt die AZ.

    Was bleibt dem guten Daniele Ganser denn anderes als Verschwörungstheorien übrig, nachdem ihm die Basler den Professorenstuhl an der Uni unterm Arsch weggezogen haben? Mit Verschwörungstheorien liess sich schon immer gutes Geld verdienen.

  • 14.9.2019 - Tag der Glühbirne

    Teint des US-Präsidenten: Trump erklärt seine orange Hautfarbe - «Es sind die Glühbirnen»

    Liegt es am Sonnenstudio? Am Selbstbräuner? Weit gefehlt: Donald Trump hat nun selbst eine Erklärung für seinen eigenwilligen Hautton geliefert. Schuld seien Energiesparlampen: «Ich sehe immer orange aus.» Über das Äussere von Donald Trump wurde wohl so ziemlich jeder Witz gemacht. Besonders der orangefarbene Hautton des US-Präsidenten liefert Anlass zu weitreichenden Spekulationen. Wie viele Stunden in der Woche mag er wohl auf der Sonnenbank verbringen? Oder wie viele Dosen Selbstbräuner gehen im Monat durch das Weisse Haus? Nun hat sich Trump unerwartet selbst zu seinem Teint geäussert - und eine noch unerwartete Erklärung mitgeliefert. Schuld an seinem eigenwilligen Äusseren sind: Energiesparlampen. In Baltimore hatte Trump vor republikanischen Abgeordneten eine Rede gehalten. Im Zuge dieser Rede kam er offenbar über Umwege auf die Entscheidung seiner Regierung zu sprechen, die Vorschriften für Energiesparbirnen zu lockern. An diesem Punkt nahm seine Ansprache eine unerwartete Wendung. Trump erklärte: «Ich habe mir die Glühbirnen angeschaut, zu deren Benutzung wir gezwungen werden. Und das für mich grösste Problem ist: Das Licht ist mies. Ich sehe immer orange aus. Und ihr auch. Das Licht ist wirklich das Letzte.» Die Zuhörer im Saal quittieren diese Aussage mit Gelächter. Ob es allerdings als Witz gemeint sein sollte, wird nicht so ganz deutlich. Trump war nämlich noch nicht fertig in seiner Abrechnung mit der umweltfreundlichen Lichttechnologie. Die Birnen seien nicht nur schlecht für das eigene Äussere, sondern obendrein auch noch viel teurer als die alten Standardbirnen. Dabei hätten die doch prima funktioniert. Schreibt der SPIEGEL.

    Ein Witz über Orang-The Donald-Utan würde jetzt eigentlich auf der Hand liegen. Doch das haben die wunderbaren Orang-Utans nun wirklich nicht verdient, mit The Donald verglichen zu werden.

    Der «STERN»-Artikel «Die unbarmherzige Jagd auf Orang-Utans» sei hiermit bestens empfohlen. Lesen und dann kurz nachdenken. Stichwort Palmöl.

    Orang Utan
  • 13.9.2019 - Tag von Made in Germny with a little Help from China

    Konflikt mit Volksrepublik: «Made in Germany» in der China-Falle

    Deutschlands Unternehmen sind inzwischen so abhängig von China, dass sie keinen Konflikt wagen. Doch das sollten sie tun, fordern Ökonomen. Denn es steht mehr auf dem Spiel als nur die Unternehmensgewinne. Die Bundeskanzlerin kuscht. Zu den Protesten in Hongkong äußert sie sich nicht, denn sie will die Handelsbeziehungen zu dem Land nicht aufs Spiel setzen. Und auch von deutschen Unternehmensführern, die sich sonst durchaus mal politisch äußern, ist nur eisernes Schweigen zu vernehmen. Das hat einen guten Grund. Denn die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China ist enorm, und vor allem wächst sie immer weiter, selbst jetzt noch, bei einer lahmenden Konjunktur. Schreibt die WELT.

    Tja, so ist das halt im Leben. Aus einem tüchtigen Schüler kann schon mal ein Meister werden. Vor allem dann, wenn der Schüler langfristige Pläne hat. Erst verhilft er über Jahrzehnte als menschliche Werkbank der «westlichen Wertegemeinschaft» – formerly known as colonizer – zu historischem Wohlstand und nun fordert er mehr als nur ein paar Brosamen. Er will Gleichberechtigung im Konzert der Grossen.

    PS: Da fällt mir doch gleich wieder der junge IT-Tourist aus China ein, der mich so höflich aber dennoch bestimmt lächelnd fragte, ob ich einen Touristen aus Saudi-Arabien auch nach den Menschenrechten dortzulande fragen würde? Diese Frage sollten sich die Öko(g)nomen der «westliche Wertegemeinschaft» gelegentlich mal stellen.

  • 12.9.2019 - Heinrich Villigers Tag

    Wer gesund lebt, verursacht höhere Kosten als der, der raucht

    Raucher müssen sich zurzeit wieder vorrechnen lassen, welch hohe volkswirtschaftliche Kosten sie verursachen. Richtig ist das Gegenteil. Raucher haben es schwer. Viele möchten aufhören, schaffen es aber nicht. Manche fühlen sich geächtet. Und obendrein müssen sie sich anhören, welche enormen Kosten sie verursachen. Derzeit sind Politiker, Beamte, Ärzte, Krebs- und Lungenligen wieder eifrig unterwegs. Am Montag wird eine neue Studie zur «Krankheitslast» des Tabakkonsums veröffentlicht. Das Timing ist kein Zufall. Die Präventionslobby erhöht den Druck, weil der Ständerat nächste Woche über das Tabakgesetz entscheidet. Umstritten sind vor allem die Werbeverbote. Die Kostenrhetorik wird von höchster Stelle forciert. Gesundheitsminister Alain Berset (sp.) sagte im Parlament: «Ich möchte an die extrem hohen Kosten für die Gesellschaft erinnern, die das Rauchen verursacht.» Das Bundesamt für Gesundheit doppelt nach: «Der Tabakkonsum belastet die Volkswirtschaft mit Kosten von rund 5,6 Milliarden Franken pro Jahr.» Und das Komitee, dessen Volksinitiative strikte Werbeverbote verlangt, hält fest: «Die Kosten für die Allgemeinheit sind enorm.» Diese Darstellung ist falsch oder zumindest einseitig. Dies zeigt die letzte umfassende Studie, auf die sich ironischerweise auch Bundesrat Berset und seine Präventionsbeamten stützen. Die Arbeit datiert von 1998. Ökonomen der Universität Neuenburg haben im Auftrag des Bundes die sozialen Kosten des Tabakkonsums berechnet. Fazit: Raucher sind volkswirtschaftlich betrachtet Nettozahler. Schreibt die NZZ.

    Rauchst du noch oder stirbst du schon? In Anlehnung an die IKEA-Werbung war dies vor vielen Jahren unter den damals zirkulierenden Gassensprüchen der Burner schlechthin. Ebenfalls etliche Jahre ist es her, als Heinrich Villiger, der Grandseigneur der Schweizer Tabakindustrie, in einer Talkshow in etwa dieselbe Aussage vor laufender Kamera machte, die von den Ökonomen der Universität Neuenburg in ihrer Studie nun bestätigt wird. Villiger erlebte damals querbeet durch die Presse ein Bashing der besonderen Art; heute, in Zeiten der Social Medias, würde man dies einen veritablen «Shitstorm» nennen. Die Abkanzelung Villigers erfolgte absolut zu Unrecht. Das ist nun amtlich. Doch entschuldigen wird sich niemand bei ihm. Such is Life.

    Bild: Grandseigneur Heinrich Villiger mit dem IT-Gott Roger Wipfli von der Data Unit AG Sursee

  • 11.9.2019 - Tag der Fliegenklatsche

    Gemeinden engagieren immer häufiger Beratungsfirmen– ums Geldsparen gehts dabei selten

    Schweizer Kommunen nehmen immer öfter die Dienste von Beratungsfirmen in Anspruch. Zwischen 2012 und 2017 haben sich 69 Prozent der Gemeinden extern beraten lassen. Der Stammtisch sagt: Wer keine Ahnung hat, holt sich einen Berater. Unabhängig davon, ob das stimmt, ist der Beratungsboom bei Unternehmen ungebrochen. Und auch Schweizer Gemeindeverwaltungen nehmen immer häufiger die Dienste von externen Beratungsfirmen in Anspruch. So sagen es Branchenkenner. Eine Studie bestätigt den Befund: Gemäss Forschern des Schweizerischen Instituts für öffentliches Management in Bern haben sich zwischen 2012 und 2017 69 Prozent der Schweizer Gemeinden extern beraten lassen. Schreibt die AZ.

    Eigenartig: Bei öffentlichen Diskussionen suggerieren uns die politischen Eliten stets, dass sie alles wissen. Jede Materie inklusive Multitasking spielend beherrschen. Keine Frage bleibt in der Luft hängen ohne in Rhetorikseminaren eingeübte Antwort, und sei sie noch so dämlich. Wenn's dann aber um wirkliches Wissen und um Verantwortung geht, werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Den perfekt vernetzten Polit-Beratungsfirmen, die meistens mit Parteifreunden oder auch mal mit nahestehenden Familienangehörigen besetzt sind, einen schönen Batzen legal zuschieben und erst noch den Sündenbock outsourcen, wenn's dann doch in die Hose geht.

  • 10.9.2019 - Tag der Selbstverständlichkeiten

    Heute enthüllt Apple mehr als nur ein iPhone

    Tech-Fans freuen sich auf den Herbst. Mit der Jahreszeit gibt es viele Gadgets. Heute zeigt Apple neue Geräte. Das wird geboten. Dass am Apple-Event im September jeweils neue Smartphones enthüllt werden, gilt als gesetzt. Die nächste Serie dürfte iPhone 11 heissen. Die Spitzenmodelle sollen den Zusatz «Pro» und eine deutlich aufgemotzte Dreifachkamera erhalten. Das günstigere iPhone Xr soll ebenfalls ein Update bekommen und künftig schlicht als iPhone – ohne weiteren Namenszusatz – verkauft werden. Fans, die ein radikales Redesign erwarten, werden wohl enttäuscht werden: Das Design der kommenden iPhones dürfte sich an demjenigen der letzten zwei Jahre orientieren. Allerdings soll es bei den Handys neue Farbvarianten geben. Schreibt 20Minuten.

    Wow! Neue Farbvarianten. Das ist ja mal ein Ding. Wer aber vermutet hatte, dass irgendeines der neuen Apple-Produkte auch das Obligatorische schiessen könnte, hat sich schwer getäuscht. Viel Wind um Selbstverständliches. Oder um bei Erich Maria Remarque anzudocken: «Im Westen nichts Neues». Ein lausiges PR-Gschichtli halt, um einen guten Werbekunden bei Laune zu halten.

  • 9.9.2019 - Tag der Leerwohnungen

    Schweizer Rekordstand seit 20 Jahren: Zahl der Leerwohnung steigt auf 75'323

    Der Wohnungsleerstand in der Schweiz kennt kein Ende. Die Anzahl leerer Wohnung ist auf 75'323 gesteigen. Trotzdem wird weitergebaut. Nun ist der anhaltende Boom amtlich bestätigt: Per 1. Juni stieg die Anzahl leer stehender Wohnungen gegenüber dem Vorjahr um 3029 Stück. Das spricht einem Wachstum von 4,1 Prozent, wie das Bundesamte für Statistik (BFS) heute mitteilte. Mit 75'323 Leerwohnungen steigt die Leerwohnungsquote hierzuande auf 1,66 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 1,62 Prozent. Bereits Ende 2018 fanden über 72'000 Wohnungen keine Bewohner. Bis Ende 2019 prognostiziert die UBS sogar einen Anstieg auf rund 80'000 leere Wohnungen. Selbst Geistersiedlungen rentieren: Grund für die Wohungsübersättigung sind Zinsen auf Allzeittief, spottbillige Baufinanzierung und ein Anlage-Notstand. Trotz Leerständen lohnt es sich für Pensionskassen immer noch in Renditeliegenschaften zu investieren. Einige davon wurden zu Geistersiedlungen. Schreibt BLICK.

    Und trotzdem sind ausgerechnet die Wohnungsmieten im vergangenen Monat gestiegen. Der Markt scheint doch nicht alles so perfekt zu regeln, wie es uns seit Jahrzehnten vorgegaukelt wird.

  • 8.9.2019 - Three in one: Cedric Wermuth, Krach in der Umweltkommission und Geistlich Pharma aus Wolhusen

    Cedric Wermuth: «Grosse Teile des Parlaments sind gekauft»

    6,5 Millionen Franken jährlich kassieren National- und Ständeräte durch Einsitze bei Krankenkassen, Versicherungen und Banken. Die meisten Mandate sammelt die FDP. Schreibt 20Minuten.

    Dass die FDP bei Wermuths «Gekauften» an erster Stelle liegt, verwundert eigentlich nicht wirklich. Was der gute Cedric allerdings verschweigt: Die SP mit der doch etwas grösseren Fraktion als die FDP dürfte prozentual nicht weniger «Gekaufte in ihren Reihen haben.

    Krach in der Umweltkommission: Knacknuss CO2-Gesetz

    Der Ständerat beugt sich bald über das CO2-Gesetz. Doch im Vorfeld sorgt CVP-Ständerat Beat Vonlanthen für Aufregung im Stöckli. Er habe ein Abmachung unter Ratskollegen gebrochen, sagen seine Kritiker. Kommissionssprecher Damian Müller (34, FDP): «Das CO2-Gesetz ist ein sehr, sehr sensibles Geschäft. Da geht es nicht an, dass einzelne Ständeräte ihr eigenes Süppchen kochen.» Er sei an besagtem Vortrag nicht dabei gewesen, so Müller. «Aber allein die Tatsache, dass es eine solche Präsentation gegeben hat, notabene während der Beratung, ist für mich nicht nachvollziehbar und erleichtert die Mehrheitsfindung im Parlament sicher nicht.» Man müsse sich darauf verlassen können, dass sich alle an die gemeinsam getroffene Abmachung hielten. Schreibt Blick.

    Tja, Ständerat und Chef-Opportunist Damian Müller mokiert sich über die Kollegen, die sich nicht an die Abmachungen halten. Das ist sein gutes Recht. Allerdings sollte er, der ja nicht mal Zeit für eine Beziehung hat, vielleicht doch mal fünf Minuten für sich im stillen Kämmerlein resümieren, wie oft seine Parteikolleginnen und Parteikollegen im letzten Jahr gegen sämtliche Klima-Abstimmungen im Hohen Haus von Bern gestimmt haben. So viel Zeit muss sein. Wenn schon nicht für eine Frau oder Partnerin, dann wenigstes um dem manchmal etwas lädierten Gedächtnis nachzuhelfen: Ganz liebe Grüsse - Watson weiss mehr.

    Wie aus dem Leimfabrikanten Geistlich ein globaler Experte für regenerative Biomaterialien geworden ist

    In der Zahnmedizin ist Geistlich Pharma mit seinen regenerativen Biomaterialien weltweit führend. Alle Produkte werden im luzernischen Wolhusen hergestellt. Das in der fünften Generation geführte Familienunternehmen wächst aus eigener Kraft. Schreibt die NZZ.

    Hätten wir doch alle ein bisschen mehr Mut und Vertrauen in unsere Unternehmen, statt dem täglichen Alarmismus zu folgen. Viele Probleme, die uns ratlos wie einen Schluck Wasser in der Luft hängen lassen, könnten damit langfristig gelöst werden. Aber nachhaltige Lösungen brauchen Zeit. Die Familie Geistlich aus Wolhusen benötigte dafür fünf Generationen. Unseren Politikerinnen und Politikern genügt meisten ein einziger Wahlkampf. Entsprechend entpuppen sich die Wahlversprechen später als Rohrkrepierer.

  • 7.9.2019 - Tag der CVP

    Die Partei ist im Umfragetief – und auf der nationalen Wahlkampf-Bühne kaum präsent: O Gott! Wo ist die CVP?

    Die Christdemokraten setzen im Wahlkampf auf Social Media und direkte Kontakte – und finden auch darum auf der nationalen Bühne kaum statt. Das könnte sich rächen. Schreibt BLICK.

    Ja, wo ist sie nur, die gute alte Tante CVP? Das C taugt als Markenkern längst nicht mehr und VP (Volkspartei) war sie – ausser im vergangenen Jahrhundert – nie mehr so richtig. Was bleibt da noch? NIX. Der neue Markenkern der CVP. Ob sich NIX allerdings als Parteinamen eignet, darf bezweifelt werden. Ehrlich wäre er immerhin.

  • 6.9.2019 - Vettel-Day

    Sebastian Vettel ganz umweltbewusst: Mit dem Zug nach Monza!

    Als hauptberuflicher Formel-1-Fahrer umweltbewusst zu leben, vor allem hinsichtlich der vielen Fliegerei, ist "in unserem Job natürlich nicht so einfach", gibt Sebastian Vettel zu. Nichtsdestotrotz bemüht sich der Ferrari-Star, im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten. Und das auch mit durchaus unkonventionellen Methoden. Nach Monza kam Vettel zum Beispiel nicht standesgemäss mit dem Flugzeug oder einem PS-starken Sportwagen, sondern "mit dem Zug" (Vettel wohnt in Ellighausen im Kanton Thurgau), wie er vor dem Grand Prix von Italien verrät: "Um die Fliegerei kommen wir in unserem Job teilweise nicht drumherum. Aber Monza liegt nicht allzu weit weg." Da sei es möglich, CO2-freundlich anzureisen. "Es sind die kleinen Dinge, die man machen kann, für sich selbst, für sein eigenes Bewusstsein", sagt er. "Ob das von aussen wahrgenommen wird, ist gar nicht so wichtig. Aber es gibt sehr viele Leute auf dem Planeten. Wenn alle ein bisschen was machen, ist das schon extrem viel mehr als wenn alle genau das machen, was sie immer gemacht haben." Vettel hat zwar sicher nicht vor, mit dem Segelboot zu den nun bevorstehenden Überseerennen zu reisen - das wäre alleine aus Zeitgründen gar nicht möglich. Aber dass ihm der Umweltschutz ein Anliegen ist, hat er schon mehrfach bewiesen. Zuletzt beim Grand Prix von Ungarn, als er die Journalisten im Paddock ermahnte, ihre Plastikflaschen nicht einfach wegzuwerfen. Weiter sagt Vettel: "Sehr viel wird über das Bewusstsein laufen, was die Zukunft angeht. Dass man sich einfach dessen bewusst ist, dass man nicht einfach wo vorbeiläuft, wenn irgendwo was am Strassenrand liegt, sondern anhält und es aufhebt. Das gehört sich einfach so. Das sind Kleinigkeiten. Aber wenn jeder so denken würde, würde das schon einen grossen Unterschied machen." Schreibt Motorsport-Total.com.

    Vettel ist Familienvater (2 Kinder), 4-facher Formel-1-Weltmeister, Multimillionär und bringt's ohne Hysterie auf den Punkt. Das sind die Botschaften, die wir in die Köpfe der «Generation Greta» pflanzen müssten.

  • 5.9.2019 - Tag der Negativzinsen

    Negativzinsen vernebeln die Sinne

    Dem Staat wird derzeit Geld nachgeworfen, wenn er sich verschuldet. Das ist für Politiker verführerisch: Die ökonomischen Gesetze scheinen aufgehoben. Dass Ökonomen ein solches Denken noch propagieren, ist bedenklich – und gefährlich. Schreibt die NZZ.

    Wenn ein Wort mit dem toxisch kontaminierten Begriff «negativ» belastet ist, lässt das nichts Gutes erahnen. An den bleibenden Schäden der Negativzinsen werden die kommenden Generationen noch lange zu knabbern haben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Zubetonierung der Schweiz zum Wohle der Pensionskassen mit «Geistersiedlungen». Wir sehen: Negativzinsen vernebeln nicht nur die Sinne, sondern verschandeln auch die Landschaft.

  • 4.9.2019 - Tag der Aufklärung

    Verbrannte Regenwälder: «Die Welt hat ohne den Menschen begonnen. Und wird ohne ihn enden»

    «Bei dem Wort Brasilien denke ich zuerst an Brandgeruch», schreibt Claude Lévi-Strauss 1955 in «Traurige Tropen». Es hätte den Menschen ohne Wälder nie gegeben. Gibt es einen aktuelleren Klassiker? Die Regenwälder brennen. Nicht nur in Brasilien. Auch in Bolivien steht ein Wald, gross wie der Libanon, in Flammen, wie man in Europa lesen kann. Was einen auch daran erinnert, dass die Tropen von Lateinamerika dem sogenannten Westen noch im 21. Jahrhundert fremder als Arabien sind. Brasilien liegt in einem anderen Westen, aber näher an Europa als Bolivien und der Rest der Wildnis: Auf der blauen Weltkugel der grünen Nationalflagge steht das auf die Französische Revolution zurückgehende Motto «Ordem e progresso» nach Auguste Comte. Ordnung und Fortschritt. Schreibt die WELT.

    Das Buch «Traurige Tropen» von Claude Lévi-Strauss müsste Pflichtstoff an jeder Schule sein. Denn tatsächlich hat die Erde ohne den Menschen begonnen. Und sie wird auch ohne ihn enden. Besser kann man den Sinn oder Unsinn unseres Daseins auf «diesem unserem» Planeten (frei nach Helmut Kohl) nicht erklären. Aber was nützen Erklärungen, wenn wir nicht die richtigen Schlüsse daraus ziehen?

  • 3.9.2019 - Tag der Gier

    Die Ware, die nie ankommt: «Bei Online-Fake-Shops ist das Wichtigste der gesunde Menschenverstand»

    Nie wurden im Netz mehr Fake-Shops ausser Betrieb genommen als in den letzten Jahren. Nun haben die Behörden eine neue Strategie. Ganze 55 Prozent Rabatt verspricht der Online-Shop für die Marken-Sneaker. Originalpreis: fast 200 Dollar. Wer freut sich da nicht? Denn ausser dem Rabatt ist online Einkaufen ja auch bequem, erfolgt die Lieferung doch direkt nach Hause. Schreibt die AZ.

    Wo der gesunde Menschenverstand fehlt, ist die Gier um so grösser. Konfuzius oder Hölderlin?

  • 2.9.2019 - Tag der Zwillinge

    Jubel im Berliner Zoo: Meng Meng bringt Panda-Zwillinge zur Welt

    Auf die Anstrengung folgen für die junge Mutter erstmal Honigwasser und etwas Ruhe: Im Berliner Zoo hat Panda-Dame Meng Meng putzmuntere Zwillinge zur Welt gebracht. «Meng Meng und ihre beiden Jungtiere haben die Geburt gut überstanden und sind wohlauf», sagte Zoo-Direktor Andreas Knieriem laut Pressemitteilung vom Montag. Schreibt die NZZ.

    Womit bewiesen wäre, dass es die chinesische Einkind-Politik nicht mehr gibt. Do it as Federer ist wohl die neue Maxime der Chinesen, pardon, der Pandas.

    Pandamutter Meng Meng
  • 1.9.2019 - Tag des Wahlkampfgeplänkels

    Eklat an Botschafterkonferenz: Maurer erklärt den Rahmenvertrag für tot

    Der Bundespräsident betonte vor EDA-Diplomaten, das Abkommen mit Brüssel sei gescheitert. Der Vorfall heizt den Konflikt mit Aussenminister Ignazio Cassis an. Als Ueli Maurer (68) am Mittwoch im Berner Stade de Suisse das Wort ergreift, ist ihm nicht nach diplomatischen Floskeln. Ohne Umschweife kommt er auf das brisanteste Dossier zu sprechen: Vor zweihundert Zuhörern erklärt der SVP-Magistrat das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU für gescheitert. Der Vertrag werde ohnehin nicht unterzeichnet, sagt er sinngemäss, es müsse nach «Alternativen» gesucht werden. Schreibt BLICK.

    Man sollte Maurers Wahlkampfgetöse nicht allzu hoch hängen. Ueli Maurer ist nicht nur Bundespräsident, sondern auch ein begnadeter Wahlkämpfer. Ganz unrichtig ist seine Ansage ja auch nicht: In der vorliegenden Form ist das Rahmenabkommen tatsächlich tot. Das wissen alle Beteiligten. Selbst die EU. Aber da wird es die notwendigen Änderungen geben. Sobald der Wahlkampf vorbei ist. Wie sagte ein hochrangiger Politiker aus dem Hohen Haus von Bern hinter vorgehaltener Hand so trefflich: «Nach den Wahlen wird das anstehende Problem mit der Gewerkschaft bzw. mit der SP gelöst. Da sind sich die beteiligten Parteien jetzt schon einig.» Und Maurer selbst erklärte vor einigen Monaten, dass die SVP Wahlen nur mit den Themen Asyl und EU gewinne. Das eine Thema ist der SVP inzwischen etwas abhanden gekommen. Also bleibt nur noch das Thema EU. Ein Schelm, wer Böses denkt.

  • 31.8.2019 - Tag der Ü50

    Novartis hat seinen Campus zu grosszügig konzipiert

    Das Pharmaunternehmen hat am Basler Hauptsitz überschüssige Flächen. Die Situation droht sich wegen des weitreichenden Arbeitsplatzabbaus in der Verwaltung der Firma zu verschärfen. Weil viele Beschäftigte über fünfzig den Job verlieren, sieht sich Novartis auch diesbezüglich Kritik ausgesetzt. Der Pharmariese Novartis braucht Geld für seine teure Forschung und Entwicklung. Um zusätzliche Mittel freizubekommen, hat sich die Firma einem harten Sparkurs in der Produktion und der Verwaltung unterworfen. Einsparungen verspricht sich das Management besonders bei sogenannten Unterstützungsfunktionen, die in Bereichen wie der Finanzbuchhaltung, dem Personalwesen, der Informatik oder bei der Begleitung von klinischen Studien sowie im Umfeld des Marketings angesiedelt sind. Schreibt die NZZ.

    Irgendwie ungerecht von NOVARTIS. Alles, was Ü50 ist, gehört doch laut Statistik der Schweizer Krankenkassen zu den besten Kunden der Pharmabranche. Je älter, je mehr Pillen. Aber bei NOVARTIS steht Ü50 nicht für «über 50 Jahre», sondern für «überflüssig». Und jede Person Ü50, die durch den Arbeitsplatzverlust in Depressionen fällt, ist ein noch besserer Kunde für den Pharmazeutika-Hersteller. Aus dieser Sicht macht es ja auch durchaus Sinn, die «alten Guetzli» (Copyright by Martin Ebner) in die Hölle der neverending Arbeitslosigkeit zu entsorgen.

  • 30.8.2019 - Tag des Velosattels

    Greta segelt nach New York – die Klimabewegung im Aargau ruft zur Velodemo nach Aarau

    Mit einer Sternfahrt nach Aarau wollen Aktivistinnen und Aktivisten darauf aufmerksam machen, dass der Klimawandel auch ländliche Regionen betrifft. Noch vor der Velodemo am Samstag hat die SP am Dienstag im Grossen Rat mehrere Klimavorstösse eingereicht. Nach einer zwei Wochen dauernden Überfahrt ist Greta Thunberg am Mittwoch mit dem Segelboot «Malizia» im Hafen von New York eingelaufen. Schon heute Freitag will die junge schwedische Aktivistin an einem Klimaprotest vor dem Gebäude der Vereinten Nationen teilnehmen. Schreibt die AZ.

    Ein Tag ohne Greta (in den Medien) ist wie ein Tag ohne Greta (in den Medien). Copyright by RAGUSA - aus einer uralten Werbekampagne. Und eine bitterböse Frage sei erlaubt: Der Velosattel ist aus tierischen Produkten (Leder, Schweineborsten zur Polsterung, etc.) hergestellt, die ja alles andere als klimaneutral sind. Werden nun die Grüninnen und Grünen der Sternfahrenden aus dem Aargau ihre Velosättel für die Demofahrt abschrauben? Was dann allerdings einer sexuellen Vergewaltigung des Velos gleichkäme und zu einem entsprechenden # Velosattel me too führen würde.

    Ist das nun noch Satire oder schon Zynismus? Empören Sie sich. Hier.

  • 29.8.2019 - Tag der Mammutaufgaben

    Im Asylwesen warten Mammutaufgaben

    Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz ist so tief wie seit langem nicht mehr. Dennoch sind die Probleme nicht gelöst. Die überfällige Reform der europäischen Migrationspolitik ist blockiert. Wer die EU kritisiert, sollte jedoch zuerst vor der eigenen Tür kehren. Trotz den tiefen Gesuchszahlen warten im Schweizer Asylwesen schwierige Aufgaben. Mit den beschleunigten Verfahren und der Integrationsoffensive traten zwar wichtige Projekte in Kraft. Erstens müssen sich diese Investitionen nun aber auszahlen. Allein beim Bund belaufen sich die Asylausgaben mittlerweile auf über zwei Milliarden Franken pro Jahr. Dass ein beträchtlicher Teil der Flüchtlinge jahrelang von Sozialhilfe lebt, ist eine politische und gesellschaftliche Zeitbombe. Zwar gelang es der Schweiz bis anhin besser als anderen Ländern, die grossen Ausländergruppen zu integrieren. Doch namentlich bei Asylsuchenden aus Eritrea gilt dies als ausgesprochen schwierig. Schreibt die NZZ.

    Auf den Punkt gebracht. Und das erst noch von der NZZ, die ja nicht unbedingt als SVP-Groupie bezeichnet werden kann.

  • 28.8.2019 - Tag der Sonnenbräune

    Ueli Maurer mischt sich in den Ständeratswahlkampf ein – mit einer Empfehlung für den Parteikollegen Franz Grüter

    Der Bundesrat soll sich im Wahlkampf gebührend zurückhalten, besagen die Regeln. Bundespräsident Ueli Maurer setzt sich darüber hinweg. Als Kulisse dient die Wandelhalle. Vor die Kamera tritt Ueli Maurer. In einem rund 30 Sekunden langen Beitrag rühmt der Bundespräsident einen Parteikollegen in den höchsten Tönen: den SVP-Nationalrat Franz Grüter, der im Oktober einen Sitz im Ständerat erobern will. Grüter, sagt Maurer, mache in Bern einen hervorragenden Job. Dann folgt der Appell an die Stimmbürger. «Ich empfehle Ihnen Franz Grüter zur Wahl und danke für die Unterstützung.» Schreibt die AZ.

    Wo ist das Problem? Bundesräte sind nicht selten auch an verkappten Wahlveranstaltungen ihrer Kandidaten anzutreffen. Kommt noch hinzu: Warum sollte Maurer einen hervorragenden Kandidaten wie Franz Grüter nicht empfehlen dürfen? Dass Grüter ein aus der grauen Masse der Politprominenz herausragender Mann ist, bestätigen ihm sogar Personen aus anderen Parteien. Auch wenn der VRP der Green AG nicht so sonnengebräunt daherkommt wie sein Luzerner Kontrahent Damian Müller, der ja kürzlich ebenfalls medienwirksam mit FDP-Bundesrat Cassis CO2-neutral nach Afrika fliegen durfte, wo er sich eine veritable Sonnenbräune holte. Doch Sonnenbräune allein ist ja noch lange kein Qualitätsmerkmal. Von Dieter Bohlen mal abgesehen.

    Klimapolitik Luzern
  • 27.8.2019 - Tag der Flugticketabgabe

    Weshalb eine Schweizer Flugticketabgabe nicht hält, was sie verspricht

    Ständeräte wollen Flugreisen verteuern. Doch die Schweiz macht bald beim europäischen Emissionshandel und ein Jahr später bei einem weltweiten System zur CO2-Minderung mit. Damit wird ein nationaler Alleingang kontraproduktiv. Es tönt zunächst einleuchtend. Die Umweltkommission des Ständerates schlägt eine Ticketabgabe auf Flugreisen von 30 bis 120 Fr. vor, abgestuft nach Distanz. Damit will sie die Nachfrage nach Flügen und den entsprechenden Ausstoss von Treibhausgasen verringern. Es ist zwar richtig, wenn die Airlines nicht mehr gratis Treibhausgase in die Atmosphäre entlassen können. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass eine Schweizer Flugbillettabgabe eine schlechte Idee ist. Erstens wäre bei innereuropäischen Flügen für das Klima kaum etwas gewonnen. Und zweitens wird sich die Schweiz ab 2021 ohnehin an einem internationalen System zur Begrenzung des Treibhausgasausstosses im Flugverkehr beteiligen. Mehrfachbelastungen wären somit vorprogrammiert. Schreibt die NZZ.

    Tja, so ist das halt, wenn die FDP aus rein wahltaktischen Gründen einen nicht wirklich durchdachten Rohrkrepierer lanciert.

  • 26.8.2019 - Tag der Heuchelei

    Bringt Regenwald-Drama den Grünen den Wahlsieg?

    Die heftigen Brände im Amazonasgebiet werden in der Schweiz zum Wahlkampfthema: Grüne wollen nun das Freihandelsabkommen mit Brasilien stoppen. Im Amazonas-Becken brennt der Regenwald. Just zu diesem Zeitpunkt verkündet Wirtschaftsminister Guy Parmelin den Durchbruch bei den Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay – den sogenannten Mercosur-Staaten. Schreibt das Pendlermagazin 20Minuten.

    Möglich, dass man sich diesen Wahlsieg in den grünen Redaktionsstuben des Pendlermagazins wünscht. Das wird aber den brasilianischen Regenwald nicht retten und müsste eigentlich allen Politikerinnen und Politikern inklusive ihrem Gefolge die Schamröte ins Gesicht treiben. Wo blieb der Aufschrei als Sumatras Regenwald abgeholzt wurde (90 Prozent sind bereits seit dem Jahr 2009 (sic!) für immer und unwiderruflich abgeholzt), wo blieb und bleibt er bei der Abholzung des Regenwaldes auf Borneo, in Afrika und all den anderen Regionen auf dieser Welt? Das Satellitenbild der Woche spricht eine eindeutige Sprache! Aber wenn's halt um Palmöl geht, das man – dem grünen Herz sei gedankt – in Europa u.a. zu Biosprit umwandelt, ist die grüne SUV-Welt in Ordnung. Die Ausrottung der wunderbaren und einzigartigen Orang Utans nimmt man als Kollateralschaden billigend in Kauf. Diese widerwärtige und verdammenswerte Heuchelei und Scheinheiligkeit sollte das für dumm verkaufte Wahlvolk bedenken, wenn es das Kreuz bei den grünen Apologeten des Weltuntergangs und all den anderen wahltaktischen Opportunisten (FDP!) und Trittbrettfahrern hinkritzelt, nur weil's momentan in Zeiten des Wahlkampfs so herrlich trendy ist, den Empörungsmodus zu bedienen statt Lösungen anzubieten.

    Orang Utan
  • 24.8.2019

    So schreibt man heisse Schlagzeilen

    Ein Virus plagt die Newsrooms: das «So»-Virus. Dieser Tage schlug es besonders heftig zu. Der Verdacht, hier hätte einer dem andern abgeschrieben, ist natürlich völlig abwegig. Am Mittwoch waren im Internet folgende Schlagzeilen zu lesen: «So will der Bundesrat die Gesundheitskosten bremsen» (Bluewin). Und: «So will der Bundesrat im Gesundheitswesen sparen» («Tages-Anzeiger»). Und: «So will der Bundesrat die Gesundheitskosten in den Griff kriegen» (SRF). Und: «So will Berset die Gesundheitskosten in den Griff bekommen» (Blick). Und: «So will Bundesrat Alain Berset den Kostenanstieg im Gesundheitswesen bremsen» («Aargauer Zeitung»). Schreibt die NZZ.

    Lieber Rainer Stadler (Verfasser des NZZ-Artikels), es gibt eine löbliche Ausnahme: LUZART. «Neun Massnahmen gegen höhere Kosten im Gesundheitswesen»lautete der Titel bei LUZART, auch wenn LUZART wie alle anderen Medien (inklusive NZZ) abgeschrieben hat. Nämlich von der Pressemeldung des Bundes.

  • 23.8.2019

    FDP verteidigt Freddie Mercury als Wahlkampf-Sujet

    Petra Gössi reagiert auf die Kritik von Queen-Fans. Sänger Freddie Mercury symbolisiere ideal die Werte der FDP, ist sie überzeugt. «Wir wollten sicher keine Gefühle verletzen», sagt Gössi dazu. Der FDP gehe es um Bildsprache: «Wenn man etwas will, kann man etwas bewegen», das sei auch Inhalt der Wahl-Kampagne. Schreibt NAU.

    Liebe Greta Gössi, Freddy Mercury war homosexuell. Er bekannte sich dazu. Ganz im Gegenteil zu einigen FDP-MitgliederInnen, über die hinter vorgehaltener Hand immer lauter über sexuelle Präferenzen gemunkelt wird.

  • 22.8.2019 - Tag der Wahrheit

    In Hongkong geht es auch um die Macht der Zahlen

    Die Zahlen der Teilnehmer an den Protesten in Hongkong sind eindrücklich und eignen sich entsprechend für mediale Schlagzeilen. Allerdings gibt es erhebliche Zweifel, wie akkurat die prodemokratischen Organisatoren der Demonstrationen, die Civil Human Rights Front, die Daten erheben. Schreibt die NZZ.

    Ist wie bei einem Krieg (oder bei Wahlen): Die Wahrheit stirbt zuerst.

  • 20.8.2019 - Tag der Vernunft

    Wenn eine Nachbar-Sonne zur Supernova wird

    Schon Johannes Kepler beobachtete 1604 die Explosion einer Supernova. Astronomen rechnen damit, dass so etwas bald im Sternbild Orion passiert. Näher gelegen, wäre die Gammastrahlung absolut tödlich. Menschengemachte Umweltkatastrophen stehen im kollektiven Bewusstsein heute im Vordergrund, wenn es um Untergangsszenarien geht. Allen voran der kurzfristige, vom Menschen verursachte Klimawandel. Dabei sind natürliche Bedrohungen aus dem Weltall nicht weniger zu fürchten. In einer Miniserie stellen wir die verschiedenen Szenarien und was wir dagegen tun können, vor. Unser Autor Gerd Küveler promovierte in Astrophysik und war bis zu seiner Emeritierung Professor für Ingenieurinformatik an der Hochschule RheinMain. Schreibt die WELT online.

    Zitieren wir zwei Sätze aus dem Artikel: «Gegenwärtig sollten wir uns auf die kurzfristige, vom Menschen verursachte Erderwärmung konzentrieren. In der aktuellen Debatte stört allerdings, dass so gut wie nie auf die natürliche, unaufhaltsame Komponente, die zur ganzen Wahrheit gehört, hingewiesen wird.» Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • 19.8.2019

    Chemiekonzern mit Wirtschaftssorgen: BASF-Chef fordert neue Agenda 2010

    Die abflauende Konjunktur und die anhaltenden Handelskonflikte weltweit belasten BASF. Der Chef des Ludwigshafener Chemiekonzerns, Martin Brudermüller, hat in dieser Lage nun mehr Einsatz von der Politik verlangt. Konzernchef Brudermüller, der die Führung des bedeutenden Dax-Konzerns vor gut einem Jahr übernahm, fordert von der Politik auch eine stärkere Forschungsförderung und einen neuen, umfassenderen Ansatz in der Klimapolitik: "Wir haben die Chance, das Thema ganz groß zu denken und dadurch Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland und Europa sinnvoll zu verknüpfen." Ziel müsse es sein, erneuerbare Energien möglichst zu verbilligen, um Anreize zur CO2-Vermeidung zu schaffen, sagte Brudermüller in dem Interview. Die aktuelle politische Diskussion um einen verbesserten Klimaschutz verfolgt er aber offenbar mit Sorge. "Gesellschaftliche Unterstützung wird es nur geben, wenn Klimaschutz nicht in Arbeitslosigkeit mündet", sagte Brudermüller in Interview. Dazu gehöre auch ein klein wenig mehr Realismus. "Man muss den Bürgern schon sagen, dass sich dann manche Preise verändern und das ein oder andere Verhalten geändert werden muss. Wir brauchen da einen viel breiteren und offeneren Dialog." Schreibt der SPIEGEL.

    Die Folgen von falschen Entscheidungen wirken sich stets mit einer gewissen Verzögerung aus. Erst kommen sie schleichend, doch plötzlich sind sie da mit ihrer gewaltigen Zerstörungskraft für Wirtschaft und Gesellschaft. Und genau diese beiden Säulen bezahlen dann die Zeche für den Opportunismus der nur noch auf Umfrageprognosen blickenden Parteien.

  • 18.8.2019 - SCHWEXIT-Day

    Begrenzungs-Initiative fällt bei Nationalrats-Kommission durch

    Auch der Bundesrat lehnt die Initiative «für eine massvolle Zuwanderung» ab. Bei einem Ja hätte er ein Jahr Zeit, um mit der EU die Beendigung der Personenfreizügigkeit auszuhandeln. Gelingt das nicht, müsste er das Abkommen einseitig kündigen. Justizministerin Karin Keller-Sutter spricht in diesem Zusammenhang von einem «Schweizer Brexit». Schreibt SRF.

    Darf man einer Bundesrätin widersprechen? Nein, darf man nicht. Also tun wir es: Liebe Frau Justizministerin, einen «Schweizer Brexit» kann es niemals geben, weil die Schweiz nicht Vollmitglied der EU ist. Und wäre sie es, wäre der Begriff «Brexit» ebenfalls falsch. «Schwexit» käme der Sache dann schon viel näher.

  • 17.8.2019 - Tag der Panik

    Greta Thunberg wollte Panik sähen, erntet nun aber Wut

    «Ich will, dass ihr in Panik ausbrecht!» Greta Thunberg fand drastische Worte, als sie Anfang Jahr den Managern am World Economic Forum in Davos ins Gewissen redete. Seither ist die 16-jährige Klimaaktivistin omnipräsent in den Medien. Doch statt wegen der Klimaerwärmung in Panik zu geraten, brechen die Menschen wegen Greta in Wut aus. Jeder Artikel, der auf einem Online-Medium zu Greta aufgeschaltet wird, zieht ein Schweif an hasserfüllten Kommentaren nach sich. Schreibt die AZ.

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

  • 16.8.2019 - 5G-Day

    5G-Umstellung treibt Produktion von "Wasserkühlung" in Smartphones an

    Eingebaute Modems, die 5G Internetanschluss ermöglichen, erzeugen viel Hitze in Smartphones – Hersteller von Kühlsystemen rechnen mit einem Boom in der Nachfrage. Schreibt Der Standard.

    Da fällt einem unwillkürlich Alexander von Humboldt ein: «Alles hängt mit allem zusammen.»

  • 15.8.2019

    Brasilien-Präsident zu Merkel: «Nehmen Sie die Knete und forsten Sie Deutschland wieder auf!»

    Deutschland hat seine Fördermittel zur Aufforstung des brasilianischen Regenwaldes auf Eis gelegt. Bei Präsident Jair Bolsonaro führte das zu einer Attacke auf die „geliebte Frau Angela Merkel“. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach dem Stopp deutscher Projekte zum Schutz des Regenwaldes Bundeskanzlerin Angela Merkel empfohlen, das Geld daheim zu verwenden. „Ich möchte auch der geliebten Frau Angela Merkel eine Nachricht hinterlassen: Nehmen Sie diese Knete und forsten Sie Deutschland wieder auf, okay? Dort ist es viel nötiger als hier“, sagte Bolsonaro am Mittwochabend (Ortszeit) vor der Presse. Schreibt WELT online.

    No Political Correctness. Auch wenn man sich ein Schmunzeln nicht verklemmen kann. Seine Machos in Brasilien wird Bolsonaro mit diesem Statement jedenfalls begeistern. Learning by The Donald, nennt man das heutzutage. Dem Regenwald wird's allerdings kaum helfen.

  • 14.8.2019 - Tag der Fake-News

    Interaktive Karte: So viele Wohnungen stehen in Ihrer Gemeinde leer

    Noch immer stehen Tausende Wohnungen im Aargau leer – im Bezirk Muri hat der Bestand besonders zugenommen. Wie viele Wohnungen welcher Grösse in Ihrer Gemeinde gerade leer stehen, erfahren Sie in unserer interaktiven Karte. Deckt die AZ auf.

    Da hatte der Gemeindeammann Hanspeter Schläfli von Oftringen tatsächlich recht, als er letztes Jahr auf einen BLICK-Bericht über «400 Leerwohnungen» in Oftringen mit der Gegendarstellung konterte, es seien gar nicht 400 Wohnungen. Stimmt. Es sind in Tat und Wahrheit lediglich 391 laut amtlicher Statistik. BLICK sollte sich gefälligst beim Gemeindeammann Schläfli für diese Fake-News und deren masslose Übertreibung entschuldigen.

  • 13.8.2019 - Tag der Bewertungsportale

    Die ungeschminkte Wahrheit über die Welt der Unternehmen

    Die Firmenbewertungsplattform Kununu hat sich als wichtige Informationsquelle für junge Stellensuchende etabliert. Die Betreiber des Portals legen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter einer Firma hier offen und ehrlich über ihren Arbeitgeber äussern können. Schreibt die NZZ.

    Das Portal sagt überhaupt nichts aus und hat zwei tödliche Schwächen: Die Bewertungen sind anonym und E-Mailadressen werden angeblich geprüft aber definitiv nicht verifiziert. Soeben als Test bei einer zufällig ausgesuchten Firma mit einer Fake-E-Mailadresse von GMX eine Bewertung abgegeben, die prompt auch publiziert wurde. Das lässt Tür und Tor offen für Fake-Bewertungen von beiden Seiten: Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber.

  • 12.8.2019 - Placebo fürs Volk

    Neues Ökolabel soll Schweizer Milchbauern aus der Krise helfen

    Es herrscht Aufregung im Milchland Schweiz. Am Dienstag wird in Bern ein schweizweit gültiges Label für nachhaltige Milch präsentiert. Im Beisein von Bundespräsident Ueli Maurer werden die Grossverteiler, Verarbeiter und Bauern eine Charta unterzeichnen, in der sie sich zu einer tier- und umweltfreundlichen Milchproduktion bekennen. Bereits feiert die Branche den Standard als Eintritt in ein «neues Zeitalter». Doch dessen Einführung war eine Zangengeburt. Und noch immer ist die Gefahr nicht gebannt, dass neue Grabenkämpfe zwischen den Bauern und der Industrie ausbrechen und das Label zur Makulatur machen. Schreibt die NZZ.

    Erinnert irgendwie an den «Stuhlkreis» im Kindergarten. Das Ergebnis wäre in etwa das Gleiche: Nice to have, aber absolut wirkungslos. Ökolabels sind grösstenteils nichts anderes als Placebo fürs dumme Konsumenten-Volk.

  • 11.8.2019

    Chinesen über die Proteste in Hongkong: «Zu viel Freiheit ist nicht gut für die Menschen»

    Herr Lee wusste, dass es gefährlich werden könnte, hierher zu kommen. Der Reiseführer hatte die Gruppe noch vor der Abfahrt gewarnt: Man solle nachts nicht auf die Straße gehen. Dann hatte er auf Lees ärmelloses T-Shirt gezeigt, das um den Bauch herum spannt, und ihn ermahnt. Ob er keine andere Farbe hätte wählen können? Schwarz sei die Farbe der Randalierer. Schreibt SPIEGEL Online.

    Reisen bildet. Inzwischen reisen Chinesen als Touristen rund um die Welt. Dabei lernen sie nicht nur neue Länder kennen, sondern auch die Widersprüche unserer «westlichen» Demokratien und Freiheiten. Ein junger Individual-Tourist aus China sagte kürzlich beim Tibeter an der Ledergasse in Luzern, angesprochen auf die «Menschenrechte» in China, im feinsten Englisch und mit dem süffisant-asiatischen Lächeln im Gesicht: «Stellen Sie diese Frage auch an Touristen aus Saudi Arabien?»

  • 10.8.2019 - Wer hat noch nicht? Wer will noch mal?

    Comeback auf der Politbühne: Doris Leuthard macht Klimawahlkampf für ihre CVP

    Nur wenige Monate nach ihrem Rücktritt lässt sich die alt Bundesrätin von der CVP vor den Karren spannen. Die Klimademonstrationen hätten neuen «neuen Schwung» gebracht, lobt Ex-Umweltministerin Leuthard. Schreibt die AZ.

    Die Klimadiskussion verkommt im Wahlkampf dank opportunistischen Parteien zum hysterischen Running Gag. Oder zum JEKAMI. Wer hat noch nicht? Wer will nochmal? Selbst Doris Leuthard macht sich nun zur Lady Greta Gaga. Auf der Strecke bleiben die sachlichen Argumente.

  • 9.8.2019 - Tag der Überbevölkerung

    Sprachpapst Wolf Schneider: «Wir sind zu viele geworden für einen Planeten»

    Die Weltgeschichte der Überbevölkerung nach Schneider geht so: 1798 predigt Pfarrer Malthus: „Kriegt weniger Kinder!“ 1800: Die erste Milliarde ist voll. 1930: Zwei Milliarden Menschen. 1960 drei, 1975 vier, 1987 fünf, 1999 sechs. 2012 waren es sieben, 2020 werden es acht Milliarden sein. „Wir sind“, schreibt Wolf Schneider, „zu viele geworden für einen Planeten. Zu tüchtig, zu gierig sind wir auch. Wir vermüllen, zertrampeln, vergiften die Erde, als hätten wir noch eine zweite als Reserve.“ Schreibt die WELT online.

    So ist das halt im Leben: Während Clemens Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke, für die in etwa gleiche Aussage geteert und gefedert wird, lobpreisen wir einen Methusalem als «Sprachpapst». Dabei sind die Thesen von Wolf Schneider so neu auch wieder nicht: In seinem «Essay The Principle of Population» aus dem Jahr 1798 knöpfte sich der Brite Robert Malthus (1766-1834) die Übervölkerung als Problem der sich anno dazumal neu entwickelnden Ökonomie vor. Sie sehen: Wenn drei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

    Auch wenn die westliche «Wertegemeinschaft» die diktatorisch von Mao für China verfügte «Ein-Kind-Politik» unablässig und gebetsmühlenartig als Verletzung der Menschenrechte verurteilte, stellt sie sich im Nachhinein als richtig heraus. Ohne diesen Diktatorenerlass hätten wir nämlich heute eine Milliarde Erdenbewohner plus.

  • 8.8.2019 - Tag der moralischen Empörung

    Razzien in Mississippi: US-Behörden nehmen Hunderte illegale Einwanderer fest

    US-Präsident Trump hat illegaler Migration den Kampf angesagt. Bei Durchsuchungen in mehreren Betrieben in Mississippi hat die Polizei nun rund 680 Menschen ohne gültige Papiere entdeckt. Schreibt SPIEGEL online.

    Bevor Sie jetzt in den Empörungsmodus fallen: Solche Razzien werden auch in der Schweiz durchgeführt. Meistens veranlasst von der Gewerkschaft UNIA.

  • 7.8.2019 - Tag der Lenkungsabgabe

    Tierwohl und Klimaschutz: Union, SPD und Grüne offen für Verteuerung von Fleisch

    Union, SPD und Grüne können sich aus Gründen des Tierschutzes eine Verteuerung von Fleisch vorstellen. Tierschützer fordern eine Fleischsteuer, um mit den Einnahmen die Haltebedingungen von Nutztieren verbessern zu können. Die Union begrüsst den Vorstoss, SPD und Grüne bringen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ins Spiel. Schreibt die WELT online.

    Wie lange es wohl dauern wird, bis unsere Schweizer Opportunisten und Wendehälse, allen voran Greta Gössis FDP, im Überbietungswettkampf in der heissen Phase des Wahlkampfs diesen Tierwohl- und Klimaschutz-Furz aus Deutschland ebenfalls auf ihre Fahnen heften werden? Wird dann allerdings nicht als «Steuer» benannt, sondern als «Lenkunsabgabe» wie die Flugticket-Steuer der FDP, die ja laut Ständerat Damian Müller (FDP Luzern) keine Steuer ist. Sondern eben eine Lenkungsabgabe. So steht's geschrieben im sakrosankten FDP-Programm, aus dem Müller gerne und oft zitiert. Dann muss es ja wohl stimmen.

    Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebes und allseits umworbenes und verarschtes Wahlvolk merket Euch: Jede Steuer ist auch eine Lenkungsabgabe und jede Lenkungsabgabe ist eine Steuer. Ist wie beim Autofahren. Steuern oder lenken kommt letztendlich auf das Gleiche raus: Euch den Batzen aus der Tasche zu ziehen. So einfach ist das.

  • 6.8.2019

    Bosch-Chef: Brauchen pro Elektroauto bald nur noch einen Mitarbeiter

    Weil der Marktanteil von Diesel-Autos sinkt, kündigt der Chef des grössten Autozulieferers Veränderungen an: Er spricht über Zeitkonten, Vorruhestandsregelungen und den Abbau von temporär Beschäftigten. Schreibt die FAZ.

    Frei nach Alexander von Humboldt: Alles hängt mit allem zusammen. Aber die wirklich wichtigen Fragen mit Sprengstoff für die nahe Zukunft, kommen vor den Wahlen nicht auf den Tisch. Weil sie mit populistischem Aktionismus nicht zu lösen sind? Haben Sie in den letzten sechs Monaten je einen Artikel über Internet 4.0 und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft gelesen? Man fragt sich manchmal: Gibt's Internet 4.0 überhaupt noch?

  • 4.8.2019 - Tag der Fruchtbarkeit

    «Dann würden die Afrikaner aufhören, Kinder zu produzieren»

    Der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke, Clemens Tönnies, sorgt bei einer Veranstaltung für einen Skandal. Für seine Äusserungen soll Clemens Tönnies sogar Beifall bekommen haben. Der Ehrenrat des Klubs prüft die Aussagen. Schreibt die FAZ.

    Auch wenn sich einem die Argumentationskette des Herrn Clemens Tönnies beim besten Willen nicht erschliesst (warum sollten Afrikaner bei Atomstrom-Licht plötzlich keine Kinder mehr zeugen?), hat er in der Sache absolut recht. Nur ist Afrikas Fertilitätsrate ein absolutes Tabuthema. Ein No go schlechthin. Jede Diskussion darüber wird augenblicklich mit der Rassismuskeule niedergebügelt. Auch wenn die afrikanischen Migrationsströme die westliche «Werte»-Gemeinschaft je länger je mehr vor unlösbare Probleme stellen.

  • 2.8.2019 - NETFLIX- und YOUTUBE-Day

    Hannovers Flughafenchef: «Verzichtet mal auf Netflix!»

    „Verzichtet mal auf Netflix“, sagt Hannovers Flughafenchef Hille in Richtung Fridays for Future. Schliesslich sei der CO2-Fussabdruck des Internets höher als der der Luftfahrt. Von der Politik verlangt er Projekte für CO2-freies Fliegen. Schreibt die FAZ.

    Man kann dem Mann nur beipflichten. Wo er recht hat, hat er recht. Auch wenn er YOUTUBE als einen der grössten globalen Stromfresser vergessen hat. Wer hätte denn gedacht, dass das grösste Datencenter der Schweiz laut Auskunft des Verwaltungsratspräsidenten die Hälfte der Tagesleistung des nahegelegenen Atomkraftwerks für sich beansprucht? Dieses AKW verursacht zwar kein CO2, doch ist das AKW erst mal abgeschaltet, was demnächst passieren wird, sieht die CO2-Rechnung des Datacenters genau so aus, wie von Raoul Hille beschrieben. Und wie man CO2-neutrales Kerosin herstellen kann, lesen Sie hier! Merken Sie langsam, wie Sie von der FDP im Verein mit den Grünen Parteien aus wahltaktischen Gründen für die kommenden Herbstwahlen belogen und betrogen werden?

  • 1.8.2018 - Tag des Schweizer Mülls

    Bauamt räumte zwei Tage lang auf: Jugendliche liessen sackweise Abfall und Scherben zurück

    Eine Klasse aus Mellingen feiert ihren Abschluss in Tägerig. Ärgerlich für die Gemeinde: sie hinterlässt so viel Abfall, dass das Bauamt zwei Tage lang aufräumen muss. «Schattenseiten einer Klassenabschlussfeier», titelt die Gemeinde Tägerig in ihrem neusten Medienbulletin und hält dazu weiter fest: «Die Abschlussklasse der Schule Mellingen hat vom 4. auf den 5. Juli eine private Feier beim Grillplatz Huuswiese in Tägerig veranstaltet. Der Umweltschutzgedanke ist bei diesen Jugendlichen dabei offensichtlich gänzlich verloren gegangen. Unmengen von Alkohol wurden hochgetragen und konsumiert. In der Folge lagen Flaschen und Scherben weit verstreut im Wald und auf dem angrenzenden Wiesenland.» Schreibt die AZ.

    Die Fälle häufen sich. Die zwei Gesichter der «Friday for Future»-Jugendbewegung: Friday for Garbage? Hat sich die selbsternannte Hohepriesterin der Schweizer Klimabewegung, Greta Gössi von der FDP, dazu schon geäussert?

  • 31.1.2019 Siri-Tag

    Apples 1000-Dollar-Wette geht nicht auf

    Vor allem die Nachfrage in China schwächelt. Das iPhone macht inzwischen nicht mal mehr die Hälfte des Umsatzes aus. Der Konzern musste zuletzt eine ganze Reihe negativer Schlagzeilen verkraften. Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, was viele Kunden erschrecken dürfte: Vertragsfirmen, die für Apple den Sprachassistenten Siri verbessern sollten, erhielten regelmäßig Zugriff auf Tonaufnahmen. Ihre Mitarbeiter wurden zu Zeugen von allerlei Vertraulichem, wie der britische „Guardian“ enthüllte. Sie hörten demnach zum Beispiel, wie Nutzer über ihre Gesundheit sprachen. Paare wurden beim Sex belauscht. Eine Aufnahme soll sogar die Abwicklung eines Drogendeals festgehalten haben. Die Besitzer der iPhones wussten davon nichts. Immerhin waren die Dateien offenbar anonymisiert. Schreibt die WELT online.

    Dieser Artikel sagt eigentlich nichts Neues über Apples derzeitige iPhone-Misere aus, dafür aber umso mehr Altbekanntes über die Userinnen und User von Smartphones, die scheinbar vergessen haben, wo die Abschaltfunktion von «Siri» & Co. (Sprachassistenten hat inzwischen jedes Billig-Smartphone) zu finden ist. Oder sie haben tatsächlich eine Frage an Siri: «Hey Siri, wo verdammt noch mal ist der Eingang?» oder ähnliches. Aber lassen wir das.

  • 30.7.2019 - Greta singt: Zwei Fäuste für ein Hallelujah. Amen.

    Jetzt singt sie auch noch: Greta Thunberg veröffentlicht Klimaschutz-Song - «Zwei Fäuste für ein Hallelujah. Amen.»

    Greta Thunberg macht jetzt auch Musik: Die schwedische Klimaaktivistin hat sich mit der britischen Indie-Rockband "The 1975" zusammengetan und einen Song aufgenommen. In diesem ruft sie zu zivilem Ungehorsam auf, um Massnahmen gegen Treibhausgasemissionen zu erzwingen. Steht so als Agenturmeldung überall geschrieben.

    Da hat die FDP aber das ganz grosse Kino für den kommenden Wahlkampf verpasst: Greta Thunberg und Greta Gössi im Duett. Das wäre der unwiderstehliche Running-Hit auf den Social Medias geworden. Hätte sogar den SVP-Wahlkampfsong getoppt. Wobei, da muss man ehrlich sein: der SVP-Wahlkampfsong würde selbst von einem Kindergartenchörli haushoch überflügelt.

    Hier geht's zum Greta Thunberg-Song

  • 29.7.2019 - Tag der Schweizer Monarchie

    Steinegger, Giezendanner und Co: Der Wahlkampf 2019 ist Familiensache

    Die Eltern stapften vor, die Kinder führen weiter: Politik wird in der Schweiz zur Familiensache. Im Wahljahr 2019 streben gleich mehrere grosse Namen nach einem Amt auf Bundesebene. Erbmonarchie? Fragt der BLICK.

    Dynastien haben in einer Demokratie nichts zu suchen. Damit sollte das vielzierte Volk sehr vorsichtig umgehen. Denn mit den Söhnen und Töchtern berühmter Politiker-Familien wandern auch deren Netzwerke in die Parlamente. Einerseits. Andererseits sollten wir die Kinder von Politikerinnen und Politikern nicht vorverurteilen. Niemand kann sich seine Eltern aussuchen. Zumal sich ein berühmter Name auch als Bumerang und Belastung erweisen kann. Man denke zum Beispiel an die Feindbilder, die ein Namen wie «Blocher» (Wertfrei, wohlverstanden!) in gewissen Kreisen erzeugen kann.

  • 28.7.2017 - Tag des Hundegagels

    Wettervorhersage: Nach der Sonne kommen Blitz und Donner

    Die Hitzewelle mit ihren Rekordtemperaturen klingt in Deutschland ab - und die Unwettergefahr wächst. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Blitzschlag, umstürzenden Bäumen und fliegenden Gegenständen. Schreibt der SPIEGEL.

    Das hat der Sommer so an sich, dass es ab und zu mal blitzt und kracht. Sogar Hagel wie Hundegagel fällt manchmal vom Himmel Frei, sehr frei sogar, nach Bill Clinton: It's the Nature, Stupid.

  • 26.7.2019 - Tag der Lenkungsabgaben

    Schweizer Autokäufer setzen weiter auf Verbrennungsmotoren

    Die grosse Elektrifizierungswelle ist noch nicht in die Schweiz geschwappt. Benziner und Diesel dominieren zur Jahresmitte 2019 weiterhin die Verkaufszahlen. Schreibt die NZZ.

    Weiss das Greta Gössi schon? Wenn ja, arbeitet sie sicher schon an einer entsprechenden Steuer, bei der FDP inzwischen «Lenkungsabgabe» genannt. Steuern sind nur dann Steuern, wenn sie die FDP-Klientel betreffen.

  • 25.7.2019

    Machen Smartphones den Menschen dümmer?

    Nachts raubt es manchen den Schlaf, tagsüber lenkt es oft von der Arbeit ab. Trotzdem ist das Smartphone nicht mehr wegzudenken. Forscher untersuchen, wie sich seine Nutzung auf Gehirn und Lesegewohnheiten auswirkt. Schreibt der SPIEGEL.

    Die Frage ist so dämlich wie die vorwiegend im Konjunktiv geschriebene Studie.

  • 24.7.2019 - Faktencheck

    Klimasünde Inlandsflug? Die Zahlen sagen etwas anderes

    Die von den Grünen geplante Abschaffung von Inlandsflügen in Deutschland würde kaum zu einer CO2-Einsparung beitragen. Denn innerdeutsche Flüge sind lediglich für 0,3 Prozent der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Damit gehört der Flugverkehr zu den kleinsten CO2-Emittenten. Der Autoverkehr bringt es dagegen auf 20,8 Prozent. Schreibt WELT online.

    Es geht längst nicht mehr um Fakten, sondern nur noch um Wahltaktik für die kommenden Herbstwahlen in den ostdeutschen Ländern. Und allfällig vorgezogene Bundestagswahlen, sollte die Koalition zwischen CDU/CSU und SPD platzen. Jetzt mit dem Zeigefinger auf Deutschland zu zeigen und in Häme auszubrechen ist definitiv der falsche Weg. Denn in der Schweiz herrschen ähnliche Zustände. Auch hierzulande fallen Fakten wie welkes Laub unter die Tische. Schliesslich finden im Herbst die Schweizer Nationalrats- und Ständeratswahlen statt.

  • 23.7.2019 - Tag der FDP-Birkenstöcke

    Greta Thunberg kommt in die Schweiz

    Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg nimmt vom 5. bis zum 9. August am Klimagipfel «Smile for Future» in Lausanne teil. Zum Treffen werden mehr als 450 junge Menschen aus 37 europäischen Ländern erwartet. Die 16-jährige Thunberg, aus deren Schulstreik eine internationale Klimaprotestbewegung mit Hunderttausenden Anhängern geworden ist, werde neben dem Nobelpreisträger Jacques Dubochet in Lausanne anwesend sein, teilten die Organisatoren des Gipfels am Montag mit. Schreibt die AZ.

    Das ist ja DIE Gelegenheit, dass sich die beiden Gretas endlich umarmen und ein wahltaktisches Selfie produzieren: Greta Thunberg und Greta Gössi von der FDP. Merkel hat's ja schliesslich vorgemacht, wie man populäre Themen für die eigene Partei kurz vor Wahlen vereinnahmt. Von Merkel lernen, heisst siegen lernen.

  • 22.7.2019 - Wochenstart

    Wie sich ein Georgier erfolgreich von der Migros inspirieren lässt

    Der Getränkeproduzent Micheil Swimonischwili überzeugt mit Unternehmergeist und will sein Land nach vorne bringen. Die Schweiz spielt dabei eine entscheidende Rolle. Schreibt die NZZ.

    Beginnen wir die neue Woche doch für einmal mit einer positiven Meldung! Ja, ja, draussen ist's heiss. Und morgen wird's laut 20Minuten noch heisser. Das hat der Sommer aber so an sich. Auch ohne Live-Ticker von 20Minuten.

  • 21.7.2019

    Trickserei mit Smartvote: Parteien verkaufen die Wähler für dumm

    Vor den Wahlen im Herbst informieren sich viele Bürger auf Smartvote. Jetzt wird klar: Die Parteien nehmen Einfluss auf die Profile ihrer Politiker. Schreibt SonntagsBlick.

    Ganz grosses Kino: Da muss ausgerechnet die vielgeschmähte SVP den übrigen Parteien zeigen, wie gelebte und bürgernahe Demokratie geht.

  • 20.7.2019

    So viel kostet die Klimapolitik der FDP

    Der Strategiewechsel des Freisinns unter Präsidentin Petra Gössi bedeutet neue Steuern, Regulierungen und Kosten. Eine Analyse der grünen Forderungen zeigt: Sie führen bis 2030 zu Mehrbelastungen von mindestens 40 Milliarden Franken. Schreibt die Weltwoche.

    Tja, wahltaktischen Opportunismus gibt's halt nicht zum Nulltarif. Auch nicht beim Freisinn. Die Strafsteuer, von der FDP als «Lenkungsabgabe» verharmlost, ist nichts anderes als eine gigantische Umverteilung.

  • 18.7.2019

    «Radikal» sind für die Klimabewegten immer die anderen

    Im Kampf gegen den Klimawandel mischen zum Teil gewaltbereite Linksextreme mit. Obwohl sie aus ihrer Gesinnung kein Geheimnis machen, will sie kaum jemand als Gefahr erkennen. Schreibt die NZZ.

    Tja, so ist es halt, wenn man für ein paar Wählerstimmen dem inneren «Schweinehund» nachgibt und Allianzen schmiedet, die unkontrollierbar sind. Opportunismus gibt es nun mal nicht zum Nulltarif.

  • 17.7.2019

    Trotz Protesten der Klimaschüler fliegen die Schweizer munter weiter

    Doch kein «Greta-Effekt»: Im Juni meldet der Flughafen Zürich wieder steigende Passagierzahlen. Immer mehr Reisende wollen sich aber ökologisch zeigen. Berichtet die NZZ im Schweisse ihres Angesichts.

    Ist das nun in Zeiten der neuen neverending Story, diesmal geschrieben von Greta Thunberg und nicht von Michael Ende, nur noch absurd oder schon Schizophrenie? Dass in den Sommermonaten mehr geflogen wird, ist ja trotz aller guten Vorsätze noch verständlich. Schliesslich sind wir alle kleine Sünderlein. Kein Problem. Damit lässt sich leben. Dass aber ausgerechnet die Menschen, die täglich auf dem Altar der Klimagöttinen Greta & Petra eine Kerze anzünden, aus der Schweizer Sommerhitze in noch viel heissere Gefilde abdüsen, wo täglich Temperaturen zwischen 37 und 40 oder noch mehr Grad herrschen, fällt dann doch eher unter die Kategorie «schizophren». Definitiv klar ist aber, was eine Flugticket-Steuer bewirken würde: Rein gar nichts. Ausser einem Monstrum von einer neuen Steuer.

  • 16.7.2019

    Die FDP: Eine Partei, die vom Klima-Fieber getrieben ist

    Gelingt es der FDP, den Erfolg der kantonalen Wahlen auf nationaler Ebene fortzusetzen? Der Wahlausgang im Herbst ist für die Partei offener als noch vor einem halben Jahr. Das hat auch mit der Klima-Debatte zu tun. Schreibt die AZ.

    Frei nach dem erfolgreichen Drehbuch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel okkupiert eine Partei, diesmal ist es die Schweizer FDP, ein für die kommenden Herbstwahlen verlockendes Wahlkampfthema. Doch wie das so ist im Leben vor wichtigen Wahlen: Einige Politgrössen predigen Wasser und trinken Wein. Wie denn das, werden Sie sich jetzt fragen? Ein Artikel vom Online-Portal WATSON entlarvt die erschreckende Scheinheiligkeit und Wendehalsmechanik der FDP im Zusammenhang mit der Klimapolitik. Populismus at its best.

  • 15.7.2019

    Wer vom VW Golf auf einen Tesla umsteigt, tut seinem Gewissen einen Gefallen – nicht unbedingt dem Klima

    Die erneuerbaren Energien gelten als «sauber» und werden in der Schweiz stark subventioniert. So wollen es die Politik und das Volk. Warum eigentlich? Fragt sich Stefan Häberli von der NZZ.

    Ja, warum eigentlich? Gute Frage. Könnte es damit zusammenhängen, dass sich die Politik mehr dem Opportunismus zuwendet statt den Fakten und das Volk sich gerne ein X für ein U vormachen lässt, womit sich das schlechte Gewissen beruhigen lässt?

  • 14.7.2019

    Santésuisse warnt: Die Prämien der Krankenkassen könnten um über 30 Prozent steigen

    Der Ärzteverband und einer der beiden Krankenkassenverbände präsentieren einen neuen Ärztetarif. Doch der ist 20 Prozent teurer als der aktuelle. Schreibt die AZ.

    Die tickende Zeitbombe. Dafür hat die Politik bei den anstehenden Herbstwahlen weder Zeit noch Interesse und definitiv keine Antworten. Lieber frönt man dem einträglichen Klima-Opportunismus. Damit lassen sich mehr Wählerstimmen einfahren und man kann erst noch Versprechen abgeben, die niemals eingelöst werden müssen.

  • 12.7.2019

    In der EU schlägt die Stunde der Gaukler und Taschenspieler

    Niemand beherrscht die Kunst der Illusion besser als die EU. Die Personalentscheidungen des Rats täuschen Geschlossenheit vor, doch es gibt mehr Verlierer als Gewinner. In zentralen Fragen bleibt die Union zerstritten, ausserdem steckt sie in einer Verfassungskrise. Meint die NZZ.

    Nicht nur in der EU. Auch in der Schweiz schlägt momentan die Stunde der IllusionskünstlerInnen. Nur mit dem Unterschied, dass es sich im Alpenland nicht um Stunden, sondern um Monate handelt. Bis zur Herbstwahl. Dann wird die Ernte eingefahren. Gällid!

  • 11.7.2019 - Tag des Superlativs

    Kritischer Bericht über Agrarkonzern Cargill: «Das schlimmste Unternehmen der Welt»

    Ob Aldi, Edeka, Nestlé oder McDonald's - alle haben Produkte von Cargill. Der Konzern ist ein Riese auf dem Agrarmarkt - und laut einem Bericht mitverantwortlich für Kinderarbeit, Regenwaldzerstörung und Umweltverschmutzung. So steht es geschrieben im SPIEGEL.

    «Das schlimmste Unternehmen der Welt» – das ist ja mal eine Headline für ein Unternehmen, das kaum jemand kennt! Könnte aus dem Trumpschen Superlativ-Übertreibungs-Vokabular stammen. Eine Steigerung ist beinahe unmöglich. «Das allerschlimmste Unternehmen der Welt, schlimmer als Nestlé und Glencore zusammen» – die bisherigen Titelhalter – vielleicht?

    Sei's drum, die Empörung im SPIEGEL-Leserforum ist gross. An Grösse nicht mehr zu überbieten, um auch einmal einen kaum zu toppenden Superlativ zu verwenden, der ja in der deutschen Sprache die höchste Steigerungsform des Adjektivs bedeutet. Und das ist für einmal keine Übertreibung.

    Allerdings wird man den Eindruck nicht los, dass all die Empörten und Rächer der Entrechteten trotzdem beim nächsten Einkauf bei ALDI die Regale nach den billigsten Foodartikeln durchstöbern. Und sich bei C&A T-Shirts für 15 Euro kaufen. Nicht eines, sondern gleich drei zum Wahnsinns-Preis von 15 Euro am Kudamm in Berlin. Oder für 15 Franken an der Hertensteinstrasse in Luzern. Da kann man Kinderarbeit, Umweltzerstörung und Regenwaldabholzung schon mal negieren. Geiz soll ja angeblich geil sein.

    Aber ja nicht in einem Leserforum. Dort, wo man wirklich mal der gute Mensch sein kann, verschweigt man ihn tunlichst. Ist vermutlich auch besser so, will man der Empörung nicht die Wirkung nehmen.

  • 10.7.2019

    Kehrtwende: Luzerner FDP-Vizepräsidentin unterstützt SVP-Ständeratskandidat nicht mehr

    Der Eicher SVP-Ständeratskandidat Franz Grüter kann nicht mehr auf die Unterstützung von Anne-Sophie Morand zählen: Die Luzerner FDP-Vizepräsidentin ist aus Grüters Komitee ausgetreten. Schreibt die Luzerner Zeitung.

    Der sogenannte «Wendehals» scheint derzeit bei der FDP Hochkonjunktur zu feiern. Oder wie die Berner zu sagen pflegen: «Mal hüscht, mal hott.»

  • 9.7.2019 - Tag der Etikettenschwindler

    Alt Bundesrat Joseph Deiss: «Die beste Variante wäre der EU-Beitritt»

    Der frühere CVP-Bundesrat Joseph Deiss sagt, was andere nicht mal zu denken wagen: dass die Schweiz mit einem Beitritt an Souveränität gewinnen würde. Das neue Buch des ehemaligen Bundesrats Joseph Deiss heisst «Quand un cachalot vient de tribord ...». Der einstige Aussen- und Wirtschaftsminister nimmt damit eine Aussage des Seefahrers Olivier de Kersauson auf, die auf Deutsch übersetzt lautet: Kommt ein Pottwal von Steuerbord, hat er Vortritt. Kommt er von Backbord, auch. So steht es geschrieben in der AZ.

    Um die Worte eines lieben Freundes zu benutzen: «Die CVP als Partei nach links tendierender Opportunisten und Ettikettenschwindler demaskiert sich.»

  • 8.7.2019

    «Heute bleiben UBS und CS zu»: Klimaaktivisten blockieren Banken in Zürich und Basel

    Aktionen von Klima-Aktivisten: In Zürich und Basel haben Protestierende die Zugänge zu Schweizer Banken blockiert. In Zürich versammelten sich rund 100 Personen vor der Credit Suisse am Paradeplatz, wie die watson-Reporterin vor Ort berichtet. Schreibt die AZ.

    Und jeden Tag wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, weil die Klima-Aktivisten schon wieder einen neuen Hauptschuldigen für den Klimawandel gefunden haben. Diesmal sind die Banken die Klimaschurken. Absurdistan pur. Aktionismus zur reinen Selbstbefriedigung.

  • 6.7.2019

    Pilatus-Präsident: «Ich schäme mich, gegen den eigenen Staat zu klagen»

    Pilatus-Präsident Oscar J. Schwenk wehrt sich gegen das Geschäftsverbot in Saudi-Arabien und den Emiraten und zieht vor Bundesverwaltungsgericht. Er kritisiert den Bund – besonders Aussenminister Ignazio Cassis. Schreibt die AZ.

    Prozesse, für die man sich schämt, sollte man gar nicht erst in Gang bringen. Oder um es mit den Worten von Forrest Gump zu sagen: «Dumm ist, wer dumme Sachen macht.»

  • 5.7.2019

    Aufforstung ist laut einer ETH-Studie für die Rettung des Weltklimas die effizienteste Lösung

    Für die Rettung des Weltklimas wird an Lösungen getüftelt, die meist teuer und schwer umsetzbar klingen. Forscher haben jetzt eine Methode durchgerechnet und sagen: Nichts ist effizienter und realistischer als die Natur. Der Klimawandel kann einer Studie zufolge durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Die Erde könne ein Drittel mehr Wälder vertragen, ohne dass Städte oder Agrarflächen beeinträchtigt würden, schreiben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich im Fachmagazin «Science». Dort zeigen die Forscher auf, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Bäume zu pflanzen habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen. Schreibt die WELT.

    Eine Frage an das geschätzte Publikum: Haben Sie heute irgendwo in der Schweizer Presse einen ähnlichen Artikel über die in der WELT genannte ETH-Studie entdeckt? Vermutlich nicht. Es scheint, als ob sich auch die Schweizer Journalisten nicht mehr aus der Umklammerung des unsäglichen Mainstreams lösen können. Eine Headline mit einem Superlativ-Horror-Aufmacher über den heissesten Tag des Jahrtausends – darunter läuft bei der «reinen» Lehre gar nichts mehr – bringt halt mehr Klicks als nüchterne Fakten. Und da wundern sich einige vom übelsten Opportunismus weichgespülte Schreiberlinge doch tatsächlich, wenn immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten der traditionellen Medien von Fake News sprechen.

  • 4.7.2019 - CO2-Tag

    Ökostrom-Rekord senkt CO2-Ausstoss deutlich

    Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland ist 2019 so hoch wie nie - das macht sich beim CO2-Ausstoss in der Erzeugung bemerkbar. Zum drastischen Rückgang tragen aber noch weitere Faktoren bei. So steht's geschrieben auf SPIEGEL Online.

    Übernehmen wir doch einfach den Leser-Post von dulcineadeltoboso: «So werden Kohlekraftwerke von allein obsolet. Ganz ohne Politiker, ganz ohne "Aktivisten". Einfach die erneuerbaren konsequent weiter ausbauen.» Manchmal sind Lesermeinungen viel klüger als die Mainstream-Meinungen von Journalisten und Experten.

  • 3.7.2019

    «Der Klima-Hype macht mir Sorgen»

    Mit dem Voestalpine-Chef Wolfgang Eder tritt einer der wichtigsten Wirtschaftsführer Österreichs ab. Er erklärt, was ein Stahlkonzern für den Klimaschutz tun kann, warum Politiker in der Industrie nichts verloren haben und was das Ibiza-Video über Österreich aussagt. Schreibt die NZZ.

    Von Menschen gemachte Hypes sollten uns immer Sorgen bereiten.

  • 2.7.2019 - Tag der Kartoffelstock-Systempresse

    Albert Röstis Missgriff ins Vokabular der Nazis: Der SVP-Chef weiss nicht, was er zitiert

    Albert Rösti zog am Samstag vor den Delegierten der SVP Schweiz kräftig vom Leder. Dass der Klimawandel derzeit die Agenda von Land und Leuten bestimmt, passt dem Präsidenten der grössten Partei der Schweiz gar nicht. «Die Linksparteien, unterstützt von der grossen Medienschar, berichten seit Monaten nur noch über das Klima», klagte der Berner Nationalrat an. In seinem Kampf gegen vorgeblich parteiische Medien bediente sich der SVP-Präsident jedoch in obskuren Arsenalen. So steht in der schriftlichen Version seiner Samstagsrede beispielsweise der Satz: «Gezielt werden in der Systempresse Ängste geschürt.» Hyperventiliert die AZ.

    Typischer Empörungsartikel fürs Sommerloch. Keine Rösti wird so heiss gegessen, wie sie gekocht wird. Das Wort «Systempresse» als kontaminiert zu bezeichnen, nur weil der Nazi-Propagandaminister Dr. Göbbels das Wort ebenfalls verwendet hatte, ist nur noch lächerlich. Dann könnte man gleich den ganzen deutschen Wortschatz als toxisch bezeichnen. Denn der eloquente Redner Göbbels hat mit seiner Wortmacht so ziemlich jedes deutsche Wort inklusive Goethes Zitate irgendwann mal vergewaltigt, zu Papier gebracht oder in ein Mikrofon gebrüllt. By the Way müsste dann auch das selbst von den seriösesten aller seriösen Medienprodukten verwendete Wort «Wirtschaftsführer» auf den Index gesetzt werden. Im Nazi-Speak gab es wohl kaum ein Wort, das mehr zitiert wurde als «Führer». Inklusive Wirtschaftsführer, Jugendführer, SS-Führer und weiss der Teufel was noch alles. Man mag den SVP-Präsidenten Dr. Rösti fachlich und sachlich angreifen. Das ist in Ordnung. Aber aus Haferkäse mit der Nazi-Keule einen Skandal um ihn herum produzieren zu wollen, wirft nur einmal mehr ein eigenartiges Licht auf die «Systempresse». Pardon: Auf die mit existenziell bedrohlichem Auflageschwund kämpfende Presse, der so jedes Mittel recht ist, um Aufmerksamkeit und Klicks zu erzeugen. Denn einige leben ja inzwischen mehr von den Klicks als von der Auflage. Auch Kleinvieh macht bekannterweise Mist. Erinnert stark an den gesuchten (aber missglückten) Shitstorm-Versuch um Ueli Maurers Einstein-Zitat von SRF zu Beginn des Jahres 2019. Wobei zu erwähnen wäre, dass SRF weder von Klicks noch Auflage lebt, sondern von Zwangsgebühren. Und Albert Rösti – man mag ihn mögen oder nicht – ist definitiv kein Nazi. Ihn auch nur in die Nähe der braunen Pest zu bringen, deutet von journalistischer Verblödung. Oder Verödung: Man weiss es zwar, aber man fügt sich dem Druck der Schlagzeilen-Headline.

  • 30.6.2019 - BIO-Sonntag

    Sprüheinsätze am Rebberg sorgen für Unmut – dabei hat der Winzer auf Bio-Wein umgestellt

    «Soll das bio sein?», fragt Hans P., der nicht namentlich genannt werden möchte verärgert. In einem Leserbrief wendet er sich direkt an Winzer Andreas Meier. Der Pensionär wohnt in Klingnau am Klosterweg. In unmittelbarer Nähe zum Rebberg von Meier. Der Inhaber des Weinguts zum Sternen in Würenlingen bewirtschaftet hier auf rund 4 Hektaren seine Reben, aus denen er seine Weine produziert. Einem guten edlen Tropfen ist auch Hans P. nicht abgeneigt. Ihm und seiner Frau sei die Lust in den letzten Wochen allerdings vergangen. Jeden fünften Tag spritzen Angestellte von Meier dick verhüllt in Schutzanzügen die Reben. Schreibt die AZ.

    BIO ist auch nur ein Label, mit dem hervorragend beschissen werden kann. Wandeln Sie mal durch die Supermarktketten. Auch google liefert unter dem Suchbegriff «Bio-Schwindel» einige Dokus, bei denen einem wirklich schwindlig wird.

  • 28.6.2019

    Migros will Globus, Interio, Debot und M-Way abstossen: 9000 Angestellte müssen zittern

    Die Auslands- und Onlinekonkurrenz macht der Migros Beine: Sie will plötzlich ihre Sorgenkinder Globus, Interio sowie die Dekor-Tochter Depot und E-Bike-Firma M-way loswerden. Mehr Kerngeschäft und weniger Luxus heisst die Durchsage der neuen Führung. Schreibt BLICK.

    Es geht nicht um «mehr» oder «weniger» Luxus bei der MIGROS-Konzernstrategie. Fakt ist doch ganz einfach, dass GLOBUS seit Jahren rote Zahlen schreibt, weil 08/15-Produkte zum Preis von Luxuswaren verkauft wurden. Das hat die MIGROS-Konzernleitung über Jahre hinweg sträflich negiert, nicht aber die Konsumenten. Das zeigt einmal mehr, was Konzernstrategien manchmal in der Realität tatsächlich wert sind.

  • 27.6.2019

    Keine Chance auf Widerspruch: Wie uns Parteien ungefragt an Facebook verraten

    Ruft man die Websites der FDP, CVP oder SVP auf, erfährt Facebook automatisch davon. Das ist nicht datenschutzkonform. Schreibt SRF.

    Viel Lärm um nichts. Niemand, weder die Schweizer Parteien noch Facebook, zwingen jemanden mit seinem eigenen Account eine Facebook-Seite zu besuchen. Die von SRF genannten Parteiseiten sind «offene» Seiten, will heissen: Free for all. Man kann sie auch ohne eigenen Facebook-Account besuchen. Allerdings ohne die Möglichkeit, kindische Likes oder schwachsinnige Kommentare abzugeben. Wer Mark Zuckerberg sogar die IP-Adresse verheimlichen will, die in jedem Fall übermittelt wird, benutzt schlicht und einfach den Tor-Browser. Life can be so simple.

  • 26.6.2019

    Jetzt ist es amtlich: Aargauer sind die Dicksten

    Laut dem Bundesamt für Gesundheit ist jeder zweite über 65-Jährige übergewichtig. Besonders oft zu schwer sind die Aargauer. Die Bündnerinnen hingegen sind die schlänksten. Schreibt unser aller Fitnessmagazin BLICK. (By the way: Heisst es laut Duden nicht «die schlanksten»?)

    Dass die Aargauerinnen und Aargauer dick sind, sei ihnen gegönnt. Dafür leisten sie ja auch was und unterstützen die Aargauer Burgerindustrie nach bestem Wissen, Gewissen und Bauchumfang. Aber übelnehmen müssen wir ihnen, dass sie weisse Socken tragen. Das ist das wirkliche NO GO für die Aargauerinnen und Aargauer. Weisse Socken sind viel schlimmer zu werten als ein paar Zentner Übergewicht.

  • 25.6.2019

    Schüler fordern drei Monate Sommerferien

    Wegen der hohen Temperaturen verlangen die Schüler eine längere Sommerpause. Damit stossen sie auch beim Lehrerverband auf offene Ohren. Schreibt 20Minuten.

    Warum nicht gleich das ganze Jahr Ferien? Und eine Frage, die mich ganz persönlich bewegt: Bekommen die kleinen Scheisserchen auch Hitzeferien für die «Freitag für Zukunft»-Demotage?

  • 24.6.2019

    Greta Gössi – Petra und die Wölfe

    Das Ja der FDP-Delegierten zu Petra Gössis Klimakurs ist ein starkes Zeichen der Loyalität gegenüber ihrer Parteichefin – sie kann es brauchen. Schreibt die NZZ.

    Das hat Greta nun wirklich nicht verdient, mit Petra Gössi verglichen zu werden.

  • 23.6.2019 – Sommerhitze

    Auf das Unwetter folgt nun die Hitzewelle

    Am Freitagabend ist ein Sturm über die Westschweiz gezogen. Vier Personen wurden verletzt. Doch ab jetzt wird es heiss. Orakelt das Orakel von Delphi, genannt 20 Minuten.

    Sommergewitter. Sommerhitze. Sind das nicht ganz normale Begebenheiten im Sommer?

  • 21.6.2019

    Rahmenvertrag mit der EU: Es braucht ein kleines Wunder von Ueli Maurer

    Ein Fehler jagt den andern. Brüssel fühlt sich hinters Licht geführt und reagiert mit Druck, worauf die Schweiz zu Recht allergisch reagiert. Es droht eine Eskalation und am Ende womöglich gar das Aus für den bilateralen Weg. Dabei wäre eine Lösung in Griffweite. «Wir lassen uns doch nicht von der EU erpressen!», tönt es auf der einen Seite, und «Jetzt ist aber genug, wir lassen uns nicht schon wieder von diesen Schweizern über den Tisch ziehen!» auf der anderen. Passiert in diesen Tagen nicht noch ein kleines Wunder und fasst der Bundesrat nicht den Mut, persönlich in Brüssel Klärung zu schaffen, droht eine Eskalationsspirale, die zum Ende des bilateralen Wegs mit der EU führen könnte. Und das nur, weil in dieser Sache so oft aneinander vorbeigeredet und -politisiert wurde. Können und wollen wir uns das wirklich leisten? Zumindest aus wirtschaftlicher Perspektive lautet die Antwort klar: Das darf doch wohl nicht wahr sein! Schreibt die NZZ.

    Nein! Wunder haben in der Politik nichts zu suchen. Was es braucht für eine vernünftige Lösung, die beiden Seiten gerecht wird, ist nichts anderes als gesunder Menschenverstand. Und ein bisschen Mut zum Konsens. Geben und nehmen. Das müsste man Ueli Maurer doch eigentlich zutrauen können. Oder wollen wir die Schweiz wirklich vom wichtigsten Exportmarkt abkoppeln? Back to the Future als Bauernstaat?

  • 20.6.2019

    Nach Kritik wegen Strahlung: 5G-Technologie heizt auch den Stromverbrauch an

    Die neuen Mobilfunkantennen rufen Kritiker wegen der Strahlenbelastung auf den Plan. Doch kaum jemand spricht über den Energiebedarf. Bis Ende Jahr soll die Schweiz als erstes Land in Europa flächendeckend mit schnellem mobilem Internet versorgt sein. Die fünfte Generation drahtloser Kommunikationstechnologie soll rund hundertmal schnellere Datenübertragung ermöglichen als die derzeit üblichen 3G- und 4G-Netzwerke. Die Telecom-Gesellschaften Sunrise und Swisscom bauen emsig neue Antennen. Einige sind bereits im Betrieb. Schreibt die AZ.

    Wer sich im Vorfeld auch nur ein klein wenig über die 5G-Technologie informierte, wusste ganz genau, dass es den Fünfer und das Weggli, die sogenannte Eierlegendewollmilchsau, nicht zum Nulltarif gibt. Sprich: Technischer Fortschritt hat immer Vor- und Nachteile. Zumal kein einziger Mensch auf dieser Erde mit vorgehaltener Waffe gezwungen wird, sämtlichen Unterhaltungsblödsinn über Streamingdienste auf dem Smartphone zu konsumieren. Es liegt allein in unserer Hand, wieviel Strom wir unsinnig vergeuden wollen.

  • 19.6.2019 - Green Day

    Warum ist die Luftqualität in zwei Grünen-regierten Kommunen schlechter?

    Laut aktuellen Daten des Umweltbundesamtes wird die Luftqualität in Deutschlands Städten immer besser. Nur zwei Kommunen haben noch Nachholbedarf. Und die werden ausgerechnet von den Grünen regiert. Was ist da los? Fragt WELT online.

    Gute Frage, einfache Antwort: Die Grünen kochen eben auch nur mit Wasser. Oder anders ausgedrückt: Zwischen Wahlversprechen und Realität liegen Welten. Aber das merken die Wählerinnen und Wähler erst nach den Wahlen.

  • 18.6.2019

    Robert Habeck: «Wer uns wählt, weiss, dass sich damit Gravierendes ändert»

    Wie wollen die Grünen Politik machen, sollten sie im Bund in Regierungsverantwortung kommen? Robert Habeck spricht in einem Interview davon, «Systeme» zu «verändern». Die Option Grün-Rot-Rot schliesst er nicht aus. Grünen-Chef Robert Habeck hat sich in einem Interview mit den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft für grundlegendende Kursänderungen in Umwelt- und Sozialpolitik ausgesprochen. „Wer uns wählt, weiß und will, dass sich damit Gravierendes ändert. Aber anders als früher suchen wir einen Ansatz, der die Menschen nicht erziehen will“, sagte Habeck. Schreibt WELT online.

    Immerhin: Ein klares Statement von Habeck. Er spricht sogar darüber, dass dieses schwammig ausgedrückte «Gravierende» etwas kostet. Wie viel? Das sagt er allerdings nicht. Ein Schelm wer Böses denkt.

  • 17.7.2019

    Lobbyisten wollen heraus aus der Schmuddelecke – doch das Parlament lässt sie nicht

    Mehr Transparenz bei den Interessenvertretern im Bundeshaus ist eine alte Forderung. Inzwischen unterstützen sie sogar die Lobbyisten selbst. Doch die Parlamentarier fürchten um ihre Macht. Das Versteckspiel mutet aus heutiger Sicht absurd an. Wer wen ins Bundeshaus lässt, war bis 2011 eine gut gehütete Information. Jeder National- oder Ständerat kann zwei sogenannte Badges verteilen – an den persönlichen Mitarbeiter, ein Familienmitglied oder aber an einen Lobbyisten. Doch an wen diese Zutrittsberechtigungen gingen, sollte möglichst niemand erfahren. Schreibt die NZZ.

    Lobbyismus ist ja per se keine kriminelle Angelegenheit. Nur Intransparenz bringt die durchaus notwendige Lobbyarbeit in die Schmuddelecke.

  • 16.6.2019 - Wort zum Sonntag

    Swisscom installierte bereits über hundert 5G-Antennen

    Der Telekomanbieter Swisscom ist trotz Widerständen in der Politik beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes vorangekommen. Laut Konzernchef Urs Schaeppi installierte das Unternehmen bereits über hundert entsprechende Antennen in 58 Ortschaften. Schreibt die NZZ.

    Egal, wie man gegenüber den 5G-Antennen eingestellt ist: Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Oder wie Alexander von Humboldt trefflich bemerkte: «Alles hängt mit allem zusammen.» Sieht man, mit welch unsäglichem Gewürge der Netzausbau bei unserem Nachbarn im grossen Kanton ennet dem Rhein vor sich hin plätschert, dürfen wir für einmal (mehr) sogar ein bisschen stolz sein auf die Schweiz.

  • 15.6.2019

    Die stählerne Seidenstrasse - Güterzugverkehr aus China wächst rasant

    Im 19. Jahrhundert zwangen die europäischen Grossmächte das verschlossene chinesische Kaiserreich gewaltsam zur Öffnung der Handelswege in den Westen. Nun sind es die Chinesen, die Europa an ihre Sphäre anbinden - mit Geld statt Waffen. Schreibt die NZZ.

    Zitieren wir für einmal Konfuzius: «Der Weg ist das Ziel».

  • 14.6.2019 - Gute Kunde für Huawei-Kunden

    Huawei macht vorwärts mit einem Android-Ersatz

    Der unter US-Sanktionen leidende chinesische Telekomkonzern Huawei steht vor der Einführung eines eigenen Betriebssystems für Smartphones – als Alternative zu Android. Damit wollen die Chinesen einem US-Embargo zuvorkommen. Schreibt die NZZ.

    Super gemacht von Huawei. Schliesslich möchten wir Konsumentinnen und Konsumenten selbst entscheiden, ob wir von den USA oder von China ausspioniert werden. Wobei noch anzufügen wäre, dass die Huaweis, die im Westen verkauft wurden, mit amerikanischen Apps (Google & Co.) bestückt sind, die ihrer Datensammelwut ununterbrochen nachgehen, ohne dass die UserInnen viel dagegen unternehmen können.

    Bei dieser Gelegenheit: Schauen Sie sich mal die neuste Datenschutzerklärung von WORD (Office - Microsoft) an. Da wird ja auch einiges an (meines Erachtens wirklich sensiblen) Daten abgefangen, ohne dass jemand reklamiert. Wie gesagt: Nur so nebenbei. Immerhin gibt uns Microsoft die Chance, die Datenschutzerklärung abzulehnen. Leider funktioniert dann die (bezahlte) Software nicht mehr. Ein Schelm, wer jetzt Böses denkt.

  • 13.6.2019

    Studie zu Afrikas Zukunft: Geburtenrückgang für eine bessere Entwicklung nötig

    Nirgendwo sonst auf der Welt wächst die Bevölkerung so schnell wie in Afrika – bis 2050 wird sie sich voraussichtlich fast verdoppeln. Während eine grosse Menge Erwerbsfähiger einerseits wirtschaftliche Chancen bietet, stellt das starke Bevölkerungswachstum afrikanische Staaten auch vor grosse Herausforderungen. Eine neue Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zeigt, wie afrikanische Vorreiter mit dem Thema umgehen – und wie entscheidend der demographische Wandel für die Entwicklung Afrikas ist. So steht's geschrieben in der FAZ.

    Was bisher nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, wird endlich thematisiert. Dafür sollten die "Gretas" dieser Welt auf die Strasse gehen.

  • 12.6.2019

    Die chinesischen Beschäftigten der Ostschweizer Industriegruppe SFS arbeiten fast zu fleissig

    Wie in vielen Fabriken im Reich der Mitte sind die Arbeitstage bei SFS lang. Doch viele Beschäftigte leisten bereitwillig Überstunden, um ein höheres Einkommen anzusparen. Im nigelnagelneuen chinesischen Werk der Firma sollen die Angestellten aber auch Sport treiben. Schreibt die NZZ.

    Wenn das die Schweizer Gewerkschaften wüssten!

  • 11.6.2019

    1217 Stellen pro Tag gestrichen – 1331 neu geschaffen: So funktioniert der Strukturwandel

    Betriebsschliessungen und Stellenabbau beherrschen die Schlagzeilen. Doch volkswirtschaftlich gesehen ist wichtiger, ob genügend attraktive neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine neue Analyse zeigt, wie das in der Schweiz gelingt. Geht uns bald die Arbeit aus? Sofern bis ins Jahr 2030 auch nur rund die Hälfte aller Möglichkeiten ausgeschöpft wird, bisher manuell erledigte Tätigkeiten zu automatisieren, dürften in der Schweiz zwischen 1,0 und 1,2 Mio. Arbeitsplätze wegfallen, prognostiziert eine Studie des Mc Kinsey Global Institute. Kein Wunder, fühlen sich viele verunsichert und fürchten sich, ihre Stelle zu verlieren. Im Jahr 2012 gaben 11% der vom Bundesamt für Statistik (BfS) Befragten an, sie hätten ziemliche oder sehr grosse Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Fünf Jahre später waren es 15%. Interessanterweise fürchten sich Frauen etwas stärker als Männer. Schreibt die NZZ.

    Ein empfehlenswerter Artikel, der für einmal nicht das Negative in den Vordergrund stellt, sondern das Positive.

  • 10.6.2019 - Pfingstmontag

    Globalisierung: Trumps Strafzoll-Strategie enthält einen fatalen Denkfehler

    Daheim lässt sich Donald Trump für seine Wirtschaftspolitik feiern. Doch wie sehr die ins Leere greift, macht eine Studie klar: Der Anteil der Handelswaren an der globalen Wirtschaftsleistung nimmt ab - und damit der Effekt, den Zölle haben können. Auf 455 Milliarden Dollar, umgerechnet 403 Milliarden Euro, beziffert der Internationale Währungsfonds (IWF) den drohenden Schaden für die Weltwirtschaft durch den sich aufschaukelnden Handelskrieg zwischen den USA und China. Das ist etwas mehr als die Wirtschaftsleistung Österreichs. Schreibt die WELT online.

    Dem grössten "stable Genius" aller Zeiten auch nur einen einzigen "Denkfehler" zu unterstellen, grenzt beinahe an Blasphemie.

  • 9.6.2019 Pfingsten

    Kampf gegen Hunger: Satte zehn Milliarden

    Die Weltgemeinschaft steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Bis 2050 muss sie fast doppelt so viel Nahrung produzieren wie heute - ohne zusätzliche Ressourcen. Drei Forscher erklären, wie das gelingen könnte. Müsste man den Fortschritt der vergangenen 60 Jahre in nur vier Zahlen abbilden, wären es diese: Im Jahr 1960 hat die Landwirtschaft für jeden Bewohner der Erde im Schnitt 200 Kilogramm Getreide produziert, bis heute ist der Wert auf 400 Kilogramm gestiegen. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Menschen von drei auf sieben Milliarden. Schreibt SPIEGEL online.

    Laut WHO sterben weltweit mehr Menschen an Übergewicht und Fettleibigkeit als an Unterernährung. Dies obwohl in armen Ländern jährlich zwei Millionen Menschen an Unterehrnährung sterben. Vielleicht sollten wir das Übel an einer ganz anderen Wurzel anpacken. Who knows ...

  • 8.6.2019

    Prickelnde Erfrischung: Melonen-Bowle mit Riesling und Minze

    Bowle hat bei vielen den Ruf einer zuckrigen Brühe, die schnell betrunken und am Folgetag einen dicken Kopf macht. Zu Unrecht: Diese hier ist leicht, spritzig und dank drei Sorten Melone und frischer Minze auch noch hübsch anzuschauen. Schreibt die WELT online.

    Wer macht denn heutzutage noch eine Bowle? Auch wenn genau diese prickelnde Erfrischung für die Pfingsttage genau das Richtige wäre.

  • 7.6.2019

    Ein Linksrutsch wie seit 16 Jahren nicht mehr

    Rund vier Monate vor den eidgenössischen Wahlen bestätigt das SRG-Wahlbarometer den angekündigten Linkstrend. Die Grünen und die Sozialdemokraten machen – verglichen mit den Wahlen 2015 – zusammen 3.3 Prozentpunkte gut. Die SVP bleibt wählerstärkste Partei, büsst aber fast drei Prozentpunkte ein. Schreibt SRF.

    Liebe SVP: Nehmt das nicht so tragisch. SRF lag mit seinen Prognosen in der Vergangenheit öfters ziemlich daneben. Und by the way: Was um alles in der Welt soll bei der SP und den Grünen und den Grünliberalen «links» sein?

  • 6.6.2019

    Martullo-Blocher sagt nicht «Nein» zum Abkommen mit der EU – und verblüfft damit alle

    Die SVP-Nationalrätin überrascht und sagt im Vorstand nicht «Nein» zum Abkommen mit der EU. Sie enthielt sich der Stimme in einem Geschäft, das für die SVP zu den absoluten Kerndossiers zählt. Ihr Vater ist das Master-Mind der Nein-Kampagne zum Rahmenabkommen mit der EU. Seit Jahren wartet SVP-Doyen Christoph Blocher auf den grossen Kampf, für den er das Komitee gegen den schleichenden EU-Beitritt (EU-No) gegründet hat. Ihm gehören 133 Organisationen und 7500 Einzelmitglieder an. Blocher ist noch immer Vizepräsident. Schreibt die AZ.

    Tja, manchmal, aber wirklich nur manchmal, fällt halt der Apfel doch etwas weiter weg vom Stamm als gedacht. Oder um es mit Bill Clintons Worten zu sagen: «It's just the Economy, Stupid!»

  • 5.6.2019

    Seeheimer Kreis der SPD auf Spargelfahrt: Wo Kevin Kühnert allenfalls als Klabautermann taugt

    Der Seeheimer Kreis der SPD-Fraktion lädt zu Spargel auf den Wannsee ein. Andrea Nahles hat es nur noch im Programmheft mit an Bord geschafft. Die Stimmung ist zumindest besser als die Situation der Partei. Es hatte etwas von Schulausflug – aber zur allgemeinen Bekümmernis nach der Nachricht, dass der gesamte Jahrgang nicht versetzt worden sei. Der konservative Flügel der SPD-Bundestagsfraktion hatte zur „58. Seeheimer Spargelfahrt“ eingeladen. Und das am Abend jenes Dienstages, an dem Andrea Nahles sich aus dem Fraktionsvorstand verabschiedet hatte und ihr bisheriger Vize Rolf Mützenich kommissarisch ihren Platz übernommen hatte. Schreibt Welt online.

    Wenn man sich die Bilder der tanzenden SPD-Granden auf dem Spargelschiff ansieht, das dank den Passagieren sehr stark an Fellinis «E la Nave va» erinnert, fällt einem unwillkürlich Titanic-Captain Smith ein: «Now it's every man for himself». Oder Lohengrin aus der gleichnamigen Oper von Richard Wagner: «Dem Ende zu sie streben».

  • 4.6.2019

    Umweltverschmutzung in Indien: Müllkippe bei Neu-Delhi bald so hoch wie der Taj Mahal

    Ghazipur bei Neu-Delhi soll der höchste Müllberg in Indien sein. Pro Jahr wächst er um zehn Meter. Mediziner warnen vor den verheerenden gesundheitlichen Folgen für die lokale Bevölkerung. Schreibt Spiegel online.

    Wo bleibt da Greta? Umweltverschmutzung und Klimaveränderung hängen zusammen. Wie so vieles auf dieser Welt.

  • 3.6.2019

    Trump ermuntert London zu hartem Brexit: «Ich würde nicht zahlen»

    Zunächst empfiehlt der US-Präsident den Briten, Ex-Aussenminister Johnson zum Premier zu machen. Jetzt äussert Trump seine Vorstellungen zum EU-Austritt. London sollte sich weigern, die mit dem Brexit fälligen Finanzforderungen zu zahlen, riet Trump. "Ich würde nicht zahlen, das ist eine gewaltige Summe", sagte er. Dem aktuellen Brexit-Abkommen zufolge müsste Grossbritannien eine Austrittsrechnung begleichen, die auf rund 45 Milliarden Euro geschätzt wird. Schreibt Der Tagesspiegel.

    Trumps ganz persönliches Geschäftsmodell. Nicht bezahlen und mehrere Pleiten hinlegen. Damit wurde er immerhin US-Präsident.

  • 2.6.2019

    Wegen SPD-Steuerplänen: Steigenberger-Kette fürchtet 12 Prozent höhere Übernachtungspreise

    Finanzminister Olaf Scholz will den reduzierten Mehrwertsteuersatz für Hotelübernachtungen abschaffen. Wenn es so kommt, sagt der Chef der Steigenberger-Gruppe, müssten Gäste bis zu 12 Prozent mehr zahlen. Schreibt Welt online.

    Ob 12 Prozent mehr oder weniger hält keinen einzigen Kunden davon ab, bei der Steigenberger-Kette ein Hotelzimmer zu buchen. In dieser Preisklasse zählen ganz andere Argumente.

  • 1.6.2019 - Blond ist Tump(f)

    USA werben für Brexit: «Die Präferenz der USA ist, dass Grossbritannien die EU verlässt»

    US-Präsident Trump wird zum Staatsbesuch in Grossbritannien erwartet. Zuletzt hatte er die beiden Brexit-Hardliner Johnson und Farage in höchsten Tönen gelobt. Sein Sicherheitsberater John Bolton will den Briten den Brexit schmackhaft machen. Donald Trump hat eine Empfehlung für den britischen Ex-Aussenminister Boris Johnson als künftigen Premierminister abgegeben. «Ich glaube, Boris würde sehr gute Arbeit machen. Ich glaube, er würde hervorragend sein», sagte Trump der britischen Boulevardzeitung «The Sun». Schreibt WELT online.

    Die zwei blonden Apologeten der Weltpolitik machen den Blondinenwitzen alle Ehre.

  • 31.5.2019

    Bilderberg-Konferenz in der Schweiz

    Die diesjährige Bilderberg-Konferenz wichtiger Politiker und Entscheider findet vom 30. Mai bis 2. Juni in Montreux in der Schweiz statt. Wie die Organisatoren am Dienstag berichteten, werden rund 120 Gäste aus 23 Ländern anreisen. Auf der Gästeliste stehen die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner, Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche, der Schwiegersohn des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, Jared Kushner, und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Themen der informellen Diskussionen seien unter anderem die Zukunft des Kapitalismus und Social Media als Waffe. Schreibt die NZZ.

    Um kaum eine Veranstaltung ranken sich mehr Verschwörungstheorien als über die Bilderberg-Konferenz. Das Netz, besonders Youtube, ist voll davon. Sinistre Thesen machen die Runde. Doch ein Blick auf frühere Teilnehmerlisten deckt schnell auf, dass alles halb so wild ist. So war beispielsweise Christa Markwalder von der FDP – «Kasachstan Christa» genannt – schon mal Teilnehmerin der illustren Gesellschaft. Jetzt mal Hand aufs Herz: Da kann's ja mit Weltverschwörung nicht weit her sein. Die Bilderberg-Konferenz ist nicht mehr als ein Netzwerk der Mächtigen und Möchtegern-Mächtigen. Die zweite Kategorie ringt einem höchstens ein müdes Lächeln ab.

  • 29.5.2019

    Österreichs ex-Vize-Kanzler Strache: «Leider hat Kurz sein Versprechen nicht gehalten»

    Österreichs gestürzter Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache im ersten grossen Interview über das Ibiza-Video, dessen Hintergründe, seine Enttäuschung über Kanzler Kurz und seine persönliche Zukunft. Schreibt DIE WELTWOCHE.

    Langsam wird's etwas gruselig um Roger Köppel und seiner Manie, sich als intellektueller Spin Doctor der rechtsradikalen Szene zu etablieren. Erst hechelt er Steve Bannon wie der kleine Lehrling hinterher und jetzt interviewt er wie der Wurmfortsatz von his Masters Voice den gefallenen Engel HC Strache von der rechtsradikalen FPÖ. Nicht eine einzige kritische Frage stellt er dem Clown von Ibiza. So als ob die absonderlichen Vorstellungen des österreichischen ex-Kanzlers Peanuts wären, ganz egal, ob das Video legal oder illegal aufgenommen worden ist oder Köppels Busenfreund besoffen oder bekokst war. Wie sagt der Volksmund, der von der SVP ja gerne und oft zitiert wird, so schön: «Kinder und Besoffene sagen die Wahrheit.» By the way: Laut Medienberichten und entsprechenden Rechtsexperten soll die Videoaufnahme in Ibiza laut spanischem Recht strafrechtlich nicht relevant sein.

  • 28.5.2019

    Der beste Gin der Welt kommt aus Langenthal und nicht aus Finnland

    Werbung für starken Alkohol ist in Finnland in jeder Form verboten. Darüber wacht gestrengen Auges die Behörde für Wohlfahrt und Gesundheit. Deshalb ist der beste Gin der Welt, eben gekürt an einer massgeblichen Messe in San Francisco, vielleicht bald nicht mehr finnisch, sondern estnisch. Schreibt die NZZ.

    Die Gin-Jury von San Francisco hat scheinbar noch nie etwas vom Schweizer Gin «1616» der Firma Langatun aus Langenthal gehört, sonst wäre die Goldmedaille definitiv im Emmental gelandet, wo der beste Gin der Welt von den Göttern der Destillierkunst für die Götter des Genusses produziert wird.

  • 27.5.2019

    Ösi-Star Hannes Reichelt unter Doping-Verdacht

    Österreichs Ski-Star Hannes Reichelt (38) steht unter Doping-Verdacht. Der Super-G-Weltmeister von 2015 wurde deshalb am letzten Freitag stundenlang verhört. Schreibt BLICK.

    Nach Ibizagate nun auch noch ein Hannesgate? Schlucken die eigentlich alle Drogen? Was ist nur los mit Österreich?

  • 26.5.2019 - Tag der Europa-Wahlen

    Europa: Verloren im Streit der grossen Mächte

    Wir verlassen uns darauf, dass die Globalisierung weitergeht wie bislang. Eine gefährliche Illusion - und ein Auftrag an die kommenden Europa-Politiker in Brüssel. Grosse Umbrüche haben häufig eine ausgedehnte Vorgeschichte. Über lange Zeit vollziehen sich Veränderungen so langsam, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Die Kontinentalplatten der Erde beispielsweise verschieben nur um wenige Zentimeter pro Jahr - unsichtbar mit blossem Auge, aber irgendwann entladen sich die untergründigen Spannungen in schweren Beben. Schreibt SPIEGEL online.

    Auf den Punkt gebracht.

  • 25.5.2019

    Tamy Glauser tut Veganerblut-Satz leid

    Die Nationalratskandidatin sorgte mit ihrer Aussage, dass Veganer besser vor Krebs geschützt seien, für Aufruhr. Nun distanziert sie sich davon. Schreibt 20Minuten.

    Das Problem der Twitter-Gesellschaft: Zuerst wird geschrieben und erst nachträglich das Hirn eingeschaltet. Tamy Glauser ist da in bester Gesellschaft.

  • 24.5.2019

    Kurzkrise, keine Staatskrise

    Der Kehraus der Freiheitlichen ist zu begrüßen, dafür aber von vornherein eine parlamentarische Selbstentmündigung aus angeblich patriotischer Verantwortung einzufordern ist nicht im Sinne einer funktionierenden Demokratie. Schreibt Standard Österreich.

    Besser kann man das Hohelied auf die Demokratie kaum singen. Pardon. Schreiben.

  • 23.5.2019

    SVP-Präsident wettert gegen linke Schulden-Wirtschaft

    SVP-Chef Albert Rösti hat ein Horror-Abstimmungswochenende hinter sich. National und kantonal musste seine Partei Niederlagen einstecken. Im BLICK-Interview geht er nun in die Offensive.

    Alarmismus auf höchster Ebene. Albert Rösti im Wahlkampfmodus. Ein rhetorisches Warmup für die kommenden Nationalratswahlen. Da wird von allen Seiten viel Unbedachtes erzählt. Doch eine Frage drängt sich auf: Hat Albert Rösti möglicherweise vergessen, dass SVP-Bundesrat Ueli Maurer das Finanzdepartement führt?

  • 22.5.2019

    Ein Volk von Abwesenden: 94 Prozent scherten sich um ihr politisches Recht

    An den Fricktaler Gemeindeversammlungen nehmen im Schnitt nur 6 Prozent teil – Betroffenheitspolitik macht die Runde. Kuck mal, wer da schweigt: Nur gerade 6,01 Prozent der Stimmberechtigten nahmen im letzten November an einer der 32 Gemeindeversammlungen im Fricktal teil. Dies zeigt eine Berechnung der AZ. Anders formuliert: 94 Prozent scherten sich um ihr politisches Recht. Bei der nächsten Gemeindeversammlungs-Runde, die übernächste Woche losgeht, wird es nicht viel anders sein. Schreibt die AZ.

    Die Amerikaner haben für diese Situation einen Kalauer seit vielen Jahrzehnten: «40 Prozent der Wahlberechtigten wählen den Präsidenten der USA. 60 Prozent regen sich nach der Wahl auf, welch' ein Arschloch zum Präsidenten gewählt worden ist.»

  • 21.5.2019

    Strache: «Ich werde meine Unschuld beweisen!»

    Am Freitag tauchte das skandalöse Ibiza-Video auf, in dem sich Heinz-Christian um Kopf und Kragen redete, am Samstag musste er als Vizekanzler zurücktreten und am Montag soll auch noch seine Ehefrau Philippa samt gemeinsamen Sohn zu ihren Eltern gezogen sein. Am Dienstag hat sich der tief gefallene Ex-FPÖ-Chef allerdings via Facebook mit einer Kampfansage zurückgemeldet. Darin wähnt er sich als Opfer und kündigt an, seine Unschuld beweisen zu wollen. „Dafür kämpfe ich“, so Strache. Schreibt die Kronen-Zeitung, die ein russischer Fake-Investor für Straches Partei-Interessen zu Gunsten der FPÖ übernehmen sollte.

    Welche Unschuld will er denn beweisen? Die Chuzpe, mit der Strache die Täterrolle in eine Opferrolle umwandelt, sucht ihresgleichen.

  • 19.5.2019 Red Bull für alle

    HC Strache: I'm the Red Bull brother from Austria.

    Der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" haben am Samstag das Video, das Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Klubchef Johann Gudenus vor der Nationalratswahl 2017 bei einem Gespräch auf Ibiza mit einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen zeigt, in ihren Printausgaben aufgearbeitet. Nun haben die Medien weitere Zitate aus dem Video veröffentlicht. Schreibt Salzburg 24.

    Ob Red Bull mit dieser Werbung glücklich ist?

  • 18.5.2019

    Schweizer Präsident bei Trump: «I can nothing say»

    Wie der Besuch des Schweizer Bundespräsidenten bei Donald Trump zu einer peinlichen Lachnummer geriet. Ueli Maurers Verhältnis zur Presse darf man getrost als angespannt bezeichnen. Dass der amtierende Bundespräsident der Schweiz nicht gerne Interviews gibt, ist spätestens seit dem 9. Dezember 2015 bekannt. Damals wurde der altgediente Politiker der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) vom Parlament in Bern abermals in die Regierung des Landes gewählt, wo dieser die nicht ganz unwichtige Position des Finanzministers bekleidet. Unmittelbar nach seiner Wiederwahl wollte ihn ein Reporter des Schweizer Fernsehens im Berner Bundeshaus für ein kurzes Gespräch vor die Kamera locken. Doch Maurer verschränkte die Arme, schüttelte den Kopf und sagte: „Kä Luscht.“. So steht's in der hochangesehenen FAZ.

    Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Hätte Ueli Maurer diesmal «Kä Luscht» gehabt, wäre ihm das alles erspart geblieben. Was lernen wir daraus? Man sollte seinen Prinzipien treu bleiben.

  • 17.5.2019

    Ueli Maurer trifft Donald Trump: Nach 45 Minuten war es schon vorbei

    Ueli Maurer hat am Donnerstag als erster Schweizer Bundespräsident das Weisse Haus besucht. Und mit dem US-Präsidenten ein gutes Gespräch geführt. Die Schweiz mag ein friedensliebender Kleinstaat sein. Dem Secret Service ist dies aber herzlich egal. Vorschriften sind Vorschriften. Also räumten die Agenten der Polizeibehörde, die unter anderem für den Schutz des amerikanischen Präsidenten verantwortlich ist, am Donnerstag den Park vor dem Weissen Haus – um Platz für den Autokonvoi zu machen, der Bundespräsident Ueli Maurer direkt ins Zentrum der amerikanischen Macht transportierte. Schreibt die AZ.

    In der Kürze liegt die Würze. Laut dpa soll Ueli Maurer The Donald in seinem geschliffenen Oxford-Englisch mit folgenden Worten begrüsst haben: «Hi Donald. You can say you to me.»

  • 16.5.2018 Bannon Days

    Steve Bannon: «Nach der Wahl wird jeder Tag in Brüssel Stalingrad sein»

    Steve Bannon, der frühere Chefstratege von Donald Trump, arbeitet seit Monaten daran, Europas Rechtspopulisten zu stärken und miteinander zu vernetzen. Die etablierten Parteien stünden kurz vor dem Nervenzusammenbruch, sagt er. Ein Interview über die Rückkehr des Nationalismus, russische Panzer, chinesische Aggressionen und ein Leben ohne Hierarchien. Schreibt die NZZ.

    Harte Kost, was da vom Wolf im Schafspelz serviert wird, auch wenn einiges davon richtig ist. Eine destruktive Energie kann man dem ehemaligen Trumpflüsterer jedenfalls nicht absprechen. Nebenbei: Roger Köppel von der SVP pflegt intensiven Umgang mit Bannon on the Road.

  • 15.5.2019

    Nachbarn ziehen wegen Bubenstreich vor Gericht – Richterin ist genervt

    Es ist ein Streich, den jeder Erwachsene als Kind selbst einmal gespielt hat: An einer fremden Klingel läuten und möglichst schnell davonrennen. Die anderen Kinder warten hinter der nächsten Ecke und kichern umso lauter, wenn der Hausbewohner wütend wird. Ein harmloser Streich, wenn der Klingelattacke nicht ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit zuvorgeht. So im Fall von Sascha (Name geändert). Der Bub klingelte am Neujahrsabend 2017 bei seinem Nachbarn René, der in der Terrassensiedlung in Birrwil über ihm und seiner Familie wohnte. Sascha klingelte insgesamt sieben Mal, wie er später der Kantonspolizei während zweier Videobefragungen sagen wird. Schreibt die AZ.

    Und dies ausgerechnet im Lande von Wilhelm Tell. Wie sagt Fredrich Schiller in «Wilhelm Tell» / IV,3: «Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.»

    Kleiner Tipp: Kosten, beginnend mit der Anzeige, ad hoc verrechnen und das Problem löst sich von selbst.

  • 14.5.2019

    Bei Schawinski: «Der neue Mörgeli» verteidigt Franziska Roth – und stichelt gegen Aargauer SVP-Präsident

    Überraschende Unterstützung für Franziska Roth: In der Sendung „Schawinski“ wurde Christoph Mörgeli auf den Parteiaustritt der Regierungsrätin angesprochen. Die Antwort dürfte die Aargauer SVP-Chefs wenig freuen. Während Franziska Roth der SVP den Rücken gekehrt hat, ist der vor vier Jahren abgewählte Ex-Nationalrat Christoph Mörgeli zurück mitten in der Partei. Er kandidiert wieder für ein Amt in Bundesbern und soll die Zürcher SVP nach deren herben Niederlage bei den Kantonsratswahlen wieder auf Erfolgskurs bringen. Schreibt die AZ.

    Schawinski und Mörgeli: Zwei Clowns unter sich.

  • 13.5.2019

    Loredana-Clan: So viele Personen erhielten Geld vom Opfer

    In den Fall Loredana sind noch weitere Familienmitglieder involviert. Etwa ein Bruder, der als «Escobar von Emmenbrücke» galt und Mozziks Bruder. Die Rapperin Loredana wird beschuldigt, Petra Z.* (52) und ihrem Mann Hans* (53) mit einer miesen Nummer 700’000 Franken abgeknöpft zu haben. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. Schreibt das Pendlermagazin 20Minuten.

    It takes two to tango. Für wen die Unschuldsvermutung gilt, ob für die Rapperin Loredana oder für Petra Z., lässt der Text (vermutlich ungewollt) offen. Das ist auch richtig so. Denn wer 700'000 Franken Bares für Rares so mir nichts dir nichts überweist, muss erst gefunden werden.

  • 12.5.2019 - Muttertag

    Heidi Klum zeigt sich zum Muttertag beim Stillen

    Das ging aber schnell. Gerade noch rankten sich die Baby-Gerüchte um Model-Mama Heidi Klum, da zieht sie schon oben rum auf Instagram blank – mit Neugeborenem an der Brust. Doch ganz so neu ist weder Baby noch Video. Schreibt WELT online.

    Baby stillen vor laufender Kamera. OK, geht in Ordnung. Aber Jogginghose? Die gute Heidi schreckt wirklich vor nichts zurück.

  • 10.5.2019 - Tag der wundersamen Brotvermehrung

    Aus Zweifamilienhaus mach Zwölfzimmerhaus – Bundesgericht stoppt besonderes Geschäftsmodell

    Das Bundesgericht setzt einem besonderen Geschäftsmodell in Niederwil ein Ende: Die Besitzerin einer Liegenschaft wollte aus einem Zweifamilienhaus ein Zwölfzimmerhaus machen – bewilligt war dieser Umbau nicht. Schreibt die AZ.

    Erinnert an die «wundersame Brotvermehrung» am See Genezareth.

  • 9.5.2019 - Tag der Online-Partnersuche

    Dating-Sites drohen Kunden mit Betreibung

    Die Partnersuche kann teuer werden: Viele Dating-Sites erkennen das Schweizer Kündigungsrecht nicht an – und drohen mit Betreibung. Die Firmen jagen dem Geld regelrecht hinterher: 900 Franken verlangt Parship von Leser Simon H.*, obwohl er sein 24-Monate-Abo bereits nach weniger als zwei Wochen gekündigt hat. Jetzt droht ihm Parship mit Betreibung. Schreibt die Pendlerzeitung 20Minuten.

    Tja, wem die Fähigkeit abhanden gekommen ist, auf der freien «Wildbahn» einen Partner / eine Partnerin für sich gewinnen zu können, muss halt für die Onlinedienste bezahlen. Wir leben schliesslich immer noch in einer freien Marktwirtschaft.

  • 8.5.2019 (im chinesischen Jahr des Erd-Schweins)

    Chinesen fluten die Stadt Luzern: «Eine solche Reisegruppe sah die Schweiz noch nie»

    Jeden Tag besuchen Tausende Touristen die Stadt Luzern. Nächste Woche kommen nochmals 12'000 dazu. Sie reisen in 95 Cars an. Es gibt eine Extra-Beschriftung bei der Autobahnausfahrt nach Luzern, zusätzliche WC-Anlagen werden in der Stadt aufgestellt, Extra-Shuttle-Busse der örtlichen Verkehrsbetriebe fahren und einer der wichtigsten Anhalteplätze für Cars wird komplett für eine China-Delegation gesperrt: Dies alles für die Kosmetikfirma Jeunesse Global aus Florida, die ihre erfolgreichsten chinesischen Verkäufer zu einer Reise einlädt, die unter anderem nach Luzern führt. Schreibt 20Minuten.

    Und das alles nur wegen diesem einen Selfie, das in China über die Social Medias verbeitet wurde und millionenfach viral ging. Und nun wollen sie alle Robert de Niro aus Lucerne South sehen. Live & wahrhaftig.

    Ein Selfie geht in China viral
  • 7.5.2019 Tag der Kernkraft

    Linde-Aufsichtsratschef: Wolfgang Reitzle fordert Rückkehr zur Atomkraft

    Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle wirft der großen Koalition vor, mit falschen Weichenstellungen den Wohlstand des Landes zu riskieren. Er fordert die Rückkehr zur Atomkraft und die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Schreibt WELT online.

    Ob sich Herr Reitzle mit seiner Partnerin Nina Ruge bereits ein Luxusappartement als Alterssitz im Holiday Inn von Tschernobyl gekauft hat?

  • 6.5.2019 Monday Monday

    Diese Aargauer Familie liefert jede Woche knackfrisches Gemüse

    Mit der Saisonbox bringt die Familie Ruch aus Kirchleerau eine neue Idee und viel frisches Gemüse in die Haushalte von Aarau bis Sursee und der Region Zofingen. Es wäre doch schön, wenn man ohne grossen Aufwand jeden Tag frisches Gemüse zu Hause hätte. Kein Problem. Alexandra und Fabian Ruch sind im vergangenen Jahr auf den Zug mit dem Namen Saisonbox aufgesprungen. Dabei geht es darum, die private Kundschaft jede Woche mit knackfrischem Saisongemüse zu beliefern. Die Idee der Saisonbox wurde in der Ostschweiz geboren. Der Agrotechniker Markus Bernhardsgrütter gründete im Jahr 2012 mit Matthias Ruoss zusammen die Firma saisonBox GmbH mit dem Ziel, online bestelltes Gemüse ohne Umwege direkt an die Privathaushalte zu liefern. Mittlerweile bieten die Ostschweizer ihre Online-Plattform Landwirtschaftsbetrieben in der ganzen Schweiz an. Schreibt die AZ.

    Super Idee! Kostet allerdings etwas mehr als bei MIGROS oder ALDI. Aber wäre das nicht die Gelegenheit, endlich Farbe zu bekennen, statt nur grüne Ideologien zu predigen, die ohnehin nicht umsetzbar sind? Frei nach Nike: Just do it!

  • 5.5.2019 Wort zum Sonntag von Philippe Pfister

    Philippe Pfister: Zuckerberg und wir

    Stirnrunzeln diese Woche beim Blick nach Übersee: Da steht Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in Jeans und Pulli auf einer Bühne im kalifornischen San José und spricht einen Satz, dem man nicht so recht Glauben schenken mag. «Wir wollen ein auf Datenschutz fokussiertes soziales Netzwerk bauen.» Ausgerechnet.

    Seinen Chat-Dienst Whatsapp will Facebook um eine mobile Bezahlmöglichkeit erweitern, Instagram soll sich Richtung Shopping-Plattform entwickeln. Facebook wird so noch tiefer in die Privatsphäre seiner Nutzerinnen und Nutzer eindringen. Was damit geschieht, bleibt schleierhaft.

    Aber Facebook ist nicht nur eine gigantische Geldmaschine. Es ist auch ein mächtiges Instrument zur Verbreitung von Ideen, besonders politischen. Facebook hat damit angefangen, rechte Extremisten und Verschwörungstheoretiker auszusperren. Gut, denkt man, Hass und Hetze zu verbannen – das ist ja nichts Schlechtes. Nur: Wo hört der Hass und die Hetze auf, und wo fängt das Mundtotmachen missliebiger Querdenker an? Wo das enden kann, liegt auf der Hand: Facebook als weltweiter Motor also dafür, welcher Meinungskorridor als zulässig gilt und welcher nicht – und das Silicon Valley als Brutstätte eines digitalen Autoritarismus.

    PS. Wer denkt, Facebook und San José seien ziemlich weit weg vom Schweizer Mittelland und seinen Sorgen, den muss ich an einen simplen Fakt erinnern: Ein Grossteil des Schweizer Online-Werbeumsatzes – im Jahr 2018 schätzungsweise 1600 Millionen Franken – fliesst an Tech-Giganten wie Facebook, Instagram und Google.Schreibt Philippe Pfister in seiner Kolumne «Zum Wochenende» im ZT.

    Alles richtig, was Philippe Pfister schreibt. Doch zwei Fakten klammert er aus. Erstens: Sämtliche Medien, auch das Zofinger Tagblatt, nutzen nur allzu gerne die Hyperlinks von Facebook in ihren Artikeln und wirken dadurch als Durchlauferhitzer für die kalifornische Krake. Zweitens: Zuckerberg zwingt niemanden mit vorgehaltener Pistole, sich ein Facebook-Profil anzulegen. Er zwingt auch nicht die traditionellen Medien, jeden Facebook-Bullshit zu verlinken und zu übernehmen. Zuckerbergs Geschäftsmodell basiert einzig und allein auf Freiwilligkeit und der Gier nach Klicks. Und darauf kann er sich jederzeit verlassen.

  • 4.5.2019

    In Muotathal öffnet der schweizweit erste Sexpuppen-Showroom

    In Muotathal gibt es den ersten Sexpuppen-Showroom der Schweiz. Anonymität sei dabei wichtig. Normalerweise wird dieses Produkt vor allem im Internet eingekauft. Doch im Ried eingangs vom Muotatal gibt es den ersten Sexpuppen-Showroom des Landes. Dort können Kunden ihre personalisierte Puppe zusammenstellen und sich diskret beraten lassen, erklärt die Betreiberin, im Hauptberuf Unternehmensberaterin, die anonym bleiben möchte, gegenüber der Luzerner Zeitung.

    Das ist doch mal eine Meldung, die es in sich hat. Hut ab vor der Luzerner Zeitung. Die Frage, die uns alle aber bewegt: Werden die Girls vom Luzerner Nizza nun arbeitslos?

  • 3.5.2019

    Unbekannte greifen die Familie von «Weltwoche»-Journalist Alex Baur an

    Der bekannte Zürcher Reporter Alex Baur und seine Familie sind am 1. Mai-Fest in Zürich von Unbekannten bedroht worden. Ein Stand, an dem die Familie Baur Empanadas verkauft, ist demoliert worden. So steht's geschrieben in der NZZ.

    Tja, ist halt so im Leben: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

  • 2.5.2019 - The Day after

    Google ermöglicht automatisches Löschen von Web- und Ortsdaten

    Google gibt seinen Nutzern die Möglichkeit, bei dem Internet-Konzern gespeicherte Daten zu besuchten Websites und Orten in regelmässigen Abständen automatisch löschen zu lassen. Der Zeitraum kann auf drei oder 18 Monate eingestellt werden, wie Google in einem Blogeintrag am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Alternativ können Nutzer die Informationen auch wie bisher unbefristet in ihrem Profil lassen und manuell löschen – oder der Datensammlung ganz widersprechen. Google betont allerdings, dass die Auswertung dieser Daten Dienste des Konzerns wie die Websuche durch Personalisierung nützlicher mache. Schreibt die NZZ in einer dpa-Meldung.

    Toll. Aber was nützt eine Löschung, wenn die Daten vorher von Google durch den Algorithmen-Wolf gedreht werden? Placebo fürs Internet-Volk.

  • 1. Mai 2019 - Tag der Arbeit

    So viel verdienen die Banker in der Schweiz

    Ein Banker im Investmentbereich kann schnell über 200'000 Franken verdienen. Hinzu kommen hohe Boni. Eine Übersicht der Bankerlöhne. Schreibt unser aller Pendlerzeitung 20Minuten.

    Bankerbashing in Ehren, wird aber langsam langweilig. Warum soll ein Investmentbanker nicht 200'000 Franken im Jahr verdienen, wenn Luzerner Stadträte und Krienser Gemeinderäte (seit 1.1.2019 ebenfalls Stadträte) pro Jahr 250'000 Franken zuzüglich üppigen Zulagen verdienen? Oder Gemeinderäte, die sich in einer der mit Höchststeuern gesegneten Gemeinde des Kantons Luzern mit sage und schreibe 140'000 Franken pro Jahr bedienen?

  • Tag der Empörung

    Aktivisten empört, weil Tierärzte Säuli grillieren

    Jedes Jahr organisieren Tiermedizinstudenten auf dem Zürcher Tierspital-Areal das Säulifest. Dabei wird ein Spanferkel verzehrt. Tierrechtsaktivisten sind empört. Schreibt das Pendlerportal 20Minuten.

    Im wuchernden Garten der Empörungskultur wachsen seltsame Pflanzen der Übertreibung.

  • 29.4.2018

    Vor dem Tag der Arbeit: Hört die Signale!

    Es waren gute Jahre, für die deutsche Wirtschaft und für die Gewerkschaften. Nun wird die Lage aber schwieriger. Denn Digitalisierung und Demografie werfen ganz neue Fragen auf. Rote Fahnen, Grosskundgebungen, kämpferische Reden - kommenden Mittwoch, am 1. Mai, pflegen die Gewerkschaften ihre Rituale. Gerechtigkeit wird gefordert und Solidarität beschworen, in Deutschland und in Europa. So steht's geschrieben bei SPIEGEL online.

    Der Popanz "Demografie"

    Ohne Verweis auf die "katastrophalen" Auswirkungen der Demografie findet kein Blick in die Zukunft statt. Wie eine Monstranz tragen wir diesen Begriff vor uns her. Träumen vom unendlichen Kindersegen, der uns die Probleme aller Verbindlichkeiten löst, die wir quasi in einem Gesellschaftsvertrag mit den Seniorinnen und Senioren eingegangen sind. "Die Kinder werden es schon richten!" Nein, werden sie nicht. Denn die Gesellschaften in Demokratien wie Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Schweiz u.v.a. haben ohne Druck entschieden, dem Kinderreichtum zu entsagen. Selbst China wird es erleben, dass die Bevölkerungszahl schrumpft, was allerdings durch diktatorischen Druck erzielt wurde. Warum sehen wir in den schrumpfenden Bevölkerungszahlen nicht eine Chance, die langfristig viele Probleme lösen würde? Selbst Greta könnte Freitags wieder in die Schule gehen. Kommende Generationen werden nicht umhin kommen, sich dieser Frage zu stellen. Warum starten wir die Diskussion nicht jetzt? Bevor der ewige Schrei nach Wachstum die Menschheit endgültig auslöscht. Die Industrie 4.0 gibt uns bereits gewisse Antworten. Doch ziehen wir leider noch immer die falschen Schlüsse für die Zukunft daraus. Schrieb "lspring" in einem Leserkommentar zum Artikel. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

  • Sonntag, 28.4.2017

    Gesamtvermögen in Deutschland bei Über-80-Jährigen am stärksten gewachsen

    Die Vermögen der Deutschen sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Doch keine Gruppe konnte sich über solch große Zuwächse freuen wie die Generation der Über-80-Jährigen. Das hat zwei wesentliche Gründe. Schreibt Welt online.

    Und das ist gut so. Viagra, neue Herzklappen und Hüftgelenkte kosten schliesslich viel Geld.

  • 25.4.2019

    Der Schweizer KaDeWe-Chef André Maeder: «Wir verkaufen Illusionen, Träume und Wünsche – nichts, was man unbedingt braucht.»

    Der Berner André Maeder verpasst dem grössten Konsumtempel Europas, dem Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe), ein neues Innenleben. Der Chef der KaDeWe Group stemmt sich gegen den Besucherschwund im stationären Handel. Zuvor hatte Maeder versucht, den Schweizer Händler Charles Vögele zu sanieren. Schreibt die NZZ.

    Da spricht doch tatsächlich einer mal das aus, was wir alle beim Durchlesen von Immobilieninseraten schon immer geahnt haben: «We sell Illusions!»

  • 24.4.2019

    Instagram-Betrüger machen die Runde

    Über kopierte Instagram-Profile versuchen Kriminelle, an Handynummern zu gelangen und andere User abzuzocken. Die Polizei rät, Anzeige zu erstatten. Schreibt die «Pendlerzeitung» Twenty Minutes.

    Statt Anzeige bei der Polizei zu erstatten, gäbe es eine viel einfachere Lösung des Problems: Instagram-Account löschen oder gar nicht erst eröffnen. Niemand braucht diesen schwachsinnigen Durchlauferhitzer für die eigenen Fotos aus der heimischen Küche. Es sei denn, man heisst Dieter Bohlen. Oder Irina Beller.

  • 23.4.2019

    Franziska Roth lädt «in eigener Sache» zu Medienkonferenz – SVP-Präsident Burgherr weiss von nichts

    Gesundheits- und Sozialdirektorin Franziska Roth (SVP) hat am Montagabend eine Einladung an die Medien verschickt – zu einer Medienkonferenz «in eigener Sache». Die Medienkonferenz findet am Dienstag, 11 Uhr, in Aarau statt. Roth, die vor zweieinhalb Jahren für ihre Partei einen zweiten Regierungssitz erobert hat, steht wegen ihrer Performance als Regierungsrätin unter Druck. Erst recht seit einer sehr kritischen Fraktionserklärung von drei Parteien im Grossen Rat. Und noch mehr, seit ihre eigene Partei ihr im März öffentlich ein Ultimatum gestellt hat. Schreibt die AZ.

    Frei nach Fred Zinnemanns Klassiker «High Noon» (Zwölf Uhr Mittags) aus dem Jahr 1952. High Noon in Aarau. Diesmal mit Franziska Roth in der Hauptrolle. Und nicht Grace Kelly. Tut sie es oder tut sie es nicht? Um 12.00 Uhr wissen wir mehr.

  • Ostermontag

    Die Ukraine wählt die Ungewissheit

    Der Komiker Wolodimir Selenski hat es geschickt verstanden, die Wut der Ukrainer über die herrschende Politiker-Klasse umzumünzen. Doch mit der Wahl dieser politisch schwachen und unerfahrenen Figur lässt sich das Land auf ein riskantes Experiment ein. Schreibt Andreas Rüesch in der NZZ.

    Nun denn: Auch Italien wählte letztes Jahr eine Partei mit einem Komiker an der Spitze zur stärksten Partei. Noch ist Italien nicht im Mittelmeer versunken. Doch die Befürchtung, dass wir irgendwann und irgendwo sogar einen Besenstiel als Präsidenten wählen könnten, wird immer wahrscheinlicher.

  • Ostern 2019

    «Ich kann im Bett furzen, wann ich will!»

    Furzen und flirten, wie man will: 10 Gründe, warum die freien Ostertage für Singles nicht einsam, sondern der Hammer sind. Ja, die Suche nach der grossen Liebe ist schwierig. Je intensiver man es versucht, desto schlechter läufts. Warum also nicht einfach mal wieder dem Single-Dasein frönen? Es gibt nämlich genug Gründe, gerade die paar freien Ostertage als Single maximal auszukosten. So steht's im «Pendler»-Portal 20Minuten.

    Oh heilige Maria Mutter Gottes! Wer hätte das gedacht? Das ist doch mal Qualitätsjournalismus vom Feinsten aus dem Hause Tamedia. Frohe Ostern! Und sollte es beim Eiertütschen unangenehmen riechen: es war ein Single und nicht das Osterei! Frei nach William Shakespeares Nachtigall.

  • 17.4.2019 - Unselige Biografien

    Sexueller Missbrauch: Klubverantwortliche weisen Köbi Kuhns Vorwürfe zurück

    Fussballlegende Köbi Kuhn packt in seiner Autobiografie aus und erzählt, dass er als Junge von einem älteren Kollegen sexuell missbraucht wurde. Der sei noch immer in der Jugendarbeit des FC Wiedikon engagiert. Der Verein widerspricht. Köbi Kuhn berichtet in seiner morgen erscheinenden Autobiografie, er sei in seiner Jugend sexuell missbraucht worden, von einem älteren Kollegen während seiner Zeit bei seinem ersten Verein. Lange habe er geschwiegen, auch aus Scham. Doch als er die Vereinsleitung damit konfrontierte, nachdem 2016 Missbrauchsdiskussionen durch die Medien gingen, sei ihm mitgeteilt worden, dass der Mann noch immer in der Jugendarbeit im Klub engagiert sei. So schildert es die Zürcher Fussballlegende Kuhn in einem Vorabdruck seines Buchs, der gestern im «Blick» erschien. So steht's geschrieben in der AZ.

    Wir wollen Köbi Kuhn nicht zu nahe treten, aber irgendwie hat die Geschichte ein Gschmäckle, wie man im grossen Kanton zu sagen pflegt. Es fällt auf, dass alle Prominenten, die das Verfallsdatum etwas überschritten haben, dem unseligen Trieb nach einer eigenen Biografie nicht widerstehen können. Um die Verkäufe anzukurbeln, muss irgend etwas Skandalöses zur Plakatierung ins Buch rein und an die Medien raus. Das war beim Sternekoch Mosimann so, der plötzlich, genau wie Köbi Kuhn, im BLICK und den nachlaufenden Durchlauferhitzer-Medien von Ringier unbedingt davon berichten musste, dass er als Junge auf einer Lambretta von einem Mann sexuell missbraucht worden war. Das hatte dank der Lambretta immerhin noch eine etwas komische Komponente, Köbi Kuhns Lebensbeichte hingegen wirkt nur noch peinlich. Kuhn war prominent genug, die Klubverantwortlichen mit seinen Vorwürfen zeitgerecht konfrontieren zu können. Er hätte vermutlich als Nationaltrainer der Schweizer Fussballmannschaft sehr viel bewirken können, um Missstände ein für allemal auszuschalten.

  • 15.4.2019 Auf der Suche nach Investoren

    Neuer Super-Akku für E-Autos? Basler Firma verspricht «grossen Sprung»

    «Verhilft die Superbatterie dem E-Auto zum Durchbruch?», fragt die Zeitung «Die «Welt» in grossen Lettern. Das Nachrichtenmagazin «Focus» schreibt: «Neuer Super-Akku ermöglicht angeblich 1000 Kilometer Reichweite». Mit einer Meldung, weltweit gestreut, hat die in Basel angesiedelte Firma Innolith eine Flut von Medienberichten ausgelöst. Sie verkündet darin, an der Entwicklung der ersten wiederaufladbaren Batterie zu arbeiten, deren «innovative Akkutechnologie» die neuen Höchstleistungen ermögliche. «It’s a big jump», unterstreicht CEO Alan Greenshields gegenüber dem US-Technikmagazin «The Verge» die Bedeutung der Ankündigung. Die Entwicklung und Vermarktung der Innolith Energy Battery werde voraussichtlich noch drei bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Frühestens 2022, so Greenshields, werde das Produkt auf den Markt kommen. Schreibt die AZ.

    Wer's glaubt wird selig. Und vermutlich ärmer. Bis 2022 werden die Chinesen längst ein adäquates Produkt auf dem Markt haben. Alan Greenshields sucht Investoren. So einfach ist das.

  • 14.4.2018

    Swisscom will Whatsapp Konkurrenz machen

    Noch dieses Jahr will der Schweizer Telekom-Anbieter Rich Communication Services auf den Markt bringen. SMS, Short Message Service, war gestern. Telekom-Anbieter überall auf der Welt ersetzen den Dienst nach und nach mit RCS, Rich Communication Services. Auch die Swisscom, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. So steht's geschrieben auf dem Portal der «Pendlerzeitung» 20Minuten.

    Es ist noch gar nicht so lange her, da wollten Swisscom und COOP mit dem Onlineshop «Siroop» Jeff Bezos «Amazon» herausfordern. Die teure Aktion der beiden grossen Player aus der Schweiz ging furchtbar in die Hosen und endete als Lachnummer mit riesigen Verlusten im zweistelligen Millionenbereich.

  • 13.4.2019

    Diskriminierung: «Ich bekomme keinen Job, weil ich zu schön bin»

    Die Italienerin Alice Soldi bewirbt sich seit Jahren als Rettungsschwimmerin, doch jedes Mal bekommt sie eine Absage. Hat das mit ihrem Aussehen zu tun? Die 26-jährige Alice Soldi aus Fano an der Adriaküste ist frustriert. Seit drei Jahren schickt sie ihre Bewerbung als Rettungsschwimmerin für Fano oder den naheliegenden Badeort Pesaro - doch jeden Sommer bekommt sie dieselbe Antwort: Nein, danke. Soldi glaubt zu wissen, wo das Problem liegt: Sie ist eine Frau. Dazu noch eine sehr attraktive Frau. So steht's geschrieben in der Pendlerzeitung 20Minuten.

    Soldi glaubt zu wissen, wo das Problem liegt: Alice ist eine Frau... Aber hallo! Geht uns, den schönen Männern, genau so wie Alice.

  • 11.4.2019

    Amazon-Mitarbeiter hören sich Privatgespräche mit Alexa an

    Um die virtuelle Amazon-Assistentin zu verbessern, transkribieren und analysieren Mitarbeiter jeden Tag Tausende von aufgezeichneten Gesprächen. Wird es zu privat, sollen sie offenbar aufhören. Die Kunden wissen nichts davon. Schreibt SPIEGEL online.

    Wow! Das ist doch mal ein Schocker. Gespräche mit Alexa abhören geht gar nicht. Wer verdient da mehr Mitleid? Die Unbedarften, die ihren daily Bullshit mit Alexa besprechen oder diejenigen, die im Auftrag von Jeff Bezos den Schwachsinn abhören müssen?

  • 10.4.2019

    93 Prozent der Bio-Felder sind mit Giftrückständen verseucht

    Ein Grossteil der Felder von Biobauern ist mit Pflanzengiften von benachbarten Äckern belastet. Dies zeigt eine Studie der Universität Neuenburg. Die Felder der meisten Bio-Betriebe im Mittelland sind mit Pestiziden kontaminiert. Das berichtet die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf eine Studie der Universität Neuenburg. Den jüngst im «Journal of Applied Ecology» publizierten Angaben zufolge sind 93 Prozent der Bio-Äcker mit Pflanzengiften belastet. Schreibt 20Minuten.

    «Oh my God», werden wohl einige jetzt seufzen. Als ob dies nicht schon immer klar und eindeutig gewesen wäre. Auch ohne Studie.

  • 9.4.2019 - Der arme Sternekoch

    Beiz ruiniert, Dutzende Geschädigte, darunter sogar ein Sternekoch: Gastro-Betrüger zieht in Zermatt alle über den Tisch

    Ein skrupelloser Betrüger hat in Zermatt Dutzende Geschäfte und Privatpersonen abgezockt – teils um Beträge in Millionenhöhe. Mit Folgen: Jetzt musste ein renommiertes Restaurant wegen ihm sogar schliessen. Auch der bekannte Sternekoch Frédy Girardet (82) hat gemäss der Zeitung Strafanzeige erstattet. Der Vorwurf: Als sein Vermögensverwalter soll B. irreführende Schätzungen gemacht haben. Schreibt unser aller BLIGG.

    Das Mitleid mit dem 82-jährigen «Sternekoch» hält sich in Grenzen. Auch wenn diese Köche von den Sternen kommen, sind sie in der Regel dennoch nicht die hellsten Kerzen auf der Torte.

  • 5.4.2019

    Tusk bietet «Flextension» an - May bittet um Aufschub bis Juni

    Im Tauziehen um einen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse schlägt EU-Ratschef Donald Tusk eine Flextension vor. Die britische Premierministerin Theresay May bittet um eine Verlängerung des EU-Austritts bis zum 30. Juni. Das bedeutet, dass Großbritannien an der Europawahl im Mai teilnehmen müsste.

    Das ist das Schöne an der EU: Jeder darf etwas sagen. Böse Zungen nennen sowas Kakophonie mit Unterhaltungswert. Haben sich Elmar Brok und Günther Oettinger (in seinem geschliffenem Oxford-English) schon gemeldet?

  • 3.4.2019 – Neues von der Muppet-Show aus London

    Kurz gegen Verlängerung – «Das Chaos hat sich doch nicht verändert»

    Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht derzeit keinen Grund für eine weitere Verschiebung des Brexit-Termins. «Aus derzeitiger Sicht gibt es überhaupt keinen Grund für eine Frist-Erstreckung, denn das Chaos in Grossbritannien hat sich nicht verändert», sagte Kurz. «Es gibt keinen klaren Weg, der mehrheitsfähig ist im britischen Unterhaus.» Gedanken über eine mögliche Fristverlängerung seien daher derzeit «pure Spekulation».

    Altmaier warnt vor «grossem Crash» bei No-Deal-Brexit

    Ein mögliches Risiko höherer Preise in deutschen Supermärkten sieht der deutsche Bundeswirtschaftsminister bei Produkten, «die aus Grossbritannien importiert werden», etwa Whisky oder Autoteile. «Deshalb wäre es wichtig, dass Grossbritannien in der EU-Zollunion bleibt», sagte Altmaier. Schreibt die WELT online.

    Es mag ja viele Gründe geben, die zum vielbeschworenen Crash bei einem No-Deal-Brexit führen könnten. Whisky ist definitiv keiner.

  • 2.4.2019

    Bundespräsident Ueli Maurer zur Krise der Volkspartei: «Die SVP darf nicht auf den Klima-Hype aufspringen»

    Wahlen gewinne die SVP nur mit bewährten Themen wie EU, Ausländern oder Steuern, meint ihr früherer Präsident Ueli Maurer. Der Bundespräsident erklärt ausserdem, warum der Mittelstand die Zeche bezahlt, wenn das Volk Steuerreform und AHV-Finanzierung ablehnt. Sagt Bundesrat Ueli Maurer im Interview mit BLIGG.

    Bundesrat Ueli Maurer ist ein kluger Kopf und ein erfahrener Wahlkämpfer. Trotzdem greift seine Analyse über die SVP-Wahlthemen zu kurz. Um die inzwischen in die Jahre gekommen Hardliner der SVP bei der Stange zu halten, mögen Themen wie EU, Ausländer und Steuern an der Wahlurne ihre Wirksamkeit nicht verfehlen. Doch schon das Thema Steuern wird in harter Konkurrenz zur SVP auch von der FDP klug, wirtschafts- und unternehmensfreundlich «bewirtschaftet». Um aber neue Wählerinnen und Wähler aus der jüngeren Generation für eine Partei zu holen, die ihren Zenit vermutlich überschritten hat, kommt die SVP wohl kaum umhin, sich auch um Themen zu kümmern, die dieser Generation am Herzen liegen.

  • 1.4.2019

    Grüne Welle erfasst auch Luzern und Baselbiet

    Zugpferd dieser grünen Welle: Regierungsratskandidatin Korintha Bärtsch (34). Die Fraktionschefin der Grünen schaffte mit ihrem Wahlresultat für die Luzerner Exekutive eine Sensation. Denn Bärtsch überholte – notabene als einzige Frau – den bisherigen Finanzdirektor Marcel Schwerzmann (54, parteilos) um 3446 Stimmen. So steht's geschrieben in unser aller BLIGG.

    Schwerzmann hat ja während seiner Amtszeit auch wirklich alles dafür getan, dass er nicht mehr wählbar ist und sogar von einem Besenstiel als Gegenkandidat überholt würde.

  • 30.3.2019

    Unglückliche Ehen machen krank!

    Sie haben richtig gelesen, liebe Leserinnen und Leser. Unglückliche Ehen machen krank. Dies ist eine Erkenntnis, die ich in den letzten Jahren in meiner Arbeit feststellen konnte. Es kommt bei Paaren, die meine Dienste in Anspruch nehmen, immer wieder vor, dass der/die eine krank ist. Sagt der «Scheidungsplaner» Manfred Schneeberger in einem PR-Artikel der Luzerner Rundschau.

    Wow! Sind das aber tiefenpsychologische Erkenntnisse des Scheidungsberators. Darauf muss man erst mal kommen.

  • 29.3.2019

    Kanton Luzern spart zwei Klassen ein – 40 Kantischüler nun mit längerem Schulweg

    Damit im Kanton Luzern nicht zusätzlich zwei Klassen eröffnet werden müssen, werden angehende Kantischüler umgeteilt. So müssen Jugendliche aus Emmenbrücke etwa ans Gymnasium im Seetal. Das ärgert vor allem die Eltern – wegen der Mehrkosten. Schreibt die Luzerner Zeitung.

    So sad! Ich habe geweint, als ich diese Hiobsbotschaft las. Da können sich die armen Scheisserchen von der Kanti ja nicht mal mehr einen Joint leisten, geschweige denn ihr täglich Red Bull.

  • 28.3.2019 Die Zuger Woche - Immer der Zeit voraus

    Herausforderung in der Baubranche

    An der Generalversammlung (GV) des Baumeisterverbands Zug (BVZ) vom 14. April wurde ein neuer Präsident gewählt. Es tat sich etwas bei der GV des Baumeisterverbands Zug vom Donnerstag, 14. April: Nach zehn Jahren im Vorstand, davon die letzten sechs Jahre als Präsident, wurde Peter Rust von Franz Aebli (Landis Bau AG Zug) abgelöst, der nun den Aufgaben des Verbandspräsidenten übernimmt. Schreibt Christoph Blochers Zuger Woche.

    «Immer der Zeit voraus» war eigentlich ein Claim von Dr. LUZART. Nun hat ihn die Zuger Woche übernommen. Zu Recht: Denn wer am 24.3.2019 bereits die Wahl von Franz Aebli als neuen Verbandspräsidenten vom Zuger Baumeisterverband, die angeblich am 14. April stattgefunden hat, in der Vergangenheitsform publizieren kann, muss hellseherische Fähigkeiten oder mindestens ein Abo bei Mike Shiva nutzen. Allerdings leicht geirrt haben sich die Zuger Zeitungsmacher denn doch etwas: Der 14. April 2019 ist nämlich kein Donnerstag sondern ein Sonntag. Da darf man sich ja bereits darauf freuen, wenn die Zuger Woche die SVP-Resultate der kommenden Nationalratswahlen vom Oktober bereits im Juni veröffentlicht.