Vom 15. bis 19. Juni 2020 finden die alljährlichen Radioaktivitäts-Messflüge der Nationalen Alarmzentrale NAZ im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS statt. Dabei überfliegt ein Super-Puma Helikopter die Messgebiete in rund 90 Meter Höhe über Boden in parallelen Bahnen. Auf diese Weise kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Die Lärmbelastung für die Bevölkerung wird möglichst gering gehalten.
In diesem Jahr wird die Stadt St. Gallen (17. Juni), die östliche und westliche Küste des Zürichsees (17. Juni) sowie der Nord-Westen des Kantons Zürich (16. Juni) überflogen und ausgemessen. Dazu werden routinemässige Flüge in der Umgebung der Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt durchgeführt. Das Messgebiet wird Richtung Nord-Osten bis zur deutschen Grenze ausgeweitet (15. Juni). Im Rahmen einer Vergleichsmessung zwischen verschiedenen Messmitteln der Probenahme- und Messorganisation werden zudem Messungen auf dem Waffenplatz Thun und über dem Thunersee vorgenommen (18. Juni).
Die NAZ verfolgt seit mehreren Jahren ein Messprogramm, welches die normale Radioaktivität in den Städten der Schweiz misst. Dank diesen Messresultaten können bei einem Ereignis mit Verdacht auf erhöhte Radioaktivität Abweichungen vom Normalzustand einfacher festgestellt werden. Die Flüge in der Umgebung der Kernkraftwerke erfolgen im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI.
Bei den Messungen überfliegt ein Helikopter die Messgebiete in rund 90 Meter Höhe in parallelen Bahnen. Um die Lärmbelastung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wird eine Mittagspause zwischen 12:00 und 13:00 Uhr eingehalten. Die Flüge enden um 17:00 Uhr. Bei schlechtem Flugwetter werden die Flüge innerhalb der Messwoche verschoben. Eventuelle Änderungen des Programms werden auf der NAZ-Website (www.naz.ch) publiziert. Alle Messresultate werden am 19. Juni 2020 ebenfalls auf der Website veröffentlicht.
Super Puma der NAZ
Bild ZVG Schweizer Armee
Messung der normalen Radioaktivität
Mit der Messung der Radioaktivität aus der Luft, der so genannten Aeroradiometrie, kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Die NAZ führt jedes Jahr im Sommer eine Woche lang solche Messflüge durch, um einerseits Messdaten zu gewinnen und anderseits die Einsatzbereitschaft des Messteams und der Ausrüstung sicherzustellen. Ein Fokus bei den Messungen liegt auf den Schweizer Städten. In früheren Jahren wurden solche Messungen bereits in Zürich, Basel, Genf, Bern und weiteren Städten durchgeführt.
Quelle: Schweizer Armee
10.6.2020