Die Gemeinde Eschenbach nimmt ihr Label Energiestadt ernst: Im Winter 2019/2020 konnten bereits viele Gebäude aus Eschenbach und die Schulliegenschaften mit Wärme aus einheimischer Holzenergie beliefert werden. Das Gebäude der Heizzentrale wurde zu 100 Prozent mit Holz aus dem Schweizer Wald erstellt und erhält von der Lignum das «Label Schweizer Holz».
Im März 2019 fand der Spatenstich für die Erstellung einer neuen Holzschnitzelzentrale in Eschenbach statt. Als Energiestadt unterstützte die Gemeinde Eschenbach das Projekt aktiv, denn der Wärmeverbund erfüllt die Zielsetzungen der Energiestrategie der Gemeinde vollauf. Anstelle von vielen dezentralen Heizungen gibt es nun ein zentrales Heizsystem, welches mit einem Elektrofilter ausgerüstet ist, sämtliche Ansprüche der Luftreinhalteverordnung erfüllt und somit tiefe Emissionswerte und einen hohen Wirkungsgrad garantiert.
Die Gemeinde fördert denn auch den Anschluss eines Objektes an den Wärmeverbund Eschenbach mit einer Starthilfe von 400 Franken. Diese Aktion läuft noch bis Ende Dezember 2020. Für die Realisierung des Wärmeverbundes wurde eine eigenständige Gesellschaft gegründet: Die Energieverbund Eschenbach AG ist nach der Planung und Umsetzung nun auch für den Betrieb der Heizanlage und des Fernwärmenetzes verantwortlich.
Heizzentrale aus Schweizer Holz
Nach 7-monatiger intensiver Bauphase wurde das Gebäude der Heizzentrale an der Rothenburgstrasse pünktlich fertig erstellt, so dass anfangs Dezember 2019 der Heizkessel erfolgreich in Betrieb genommen werden konnte. Der Holzbau überzeugt nicht nur durch seine Funktionalität und Optik, sondern auch durch den 100-prozentigen Einsatz von Schweizer Holz in Tragwerk und Fassade. Insgesamt wurden 52,7 Qubikmeter Holz verbaut, welches in weniger als drei Minuten im Schweizer Wald wieder nachwächst und 39 Tonnen des Treibhausgases CO2 speichert.
Das entspricht ungefähr der Menge, welche eine in der Schweiz lebende Person in 7,6 Jahren produziert. Die Heizzentrale wird dafür von der Lignum Holzwirtschaft Schweiz mit dem «Label Schweizer Holz» ausgezeichnet. Die Übergabe wird allerdings erst im Herbst erfolgen, wenn der Tag der offenen Heizzentrale nachgeholt wird, welcher Ende März 2020 hätte stattfinden sollen.
CO2-neutrale Wärme durch das Eschenbacher Leitungsnetz
Das Heizsystem mit einer Leistung von 900 kW wird mit Hackschnitzeln aus der Umgebung von Eschenbach betrieben. Im Endausbau sind drei Heizkessel mit einer Gesamtleistung von rund 4 MW geplant. In der ersten Etappe wurden rund zwei Kilometer Fernwärmeleitungen im Gebiet nördlich der Rothenburgstrasse verlegt und zahlreiche Liegenschaften angeschlossen. Im Laufe dieses Jahres ist die Erschliessung von Teilen des Unterdorfes bis zur alten Kantonsstrasse geplant.
Durch das neu erstellte kilometerlange Leitungsnetz in der Gemeinde wird die Wärme umweltfreundlich, sauber und CO2-neutral zu den angeschlossenen Objekten transportiert. Aktuell ist die Baueingabe für die zweite Etappe bei den zuständigen Behörden in Prüfung. Bereits ab Mai soll mit dem Ausbau des Leitungsnetzes begonnen werden.
20.4.2020